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Top News: R-MONO Lab S³-6R, PM-Synthesizer

Projekt der Abtrünnigen

5. Februar 2017

Findige Entwickler, die pfiffige Synthesizer konstruieren, gibt es zu viele, als dass man über alle berichten könnte. Aber bei R-MONO Lab lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen.

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Bei R-MONO Lab handelt es sich um ein paar befreundete Ingenieure aus der japanischen Stadt Hamamatsu, die bei einem dort ansässigen Musikalien-Unternehmen, das mit „R“ beginnt, angestellt sind oder waren. Was könnte wohl damit gemeint sein? ;-)

In der Vergangenheit zeigte man ein paar eher skurrile Entwicklungen, wie eine Orgel aus Flöten, auf kleinen Szeneveranstaltungen. Jetzt wurde aber ein Synthesizer mit der Bezeichnung S³-6R (Synth-Sennin Synthesizer) vorgestellt. Der ursprünglich offenbar für die Firma „R“ entwickelte Synthesizer wurde nun in einigen Punkten erweitert, weshalb er die Bezeichnung Version 2 trägt.
S³-6R ist ein 6-stimmiger Phase Modulation Synthesizer auf Basis eines Raspberry Pi. Bei dem Keyboard/Gehäuse, in dem der Synthesizer derzeit untergebracht ist, handelt es sich um ein „R“ K-25M.
Der S³-6R verfügt über zwei Oszillatoren mit Sine, Triangle, Saw (Up, Down), Pulse Width, SuperTriangle, SuperSaw, SuperSquare, α-Sine Width, wobei der zweite Oszillator nur vier davon besitzt, vermutlich da er zumeist als Modulator für OSC1 dienen dürfte. Bei Verwendung der Super-Waves reduziert sich die Polyphonie auf fünf Stimmen. Zusätzlich wurde in der neuen Version ein Noise Generator implementiert.
Zur Klangbearbeitung ist ein 24 dB Tiefpassfilter vorhanden, außerdem kann der Sound in Version 2 vor und nach dem Filter mit Clipping verzerrt werden. Vier Hüllkurven und drei LFOs (0.006 Hz bis 100 Hz) dienen als Modulatoren, offenbar sind sie den Zielen PM, Filter, Lautstärke fest zugewiesen. Als Effekte gibt es Chorus, Delay und Flanger. Alle Parameter lasen sich mit MIDI-CC-Befehlen steuern.

Bei dem R-MONO Lab S³-6R handelt es sich ausdrücklich um einen Prototypen. Man hat derzeit keine konkreten Pläne (oder Möglichkeiten?) daraus ein kommerzielles Produkt zu machen. Angesichts der überzeugenden Audiobeispiele wäre es aber wirklich schade, wenn dieser Synthesizer, der sich so angenehm von den ganzen Vintage-Klonen der Firma „R“ unterscheidet, nicht zumindest in Kleinserie gehen würde. Hoffen wir, dass die Entwickler von R-MONO Lab jemanden finden, der dem S³-6R eine Chance gibt.

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Das Demovideo gibt Eindrücke in die Klangwelt des R-MONO Lab S³-6R, auf der unten verlinkten Soundcloud-Page sind weitere Audiobeispiele zu finden.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Hier trifft fast das Sprichwort zu: „Schlimmer geht immer!“ Ich finde es generell gut, dass es auch im Synthmarkt startupähnliche Firmen gibt die es wagen, den etablierten die Show zu stehlen. Aber man möchte doch kein „Konzept“ hören, sondern einen vollwertigen (fertigen) Synthesizer und dann, wie zu erwarten war: Kleiner als die kleinsten der Branche. Korrektur: Der „Kleinste“ kommt von einer der „Größten“: Korg Monotron, ebenfalls aus Japan. „Minihafter“ kann man keinen Synthesizer mehr bauen. Bitte nicht nachmachen.

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      @Filterpad Der Prototyp hier hat absolut nichts mit dem Monotron gemein.
      Der Monotron ist in der Tat ein vollanaloger Kleinstsynthesizer ohne echte Spielmöglichkeit out of the box (von Modifikationen wie CV/Gate mal abgesehen).
      Das hier ist ein vollwertiger digitaler Synthesizer auf Raspi-Basis mit nahezu unbegrenzten Weiterentwicklungsmöglichkeiten (ähnlich wie Arduino-Geräte), prototypisch eingebaut in die Roland-Tastatur.
      Oder sind die Shrutis für dich auch Monotron-artige Nicht-Synthesizer??

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Danke für den Artikel. R-Mono Lab kannte ich bisher noch nicht. Ich finde es gut, wenn da kleine Firmen mal neue Konzepte präsentieren. Der Synth klingt schön digital. Ein Kontrapunkt zu dem analogen Hype. Mich interessiert auch die Größe nicht so sehr, sondern mehr der Sound und der ist gut und anscheinend sehr flexibel. Allerdings könnte der Synth noch ein paar Echtzeitregler gebrauchen ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hmm, nachdem ich mir deren Webseite angeschaut habe würde ich jetzt mal das Gerücht streuen, das es der gleiche ex-„R“-Entwickler ist, der auch den 8-Bit Synth im Roland A-01 beigesteuert hat.

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      Der Sound legt es auch irgendwie nah….
      Aber das liegt wahrscheinlich an den im Video angespielten Sounds, die ja eine sehr stark 8-Bit-Färbung haben.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Diesen Hersteller kamnte ich noch nicht, vielen Dank. Das sieht nach einem spannenden Projekt aus. Das ist das erste hatdware Synth Produkt auf Basis eines RasPi3 von dem ich gehört habe. 5-6 digitale Stimmen plus Effekt(e) packt der kleine Rechenzwerg also.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @A.Vogel Vielen Dank für den Zynthian link. Ist auch noch in der Prototyp-Phase, sieht aber auch sehr interessant (und vielversprechend) aus. Der Prototyp ist inzwischen auch auf RasPi3 aufgebohrt.

        Vielleicht könnte Amazona das Zynthian-Projekt auch im Auge behalten?

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Soundbeispiele auf SoundCloud sind eher durchwachsen, bei einigen blitzen interessante Klänge und Modulationen auf, andere hören sich so an, als hätten sie einen Gakken SX-150 durch ein Effektpedal gejagt. Das ist nicht unbedingt schlecht, ich mag ja Bratz und Gilb im Sound ganz gern, aber relativ unspektakulär, könnte ich alles problemlos mit meinem vorhandenen Equipment erzeugen. Dennoch ist es gut, daß sich jenseits des analogen Wohlklangs wieder mehr tut, daher werde ich das Projekt mal im Auge behalten, hat meines Erachtens durchaus Potential.

    • Profilbild
      bytechop

      Der Raspi ist ja „nur“ der Computer. Du kannst dort mit PureData / SuperCollider usw. deine eigenen Synths bauen.

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