Audiointerface und DAC im neuen Gewand
Vier Jahre ist das Babyface Pro von RME Audio schon alt, doch wie man es von RME Produkten gewohnt ist, gehört es noch lange nicht zum alten Eisen. Eine Frischzellenkur darf aber her, so dass RME ab sofort das Babyface Pro FS im Angebot hat. Ebenso überarbeitet wurde der DA-Wandler ADI-2. Hier alle wichtigen Informationen dazu:
Features des neuen RME Babyface Pro FS
Verarbeitungstechnisch und klanglich gehört das Babyface Pro definitiv zur oberen Klasse, dazu ist es mit analogen und digitalen Schaltungen sehr gut ausgestattet. Das aus einem Aluminiumblock gefräste Gehäuse des Babyface Pro bekommt man so schnell definitiv nicht kaputt.
Im neuen Babyface Pro FS wurden jetzt einige Neuerungen implementiert. So bietet der neu hinzugekommene +19 / +4 dBu-Schalter auf der Unterseite einen direkten Weg zur Reduzierung des Ausgangspegels und hilft den TotalMix FX-Fader bei 0 dB statt bei hohen Dämpfungen zu halten. Ebenso neu: Volles SteadyClock FS wie im ADI-2 Pro FS für niedrigsten Jitter. Die Ausgangsleistung der 3,5 mm TRS-Ausgänge steigt von 70 mW auf 90 mW und der THD der beiden Kopfhörerausgänge des Babyface Pro FS verbessert sich um bis zu 10 dB.
Weitere Verbesserungen:
- Das Babyface Pro FS verwendet jetzt die gleichen Operationsverstärker wie der ADI-2 Pro.
- Die Ausgangsimpedanz wurde von 3,5 mm TRS wurde von 2 Ohm auf 0,1 Ohm gesenkt.
- Mikrofoneingänge SNR wurden von 112,2 dB auf 113,7 dB verbessert.
- TRS Line-Eingänge SNR von 114 dB auf 116,3 dB (120 dBA).
- THD Line-Eingänge wurden um 8 dB verbessert.
- 6 Samples weniger Latenz auf der AD-Seite durch den neuen ADC (5 Samples AD, 7 Samples DA).
- Alle oben genannten Verbesserungen wurden erreicht, ohne den Stromverbrauch des Interfaceszu erhöhen.
- K-Slot (Kensington Lock) für den Diebstahlschutz.
Das bisherige Babyface Pro wird derzeit (noch) für 619,- Euro verkauft, die neue FS-Varianten ist mit 739,- Euro gelistet.
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Features des neuen RME ADI-2
Entgegen dem Babyface Pro FS gibt es bei der neuen Version des RME Wandlers ADI-2 nur kleine Verbesserungen, aber auch diese werden User zu schätzen wissen. In der neuen Version kommen nun AK4493 (bisher 4490) zum Einsatz und die verbessern den Rauschabstand von 117 dB auf 120 dB (123 dBA). Gleichzeitig sinkt der Klirr um circa 10 dB und damit auf -120 dB bei digitalem Vollpegel.
Die -118 dBu, die bisher völlige Rauschfreiheit am IEM-Ausgang ergaben, liegen nun bei noch besseren -120 dBu. Außerdem verfügen die Ausgänge XLR, Cinch und IEM nun über 2,5 dB zusätzliche Pegelreserve. Damit steigt auch die Übersteuerungsgrenze durch Intersample Peaks (ISP) auf +4 dBFS.
Die sonstigen technischen Features sind identisch, so dass RME sich dazu entschieden hat, den Namen ADI-2 DAC beizubehalten, allerdings wird der Wandler ab sofort mit einer erweiterten Infarot-Fernbedienung ausgeliefert. Diese kann bis zu vier verschiedene, zukünftige Geräte von RME fernsteuern. Aktuell wird jedoch nur der ADI-2 DAC unterstützt.
Die Fernbedienung ist eine erweiterte Version der vorherigen, nur mit zusätzlichen Tasten, die für die meist genutzten Funktionen entworfen wurden, nämlich das Ein- und Ausschalten von Loudness, des parametrischen EQ und von Bass/Treble. Zusätzlich gibt es nun Tasten für die direkte Kontrolle von Bass, Treble und Balance. Die vier programmierbaren Tasten 1 bis 4, ein einzigartiges Merkmal der ursprünglichen Remote, können weiterhin mit einer persönlichen Auswahl aus 32 Befehlen/Aktionen programmiert werden. Der ADI-2 DAC kostet 989,- Euro, beide Gerät sind zeitnah erhältlich.
Wenn ich die ganzen IOs (ADAT, MIDI usw.) des Babyface an den Seiten des Desktop-Gerätes sehe, wird mir schlecht. Meiner unqualifizierten Meinung nach gehört so etwas, gerade auf dem Desktop nach hinten herausgeführt.
@Andy Franke Schrecklich! Das macht aber nicht nur RME so. Ich liebe es wenn Geräte die Anschlüsse nur hinten Links oder rechts haben anstatt alles wild über die Seiten, Rückseite oder auch vorne zu verteilen. Wenn dann alles angeschlossen ist kommt man sich vor wie an einem schlecht verkabelten Serverschrank. Ab gesehen davon, RME macht sich hier auch ein kleines Weihnachtsgeschenk. Sehr wenig Verbessert aber immerhin zwei der populärsten Produkte mit kräftiger Marge gemolken. Ich vermisse immer noch eine Eurorack-AD/DA-Serie mit USB und ADAT. Kann doch nicht so schwer sein, sind ja nur Line-Signale. Hab keinen Bock mehr auf Expert Sleepers, zumindest nicht für diesen Zweck.
Würdest Du freundlicherweise näher erläutern, warum Du keinen Bock mehr auf Expert Sleepers hast?
@eikendrup Ich missbrauche mein ES-3 und ES-6 mkII gerne für ADDA. Leider habe ich tieffrequentes Brummen und muß low-cuts setzen. Leider bin ich damit nicht alleine, die Module sind auch nicht primär für ADDA gemacht.
Sehr interessant! Danke!
ES3 und ES6 sind ja nicht kalibriert und haben immer einen leichten DC-Offset. Möglich, dass wenn du den bis auf die Monitore mitschleifst, sich das als Brummen äussert. In meinem Verständnis ist das AC-Coupling bei Modulen eh nichts anderes als ein *sehr* tief angesetzter Low-Cut, nicht? Bei mir laufen recht viele ES-Module, und ich schaue, dass ich auf Eurorack-Seite immer ein paar AC-coupled Mixer oder VCAs bei der Hand habe, falls ich Audio über die ES-Module ausspielen muss. Auf DAW-Seite muss man bei Audiosignalen halt DC filtern oder das Offset manuell mit Plugins rauskalibrieren. Keine Probleme weit und breit.
@swellkoerper Ich muss schon bis 50Hz cutten damit es sicher weg ist. Gut das ich keinen Sub habe aber selbst die KRK Rokit6 machen das schon sehr deutlich hörbar. Ein Plugin für DC-Offset habe ich natürlich drin. Ausgangsseitig ist alles tutti. Jetzt sag mir wie ich das rauskalibrieren soll? Im RME-Mixer sehe ich den Offset sehr deutlich aber nur 1 Kanal schickt mir das penetrante Brummen. Wie sieht die Prozedur nun aus?
Das klingt in der Tat nach einem defekten Modul oder einem Ground-Problem. Benutzt Du mehrere Cases? Meiner Erfahrung nach entstehen solche mysteriösen Fehler immer irgendwo anders, da hilft nur Ausschlussverfahren. Meine Kandidaten für Probleme waren unter anderem: geplatzter Kondensator eines Output-Moduls, durchgebrannter VCA-Chip nach Verpolung der 12V Schienen, abgelöste Lötnase, die die Frontplatte kurzgeschlossen hat, usw. usw. Nur in den seltensten Fällen war das betroffene Modul selbst defekt.
Ich hatte eine Zeit lang das Babyface Pro. Das zentrale Rad war ziemlich schwammig. Nach einer Reparatur hat es geknattert wie eine Zugbrücke. Davon abgesehen fand ich die Bedienung umständlich.
Schade, dass man an der Vorderseite nichts anschließen kann, dann wäre es komplett sinnfrei.
Welch eine Inkonsequenz im Produktmanagement der Mittweidaer.
RME ruht sich ganz schön aus! P/L passen schon lange nicht mehr, weil die Konkurrents Treiber und Hardware-technisch vehement aufgeholt hat!…aber ich hatte schon vor 2 Jahren auf ein Umdenken bei denen gehofft….Fehlanzeige!
@Mick Wenn man vor einer Neuanschaffung steht, ist das Argument vielleicht relevant. Preis-Leistung definiert sich heutzutage ja auch über Nachhaltigkeit, und da ist RME (oder MOTU für Mac) einfach King. Meine RayDat läuft seit 10 Jahren und wird auch im nächsten Rechner nochmal so lange Dienst schieben. Dafür bin ich persönlich gerne bereit, einen anfangs scheinbar horrend hohen Anschaffungswiderstand aufzuwenden.
Ich habe ein „altes“ Babyface Pro und in Studio One zeigt er mir bei 48kHz und 128 Sample Buffer auf dem Laptop folgende Werte zu Input und Output Latenzen an:
Input: 3,15ms / 151 Samples
Ouutput: 3,50ms / 168 Samples
Kann mir irgendjemand sagen mit wie viel Verbesserung in ms ich bei diesen Werten rechnen kann wenn ich statt dem alten das neue Babyface Pro FS benutze? Sollte man doch irgendwie berechnen können, oder sehe ich das falsch?!