Die nächste Tabelle beschäftigt sich mit einem oft unbeachteten Feature, das im Live-Betrieb sehr schnell sehr wichtig werden kann: Wird das Interface, der Rechner oder eine Stromversorgung benötigt, um das Originalsignal der Plattenspieler oder CD-Player durchzuschleifen? In dem Moment, in dem Umbauten am Setup stattfinden müssen oder der Computer abgeschmiert ist, hat derzeit Traktor Scratch Pro die Nase vorn: Durch das intelligente Design der Multicore-Kabel wird nicht einmal das Audio-Interface benötigt, um die Signale zum Mischpult durchzuschleifen.
Zum Durchschleifen des Originalsignals wird benötigt:
Serato | TSP | Torq | SFS | |
Interface | Ja | Nein | Ja | Ja |
Strom | Ja | Nein | Ja | Nein |
Rechner | Nein | Nein | Nein | Nein |
Alle Interfaces leiten Signale ohne angeschlossenen Rechner weiter, solange dass sie per Netzteil mit Strom versorgt werden. Stürzt der Computer einmal ab, ist ein Neustart nötig, der je nach Modell für einen 5-15 sekündigen Stromausfall am USB-Port verursacht. Der ScratchAmp kann auch ohne Strom klar, und mit den Multicore-Kabeln von Traktor Scratch Pro benötigt man nicht einmal mehr das Interface. Wobei eigentlich nichts dagegen sprechen sollte, sich das Multicore als Zubehör zu kaufen und mit dem Interface seiner Wahl zu betreiben.
An dieser Stelle verabschieden wir uns von Stanton FinalScratch 2. Früher wurde das System mit einer abgespeckten Version von NI Traktor 2/3 ausgeliefert, heute ist der ScratchAmp nur noch allein erhältlich. Außerdem ist der Betrieb mit Intel Core Duo Macs oder Windows Vista nicht möglich, wodurch das Gerät sowieso demnächst uninteressant wird. Ob eine Weiterentwicklung geplant ist, ist nicht bekannt. Stanton scheint sich in letzter Zeit mehr auf die neue SCS Controller-Reihe konzentriert zu haben.
Also geht es im Dreiergespann weiter zu den Software-Features.
Software – unterstützte Dateiformate
Serato | TSP | Torq | |
MP3 | Ja | Ja | Ja |
AIFF | Ja | Ja | Ja |
AAC | Ja | Ja | Ja |
WAV | Ja | Ja | Ja |
OGG | Ja | Ja | Nein |
FLAC | Nein | Ja | Nein |
WMA | Nein | Ja | Ja |
CD Audio | Ja | Ja | Ja |
Recht unspannend zeigt sich die Kompatibilitätstabelle. Der beliebte, da verlustfreie und offene FLAC-Codec wird derzeit nur von Traktor unterstützt, was verwunderlich ist, würden doch keinerlei Lizenzgebühren anfallen. Wer auf OGG Vorbis nicht verzichten kann, ist mit Torq schlecht bedient, und WMA interessiert sowieso niemanden. Ansonsten sollte es mit keinem der Bewerber Probleme geben.
Das Plugin was als Host fungieren und auch aufnehmen kann heisst Energy XT. ;-)
mike,
danke für den hinweis.
das ist nicht das plugin das ich meinte. energy xt scheint ja eine vollständige DAW zu sein, die per vst eingebunden werden kann – was aber auch eine sehr interessante sache ist…
@Florian Dobler VST-FX-tauglich ist Virtual-DJ (Cue) von Numark und Deckadance von ImageLine, letzteres läuft wiederum auch als VST-PlugIn…
Ist es nicht so, dass bei allen Systemen 33/45 in den Optionen umgestellt werden kann? Die Seiten der Timecodes sind zumindest nicht in 33/45 aufgeteilt.
Was ist mit Sampler bei TSP gemeint? Ich finde da keinen.
FS2 wurde doch offiziell schon für tot erklärt – oder? Die Software kam eh von NI, die Hardware, also den Amp, hat Stanton unlängst aus dem Sortiment genommen. Im Gegensatz zu FS wäre eher Mixvibes noch eine nennenswerte Alternative oder Virtual Vinyl, wobei auch das kurz vor tot ist, da zumindest Numark kein Interesse in eine Weiterentwicklung zeigt.