Koffer gepackt: Moog verlässt traditionsreichen Firmensitz
Das ehemalige Moog Gebäude in der 160 Broadway Street in Asheville
Seit InMusic Moog Music übernommen hat, gab es Veränderung, die vielen Moogfans Sorgen bereiteten. Nun gibt es eine weitere Neuerung bei Moog, denn das traditionsreiche, markante Moog-Firmengebäude in der 160 Broadway Street in Asheville wird aufgegeben.In diesem Gebäude wurden der Mother-32, Subharmonicon, DFAM, Grandmother, Matriarch, Animoog, das Claravox Centennial Theremin und viele andere Instrumente entwickelt.
InMusic hat in der Vergangenheit versprochen, den Firmensitz in Asheville beizubehalten. Diesbezüglich hat InMusic sein Versprechen gehalten, denn Moog zieht innerhalb von Asheville um. Sie werden die ehemaligen Räumlichkeiten der Zeitung Citizen-Times in der O’Henry Avenue nutzen. Dort wird vor allem das Produkt-Design, die Entwicklung und das Engineering stattfinden. Gleichzeitig wird die Produktion in Weaverville ausgebaut. Weaverville liegt etwa 15 km von Asheville entfernt.
Die zukünftige Moog Zentrale in der O’Henry Avenue, Asheville. Quelle: Google Maps
Seit InMusic den traditionsreichen Synthesizerhersteller Moog Music übernommen hat, gab es viele Veränderungen. Natürlich profitiert Moog von der Infrastruktur von InMusic, sodass sich Moog nicht mehr um die Beschaffung von Bauteilen kümmern muss. Es war sicher schmerzhaft, dass viele Mitarbeiter entlassen wurden. Noch ist nicht klar, wie sich die Veränderungen auf die Produkte und Qualität von Moog auswirken werden, da unter der Führung von InMusic noch kein neues Moog Instrument veröffentlicht wurde. Lediglich der polyphone Moog Mirror wurde gesichtet, von dem es bis heute kein weiteres Lebenszeichen gibt.
Der Moog Mirror
Natürlich ist der Umzug eines Unternehmens nichts Besonderes. Das passiert oft und Moog macht da keine Ausnahme. Moog hat in seiner Geschichte viele Umbrüche erlebt und erfolgreich überlebt. Im diesem Fall herrscht jedoch eine besondere Sensibilität, weil bis jetzt niemand einschätzen kann, wie InMusic mit der traditionsreichen Synthesizermarke Moog Music umgehen wird. Man darf nicht vergessen, dass Moog eine der ersten Firmen war, die Synthesizer in Serie angeboten hat. Der Minimoog setzte ein Standard, der bis heute Gültigkeit hat. Ob sich InMusic an dem Erbe von Bob Moog orientieren wird oder ob dieses Erbe auf lange Sicht keine Rolle mehr spielt, wird die Zeit zeigen.
Was haltet ihr von dem Umzug von Moog? Macht InMusic alles richtig oder fehlt ihnen der Respekt vor der Marke Moog? Lasst es uns wissen.
„Natürlich profitiert Moog von der Infrastruktur von Moog Music, sodass sich Moog nicht mehr um die Beschaffung von Bauteilen kümmern muss.“
Das ist natürlich praktisch, wenn eine Firma von der eigenen Infrastruktur profitiert. 😀
Bin gespannt, wie es da weiter geht.
@blackfrancis Danke für den Hinweis, muss natürlich InMusic sein. Wurde geändert 👍☺️
Das schaut alles nicht so super aus. Ich bin bekennender Moog Fanboy, ich mochte die alte selbstverwaltete Firmenstruktur, den Spirit mit dem man die traditionellen Errungenschaften weiterentwickelt hat, den Sound, die Eigenständigkeit.
Zur Zeit schauts aus als ob die Firma in einen Großkonzern eingegliedert wird, in dem die Entscheidungen im Management/Marketing und der Buchhaltung getroffen werden und nicht in der Entwicklung/Engineering. Wie das eben in transnationalen kapitalistischen Zeiten so ist.
Ich glaube von Moog werden wir in Zukunft viele schwarze Bretter mit Silberknöpfen zu sehen kriegen, zum kleineren Preis, aber völlig austauschbar.
@Bave the Dutcher Ich bin da auch sehr skeptisch und sehe es in allen Punkten genauso. Moog hat mich mein Leben lang begleitet. Mein Source steht immer noch hier und wird täglich gespielt. Auch der Matriarch macht mir sehr viel Spaß.
Natürlich lasse ich mich auch gerne positiv überraschen und hoffe auf ein neues starkes Teil wie den Mirror.
@MadMac Matriarch ist super und der Mirror kommt hoffentlich bald und wird das beste Teil seit langem, so meine Zuversicht! Wo Moog ist und mit wem die Arbeiten ist mir eigentlich schnuppe, solange die Produktpalette nicht darunter leidet. Aber genau das ist ja die Sorge aufgrund dessen, was ich vollkommen nachvollziehen kann.
Wenn die Moogs zukünftig genauso trostlos ausschauen und klingen wie diese 08/15-Betonschachtel, dann Prost Mahlzeit…….
😕
Zumindest machen die neuen Inhaber die US-Produktion nicht komplett dicht. Für mich MUSS ein Moog made in USA sein!
@Onkel Sigi Welcher ist denn die Betonschachtel?
@Filterpad Das zukünftige Firmengebäude meine ich damit…..
Musikalische Grüße
@Onkel Sigi https://eu.citizen-times.com/picture-gallery/insider/2015/05/27/through-the-years-newsroom-photos-from-the-1930s/28028697/
Ich finde das Gebäude ziemlich schön.
@Schneum Wow, was für ein geiler Link. Vielen Dank dafür. Ich liebe solche Bilder. 😍
@Schneum Glasbausteine FTW! 😄
@Schneum Danke für den Link. Schönes Gebäude mit Tradition.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Veränderung Moog gut tun wird. So wie bisher ging es nicht weiter, und schon ein Umzug kann verkrustete Strukturen aufbrechen. Mich interessieren Moog-Synthesizer zwar nicht – und zwar so überhaupt nicht – aber selbst wenn: Die waren mir immer zu teuer; und zwar ein wenig (»Mother32«) bis jenseits von gut und böse (»MiniMoog Reissue«, »Moog One«). Es ist schön, DASS es solche Synthesizer gibt mit diesem Traditionsanspruch … aber ob Moog sich da selber einen Gefallen tut, weiter in diesen Gefilden zu navigieren?
Komisch auch, dass so ein Klasse-Gerät wie der »Voyager« nach relativ kurzer Zeit wieder eingestellt wurde (ausgerechnet; der einzige Synthesizer von Moog, der mich persönlich bis heute interessiert). Warten wir mal ab, was das mit dem »Mirror« wird (oder wie der dann mal heißen mag).
@Flowwater Den Voyager gab es um die 15 Jahre lang neu zu kaufen, wenn ich mich nicht irre. SOOO kurz enpfinde ich das jetzt nicht…….
Musikalische Grüße
@Onkel Sigi Ja, das ist schon richtig; die haben das Ding schon eine Weile gebaut. Gefühlt für mich aber nur deshalb, weil sie ihn immer wieder in diversesten Varianten aufgelegt haben (mit BlingBling und Steckfeld usw.). Die letzten paar hundert wurden von Boob Moog (laut Website) handsigniert … und waren alleine deswegen schon teurer. Wieso haben die die Produktion überhaupt eingestellt (im Sinne von: Wenn sich’s gut verkauft, stellt man etwas nicht ein)? Bauteilemangel? Weg frei machen für den »MiniMoog Reissue«? Eigene Produktions-Ressourcen für anderes konsolidieren?
Wobei: Mit allen Varianten rund 15 Jahre in Produktion … das ist auch schon eine Weile. Stimmt schon.
@Flowwater Muss Dich korrigieren:
Die erste Voyager-Serie wurde teilweise Handsigniert, bei Produktionsende war Bob Moog schon einige Jahre verstorben.
Musikalische Grüße
@Flowwater Das war die sog. Signature Edition, in verschiedenen Holzvarianten, die lag so zwischen der ersten Serie und den folgenden Sonderserien wie Blue, Alu… Wurden handsigniert und probegespielt von Bob Moog.
@Flowwater Sorry, ich verstehe deine vehemente Abneigung gegen Moog nicht. Besonders weil deine musikalischen Vorbilder (in deinem Profil) das anders sehen. Und ich denke, dass sich deine Vorbilder nicht so täuschen können. Oder? Bitte werde ein wenig cooler, denn inzwischen bewegst Du dich im Bereich „gefährliches Halbwissen“.
@Round Robin Alter, ey … jetzt lass mal die Kirche im Dorf.
Das »gefährlich Halbwissen« war ein Übersetzungsfehler/Verständnisfehler meinerseits in dem Beitrag zum »Voyager« auf der Website von Moog. Mehr nicht. Schade, dass das immer gleich irgendwas bei irgendwelchen Leuten triggert.
Für meine Musik ist Moog irrelevant … und damit nicht gleich wieder etwas getriggert wird (und auch das habe ich immer und immer wieder schon mehr als genügend geschrieben): Natürlich sind das geile und gut klingende Synthesizer … menno, echt!
@Flowwater manchmal ist es wirklich besser zu schweigen 🙂
Zumindest, wenn man noch nicht einmal Basiswissen über das mitbringt, was man kommentiert.
@Uwe Lepark Immer feste druff, oder?
Kategorie: gefährliches Halbwissen ;)
ausserdem: „So wie bisher ging es nicht weiter“ ähm, warum denn nicht? Die Produkte wurden weiterentwickelt und an jede Brieftasche angepasst. was war denn da so schrecklich?
Matriarch ist mein go to Synth für beinahe jede Produktion, selten so flexibles und vielfältiges Sounddesignpotential gesehen/gehört. wenn man abgefahreneres braucht: Eurorack einbinden und gut is.
Ein für seine Leistung extrem preisgünstiger Synth, by the way
„erfolgreich überlebt“.
Naja…laß das jetzt mal so stehen.