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Green Box: GEM Equinox Synthesizer-Workstation (1999)

Der GEM S2/S3 Nachfolger?

17. Juli 2021

General Music wurde 1987 in Italien gegründet und baute Arranger–Workstations (WS-Serie). In der Synthesizer/Tastendrücker–Fraktion entwickelte sich allerdings die S–Serie zum Geheimtipp.

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GEM S2 und S3 Synthesizer von Generalmusic

GEM S2 und S3 waren rein digitale Synthesizer / Workstations mit subtraktiver Synthese auf Basis eines Sample Roms von 6MB, wobei der S3 auch 2MB Sample RAM aufwies, in das WAV oder AIFF Dateien geladen werden konnten; auch AKAI Samples konnten importiert werden.

Die Sampleauswahl des RAM mit diversen Synthesizer-Wellenformen von analogen Klassikern und die umfangreichen Klangbearbeitungsmöglichkeiten machten aus der Workstation einen gut klingenden Synthesizer.

Die GEM S2 / S3 Workstations erschienen zwischen 1992 und 1993 in diversen Varianten (S2, S3, S2 Turbo, S3Turbo und S2R).

GEM Equinox – der Nachfolger der S-Klasse

Erst einige Jahre später erblickte 1999 der GEM Equinox als Nachfolger der Generalmusic S-Serie das Licht der Synthesizerwelt. Die Soundengine des Equinox basiert nach wie vor auf rein digitaler subtraktiver Synthese auf Basis von 44,1 khZ 16 bit Samples, der Equinox wurde von den technischen Spezifikationen gegenüber dem S3 aber nochmals deutlich aufgebohrt, es wurde die Polyphonie auf 64 Stimmen verdoppelt und ein Sound kann nun aus bis zu 6 Oszillatoren (3 Layer zu je 2 Oszillatoren) bestehen; es gibt drei LFO`s statt einem und die Zahl der Modulationsquellen wurde erhöht. Auch hardwareseitig gab es einige Verbesserungen: So konnte eine interne Harddisk eingebaut werden und es gab eine optionale SCSI- und eine serielle Schnittstelle, einen vollständigen 2. Midi Port und einen Audioeingang. Abgespeckt wurde leider beim Display: Statt des blau hinterleuchteten LCD`s mit einer Auflösung von 240/64 Pixel der S-Serie wurde im Equinox ein gelb hinterleuchtetes mit nur 128/84 Pixel verbaut.

Wenn man den Equinox das erste Mal aus dem Karton wuchtet, hat man ein wertiges Stück Hardware vor sich stehen. Das Gehäuse ist aus Metall, die Seitenteile aus Kunststoff. Diese sind gut geformt, so daß man den Equinox stets gut im Griff hat, und auch vom Gewicht her lässt sich die 61 -Tastenversion problemlos von einer Person manipulieren. Auffallend ist der türkisblaue, nach außen hin ausfadende Aufdruck, der vom Display und von einer schwarzen Ellipse rund um das Datawheel und die Cursor – und Entertasten unterbrochen wird. Das ganze sieht auf dem schwarz-blauen Gehäuse sehr stylisch aus, ist aber nicht ganz so knallig wie z.B. der Pink-blaue Aufdruck auf dem Ensoniq Fizmo.

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Sonst bietet das Layout bewährte Workstation–Kost. Von links nach rechts:  Diskettenlaufwerk mit darunter liegenden Pitch- und Modwheel, Input–Output Volume Fader, daneben 8 Fader samt darunter liegenden Buttons für die Echtzeitsteuerung von LFO, Filter und Envelopes, und FX on – off. Zentral das (leider kleine) Display mit 4 Softbuttons , darunter Buttons für die Library-Gruppen und die Sequenzersteuerung; rechts findet man Data Wheel, Cursor- und Enter Buttons, Groove- Wahlschalter , System, Midi, Disk-Menü, Arpeggiator und einen Ziffernblock zur Werteeingabe.

Die Anschlüsse des GEM Equinox

Die Rückseite des Equinox bietet Anschlüsse satt: je ein Mic/Line Input mit Gainpoti, 4 Outputs, 2x Miditrio inklusive Thru, ein serieller Port und 4 Pedalanschlüsse – und zuletzt etwas abgerückt ein (optionaler) SCSI-Port zum Anschluss von z.B. Iomega ZIP – oder JAZ Wechsellaufwerken zum Import von Samples und als Speichermedien. Vorne unterhalb der Wheels findet man übrigens 2 (!) Kopfhöreranschlüsse im 6,3mm Stereoklinken-Format.

Beim Einschalten wird man zunächst mit einer kleinen Animation des Logos im Display begrüßt. Das ist aber zum Glück das einzige Gimmick. Schöne Zeiten waren das, in denen Synthesizer noch Wertigkeit darstellten und nicht durch zuckerbunte farbige LED – Animationen um die Käufergunst warben.

Eine kleine Animation zur Begrüßung

Die Basis-Ebene des Equinox ist der  Sound-Mode. Hier können aus den 11 Sound-Familien (in Italien ist eben alles Familie – man könnte auch Bank dazu sagen)  Synth A-D, Orchestra, GMX 1-3, Drum Kits, Drum Sounds 1,2  über 1000 Factory Patches abgerufen werden. Davon sind aus heutiger Sicht natürlich vor allem die Synth-Sounds und die Drum-Kits und -Sounds von Interesse; die GM- und Orchester- Sounds sind im Zeitalter von Gigabyte–schweren Orchester-Libraries definitiv outdated, greifen sie doch auf aus heutiger Sicht nur auf 16mB 44,1 KhZ 16 Bit Rom-Samples zurück, was zu Zeiten des Erscheinens des Equinox allerdings Stand der Technik war.

Die Auswahl der Bänke und Patches erfolgt über das Wheel oder die Cursortasten; alternativ sind im Manual die Nummern und Namen der Rom-Patches gelistet, und diese können mit dem Ziffernblock direkt aufgerufen werden. Möchte man einen gewählten Sound rudimentär editieren, so kann man das immer mit den 8 Schiebereglern links des Displays, die auf die Lautstärkehüllkurve, Filterfrequenz und Cutoff sowie  den LFO des jeweils ausgewählten Layers zugreifen. Insgesamt 2048 User- Sounds können in 16 Bänken abgespeichert werden. Ein cleveres Feature dabei ist, das man bei der Benennung der Patches die Klaviatur zur Eingabe von Buchstaben und Zahlen nutzen kann: die entsprechenden Werte sind vor der Tastatur auf das Gehäuse aufgedruckt.

Waves, Layer und subtraktive Synthese

Möchte man weitere Parameter editieren, kommt man mit Druck auf den Soft-Button unter dem „Wave“ – Symbol in tiefergehende Menüstrukturen. Dabei ist die Bedienung simpel. Mit den Softbuttons unter den Icons im Display wird die jeweilige Page gewählt, mit den Cursortasten/dem Wheel wird durch die Parameter gescrollt und die Werte können angepasst werden. Sind mehr Parameter vorhanden als am Screen ablesbar, wird durch Pfeilsymbole darauf hingewiesen, das man weiterscrollen kann.

Das schwarze Pfeilsymbol nach unten signalisiert, dass weitere Parameter aufrufbar sind

Ein Sound des Equinox kann dabei wie gesagt aus bis zu drei Layern bestehen, diese sind über dezidierte Taster wählbar und schaltbar. Ein Layer kann dabei aus einer oder zwei Wellenformen bestehen. Für einen Layer, der aus zwei Wellenformen bestehen, gibt es folgende 4 Verschaltungsmöglichkeiten:

Dual 1 Für jede Wellenform separat: Volume, Amp Envelope, Filter und Pitch Envelope.

Dual 2 Wie oben, jedoch zwei Filter in Serie, gemeinsam für beide Wellenformen.

Dual 3: Volume und Amp. Envelope sind gemeinsam für beide Wellenformen, die Filter sind hingegen separat.

Dual 4: Alles ist gemeinsam für beide Wellenformen.

Layer können komplett neu erstellt werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, Layer aus vorhandenen Sounds zu importieren und schnell neu zu kombinieren.

Das oder die Samples des Layers werden dann mittels subtraktiver Synthese mit den üblichen Verdächtigen bearbeitet. Es gibt dabei allerdings bei den Hüllkurven Besonderheiten. Die Lautstärkehüllkurve ist in zwei Menüabschnitte geteilt (Key on, Key off), die maximal 2 Filterhüllkurven sowie die Pitch- Envelope ebenso. Man kann auch weitere Segmente einfügen und so komplexe Verläufe erstellen. Alle Envelopes lassen sich über Anschlagsdymanik und Aftertouch (monophon) modulieren. Weiters steht pro Layer 1 LFO mit 4 Wellenformen zur Verfügung, der Pitch, Lautstärke und Filter modulieren kann. Die Panoramaposition der Wellenformen kann über Anschlagsdynamik, Aftertouch oder durch eine weitere Hüllkurve, wieder in 2 Menüs geteilt, moduliert werden.

Eine klassische Modulationsmatrix findet man im Equinox nicht, im Menüpunkt Controls werden Verhalten von Bender, Portamento, Velocity und Aftertouch eingestellt.

Zum aufpolieren der Sounds stehen 3 Effektprozessoren zur Verfügung. Diese können in verschiedenen Kombinationen verschaltet werden und bieten Reverb, Multi-FX und Pro-FX. Insgesamt stehen 85 Effektalgorithmen zur Verfügung. Ein sehr praktischer Helfer ist der FX Off Button, mit dem sich die Effekte per Knopfdruck muten lassen.

Im Other–Menü werden Poly–Mono Modes , Legato, Master Pitch und die äußerst coolen Random-Pan und Random-Pitch – Funktionen verwaltet. Random Pan ist natürlich super auf Drumsounds und Sequenzen, mit Random Pitch kann man Sounds durch feinste Abweichungen enorm beleben.

Der Performance Modus

Im Performance-Modus können bis zu 16 Sounds über die Tastatur verteilt werden, Layers, Splits, Multi Splits, aber auch Velocity Split ist vorhanden.  Da jedem Sound auch ein generelles Delay ab Tastenanschlag mit auf den Weg gegeben werden kann, sind auch komplexe Klangreisen möglich.

Der Performance Modus verfügt  über einen eigenen Mixer, es sind Lautstärke, Panaorama und Audioausgänge zuweisbar. Des weiteren können die Parts sowohl über die Tastatur, aber auch über den Sequencer und die beiden Midi-Ins gesteuert werden, da ist also einiges möglich.

Der Drum Modus

Im Drum Modus können sowohl Drumkits als auch einzelne Drumsounds bearbeitet werden. Ein Drumsound kann dabei wie ein „normaler“ Sound aus max. 6 Waves bestehen, es stehen beim Drum Sound Edit nur andere Parameter zur Verfügung. Diese Einzeldrumsounds können dann zu Drumkits zusammengestellt werden, wobei für jeden Sound ein einfaches Tiefpassfilter zur Verfügung steht. Die Sounds können in der Lautstärke geregelt und im Panorama verteilt werden. 3 Exclude Gruppen lassen sich zuweisen, womit z.B die open Open-Hi-Hat von der Closed abgeschnitten werden kann, da Drumsounds gleicher Exclude-Gruppen nur monophon getriggert werden können. Auch dynamic Switch zwischen Layern ist möglich.

Ist der GEM Equinox ein Sampler?

Jein. In der Tat lassen sich von der Floppydisk oder über an das optionale SCSI-Interface angeschlossene Laufwerke wav oder aiff Dateien sowie Samples im Akai oder Kurzweil – Format importieren, auch Midi-Sample-Dump wäre möglich. Die im Manual angekündigten zukünftigen Importfunktionen für Roland, Ensoniq, etc. wurden wohl nie umgesetzt; ich habe darüber im Netz zumindest nichts gefunden. In meinem Testgerät waren sie nicht implementiert.

Als Samplespeicher stehen ab Werk 2MB batteriegepufferter Speicher zur Verfügung (auf 8MB erweiterbar). Sonst lässt sich der Equinox mit SIMMS mit weiteren max. 16MB flüchtigem Speicher für Sampleimport versehen. Die so importierten Samples können in bereits bewährter Manier als Einzel – oder Multisamples auf der Tastatur verteilt werden.

Die Samples können rudimentär bearbeitet (geschnitten) werden, es ist ein Loop pro Sample möglich, von Loop Start bis Sample End (wobei Sample End nicht das tatsächliche Ende des Samples darstellt); des weiteren sind Pitch und Abspielgeschwindigkeit pro Sample einstellbar.

Die so abgespeicherten Sample- und Multisamples können als Layer in die Sounderzeugung aufgenommen werden.

Der Drawbar – Modus

Links neben dem Display befindet sich ein unscheinbarer Taster mit der orangefarbenen  Beschriftung Drawbar; ein Druck auf diesen schaltet den Equinox in den Drawbar–Mode. Die 16 ab Werk eingespeicherten Presets zeigen die Möglichkeiten des Drawbar-Modus auf. Die 8 Schieberegler bilden die Zugriegel einer elektromagnetischen Orgel ab, über die Buttons unterhalb der Schieberegler lassen sich Key-Klick und perkussive Soundanteile zu- und abschalten und die Rotorgeschwindigkeit des Leslie–Effektes regeln. Die Drawbar–Soundengine unterscheidet zwischen 4 Charakteristika (Soft, Hard, Jazz und Rock) . Es stehen 3 Effekte zur Verfügung (Reverb, Rotary und Overdrive). Als Extra lassen sich im Drawbar-Modus Splits mit Sounds der Synthesizer–Engine realisieren.

Arpeggiator on Bord

Wie es sich für eine ordentliche Workstation gehört, ist auch ein Arpeggiator on Bord. Aus einem Baukastensystem an Parametern (Notenwerte, Laufrichtung, Oktavlage etc.)  lassen sich Arpeggio-Patches erstellen; die 16 Werkspresets bilden die Möglichkeiten gut ab.

Let`s Groove

Grooves sind kleine Midi-Sequenzen. Über tausend davon sind im Equinox als Presets abrufbar – eigene lassen sich erstellen. Die Grooves sind in 16 Familien (oder Bänken) zu je 64 Grooves organisiert. Diese im Loop laufenden Midi Sequenzen lassen sich dann in Groove Patches auf der Tastatur verteilen  und mit Sounds verknüpfen. Die Midi Loops können dabei sofort starten, gesynct, bei der nächsten 1, einmal getriggert, als loop…, das ganze ist ein sehr kreativer Song-Baukasten und Ideengeber.

Der Sequenzer

Der Sequenzer des Equinox kann auf 16 Spuren maximal 250000 Events aufzeichnen und beinhaltet einen umfangreichen List–Editor und Features wie z.B. Master Track mit Tempoänderung im Song. Zu beachten ist, das vom System des Equinox her die Echtzeitklangerzeugung und die über den internen Sequenzer angesteuerte Klangerzeugung zwei getrennte Systeme darstellen.

Der Equinox aus heutiger Sicht

Der GEM Equinox ist ein zeitloser Sytnhesizer / Sampleplayer , vor allem in Hinsicht auf den Kurs, zu dem er derzeit gehandelt wird. Zum Zeitpunkt seines Releases auf dem Papier durchaus konkurrenzfähig und bei einigen Details der prominenten Konkurrenz voraus, wurde der Equinox leider offensichtlich nicht zu Ende entwickelt. Der Audioeingang bleibt unbenutzt, es sei denn, man schafft es eine der ultrararen Vocal-Prozessor Karten aufzutreiben, die als Expansion angeboten wurden. HD – Einbaukits und die Aufrüstung des Flash-Speichers sind ebensogut wie nicht mehr zu bekommen. Das Sample-Ram kann man zum Glück mit Simms aufrüsten, die man auf dem Gebrauchtmarkt noch preiswert ergattern kann. Trotzdem bleibt es dabei –  Samples müssen extern aufbereitet und importiert werden, was im Hinblick auf die rudimentäre interne Bearbeitung aber ohnedies sinnvoller ist.

Die intern vorrätigen Wellenformen in Verbindung mit dem Standard 2MB Flash – Speicher bilden einen soliden Grundstock an Wellenformen für einen Synthesizer, der Grundklang des Equinox gefällt dabei durchaus, er hat einen angenehmen Vintage -Touch. Die digitalen Filter haben einen Sweet-Spot, neigen aber bei höheren Resonanz-Werten zu unangenehm digital klingendem Übersteuerungsverhalten. Mit entsprechender Vorsicht eingesetzt, klingen die Filter aber gut. Die Effektabteilung besticht durch die Menge an Algorithmen, negative Ausreißer finden sich nicht wirklich darunter, und auch aus heutiger Sicht sind einige sehr gut klingende Effekte dabei. Die sehr guten gewählten internen Synthesizer–Wellenformen samt dem Flash Rom bilden eine sehr gute Ausgangsbasis, den Equinox als Synthesizer mit Vintage–Touch im Studio einzusetzen, und auch aus der großen Zahl an Drumsounds lassen sich sehr feine Kits zusammenstellen. Wer 80er Jahre Synth- und Drumsounds sucht, wird hier fündig.

Der GEM Equinox on YouTube

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Fazit

Es ist nicht recherchierbar, welche Beweggründe GEM bei der Namesngebung hatten. Hat man mit Equinox auf das legendäre Equinoxe Album von Jean Michelle Jarre querverwiesen und versuchte den Synth so im Markt zu platzieren, oder stand die Tag-Nachtgleiche Äquinoktium Pate bei der Namensfindung?

Man kann jedenfalls nicht sagen, dass sich Licht und Dunkelheit die Waage halten, es gibt definitv mehr Licht als Dunkelheit im Universum des Equinox.

Unter Verwendung der  Synthesizerwellenformen und importierter Samples macht der GEM Equinox auch heute noch eine gute Figur im Studio. Der Grundklang ist aufgrund der Hardware „Vintage“ im positiven Sinn. Mit dezent eingesetztem Random Pitch lassen sich mit dem Wellenformvorrat im Rom aufgrund von 6 Oszillatoren pro Sound samt der Möglichkeit, Sounds im Performance Modus nochmals zu stacken, sehr amtliche Synthesizer-Sounds mit dem gewissen Vintage – Flair erzeugen.

Plus

  • ca. 300,-€ (Stand Syntacheles-Liste Juli 2021)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Bax.M1

    Klingt nach einem feinen Teil und der Preis ist echt niedrig. Hab schon gesucht, nur findet man den im Augenblick nicht. Wurde wahrscheinlich auch nicht so oft gebaut, oder?

    • Profilbild
      toneup RED

      @Bax.M1 Eine Anzahl der gebauten Einheiten habe ich leider nicht herausfinden können, nachdem er das letzte Produkt von General Music war, dürfte er aber leider nicht allzu erfolgreich gewesen sein.

  2. Profilbild
    Viertelnote AHU 1

    Ich habe den Equinox lange als Masterkeyboard genutzt. Die Tastatur spielt sich sehr gut.
    Das doppelte Midiinterface findet man auch nicht so oft. Das Display sieht zwar groß aus,
    aber tatsächlich tippt man mehr in den Menüs rum, als im Display angezeigt wird.
    Die Drawbars klingen auch nicht übel, aber nichts aussergewöhnliches. Die Effekte sind ausreichend gut.

    Vom Klang war ich aber enttäuscht, die Wellenformen sind nicht immer sauber geloopt, was man
    bei vielen Rohsamples auch hört (eiern). Ich mag den WSA von Technics mehr.

    Ich denke 300,00 sind okay, mehr würde ich auch nicht ausgeben wollen.
    Als gutes Masterkeyboard reicht es allemal.

    netter Gruß

    • Profilbild
      toneup RED

      @Viertelnote Mich persönlich hat das schnell ins scharfe kippende Resonanz -verhalten der digitalfilter deutlich mehr gestört. Die Filter haben einen sweet Spot und können sehr schön klingen, man muss aber sehr fein regeln. Das kritisierte Verhalten der Rohwellenformen ist marginal und für mein Klangempfinden „Vintage“. Das mit der Tastatur sehe ich auch so, die lässt sich sehr gut spielen, tja und das Display ist für die Auflösung zu klein bzw. Ist der Formfaktor unglücklich. Für bis zu 500 Euro je nach Ausbaustufe (Flashram, SCSI, interne HD) trotzdem ein feines Gerät. Gibt es einen User da draußen, der die Voice Prozessor Karte einmal besessen hatte? Wäre als Ergänzung interessant zu erfahren, wie die geklungen hat.

  3. Profilbild
    Spartakus

    Ich habe den Equinox gebraucht gekauft, weil ich auf der Musikmesse einen GEM S3 testen konnte und der hatte richtig fette Streichersounds. Mir gefallen die Sounds des Equinox besser, als die vom Clavia Nord Electro. Bis auf die Klaviersounds vielleicht. Wer sich die angegebenen Videos ansieht, kann sich selbst ein Bild machen. Der Equinox ist vom Sound vielschichtiger. In der Beschreibung heißt es, der Audioausgang bleibt ungenutzt. Das stimmt bei meinem Equinox nicht. Ich kann auf der Rückseite ein Mikrofon einstecken den Pegel mit dem Gainregler justieren und zusammen mit den Klängen aufnehmen. Das ist sehr praktisch, um Anmerkungen zu einer Idee direkt mitaufzunehmen. Die vier Midi-Anschlüsse findet man heutzutage nirgendwo an einem Sythie. Das einzige, was ich vermisse ist eine gewichtete Pianotastatur. Trotzdem – wenn ich mich entscheiden müßte, welchen Synthie ich auf eine Insel mitnehme, – ich würde mich für den Equinox statt dem Clavia Nord entscheiden.

    • Profilbild
      toneup RED

      @Spartakus Dieses Szenario habe ich nicht ausprobiert, aber Wellenformen in den internen Speicher des Samplers aufnehmen – also klassisches Sampling – geht leider nicht.

  4. Profilbild
    Sanwoodthilo

    Tatsächlich nenne ich seit vielen Jahren einen Equinox mein eigen, dies mit 20 MB Festplatte und gewichteter Tastatur. Die Tastatur finde ich hervorragend, sowie auch die Piano Sounds (die von der HD), die okay sind. Die Orgel mit der Zugriegel Möglichkeit und dem Leslie mit Beschleunigung und Abbremsen finde ich richtig gut. Die Synthesizer Sounds sind einfach ungewöhnlich. Die Performance Sounds sind zum Teil umwerfend.
    Ich glaube nicht dass heute jemand so ein Teil will wegen der Schlagzeug Sounds oder wegen des Aprèggiarors will. Es sind einfach der ungewöhnliche – z.T. zeitlose Klang und die Eingriffsmöglichkeiten, aber auch die Schnelligkeit, die mit dem Teil möglich ist.

    Einziges Manko: das Betriebssystem wurde nie nachgebessert. Deshalb ist das Umschalten zwischen Performance Sounds (8 Layers u. mehr) und den Standard Synthesizer Sounds oft nicht möglich. Das Gerät will dann neu aus- und eingeschaltet werden – dann funzt die jeweilige Abteilung wieder.

  5. Profilbild
    DJ Melosine

    Insgesamt ein trauriges Ende, die Firmware wurde nie weiterentwickelt. Ein Gerät, dass sein ganzes Potential nie zeigen konnte. Zum Schluss wurden die Equinox drastisch reduziert ausverkauft, was vielleicht auch die günstigen 2Hand-Preise erklärt, wenn man denn mal einen auf ebay findet. Ich habe die Markteinführung damals bei CMD / Hille beim (vorletzten) deutschen GEM Vertrieb noch miterlebt, danach kam dann das Sterben auf Raten, viele interessante Konzepte (auch im Digitalpiano-Sektor) sind somit auf der Strecke geblieben. Heute würde ich mir eher einen S2Turbo gönnen… :-)

  6. Profilbild
    Herr_Melin

    Hallo toneup,

    danke für den Artikel – hat mir gut gefallen. Diese GEM-Synths waren ja wirklich nicht so die Burner auf dem Markt. Wahrscheinlich fehlte nur ein großer Name auf der Rückseite. GEM (also „Juwel“) klingt für mich tatsächlich eher nach China-Plastik-Halskette aus dem Shopping-Kanal statt nach einem ernstzunehmenden Instrumentenbauer, obwohl die Synths supermassiv gebaut waren – ich habe immer noch einen S2 hier herumstehen, damit könnte ich zur Not einen Stier erschlagen.

    Dazu habe ich aber gleich mal eine Frage. Der S2 hatte ja eine Tastatur mit Polypressure (oder polyphonem Aftertouch), die tatsächlich auch recht angenehm zu spielen war (anders als bei den Ensoniq-Synths aus dieser Zeit, die eher labbrig waren wie kandierte Dackelohren). Blöd ist nur, dass dieses Feature bei jedem Neustart umständlich neu angewählt werden muss. Außerdem haben die Tasten meines Exemplars über die Jahre arg gelitten. Gefühlvolles CS-80-Flair kommt damit nicht mehr auf, jede Taste führt ein mondänes Eigenleben.

    Hast Du herausfinden können, wie es sich da mit Deinem Testexemplar verhält? Und hast Du eruieren können, wie die Equinoxes über die Jahrzehnte gekommen sind? Jim Morrison oder eher Johannes Heesters? Ich suche eine gute Polypressure-Tastatur und der Hydrasynth hat mir eine Oktave zu wenig.

    Danke!

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