Remute veröffentlicht seinen neuen Longplayer auf einer Gameboy Karte
Tonträger zu verkaufen, ist im Zeitalter von Streaming unglaublich schwer? Die wenigsten wollen sich mit Schallplatten, Kassetten oder CDs belasten? Wozu auch? Gegen eine monatliche Gebühr bieten Streaming-Dienste Millionen von Songs zum Hören an und diese Songs nehmen keinen einzigen Regalmeter für CDs, Schallplatten oder Ähnlichem ein. Wie soll man also sein Publikum darauf aufmerksam machen, dass die Musik auf einen Tonträger erscheinen wird? Ganz einfach! Man veröffentlicht Musik auf einem Tonträger, der kein Tonträger ist und generiert damit Aufmerksamkeit.
Der Hamburger Künster Remute ist diesen Weg gegangen. Sein neustes Werk erscheint auf einer Gameboy Advance Cartridge, auf der sich die Musik befindet. Das bedeutet natürlich, dass man über ein entsprechendes Gerät verfügen muss, das diese Gameboy Karte abspielen kann. Neben den Konsolen von Nintendo befinden sich auch unzählige Klone auf dem Markt. Remute empfiehlt folgende Modelle GBA, GBA SP, Gameboy Micro, Nintendo DS (lite) oder Analogue Pocket.
Über den Analogue Pocket berichteten wir auf AMAZONA.de. Auf die Cartridge passen nicht nur 15 Songs, sondern diese werden auch mit Videos in der entsprechenden Gameboy Grafik untermalt. Wer das Werk erwirbt, erhält zusätzlich zur Gameboy Karte eine weiße Vinyl-Single sowie das Album als Download. Es ist nicht das erste Mal, dass Remute seine Musik auf einem ungewöhnlichen Tonträger veröffentlicht. Der Anfang machte er mit dem Werk R64, das auf einer Nintendo 64 Karte erschienen ist. Derzeit sind noch Werke auf Sega Mega Drive und SNES erhältlich.
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Das ist eine witzige Idee, zumal man die Musik dann tatsächlich über den GameBay Advance hören kann. Da steckt ja auch ein erheblicher Aufwand dahinter, die Module erst einmal zu produzieren. Respekt!
Interessanterweise gibt es die Musik ausschließlich auf diese Art und Weise zu kaufen. Einen »Download Only« bietet Remute auf Bandcamp nicht an. Das finde ich persönlich nun wieder ein wenig kontraproduktiv (geht man vom Marketing-Effekt eines GBA-Moduls aus).
Aber witzig isses schon. Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass einige nur aufgrund des ungewöhnlichen Abspiel-Mediums die Musik kaufen werden. 🙂
Coole Sache leider habe ich keine Konsolen. Aber das ist bestimmt schon n Hingucker 😁.
Insofern interessant, als dass man mein Werk nicht in den „skip to next“ Schlund der Streaminganbieter wirft, so dass es mit höherer Wahrscheinlichkeit als Ganzes gehört werden wird.
Andererseits denke ich mir auch, dass man damit auch so eine ganz gewisse Zielgruppe anspricht, welche ihre total verrückte Individualität gern über einen, sozusagen distinktiven, Konsum auslebt.
Oft sind mir solche Leute, in ihrer eigentlichen Gewöhnlichkeit, eher suspekt.
@workfloh Edit: ich meinte natürlich „sein Werk“.
@workfloh 🤔
@rio Gibt es Fragen?
Die Idee inklusive Umsetzung ist wirklich fantastisch.