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Test: Yamaha Stage Custom Hip, Schlagzeug

Yamahas neue Snom-Tom

9. April 2021
yamaha stage custom hip schlagzeug test

Yamaha Stage Custom Hip, Schlagzeug

Auf unser heutiges Testset hatte ich schon lange ein Auge geworfen. Auf dem Markt gibt es mittlerweile ja einige kompakte Sets, die man ohne großen Aufwand zu Gigs und Sessions tragen kann. Aber ein Feature des Yamaha Stage Custom Hip hat mich besonders interessiert – die Snare-Mechanik am Standtom (ein Snom, wie ich just gelernt habe). Es ist ja gerade ziemlich hip, an Stelle des ersten Stand-Toms eine Snare Drum zu platzieren, siehe Larnell Lewis oder Anika Nilles.

Yamaha hat bei diesem Set das Feature einfach zum Ein- und Ausschalten eingebaut. Daumen hoch!

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yamaha stage custom hip schlagzeug test

Ob das Yamaha Stage Custom Hip auch sonst überzeugen kann, verraten wir euch in diesem Test. Passend zum Set hat uns Yamaha auch noch einen ultraleichtes Crosstown Hardware-Set mitgeschickt, bei dem die Ständer aus Aluminium gefertigt sind. Dann mal das Set geschultert und los zum Gig!

Was bietet das Yamaha Stage Custom Hip Drumset?

Unser Testset ist schwarz lackiert und nicht foliert, das gibt in dieser Klasse schon mal einen Pluspunkt. Die Größen sind 20×08 Bassdrum, 10×08 Tom, 13×08 „Snom“ und 13×05 Snaredrum. Die Spannreifen sind einfache, 1,5 mm starke Stahlspannreifen – die richtige Wahl für so ein Set.

Die Bassdrum hat klar lackierte Holzspanreifen – ich vermute ebenfalls aus Birke, wie die Kessel. Gleich noch einen Pluspunkt gibt’s für die gummigefütterten Bassdrum-Claws. Das schützt nicht nur den Spannreifen vor Kratzern, sondern ermöglicht auch „flatterige“, tiefe Stimmungen, ohne dass gleich was klappert.

Größe ist nur eine Frage der Perspektive

Die Kessel des Stage Custom Hip Sets sind aus sechs Lagen Birke, ca. 7 mm dick und die Kesselränder mit einem 45 Grad-Schliff versehen. Die Verarbeitung der Kessel ist gut und die innere Lage sauber gesetzt.

Yamaha Hip 6

Optionales HW-Set aus Aluminium

 

Wie ist das Yamaha Schlagzeug verarbeitet?

Eine Sache, die nicht ganz so schön aussieht, ist die Verschraubung der Luftlöcher. Die Mutter ist von innen nicht richtig angezogen und das leider an allen Trommeln. Zwar sitzt alles fest, aber es sieht nicht schön aus. Da sollte man bei der Endmontage genauer drauf achten.

Ansonsten ist die Verarbeitung tadellos. Die Hardware an den Kesseln ist sauber verchromt, die Stimmschrauben laufen gut in den Gewinden und es gibt keine scharfen Kanten an den Spannreifen. Alles Punkte, die in dieser Preisklasse nicht immer selbstverständlich sind.

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Die BD-Füße sind stabil und verlässlich, genau wie die Tom-Halterung auf der Bassdrum. Diese ist so lang, dass man das Hängetom bei Bedarf auch auf Augenhöhe positionieren kann. Ich finde die Ball-Clamps an Yamahas Tomhalterungen nach wie vor die Besten auf dem Markt. Sie lassen sich leicht bedienen, sitzen fest, auch ohne dass man die Schraube wie bekloppt festzieht und leisten meiner Erfahrung nach auch nach vielen Jahren noch zuverlässig ihren Dienst. Die Standtom/Snaredrum-Beine sind ausreichend lang, um die Trommel auch hochgewachsenen und/oder hochsitzenden Trommler:innen entgegenzustemmen. Die Snare-Abhebungen an Snare und Snom sind identisch. Sie funktionieren einigermaßen leichtgängig und halten die Spannung des Teppichs auch bei härterer Spielweise.

Yamaha Hip 10

Das „Snom“

Die Felle sind die klassenüblichen China-made Remo-Varianten. Powerstrokes auf der Bassdrum, Coated bzw. Clear Ambassador auf Snare und Toms. Wie immer gilt auch hier: schnellstens bessere Felle aufziehen.

Das eingangs erwähnte Crosstown Hardware-Set besteht aus einer HiHat, einem Snare- und 2 gerade Beckenständern ohne Galgen. Das gesamte Set wiegt zusammen nur gut 7 kg, das ist wirklich sehr leicht. Um das zu erreichen, hat man die Rohre und Beine der Ständer aus Aluminium gefertigt. Außerdem sollen sie – ich zitiere mal die Yamaha Marketing-Abteilung – „Increased natural and open sound from cymbals and snare drums“ liefern. Na, da bin ich mal gespannt! Geliefert wir das Set mit einer einfachen Tragetasche und einzelnen Säckchen für jedes Teil.

Yamaha Hip 9

Großer Sound auf kleinem Raum

Wie klingt das Stage Custom Hip Schlagzeug?

Im Video, das ihr am Ende dieses Artikel findet, seht und hört ihr das Set in einer mittleren „allround“ Stimmung. So hat mir das Set am meisten Spaß gemacht. Für tiefe Stimmungen sind die China-Felle nicht besonders geeignet und hochgestimmt klingen sie etwas dünn. Hier gilt – wie immer – am besten gleich bessere Markenfelle aufziehen, um das ganze Potenzial des Sets ausschöpfen zu können.

yamaha stage custom hip schlagzeug

Die flache Bassdrum, mit geschlossenem Frontfell und einem kleinen Handtuch zur Dämpfung, schiebt ordentlich und liefert ausreichend Druck. Die Snare klingt hervorragend und leicht „komprimiert“, was mir bei 13″ Snares immer wieder auffällt. Die Teppichansprache ist fein und sensibel. Insgesamt klingt sie in ihrer Preisklasse sehr erwachsen. Die Toms sprechen schnell an, klingen sauber und machen viel Spaß. Interessant wird es, wenn die Snare-Abhebung am Standtom ins Spiel kommt.

Zwei komplett unterschiedliche Snare-Sounds am Start zu haben, ist wirklich eine feine Sache. Allerdings muss man bei der Stimmung gewisse Kompromisse eingehen. Stimmt man die Trommel für einen guten Tom-Sound, klingt sie als Snare mitunter etwas matschig. Stimmt man sie eher als Snare, wird mir persönlich die Stimmung als Tom zu hoch. Da muss man etwas rumprobieren, um einen guten Kompromiss zu finden. Beim Testset hat die Snare-Abhebung in der Off-Position etwas geklappert. Das stört natürlich etwas, andererseits ist es auf den Aufnahmen praktisch nicht zu hören und insofern nicht weiter schlimm. Außerdem mag das nicht bei allen ausgelieferten Trommeln so sein.

Yamaha Hip 7

Schöne Lackierung und kontrastierende BD-Hoops

Hardware

Das Crosstown Hardware-Set ist – was Transportfreundlichkeit angeht – eine sehr feine Sache. Die Aluminium-Rohre und Beine sorgen für geringes Gewicht und machen die Ständer trotzdem stabil und standsicher. Trotzdem sollte man vielleicht etwas pfleglicher als üblich mit dieser Hardware umgehen. Aluminium ist weich und verkratzt sehr leicht. Wer möchte, dass seine Alu-Ständer auch so schön bleiben, sollte sie zumindest immer einzeln in die mitgelieferten Säckchen packen und nicht aus 2 m Entfernung ins Hardware-Case werfen. Wie lange die mitgelieferte Tasche ihren Dienst verrichtet, wird auch stark von deren Behandlung abhängen. Irgendwann muss man wahrscheinlich mal in eine hochwertigere Tasche investieren.

yamaha stage custom hip schlagzeug

Die Audioaufnahmen des Yamaha Stage Custom Hip Sets wurden mit folgendem Equipment gemacht: Mikros – Audix D6 BD, 2x AKG C214 OH, Presonus Interface, MacBook Air. Keine Effekte, der Hall kommt vom Raum. Da sich mein neues MacBook Air mit Apple Prozessor leider nicht mit meinem Recording-Programm verträgt, musste ich die Aufnahmen mit GarageBand machen. Geht auch.

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Mehr Informationen

Zum Schluss möchte ich noch versuchen, das Yamaha Stage Custom Hip Set im Umfeld der Konkurrenz etwas einzuordnen. Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit zwei vergleichbare, kompakte Sets zum Test bei Amazona.de: Das Tama Superstar Classic Neo Mod Set (Testbericht) und das Gretsch Catalina Club Jazz (Testbericht). Letzteres ist ein klassisches „Bop“-Kit mit 18×14″ Bassdrum sowie 12×08″ und 14×14″ Toms während das Tama Neo Mod mit seinen modernen Kompaktgrößen 20×10″, 12×07 und 14×09 am ehesten mit dem Yamaha vergleichbar ist.

test tama neo mod superstar SHELL KIT MAPLE BLU 1

Tama Superstar Neo Mod Kit

Gretsch und Yamaha liefern eine Snaredrum gleich mit, das Tama Set kommt ohne. Yamaha und Tama sind preislich gleichauf, das Gretsch Set ist etwas teurer. Yamaha bietet als einziger die Standtom/Snare Option. Da ist die Frage, wer bietet am meisten fürs Geld? Gar nicht so leicht zu beantworten.

Yamaha und Tama sind meiner Meinung nach verarbeitungstechnisch auf einer Höhe. Die Kessel und die Finishes sind top, die Hardware an den Kesseln stabil und funktional, wobei ich die Yamaha Tom-Halterung noch besser finde als die von Tama. Beide Sets klingen gut, wobei das Tama durch die etwas größeren Kesseldurchmesser bei den Toms noch etwas erwachsener und fetter klingen kann. Das Gretsch in klassischen Jazz-Größen lässt bei der Hardware leider Punkte liegen, klingt aber – abgesehen von der schwachen Snaredrum – sehr schön und warm.

test gretsch club jazz catalina

Gretsch Club Jazz Catalina

Da ist die Wahl schwer. Ich persönlich würde mich für das Tama Neo Mod Kit entscheiden. Es ist zwar relativ gesehen das teuerste Set dieses Trios, aber die größeren Toms im Vergleich zum Yamaha gefallen mir etwas besser. Snaredrums hab ich genug und das Standtom/Snare-Feature des Yamaha Sets ist zwar eine coole Sache, wäre aber für mich nicht entscheidend.

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Fazit

Das Yamaha Stage Custom Hip Set ist ein gutes Angebot im Bereich der kostengünstigen Kompaktsets. Durch die ultraflache Bassdrum nimmt es nur wenig Platz ein und eignet sie prima als Set für Gigs in kleinen Locations, als Übeset für Zuhause oder den Unterricht. Die Trommeln sind  gut verarbeitet, klingen überzeugend und die Standtom/Snare-Option eröffnet viele interessante Sound- und Spielmöglichkeiten. Die Crosstown Aluminium-Hardware passt optimal zum Set, funktioniert einwandfrei und ist federleicht. Wer auf der Suche nach so einem Set ist, sollte das Yamaha Hip Set unbedingt antesten.

Plus

  • gute Verarbeitung
  • lackierte Birkenkessel
  • Sound-Optionen mit 2. Snare
  • sehr leichter und stabiler Hardware-Satz
  • leicht zu transportieren
  • ciel Drumset fürs Geld

Minus

  • deaktivierte Snare-Abhebung am "Snom" klappert etwas
  • Verschraubung der Luftlöcher

Preis

  • Yamaha Stage Custom Hip Shellset: 598,- Euro
  • Yamaha Crosstown Hardware Set: 329,- Euro
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