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Bericht: Prolight + Sound 2024

Mehr Schatten als Licht: Besuch der prolight + sound 2024

21. März 2024

prolight + sound Messebesuch 2024 AufmacherGestern, am 20. März 2024, war nicht nur Frühlingsanfang. Es war mein Geburtstag und wie könnte man diesen besser verbringen als auf der prolight + sound 2024 in Frankfurt am Main? Das war zumindest mein Gedanke. So machte ich mich mit meiner Frau Bianca gemeinsam morgens auf den Weg nach Frankfurt.

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prolight + sound: Ankunft

Nach einer viel zu langen Fahrt mit unendlich vielen Baustellen und viel Stau kamen wir in Frankfurt an. Vor Ort war alles erstklassig organisiert. Die Einfahrt zu Tor West war schnell gefunden. Dort kontrollierte eine Mitarbeiterin unsere Eintrittskarten und wies uns den Weg zum Presseparkhaus. Dieses liegt direkt an der Halle 12, also an einer der zwei Hallen, in der das Messegeschehen der prolight + sound 2024 stattfindet.

Was ist wo?

Die Smartphone App der prolight + sound hilft beim Auffinden der Aussteller – oder sollte es zumindest. Nur wenige Stände auf den drei Hallenplänen waren überhaupt mit Ausstellern gekennzeichnet. Erschreckend: Die App offenbart auch sofort, dass in den beiden Hallen 11 und 12 nur sehr wenige Ebenen überhaupt genutzt werden. Außerdem genutzt wurde das Außengelände für die Vorführung von großen Beschallungsanlagen wie Line Arrays. Draußen waren mehrere Bühnen aufgebaut. Nach einer kurzen Orientierungsphase erfolgte ein erster Rundgang.

prolight + sound 2024 Messebesuch Smartphone App

Smartphone App mit geringem Nutzen: Kaum Aussteller sind eingetragen

ProAudio auf der prolight + sound 2024

Die Halle 11 umfasste auf der Ebene 11.0 professionelle Audiotechnik der Bereiche Beschallung, Recording, Festinstallationen. Auch immersive Audio-Anwendungen sollten hier gezeigt werden. Gerade auf den letzten Punkt habe ich mich nach dem Studium der Prolight + Sound 2024 Website sehr gefreut.

Die Ernüchterung kam sehr schnell: Zwischen den Ständen war ungewohnt viel Platz. Obwohl die Messe schon seit 1.5 Stunden geöffnet war, waren nur für eine Messe sehr wenige Menschen unterwegs. Viele davon Standmitarbeiter, die selbst einen Rundgang durch die Halle unternahmen.

prolight + sound 2024 Messe Frankfurt Besuch leere Stände

Viel Platz zwischen den Ständen und wenige Besucher im Bereich ProAudio

Auffällig: Nur wenige „große Namen“ wie RCF, dbTechnologies, L’Acoustics, HK Audio, DAS Audio, Kling & Freitag oder DiGiCo waren zu entdecken. Die Messestände waren im Vergleich zu früheren Messen der Vor-Corona-Ära winzig. Oftmals wurden nur wenige Produkte ausgestellt. Manche der größeren Messestände waren zur Hälfte Café, zur anderen Hälfte Ausstellungsfläche. Die gezeigten Produkte in Halle 11.0 kamen größtenteils aus den Bereichen der Installationstechnik und Beschallungstechnik. Mir unbekannte asiatische Hersteller prägten das Bild. Die meisten PA-Systeme richteten sich klar an Dienstleister für Großbeschallungen. Bei HK Audio wurde der neue HK Audio CX 210 LT Lautsprecher gezeigt. Insgesamt waren nur wenige interessante Produkte zu sehen, bei denen man das Bedürfnis hatte, mit einem Mitarbeiter ins Gespräch zu kommen.

prolight + sound 2024 Messe Frankfurt Besuch DAS Audio Stand

Auch hier war wenig los: der Stand von DAS Audio

Ins Gespräch gekommen bin ich dann am Stand von TASCAM. Hier hat Dirk Born das TASCAM Sonicview 24 Digitalpult vorgestellt. Da er mir kürzlich den kleineren Bruder TASCAM Sonicview 16 zum Test zur Verfügung gestellt hat, konnten wir herrlich fachsimpeln. So hatte ich die Möglichkeit, noch einige Details direkt vom Fachmann zu erfahren. TEAC/TASCAM war im sogenannten Performance & Production Hub untergebracht, einem sehr offenen Hallenbereich, in dem auch Aufführungen stattfanden. Dort war auch ein Stand mit professioneller Tonstudiotechnik zu finden. Anders als sonst war der Bereich Tonstudio für mein Empfinden in diesem Jahr deutlich unterrepräsentiert. Manche Hersteller waren hier mit einem einzelnen Produkt ohne eigenen Stand zu finden. Mehrere komplett bestückte Racks waren hier aufgebaut, außerdem gab es DJ Equipment zu bewundern und Performances zu hören.

prolight-and-sound-messebesuch 2024

Viel Fläche, wenig Publikumsverkehr, wenig Interesse

prolight + sound messe frankfurt Deko

Bühnendeko

prolight + sound messe frankfurt Bühne

Noch mehr Bühnendeko zum Aufblasen

prolight + sound messe frankfurt Studio

Wenig Studiotechnik

Kaum Mikrofonhersteller

Vergeblich gesucht habe ich bekannte Mikrofonhersteller wie Sennheiser, Neumann, Beyerdynamic, Austrian Audio, Brauner, Shure, AKG und viele andere. Weder Bühnenmikrofone noch Studiomikrofone waren zu finden. Auch professionelle Funktechnik, zum Beispiel Funkmikrofone oder IEM-Systeme waren fast ausschließlich am Stand von MIPRO zu finden.

Bei den Mischpulten für Beschallungsaufgaben war vor allem DiGiCo mit zwei Mischpulten präsent und außerdem TASCAM mit dem bereits erwähnten Sonicview Digitalpult.

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prolight + sound 2024 Messebesuch DiGiCo

DiGiCo war mit einem kleinen Stand vertreten

Ausbildung

Viel Platz nahmen die Stände des VPLT, des Career Centers, der Networking Lounge und der Main Stage ein. Während auf der Main Stage einige wenige Leute einem Vortrag lauschten, war auch in der Networking Lounge und dem Career Center wenig los. Viele freie Plätze, wenige Interessenten.

Gerade der Ausbildungsbereich wurde von den Veranstaltern groß beworben, schließlich mangelt es der Branche an Fachkräften.

prolight + sound messe frankfurt VPLT

Ausbildungsinformation

prolight + sound messe frankfurt Ausbildung

Career & Networking

Immersive Audio

Ebenfalls ein großes Thema im Vorfeld war Immersive Audio. Dazu wurde extra ein „Dome“ aufgebaut, den man betreten konnte, um sich dort passend zu einem 360° Film mit immersivem Ton beschallen zu lassen. Das Ergebnis war eher enttäuschen. Kleine Lautsprecher waren an der Wand des Domes aufgebaut und bildeten somit einen Kreis um die Zuhörer in der Mitte herum. Gezeigt wurde eine Unterwasserszene. Der Ton war alles andere als überzeugend – keine Musik, lediglich einige tieffrequente Geräusche und zwischendurch Dröhnen. Selbst meine alte Surround-Anlage klang früher überzeugender als das, was es da zu hören gab. Somit war es nicht verwunderlich, dass die Verweildauer der Menschen, die ihren Weg in den Dome gefunden haben, eher kurz war. Hier wurde eine große Chance vertan, wo doch mit L’Acoustics ein Aussteller vor Ort war, der bereits seit Jahren zeigt, wie man Immersive Audio bei Konzerten einsetzen kann.

Freigelände

prolight + sound 2024 Messebesuch Frankfurt Außengelände

Das Außengelände: laut, dröhnende Bässe, schlecht abgestimmte PAs – sieht so gute Produktwerbung aus?

Passend zur Präsentation der neuen HK Audio Produkte haben wir das Freigelände betreten. Schon beim Verlassen der Halle dröhnte es fürchterlich von draußen herein. Abgrundtiefe Bässe ließen das Gelände erzittern und hochfrequente Signale kamen an den meisten Punkten des Außengeländes als Echo von den umliegenden Hallen zurück zu den Hörern. An der größten Bühne waren große Line Arrays und Punktstrahler aufgehängt, die hier präsentiert wurden – mit Konservenmusik und einer vorgefertigten Präsentation. Es war erschreckend, wie schlecht die Systeme abgestimmt waren. Dröhnende und im Vergleich zu den Hi/Mid-Systemen viel zu laute Bässe bestimmten das Klangbild. Die Konservenmusik klang alles andere als ausgewogen. Bei einigen mir bekannten Titeln wurde das Klangbild von scharfen Höhen und viel zu überbetonten Bässen bestimmt. Von der Klarheit des Klangbilds wurde in der Präsentation zwar gesprochen, diese war aber nicht zu hören. Eine gute Produktpräsentation sieht anders aus. Den gezeigten Produkten wurde man so jedenfalls wenig gerecht.

prolight + sound 2024 Messebesuch Frankfurt Außengelände

Eine weitere Bühne auf dem Außengelände

Bühnentechnik, Projektionstechnik, Licht

prolight + sound messe frankfurt Licht

Etwas besser sah es beim Licht aus

Den größten Anteil der Messe hatten die Bereiche Bühnentechnik, Licht und Projektionstechnik. Im Vergleich zum Ton waren die beiden Ebenen der Halle 12 gut gefüllt und tatsächlich haben die Hersteller sich nicht lumpen lassen und teils riesige mit Moving Lights, Blindern und LED Panels vollgepackte Bühnen gebaut, auf denen regelmäßig beeindruckende Präsentationen stattfanden. Es waren hier auch mehr Besucher unterwegs als in Halle 11. Begrüßt wurde man direkt durch einen Laser, der quer durch den Hauptgang der Halle über den Köpfen der Menschen angebracht war. Komplette Bühnen, Bühnenelemente, Rigging-Zubehör, riesige Verfolger-Spots, viel bewegtes Licht, Nebelmaschinen, Hazer, Seifenblasen- und Konfettimaschinen und mehr konnte man hier finden und bestaunen. In der Tat waren hier mehr bekannte Namen vertreten und auch das ein oder andere kleinere Modell der jeweiligen Hersteller war ausgestellt und konnte teils sogar ausprobiert werden.

prolight + sound messe frankfurt Licht

Präsentation

Messe „light“

Nach rund einer Stunde stand uns die Enttäuschung sprichwörtlich ins Gewicht geschrieben. So abgespeckt haben wir die prolight + sound noch nie erlebt. Schon in den Jahren, als noch die Musikmesse parallel stattfand, haben sich einige bekannte Hersteller gegen einen Stand auf der prolight + sound oder der Musikmesse entschieden. Mit dem Wegfall der Musikmesse wurde auch die prolight + sound kleiner. Corona kam und hat die Branche schwer getroffen. Neben der prolight + sound haben sich in den letzten Jahren aber auch weitere Messen etabliert, in Deutschland wie im europäischen Ausland. Die Integrated System Europe 2024 fand vom 30.01. bis zum 02.02. in Barcelona statt. Hier waren wirklich alle Hersteller vertreten, die auf der prolight + sound 2024 nicht ausgestellt haben. Die LEaT con 2024 wird in diesem Jahr erneut stattfinden und ruft im Oktober die Aussteller und Besucher nach Hamburg. Schon jetzt ist die Anzahl der registrierten Aussteller beeindruckend, obwohl die LEaT con keine klassische Messe wie die prolight + sound ist. In Hamburg werden ebenfalls sehr viele bekannte Marken vertreten sein, die ihren Weg zur prolight + sound nicht gefunden haben.

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Quo vadis, prolight + sound?

Hat eine Messe wie die prolight + sound überhaupt noch Zukunft? Meiner Meinung nach ist die prolight + sound ein Auslaufmodell. Zwar hat man auch hier die Zeichen der Zeit erkannt und den Networking-Gedanken aufgenommen. Doch wenn die Branchenriesen fehlen, insbesondere im Bereich Ton, ist eine Reise nach Frankfurt nur noch für Besucher aus dem Umland interessant. Zu wenige Aussteller, zu wenige Publikumsmagnete, zu lieblos – so möchte ich den Eindruck, den wir nach unserem Messebesuch hatten, zusammenfassen. Ohne ein neues Konzept wird die prolight + sound nicht mehr lange existieren. Dazu muss kein Orakel befragt werden. Viele Hersteller haben ihre neuen Produkte bereits auf Messen wie der NAMM Show oder ISE zuvor vorgestellt. Hausmessen, interaktive Produktseiten und Show Rooms der Hersteller sind vor allem für die deutschen Hersteller deutlich effektiver – und informativer. Die frühere Kopplung mit der Musikmesse hat immerhin auch interessierte Musiker in die Hallen der prolight + sound gelockt. So hat man sich gegenseitig unterstützt. Eine Wiederbelebung der Musikmesse erscheint aufgrund der vielen anderen mittlerweile etablierten Spartenmessen wie dem Guitar Summit oder der Superbooth unrealistisch. Die prolight + sound ist auf sich allein gestellt und wird immer weniger attraktiv.

Doch manchmal leben Totegesagte länger. Was meint ihr? Wart ihr in diesem Jahr auf der prolight + sound 2024? Wie habt ihr die Situation empfunden? Lohnt sich auch eine längere Anreise zur Messe? Was hat euch besonders gut oder gar nicht gefallen? Schreibt es in die Kommentare!

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Forum
  1. Profilbild
    RhodesChroma

    Sehr traurig!!!! Ich weiß noch, wie ich die letzten Musikmessen besucht habe. Wenige Aussteller, leere Hallen, Frust. Dabei war die Musikmesse Frankfurt in den 80er und 90er Jahren *das* Highlight des Jahres. Frankfurt hat es einfach vermurkst und auch Prolight & Sound wird es bald nicht mehr geben. Für mich ist mittlerweile auch die superbooth viel interessanter. Nur war es „damals“ schön, hier und da über seinen Tellerrand schauen zu können. Gute alte Zeit! Vorbei und wird auch nicht wiederkommen.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Ich war seit Mitte der 70er, damals noch Teil der Frankfurter Frühjahrsmesse jedes Jahr da. Keine 100km von uns. Wie RhodesChroma richtig ssgte, die war‘n mal wer. Genau gesagt die Nr. 1 weltweit. Heute ist das die Namm. Ich war 18 oder 19 nochmal da. Hat mich völlig runtergezogen. Die haben ganze Arbeit geleistet. Das Ding völlig an die Wand gefahren.

  3. Profilbild
    Savatage

    Der Drops mit den großen Messen alten Zuschnitts ist gelutscht. Die NAMM, behaupte ich mal, zieht auch nur deshalb soviel Publikum, weil man quer durch die Genres sackweise echte Stars und Könner ihres Fachs zum Anfassen bekommt. Deutschland hat diese Sorte Stars nicht, oder sie hängen nicht auf einer Messe ab.

  4. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Wirklich schade. Auch in überschaubaren Regionen schwinden die Messen im Audio, Musik, – und Lichtbereich. Nur noch für Fachpersonal strukturierte Messen und für Besucher ein Desaster. Aussteller schlecht gelaunt und wenig Ausstellungsstücke. Liegt es am größten Kaufhaus der Welt: Das Internet? Wäre eine Erklärung. Umso schöner positive Beispiele wie die Superbooth. Vl. komme ich im Mai.

  5. Profilbild
    TomH

    Ich hatte mir überlegt hinzufahren, aber ein Blick auf die Aussteller überzeugte nicht Zeit und Geld zu investieren obwohl es in Nähe ist.
    Der Bericht und die Bilder sprechen Bände, ebenso wie die nicht vorhandenen Ankündigungen im Umfeld der Messe. Eine Resonanz ist nicht zu erkennen, somit ist davon auszugehen das diese Messe wohl eher die letzte war. Schade.

  6. Profilbild
    Basicnoise AHU

    Das war zusammen mit der Musikmesse früher tatsächlich das Event des Jahres. Sehr schade. Es wundert mich, dass sich die Prolight & Sound ohne Musikmesse überhaupt noch so lange gehalten hat. Die Downward Spiral: Hohe Standpreise -> weniger Aussteller-> weniger Besucher -> noch weniger Aussteller -> noch weniger Besucher. Gleichzeitig wurden auch die Tickets teurer – und das in Zeiten, wo man die wichtigen Infos jederzeit zB hier erhält. Hier hätte die Messe Frankfurt schon vor Jahren gegensteuern müssen. Vielleicht ist es aber eben auch einfach nicht mehr möglich.

  7. Profilbild
    m-ex

    Herzlichen Glückwunsch!!!
    (leider nachträglich und recht unpersönlich, aber von Herzen)

    Und an dieser Stelle dann auch mal vielen Dank für jede Menge hilfreicher Workshops und sonstiger Artikel aus Deiner Tastatur („Feder“ trifft es wohl nicht mehr 🙂)

  8. Profilbild
    Ja.kopp

    Sehr traurig wie sich das entwickelt hat. Wir sind damals noch vor Führerschein mit den Regios durch ganz Deutschland angereist um die Musikmesse besuchen zu können. Für die PLS würde ich es mir sogar überlegen, wenn ich in Frankfurt wohnen würde.

  9. Profilbild
    Tom Herwig

    Lieber Markus, erst mal herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag an einen SAE Kollegen ;-)

    Ich erinnere mich noch sehr gut, als die Musikmesse/Pro Light & Sound in den 90er und 00ern mein Pilgerort war. Wie kleine Kinder sich auf Disney-World freuen, harrte ich gespannt „der Messe“ um den Rucksack knallvoll mit Hochglanzprospekten zu stopfen. Auch als Aussteller durfte ich später dort Dienst verrichten. Tja, vorbei sind diese Zeiten. Vieles davon hat die Messe Frankfurt versaut, aber es sind sicherlich auch die Umstände. Online bekomme ich alle Informationen besser, schneller und umfangreicher als in jedem Prospekt. Zuschicken lassen kann ich mir alles (um es dann alles wieder zurückzuschicken….na ja…).

    Mir fehlt es sehr. Ich mochte den Vibe der Messe, endlich mal alle Keyboards anfassen, die der örtliche Hörer nie hatte, usw.

    Danke für Deinen Bericht und die Erkenntnis, dass ich nichts verpasst habe.

    Viele Grüße,
    Tom

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Tom Herwig Vielen Dank. Verpasst hat man wirklich nichts. Ich glaube, dass es den Ausstellern genauso ging wie den vergleichsweise wenigen Besuchern. Früher haben sich manche Besucher Hotelzimmer in Frankfurt oder Umgebung genommen, weil man an einem Tag keine Chance gehabt hätte Musikmesse und prolight + sound komplett zu sehen. Und selbst die prolight + sound war so gewaltig, dass man schon zwei Tage benötigte, wenn man sich intensiver mit den Ausstellern befassen wollte. Heute ist man nach einer Stunde durch, hat alles gesehen und fragt sich, warum man überhaupt das Geld investiert und den Weg auf sich genommen hat. Die Infos gibt es vorher (und hinterher) im Internet. Früher war die Messe für Händler und Geschäftskunden gedacht, um Deals zu machen. Macht man das heute noch? Das kann ich nicht beurteilen.

  10. Profilbild
    TBS

    Ich habe bis zum Ende die Musikmesse in einem Zeitraum von 2000 ab immer wieder alle paar Jahre besucht. Das war wirklich schön gewesen als Hobby-Homerecordler sich mit den Herstellern zu unterhalten und sich Inspiration und neue Technikimpressionen zu holen, alles anfassen können, erfahren können und in sich aufsaugen. Das war immer sehr schön gewesen und man hat unnötig viel Papier mit nach Hause genommen.😂

    Jetzt auch mein trauriges Fazit der Musikmesse, es lohnt sich einfach nicht mehr, in den letzten Jahren war es für den Hobbyproducer einfach nicht mehr interessant, klar könnte man auch auf die Messe gehen aber das wäre dann so, wie wenn ich eigentlich ein normales Auto fahren will aber mir auf der Messe einen LKW ansehe und ihn dann nicht kaufen werde. Es ist ein Blick darüber hinaus was man selbst hat und macht aber am Ende, kann ich den vorherigen Kommentaren nur zustimmen und sich das Zeug heute im Internet ansehen und alle anderen Messen sind mir einfach zu aufwendig dahin zukommen und die NAMM ist über dem Teich, da kann man schon gar nicht mehr vom Kosten-Nutzenfaktor reden.

  11. Profilbild
    Sudad G

    Traurig, traurig das Ganze…ich kann mich noch sehr gut an meine Teenagerzeit in den 80ern erinnern als die Musikmesse Frankfurt zusammen mit der Pro Light & Sound das jährliche Highlight eines jeden Musikers war. Man erfuhr ja schließlich überhaupt erst dort, auf welche Meilensteine an Synthesizer-Geschichte und Audio-Equipment man sich freuen durfte. Es war auch eine Art Pionierzeit. Das darf man nicht vergessen. Internet gab es damals nicht und die Fachzeitschriften präsentierten die neuen Produkte erst Monate später. Also nichts wie hin nach Frankfurt. Danach ist man meist mit einer kiloschweren Tasche an Prospekten nach Hause gekommen und fing an davon zu träumen, sich wenigstens eines der neuen Produkte aus den Broschüren vielleicht nach Schlachten des Sparschweins anschaffen zu können.
    Die NAMM-Show mit ihren Stars gab es damals auch schon, aber auch in Frankfurt konnte man zumindest in den 80ern und früheren 90ern Stars aus England, Deutschland, Frankreich oder Italien bewundern.
    Dass es in der heutigen Zeit trotz Internet und Youtube dennoch möglich ist, eine Messe interessant zu gestalten zeigt die Superbooth in Berlin, die jährlich Zuwachs erhält. Auch die AES Convention ist cool, aber leider oftmals im Ausland. Frankfurt hat es einfach durch völlig überteuerte Standpreise und auch Managementfehler am Ende verbockt. Die letzten Jahre vor dem Aus war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.

  12. Profilbild
    ctrotzkowski

    Die Messe ist gelesen.
    Aber die Erinnerungen bleiben.

    Der betonverhallte „Piano Saal“ – also diese riesige Messehalle, in der 10 hoch 5 Pianos und Flügel gleichzeitig ausprobiert wurden.

    Die Software-Etagen, wo wir Typen mit den viereckigen Augen staunend auf die neuen unendlichen Möglichkeiten des Harddisk-Recordings glotzten.

    Die Stromgitarren-Ebenen, wo Horden von Metalbands stolz flanierten und davon träumten, daß das ganze geile Equipment ihnen doch noch die Weltherrschaft bringt.

    Der perfekt schallisolierte Showcontainer des japanischen Branchenprimus, in dem der Bandleader vom Gottschalk seiner Latenight-Band nach der Demo wehmütig zu bedenken gab, es sei ja doch nicht das Equipment, wo die Musik entsteht, sondern im Herzen.

    Die Donnerhallen mit dem Inferno der Hallenwand-Early-Reflections von gnadenlos laut verdroschenen Drumset-Legionen.

    Die papierleim-schwangeren Notenhallen, in denen gebückt suchende pickelige Musikstudenten (damals wurde ja noch nicht gegendert) auf der Suche nach wohlfeil abgedruckter Inspiration waren.

    Und dann, nach all dem Lärm und Gedränge, diese magische Ruhe der Prolight Hallen, deren Hazerduft und majestätische Beams den Bordingenieur Scotty in uns weckten.

    Und nicht zu vergessen, die unverschämt bepreiste und mit einem Schwall billigen Senfs übertünchte Bockwurst vom Hallen-Caterer, die uns aus den Tiefen unseres Magens zurief: Es ist nicht alles toll was man für teures Geld kaufen kann….

    • Profilbild
      Sudad G

      @ctrotzkowski Einfach eine klasse Beschreibung der damaligen Zeit auf der Musikmesse! Genau so war es….besser geht es nicht….ich hau mich gerade weg….hehehe 😁😂

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