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Workshop: Replicant A – Synthesizerkonstruktion mit NI Reaktor, Teil 2

(ID: 1547)

Kapitel 8: Grundlagen der Modulation

Alle tun es, aber keiner redet darüber: modulieren. Und das hat Folgen. Viele Synthesizer, egal ob Amateur Plug-in oder Hi-End-Synth, schwächeln in dieser Hinsicht. Ein kleines Grundlagenkapitel ist an dieser Stelle also angebracht und sowieso nötig, um das Modulationskonzept des Replicant A zu erläutern.

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Es gibt verschiedene Arten der Modulation: niederfrequent oder Audio, zudem sind die Amplituden unterschiedlich (Uni- oder bipolar) und können auf mehrere Weisen auf den Zielparameter wirken (positiv, negativ oder invertiert), man kann linear oder exponentiell modulieren, die Modulationsmischer können addieren oder multiplizieren.

Amplituden

Uni/bipolar:
Eine Modulationsquelle kann in nur einer Richtung wirken (positiv oder negativ) und ist dann unipolar. Wirkt sie in beide Richtungen auf den Zielparameter ein, ist sie bipolar.
Hüllkurven sind typischerweise unipolar:

Unipolare ADSR-Amplitude

Unipolare ADSR-Amplitude

Und LFOs bipolar:

Bipolare LFO-Amplitude

Bipolare LFO-Amplitude

Das ist aber nicht immer sinnvoll. Mit einem Dreieck aus dem LFO moduliert man z.B. die Tonhöhe meistens bipolar, um ein Vibrato zu erzielen, mit Rechteck kann eine unipolare Modulation brauchbarer sein.

Unipolare LFO-Amplitude

Unipolare LFO-Amplitude

Eine unipolare Hüllkurve benutzt man für die Lautstärke, eine bipolare kann man bei Parametern wie Stereo-Pan einsetzen.

Bipolare ADSR-Amplitude

Bipolare ADSR-Amplitude

Negativ/Invertiert:
Dabei wird die Modulationsamplitude entweder an der x-Achse gespiegelt (negativ) oder die Modulation auf den Kopf gestellt (invertiert). Mathematisch gesehen ist diese Nomenklatur nicht sauber, aber ich unterscheide die beiden Möglichkeiten hier einfach mal so.

Die Negativierung erreicht man durch Einstellen einer negativen Modulationsintensität beim Modulationsmischer, die Modulationsamplitude wird einfach mit negativen Werten statt mit positiven multipliziert. Unipolare Amplituden werden so negativ:

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Unipolare ADSR-Amplitude bei positiver und negativer Mod-Intensität

Unipolare ADSR-Amplitude bei positiver und negativer Mod-Intensität

Und bipolare gegenphasig:

Bipolare LFO-Amplitude bei positiver und negativer Mod-Intensität

Bipolare LFO-Amplitude bei positiver und negativer Mod-Intensität

Die Invertierung ist eine Umkehrung unipolarer Amplituden im positiven Quadranten:

Positive und invertierte unipolare ADSR-Amplitude

Positive und invertierte unipolare ADSR-Amplitude

Diese Unterscheidung ist erst einmal überflüssig, da man den Zielparameter entsprechend anpassen kann, bis sozusagen aus einer negativen eine invertierte Amplitude wird, also die Modulation einfach zusammen mit dem Parameterwert nach oben schiebt.

Verschobene unipolare ADSR-Amplitude bei negativer Mod-Intensität

Verschobene unipolare ADSR-Amplitude bei negativer Mod-Intensität

Sobald man aber die Amplitude der Modulationsquelle moduliert, wie z.B. eine Hüllkurve mit der Anschlagsstärke (Velocity), ergibt sich ein Riesenunterschied. Eine nach oben verschobene negativierte unipolare Modulation steuert bei steigender Amplitude immer weiter nach unten aus:

Amplitudenmodulierte verschobene unipolare ADSR-Amplitude bei negativer Mod-Intensität

Amplitudenmodulierte verschobene unipolare ADSR-Amplitude bei negativer Mod-Intensität

Hier mit einer Envelope wie im Bild auf Cutoff, per Velocity immer stärker ausgesteuert:

Wohingegen eine invertierte bei steigender Amplitude immer weiter nach oben aussteuert.

Amplitudenmodulierte invertierte unipolare ADSR-Amplitude bei positiver Mod-Intensität

Amplitudenmodulierte invertierte unipolare ADSR-Amplitude bei positiver Mod-Intensität

Wieder mit einer Envelope wie im Bild auf Cutoff, per Velocity immer stärker ausgesteuert:

Das Gleiche gilt für unipolare LFO-Amplituden und sonstige. Und speziell, wenn man mit einem Modulator zwei Parameter steuert, erweist sich die invertierte Amplitude als sehr nützlich.

Zusätzlich zu den positiven und bipolaren Amplituden der Modulationsquellen werden also invertierte benötigt, um die Parameter in alle Richtungen mit amplitudenmodulierten Signalen zu modulieren.

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