Japan-Bonsai, großer Sound?
Das hier getestete Yamaha AG06 gehört zu der Kategorie Kleinpulte, die sich im Musikhandel unter Dutzenden (eher Hunderten) anderen Modellen von allen erdenklichen Herstellern und verschiedensten Ausführungen sich beweisen müssen. Die Preisspannen sind dabei enorm und das Yamaha Pültchen befindet sich eher im oberen Bereich, weshalb es der Logik von Kosten und Nutzen nach auch kritischere Audiogemüter (wie mich) zufriedenstellen sollte. Tut es das?
Die Vorgeschichte
Wie meine Leserschaft wohl schon des Öfteren bemerkt hat, verdiene ich meine Brötchen mit einem Aufnahmestudio, in dem eigentlich schon so manches teure „Gerümpel“ brav seinen Dienst tut. Ein sehr gutes Mischpult ist vorhanden, warum also braucht es da einen solchen Winzling?
Meine Tests für AMAZONA (vor allem die größeren PA-Lautsprecher) mache ich zum Teil in meinem Außenstudio in Haag und wollte dazu ein neutral klingendes USB-Interface haben, um entweder aus dem MacBook heraus Audiofiles wiederzugeben oder auch meinen CD-Player anschließen zu können. Dazu jedes Mal meine Motu Interfaces abbauen, will ich nicht und so war ich auf der Suche nach etwas Passendem.
Eine weitere Aufgabe: Wenn „Onkel Sigi Superstar“ seine eigenen Songs entwickelt, macht er das gerne auf einer separaten Audioschiene. Die Keyboards gehen auf einen Rackmischer und dieser dann in ein Kleinpult. So gibt es am großen Analogpult kein Durcheinander zwischen Kundschaft und „Do-It-Yourself-Music“. Auch bei einem Auftritt brauche ich ein Kleinpult als Ansteuerung für meine HK-Audio Nano 300, ebenso beim Partymachen außer Haus. Zudem kann ein gut ausgestattetes Kleinpult wie ein „Schweizer Audiomesser“ für Etliches und Sonstiges und überhaupt eingesetzt werden.
Aufgrund meiner überwiegend sehr guten Erfahrung mit Yamaha Produkten (Studio, Instrumente, Hi-Fi und Motorrad) interessierte mich das Yamaha AG06 doch deutlich mehr als andere Kleinpulte mit USB-Schnittstelle. Ihr wisst ja, was der Bauer nicht kennt …
Danke für den Test – Bin gerade auf der Suche nach so einem kleinen Mischpult.
Ps.: Sind die mit den Motorrädern nicht ein gänzlich anderer Konzern, heißen einfach auch nur „Yamaha“?
Grüße
@Green Dino Nee, das ist schon exakt derselbe Konzern. Schau mal genauer aufs Logo: drei gekreuzte Stimmgabeln :)
@MatthiasH Genau so iss´es. Yamaha ist eine richtige Mega-Firma, die so etliches macht, was wir gar nicht wissen. Auf der globalen Webseite von Yamaha gibt es dazu übrigens einiges Interessantes zu lesen.
Musikalische Motorradgrüße von Onkel Sigi (der gerne eine R3 hätte…..)
@MatthiasH Ja stimmt! :o Wieder was gelernt :D
Noch eine Ergänzung zum Test:
Für den Betrieb mit iPad/iPhone wird eine extra Stromversorgung benötigt sowie ein Lightning Adapter bzw. Camera Connection Kit von Apple. Und der Editor für die Dynamics/Effekte geht nur am Mac und PC, leider nicht am iPhone/iPad.
Musikalische Grüße von Onkel Sigi
Interessantes Teil. Ist des denn auch möglich von einem Laptop ein Audiosignal an den Mixer zu schicken der diesen dann über den zweiten Stereoausgang wieder weitergibt?
@mbedres Griass Di mbedres,
der zweite Stereoausgang gibt das identische Audiosignal wie der Main Out aus, wird aber nicht vom Main-Lautstärkeregler beeinflusst. Wenn Du also das Audiosignal vom Laptop zum AG06 schickst, dann liegt dieses stets am Main Out sowie am zusätzlichen Stereo Out gleichzeitig an. Drehst Du den Regler vom Main Out ganz herunter, dann ist das Signal dort stumm, am zusätzlichen Stereo Out liegt es aber unbeeinflusst weiter an. Es ist das Summensignal aller Eingänge (incl. Computer-Audio), welches aber nicht durch den Main Out Regler geführt wird.
Musikalische Grüße von Onkel Sigi
@Onkel Sigi griass di Siggi und danke für die Rückmeldung
schade, ich dachte schon dieses pult könnte meine eierlegende wollmilchsau werden. wenn diese kleinen mischpulte nur endlich mal ein paar line outs und routing optionen hätten das wär was feines.
Der ist ja wirklich süß der kleine, bin echt entzückt. Für so ein kleines Ding sooooo ein ausführlicher Bericht! Bin begeistert, auch wenn ich das Pult nicht benötige.
Hätte der AG06 noch einen analogen FX-Send/Return-Weg, würde ich ihn für mein Eurorack erwägen. Ist wohl eher für eine andere Zielgruppe…
Ich habe mir, auch dank dieses Tests, das AG06 gekauft und bisher sehr zufrieden und muss nur noch Kleinigkeiten verfeinern. Derzeit bin ich auf der Suche nach einem neuen Kopfhörer. Da liebäugel ich mit dem DT880 Edition. Nun bin ich mir da unsicher, welche Ohm-Version am besten für das AG06 geeignet ist, 250Ohm, 600 oder die 32Ohm Version?
Ich würde fast zur 250er Version greifen.
Ich nutze das komplette Setup fürs Gaming und Streaming, falls das relevant ist.
Griass Di PascalB,
da würde ich Dir zur 32 Ohm-Version raten, da der eingebaute Kopfhörerverstärker des AG06 hiermit die höchste Lautstärke erzeugen kann. Ist vielleicht nicht ganz so HiFi-mäßig wie die 250er oder 600er Variante, aber zum vernünftigen Arbeiten brauchst Du einfach einen gewissen Pegel (an Lautstärke, ich meinte jetzt nicht unbedingt geistige Getränke…..)
;-)
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Moin, vielen Dank für die Antwort =)
Grüße aus dem Norden,
Pascal
Schöner Test! Ich hatte die Dinger bisher übersehen, weil dachte sie sind nur MG-Modelle mit Interface, aber dann doch deutlich mehr. Da mein Soundcraft UI24r auf dem Boden steht und ich zudem öfter mal die Kopfhörer umstöpseln muß und nicht immer das große Setup hochfahren will, um am Rechner mal Audio zu hören und an einem Webchat teilzunehmen, hatte ich eine Lösung gesucht und im AG03 gefunden:
– 1x Mic und 2x Line in
– Interface drin
– USB powered
– zwei Anschlüsse für USB-Stromversorgung, also sowohl vom Rechner als auch vom Setup aus
– Zwei Kopfhöreranschlüsse
Jetzt hab ich da die Ausgänge meines UI24r dran und kann für Webchats den offenen Kopfhörer anstöpseln, der Große wird dann abgeschaltet.
Perfekt? Eigentlich schon. Aaaaber: Der Kopfhörerausgang rauscht wie ein Wasserfall, auch wenn kein Signal anliegt – ist das normal oder habe ich ein defektes Gerät? In einigen Rezensionen wurde ein Rauschen bei voll auf gedrehtem Kopfhörerausgang berichtet, aber nicht über ein so deutliches Rauschen. Mein MG06 macht das nicht. Sehr blöd, denn es gibt keine wirklichen Alternativen, außer mit zwei Geräten rumzuhantieren …
@microbug Griass Di microbug,
also rauschen wie ein Wasserfall sollte das nicht…..
Schau doch mal, ob Du evtl. den „to PC“-Schalter auf „Loopback“ stehen hast, obwohl Du diese Funktion evtl. gar nicht nützt.
Zweite Ursache könnte sein, dass Du einen 600 Ohm-Kopfhörer verwendest, da wird es dann schon recht dünn mit der Lautstärke. Mit einem 32 bis 150 Ohm-Typen musst Du den Kopfhörerregler nicht so weit aufreissen.
Ich würde auch immer nur einen Kopfhörerausgang belegen, entweder den vom Headset oder den Standard. Rauschen beide oder nur einer oder nur in Kombination?
Probier das alles mal durch.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Hi Sigi,
sorry, den Kommentar hab ich erst jetzt gesehen.
An der Sache mit der Impedanz könnte was dran sein, mein Hauptkopfhörer ist ein 80 Ohm Typ, und da rauscht es deutlich mehr als bei einem alten Hifi-Kopfhörer, dessen Impedanz ich nicht kenne.
Was die Kopfhöreranchlüsse angeht, so schaltet zumindest beim kleinen AG03 der kleine Anschluß den Großen ab, was ich megapraktisch finde.
Dass Yamaha hier auf eine Phantomspeisung für den 2. Eingang verzichtet hat, finde ich sehr schade. Zum Glück lässt sich das Mischpult hierfür recht einfach umbauen, so dass man zwei Kondensatormikrofone an das AG06 anschließen kann. Etwas Löten sollte man aber können.
Die Anleitung dazu findet man unter:
http://www.maetsch.de/yamaha-ag06/index.htm