Test: Yamaha EMX5, Powermixer

Volle Kontrolle im Masterbereich

Hier sitzen die beiden Aux-Master eins und zwei mit ihren Klinkenausgängen (+4 dBu) Aux1 Send und Aux2 Send. Jeder Aux-Weg lässt sich individuell mit einem beleuchteten Schalter Monitor EQ effektiv für das Monitoring einrichten. Welche Frequenzbereiche hier bearbeitet werden, lässt sich nicht genau sagen. Weder meine Recherche im Internet noch die Lektüre der mitgelieferten Bedienungsanleitung geben Auskunft über Daten oder genaue Werte. An dieser Stelle möchte ich trotzdem ein Lob aussprechen. Der Yamaha EMX5 kommt mit sechs einzelnen Bedienungsanleitungen in unterschiedlichen Sprachen. Das ist auf jeden Fall ein dicker Pluspunkt, denn bei zahlreichen Geräten der Konkurrenz ist dies keine Selbstverständlichkeit.

Mit dem Master-EQ-Regler hat Yamaha eine Besonderheit auf Lager. Hier sorgt ein einziger Dreh für optimale EQ-Einstellungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Der grüne Drehregler rastet in der Mittelposition (Musik, Basiseinstellung) deutlich ein. Wird der Regler nach links gedreht in Richtung Speech, werden die Bässe immer weiter herausgefiltert, um eine klare und definierte Sprachübertragung in Meetings, Konferenzen oder Seminaren zu ermöglichen. Wird der Drehregler von der Mittelstellung nach rechts gedreht, werden Höhen und Bässe weiter angehoben, eine gute Soundeinstellung für die Musikwiedergabe oder Live-Performance. Weiteres Drehen nach rechts aktiviert dann die Bass-Boost-Funktion, eine Schaltung, die für stärkere Betonung der Bässe sorgt. Die aufleuchtende LED macht darauf aufmerksam, dass der Booster „gezündet“ ist.

Rückkopplungen wirkt die Feedback Suppressor-Schaltung effektiv entgegen. Ein 7-bandiges Kerbfilter, also mit recht steilen Flanken, spürt problematische Frequenzen auf und reduziert die koppelnden Bereiche. Beim Ausschalten des beleuchteten Schalters oder des Netzschalters werden die Parameter der Kerbfilter wieder zurückgesetzt.

In auffälligem Rot präsentiert sich der Ausgangsregler Stereo-Level. Hier wird der Gesamtpegel eingestellt. Also das Signal, das über die rückseitigen Lautsprecherausgänge abgegeben wird, aber auch der Pegel an den beiden frontseitigen Stereo-Ausgangsklinkenbuchsen (+4 dBu). Die 2x siebenstellige LED-Kette zeigt die Ausgangspegel für links und rechts optisch an. Mit den angezeigten Werten -20, -10, -6, 0, +6, +10 und PEAK ist die Kette etwas knapp gehalten. Sollen Mitschnitte gemacht werden, lassen sich an den unsymmetrischen Cinch-Ausgängen die passenden Gerätschaften anschließen.

Phantomspeisung (+48 V) für Kondensatormikrofone oder DI-Boxen versorgt bei Bedarf global die XLR-Eingänge. Damit der Schaltzustand ins Auge springt, ist der Schalter bei aktivierter Spannungsversorgung beleuchtet. In Spielpausen können die Eingangskanäle 1 bis 7/8 stummgeschaltet werden (beleuchteter Schalter). Die Kanalzüge 9/10 und 11/12 bleiben unangetastet, damit Hintergrundmusik weiterlaufen kann.

Einen Kopfhöreranschluss sucht man am Yamaha EMX5 Powermixer vergeblich. Das ist bedauerlich, denn an Mischpulten überprüfe ich nicht selten die Signalqualität mit diesem einfachen, aber sehr effektiven Hilfsmittel.