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Test: Yamaha NU-1, Digitalpiano

(ID: 70101)

Klangerzeugung

Dritter Hauptbestandteil eines Digitalpianos ist die Klangerzeugung, die beim NU-1 maximal 256 Stimmen gleichzeitig wiedergeben kann. Das reicht ohne Probleme auch für anspruchsvolle Klavierliteratur aus, die mit viel Pedal oder vollen Akkordgriffen gespielt werden muss. Basis der Klangerzeugung sind Samples des CFX-Konzertflügels aus eigenem Haus. Diese klingen insgesamt sehr warm und rund. Viele unterschiedliche Velocity-Stufen und eine saubere Programmierung sorgen dafür, dass man die einzelnen Sample Übergänge beim Flügel nur bei sehr genauem Hinhören erkennen kann. Bei den E-Pianos sind die Übergänge jedoch deutlich einfacher wahrnehmbar. Das NU-1 bietet insgesamt fünf verschiedene Sounds, worunter sich zwei akustische Flügelsounds befinden sowie zwei E-Piano Klänge und ein Harpsichord.

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Auswahl der Sounds über das unscheinbare Display.

Auswahl der Sounds über das unscheinbare Display

Der Concert Grand Sound des NU-1 ist auf alle Fälle das Sahnestück des Digitalpianos und bietet einen rundum sauberen und druckvollen Sound. Der Flügel lässt sich sehr akzentuiert und dynamisch spielen und gefällt mir vor allem in den lauten Fortissimo-Passagen. Aber auch in den anderen Dynamikbereichen kann der Concert Grand auf ganzer Linie überzeugen. Wer es etwas aggressiver und durchsetzungsfähiger mag, dem wird der zweite Flügelsound gefallen, der Yamaha-typisch recht höhenreich daherkommt. Besonders für Jazz- oder Popsongs sehr gut zu gebrauchen.

Bei den E-Pianos gibt es natürlich eine glockige Variante, die meiner Meinung nach jedoch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Als Alternative steht ein Rhodes Sound parat, der sehr brav ausgefallen ist und durchaus etwas mehr Power haben könnte. Abgerundet wird die Soundpalette des NU-1 mit einem Harpsichord, was wiederrum sehr gut klingt und nicht nur aufgrund der guten Key Off-Samples überzeugen kann.

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Sehr kompakt gebaut - das NU-1

Sehr kompakt gebaut – das NU-1

Extras

Die Ausrichtung des NU-1 auf einen kleinen Käuferkreis, der viel Wert auf eine gute Tastatur und Sound legt und getrost auf weitere Extras verzichten kann, zeigt sich in den weitergehenden Funktionen des NU-1. Entgegen anderer Digitalpianos bietet das NU-1 bei diesem Punkt nur eine sehr übersichtliche Ausstattung. Metronom, Reverb (vier Presets), Transpose, Tuning und eine kleine Aufnahmefunktion für MIDI- und Audio-Daten runden das Gesamtpaket des NU-1 ab. Die Speicherkapazität des internen MIDI-Rekorders beträgt ca. 10 Songs mit jeweils einer Spur, wobei man sein eigenes Klavierspiel auch in Verbindung mit einem USB-Speicherstick als Audiodatei (WAV) abspeichern kann.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Die schamhaft popelig gestalteten Anschlußfelder für aktuelle Peripherie so ungünstig zu verbauen, ist eine Beleidigung.

  2. Profilbild
    Markus Galla RED

    Schöner Testbericht und endlich mal ein vernünftiges Fazit, was die Bewertung von Digitalpianos angeht. In dieser Preisklasse kann man doch eigentlich gar nicht mehr zum Digitalpiano raten. Yamaha selbst bietet seine akustischen Pianos mit Silent Technologie in einer ähnlichen Preisklasse an. Davon abgesehen stört mich noch eine andere Sache:

    Das Instrument will ein Upright Piano sein, es verfügt aber nur über Flügel-Sample. Was soll das denn?

    Und noch ein Kritikpunkt ist, dass bei aller Liebe, die Lautstärke an keinem Instrument vernünftig eingestellt werden kann. Bei allen Herstellern fehlen Markierungen, die es ermöglichen, die Lautstärke so zu kalibrieren, dass sie ungefähr einem akustischen Piano an der Position des Spielers entspricht. Natürlich ist auch bei akustischen Pianos die Lautstärke unterschiedlich und der Raum spielt auch eine große Rolle. Aber irgendeine Bezugsgröße muss es geben, möchte man z. B. als Schüler an dem Instrument üben. Ich bekomme immer wieder von Schülern die Rückmeldung, dass es eine große Umstellung aufgrund der Lautstärke ist, wenn sie im Unterricht an einem akustischen Klavier spielen. Dafür müsste Yamaha z. B. nur mal eine SPL-Messung an einem ihrer akustischen Uprights machen und dann bei gleicher Anschlagstärke und gleichem Raum eine Messung am E-Piano. An der Position, an der dann beide laut Messung ungefähr gleich laut sind, kann man das Poti einrasten lassen oder eine Markierung anbringen. Das ist zwar auch dann niemals genau, aber zumindest für die Schüler ein Anhaltspunkt. Komisch, dass da noch kein Hersteller drauf gekommen ist, oder?

    Zu den Tastaturen kann ich nur sagen, dass diese in jüngster Zeit stark als Verkaufsargument herhalten müssen, weil sich bei den Samples nichts mehr tut. Bereits das alte Technics P50 Stage Piano hatte eine sehr gute Tastatur (ich habe sie mal auseinander bauen müssen und war erstaunt, wie komplex sie ist. Das Gewicht des Instruments erklärte sich dann übrigens auch, weil eine Sperrholz-Platte im Boden eingelassen ist, die die Mechanik beeinflusst). Jetzt kann man natürlich immer durch noch speziellere Konstruktionen den Preis künstlich in die Höhe treiben und das Yamaha Konzertflügel Sample noch x-mal verkaufen. Aber ist das wirklich Sinn der Sache?

    Leute, kauft wieder mehr akustische Instrumente!

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