Test: Yamaha iPad Studio Apps für iPad

Set List Organizer

Yamaha Setlist Organizer – Songliste

Wer bei seinem Bühnenarrangement mit MIDI-fähigen Klangerzeugern und deren Klangvielfalt arbeitet, sah sich bestimmt schon mal mit dem Problem beim Wechseln der aktuellen Sounds während oder zwischen den Songs konfrontiert. Bei einem Synthie ohne Keyboard-Splitting mag das ja noch übersichtlich sein, doch dann ist die Flexibilitätsgrenze sehr schnell erreicht. Set List möchte hier die Organisation solcher MIDI-lastigen Setups leichter machen. Dazu lassen sich Songlisten erstellen, die in kleine strukturelle Einheiten wie Refrain, Break, Intro etc. eingeteilt und benannt werden können. Maximal 30 dieser Songlisten können in einer Set List zusammengestellt werden. Für einen Solisten mit abendfüllendem Programm könnte das schon knapp werden. Die Anzahl der Songlisten sollte deutlich nach oben korrigiert werden, um Engpässe von vorn herein zu vermeiden.

Yamaha Setlist Organizer – Songliste – PGM Konfiguration

Jede Songliste kann bis zu fünf MIDI Programm Change Messages, kurz PGM, senden. Die MIDI-Konfiguration erfolgt auf der umfassenden Konfigurationsseite und ist sehr übersichtlich organisiert. Auch MIDI-Lern und -Lautstärke Funktionen wurden nicht vergessen. Die Synchronisation zu MIDI-Clock rundet das Bild ab. Ein überaus sinnvoller Zusatz ist die Link-Funktion, über die sich festlegen lässt, welche der fünf PGM-Befehle einer Songliste gleichzeitig gesendet werden. Damit lassen sich also auch mehrere Geräte synchron umschalten. Es sei noch angemerkt, dass bei einem Songlisten-Wechsel die PGM-Befehle nicht automatisch gesendet werden, d.h. sie müssen entweder einzeln umgeschaltet oder verlinkt werden, was den fliegenden und vor allen Dingen einfachen Wechsel doch etwas untergräbt. Eine Modusauswahl wäre hier wünschenswert.
Die Abfolge der Songlisten lässt sich in der Set-Listen Ansicht auch bequem per Drag & Drop verändern. Eine Kopierfunktion für die Songlisten gibt es jedoch nicht, was jedoch sehr sinnvoll wäre, um z.B. von einem Basiseintrag schneller Variationen erstellen zu können.

Yamaha Setlist Organizer – Songliste – MIDI Konfiguration

Recht gut ist die Notizfunktionen geworden. Farbige Texte und auf dem iPad 2 sogar Bilder von der Kamera, ansonsten aus der Bildergalerie, lassen schnell und einfach realisieren. Das Bild kann auch gleich beim Einbinden ausgerichtet und zurechtgeschnitten werden. Durch Antippen und Halten des eingefügten Bildes lässt sich dieses auch beliebig drehen, skalieren, verschieben und auch wieder löschen. Doch leider wird es in der Notiz immer nur mit maximal 30% Bildschirmgröße dargestellt, was z.B. das einfache Einbinden von Notenblättern als Bild verhindert, die dämliche Ausführung der realistischen Standardlupe von iOS hilft da auch überhaupt nicht. Die Texteditierung bietet die Standards des iOS. Kopieren, ausschneiden, nachschlagen, kein Problem. Es sollte aber trotzdem ein besserer Import von Texten implementiert werden, da wohl niemand Lust hat, seine Lyrics nochmals einzugeben. Als Workaround zum Import bleibt bisher nur, die Notizen per iTunes zu synchronisieren und per Hand in Set List in den gewünschten Song zu kopieren. Besser als gar nichts, könnte aber über den Dateimanager wesentlich komfortabler gestaltet werden.

Yamaha Setlist Organizer – Notizzettel

In der Notizansicht bleibt auch sinnvollerweise der volle Zugriff auf die Songliste, so erübrigt sich ein lästiges Umschalten zwischen den Bildschirmseiten, und alles bleibt im Blick. Das App ist natürlich kompatibel zu CoreMIDI per Interface oder WiFi, und auch an einen Austausch der Set-Listen per E-Mail und Bluetooth wurde gedacht. Alles in allem ein recht gutes und vor allem sinnvolles Programm, das mit ein paar kleinen genannten Verbesserungsvorschlägen sein volles Potential richtig entfalten könnte.

Yamaha Setlist Organizer – Setliste