DIY: Die Moogkaskadenschaltung in der Kiste
Lang habe ich überlegt ob ich mal darüber schreiben soll denn das ist so ungefähr 30 Jahre her. Plusminus ein paar Jahre mehr oder weniger.
Ein damaliger Kumpel von mir ( den bestimmt einige kennen denn er ist der Initiator des Habby Knobbings in Fischbach) hatte die Idee ein Filter bauen zu wollen. Es sollte nicht irgendeines sein sondern die berühmte Kaskadenschaltung von Moog.
Die Frage war, woher nehmen denn diese Schaltung war damals nicht so einfach zu finden aber der Zufall spielte uns in die Karten. Die Zeitschrift Keys hatte einen Bericht dazu verfasst mit einem Bild der Schaltung. Da war sie in ihrer Pracht. Erst gab es einiges an Verwunderung denn hier sollte der Schaltplan der TB 303 gezeigt werden. Ich weis nicht wie das jetzt genau ist aber damals hies es die TB303 habe kein 24dB sondern ein 18dB Lowpassfilter. Es müßten also 3 Transistorpärchen vorhanden sein 3×6=18. Da waren aber 4. Naja. Wie gesagt. Ich weis es nicht.
Wie bekommen wir nun diese Schaltung auf die Platine? Wir haben das Bild mit der Schaltung gescannt, auf die passende Größe gebracht und auf eine spezielle Folie gedruckt. Diese Folie wurde auf eine „Rohplatine“ gelegt und untere einer speziellen Lampe in Position gebracht. Fragt mich nicht was das genau für ein Lichtlein war. Auf jeden Fall war nach ein paar Stunden die Schaltung auf der Platine. Diese Platine haben wir dann in eine ätzende Flüssigkeit gelegt und ein wenig später war die Schaltung auf der Platine. Dann gings an Bohren für die Bauteile die draufgelötet wurden.
Unsere Filterbox wurde mit selektierten Transistoren, die wir bei Reichelt glaube ich, bestückt. Alle Transistoren wurde durchgemessen. Nur die Transistoren von den Werten her annähernd gleich waren wurden eingelötet. Wir haben schnell gemerkt wie extrem wichtig das war aber doch hatte jede Filterbox ihren eigenen Sound.
Als dann alles verlötet war mußte natürlich getestet werden. Wir haben einfach einen ASR-10 angestöpselt und nen Sägezahn durchgeschickt. Kurz. Die Freude war rießig. Die Moogfärbung kam hervorragend durch und beim hochdrehen der Resonanz haben wir sogar die Selbstoscillation erreicht. Die Keys hat uns den Moogsound sogar in einem Test auch bestätigt.
Dann kam alles in eine Kiste, Beschriftung und Knöppe dran und das Ding war fertig. So haben wir tatsächlich einige verkauft aber der Aufwand war enorm.
Einen ausführlichen Test von 2001 gibts hier auf Amazona zu lesen.
Ich mußte alles ein wenig komprimieren denn es sind ja nur 500 Wörter zugelassen.
Leider zerbrach unsere Freundschaft was mir persönlich noch immer Leid tut.
Wer das Happy Knobbing besucht kann ja nen Versuch starten und Thomas einen lieben Gruß von mir ausrichten.
Oh nein… mehr … die 500 Wörter beziehen sich auf das MINIMUM!!! Du darfst und kannst sehr sehr gerne so viel schreiben wie du willst. Eine Längenbegrenzung gibt es nicht. Und schick mir mal den Link zum Artikel auf AMAZONA.de. Ich finde hier nichts – würde das aber sehr gerne verlinken :-)
PS: Solltest du noch Text nachreichen wollen – her damit, ich bau das sofort ein!!!
@Tyrell Wie gern würde ich den Test der Keys verlinken. Leider reicht deren Archiv nicht so weit zurück.
Schöne Geschichte. Vielleicht ließt sie ja der richtige und es klingelt am Telefon.
@Emmbot Ja. Das wäre sehr schön. Wie Peter ja oben schon geschrieben hatte, es gäbe da so viel mehr zu erzählen wie wir z.B. die Platinen geätzt haben oder die richtigen Bauteile zusammengesucht und vermessen haben usw. Naja. Vielleicht verirrt sich ja jemand auf die Seite (Anyware Instruments). meines damaligen Kumpels.
@paulilein Anyware instrumens kenne ich doch vom Simplesizer bestimmt schon aus 2006 so die Ecke.
Hier hat Thomas auch ein bischen was dazugeschrieben.
https://www.anyware-instruments.de/synths-and-more/