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Vergleichstest: Behringer, FX600, DW400 und RV600, Gitarren-Effektpedale

(ID: 1039)

Sound & Praxis

Alle drei Pedale haben leider keinen True Bypass, und ohne Stromzufuhr ist daher erst mal gar nichts zu hören, und so leidet der Klang auch ohne Effekte ein wenig, besonders beim FX600, das doch merklich pfeift und piept, auch wenn keiner der Effekte aktiviert ist. Dies fällt bei den anderen beiden Geräten nicht weiter auf, obwohl auch hier Nebengeräusche zu hören sind. Aber bei dem gebotenen Sparzwang und um einen solchen Endpreis zu erzielen, ist ein physikalischer Bypass nun mal nicht drin.

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Viel wichtiger ist allerdings, wie die Kistchen klingen, wenn die Effekte eingeschaltet sind. Fangen wir mit dem Dynamic Wah und Human Voice Filter, dem DW400 an.

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-- DW400 --

— DW400 —

Wie bereits erwähnt, kann man hier zwischen einigen unterschiedlichen Wah-Effekten wählen. Der rhythmische Wah-Effekt lässt sich zwar über das Decay-Poti in seiner Geschwindigkeit regeln, allerdings ist der Regelweg so ungenau, dass man nur mit Glück die richtige Geschwindigkeit trifft und besser mittels der Tap-Funktion das Tempo einstellt. Auch die übrigen Regler leiden etwas unter ihrer Überempfindlichkeit, und es bedarf einer Menge Fingerspitzengefühl, die Parameter wie Empfindlichkeit und die Dauer auf das gewünschte Maß zu bekommen. Mit ein wenig Geduld ist aber auch das möglich. Einzig der Synth-Modus ist kaum zu zähmen und scheint irgendwie von den Potis und Einstellungen unabhängig zu agieren. Zudem wird der Klang sehr stark verfremdet, klingt dabei aber nicht wirklich nach Synthesizer, sondern eher nach kaputtem Verstärker. Nicht der stärkste, zum Glück aber auch nicht der einzige Effekt des DW400. Spaß macht hier hingegen das Human Voice-Filter. Über das Sens-Poti lässt sich der erste Vokal, über das Manual-Poti der zweite bestimmen und so die Gitarre zum „Sprechen“ bringen. Das Vokabular reicht von „Au!“ über „Ui!“ bis „Ei“. Wie Peter Frampton klingt das Ganze zwar nicht, macht aber doch irgendwie Spaß und ist gut für rhythmisch-“funkige“ Licks. Auch die Option, noch ein Expression-Pedal anzuschließen, sollte gelobt werden, auch wenn man keine wirklich hochwertigen Wah-Effekte erwarten sollte. Besonders für den Bass funktioniert das DW400 nicht wirklich, und der Klang „verhungert“ im Gerät merklich.

Das RV600 besticht in erster Linie mit der schieren Masse von elf verschiedenen Halleffekten, vom Vintage Federhall bis hin zum „Space“ genannten Hall, welcher die Gitarre psychedelisch untermalt. Auch hier wurde laut Herstellerangaben mit den neuesten Techniken und Algorithmen gearbeitet, um möglichst authentisch die verschiedensten Umgebungen simulieren zu können. Besonders die Simulationen von Spring-Reverbs werden ja immer kritisch beäugt, klingt doch nichts so wie das Original und ist es zudem ziemlich schwierig, sich künstlich solch komplexen physikalischen Prozessen zu nähren, wie Echos oder Hall es nun mal sind. Um es gleich vorwegzunehmen: Das RV600 ist natürlich nichts für audiophile und professionelle Benutzer, und beim genaueren Hinhören bemerkt man natürlich auch, dass die Echos doch etwas aufgesetzt und gezwungen klingen. Aber um den Klang mit ein wenig Reverb und Raumgefühl zu garnieren, eignet sich das Pedal von Behringer allemal, insbesondere für Live-Auftritte oder den Proberaum. Das Space-Reverb ist dabei wohl am weitesten von einem Echo entfernt und klingt eher wie eine weit entfernte Orgel, die den Klang der Gitarre wiederholt – mit einiger Verzögerung. Leider ist aber auch bei den Potis das Problem mit der Überempfindlichkeit gegeben – schön natürlich, wenn man aus einem breiten Angebot von Effekt-Intensitäten und -Längen wählen kann, aber leider ist es dadurch sehr schwer, genau zu sein. Angenehm ist auf jeden Fall die Trails-Funktion, die ein sauberes und weiches Abklingen der Effekte zulässt, wenn der Effekt ausgeschaltet wird.

-- RV600 --

— RV600 —

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Klangbeispiele
Forum
    • Profilbild
      tilmann.seifert RED

      @vssmnn Ja, das stimmt wohl, aber auch erst wenn mann sich eine Weile mit den potis abgekämpft hat. Das RV600 bietet auch generell eine Menge klang für den Preis. Darf man ruhig auch mal antesten, wenn mann auf der Suche nach Hall-Effekten ist.

      LG

  1. Profilbild
    KRYPTYK

    Das RV 600 ist das unschlagbare Pedal auf dem Markt. Kein anderes bietet diese Vielfalt zu diesem Preis. Ist zwar ein Clon vom Verbzilla aber um ein vielfaches preiswerter mit der selben Soundqualität.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich mag das RV600 auch sehr gerne, vor allem WEIL es so unnatürlich und übertrieben klingt. Ist sowohl an der Gitarre als auch an synthetischen Klangerzeugern durchaus erfreulich anders.
    In einer ähnliche Kategorie spielt auch eine andere Gerätschaft, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, und die hier vielleicht auch mal vorgestellt werden sollte. Das NUX Time Force ist ein ebenso günstiges wie teils abstruses Multi-Delay. Für einen sehr kleinen Preis sollte es eigentlich in jeder Schublade schlummern und ab und an rausgeholt werden, wenn man ein irgendwie billig klingendes flexibles Delay braucht.

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