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Interview: „Ironfinger“ Axel Ritt von Grave Digger

Die Wahrheit über Sex, Drugs and Rock 'n' Roll

12. November 2017

Seit über zehn Jahren ist Axel Ritt in der Szene auch besser bekannt als „Ironfinger“. Noch länger ist er übrigens auch ein Teil des Amazona.de-Autorenteams und versorgt unsere Leser immer wieder mit neuen Beiträgen aus der Welt der Profibühnen und testet ausgiebig Gitarren und Studio-Equipment.

Wir haben lange gezögert, aber nun baten wir auch ihn einmal zum interview und vollzogen damit quasi einen Rollentausch. Der charmante Ü40er und Berufsrocker hat uns tapfer Rede und Antwort gestanden:

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Axel Ritt on Stage



Amazona.de:
Hi Axel, lass uns mit deinen musikalischen Ursprüngen anfangen. Wie bist du zur Musik gekommen und was war das erste Instrument, das du in der Hand gehalten hast? Hast du schon damals direkt mit der Gitarre angefangen?

Axel Ritt:
Einer meiner besten Freunde ist genau einen Tag älter als ich und hat schon als kleiner Bub bei verschiedenen Familienfesten mit seinem Klavierspiel mächtig Eindruck bei Familien und Freunden hinterlassen, so auch bei mir. Daraufhin wollte ich auch unbedingt ein Instrument erlernen, aber eins, was richtig „cool“ ist und mit dem man mehr „Krach“ machen kann. War ja klar, welches Instrument damit letztendlich nur in Frage kam :-) Allerdings war mein erstes Instrument, welches ich in einer Band gespielt habe, nicht die Gitarre, sondern der E-Bass, weil diese Position in meiner ersten Band frei war. Mein erstes „richtiges“ Instrument war demnach auch ein nagelneuer Fender Jazz Bass von 1977, den ich später zu einem Fretless umbauen lies.

Amazona.de:
Kommen wir zu den Gitarren. Wie bist du schließlich zu deiner ersten eigenen Gitarre gekommen und was für ein Teil war das?

Axel Ritt:
Meine erste E-Gitarre war ein SG-Nachbau von Luxor – eine der vielen japanischen Kopisten, welche in den Siebzigern mit guter Qualität das niedere Preissegment in Europa auffingen. Diese Gitarre besitze ich leider nicht mehr, da ich sie dummerweise für eine andere Gitarre in Zahlung gegeben habe. Meine erste „gute“ Gitarre war eine Strat Anniversary von 1979, die ich durch eine Wette mit meinem Vater gewonnen habe. Neben meiner Musik war ich auch ein recht guter Tennisspieler, was fast sogar mein Beruf geworden wäre. Aus einer Bierlaune heraus offerierte mir mein Vater die Gelegenheit, dass wenn ich ihn das erste Mal im Tennis schlagen sollte, er mir ein Mofa kaufen würde, was ich damals unbedingt haben wollte. Nach einer durchzechten Nacht seinerseits ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf und schlug ihn sonntagmorgens auf dem Platz das erste Mal mit 15 Jahren. Daraufhin sagte ich ihm, er könne das Mofa ruhig vergessen, ich würde viel lieber eine professionelle Gitarre dafür bekommen. Diese Entscheidung gefiel ihm natürlich um einiges besser, sodass er noch ein paar Scheine mehr draufgelegt hat. :-) Später habe ich mir dann noch eine neue Ibanez Destroyer für 700 D-Mark gekauft, welche ich dann mit 2 Farbdosen in mein persönliches „Van-Halen“ Design umgewandelt habe. Damals galt Ibanez noch als „Billigmarke“, daher habe ich den Schriftzug mit einem Edding übermalt, damit es mehr nach Gibson aussah. ;-) Die Anniversary Strat hat später dann das DG-Set von EMG bekommen, da die Siebziger Pickups nicht wirklich der Bringer waren.

Eine von Axels Gitarren

Ein Rocker im Portrait

Amazona.de:
Hattest du von Anfang an den Plan, Profimusiker zu werden?

Axel Ritt:
Ich bin zu Anfang zweigleisig gefahren und habe Musik und Architektur studiert. Mein Vater war Architekt und ich hätte ein sehr gut laufendes Architekturbüro übernehmen und mich so ins gemachte Nest setzen können. Als aber der erste Plattenvertrag gewunken hat, war mir klar, dass die Architektur keine Chance hatte, obwohl ich dort ein Vielfaches hätte verdienen können. Stattdessen habe ich den richtig steinigen Weg gewählt, bei dem es mir manchmal wirtschaftlich so dreckig ging, dass ich sogar Zeitungen austragen musste, um über die Runden zu kommen. Das war echt erniedrigend, den Rockstar auf der Bühne geben, aber nix zu fressen im Kühlschrank. Aber ich hätte niemals meine Eltern um Geld angebettelt, dafür war ich einfach zu stolz.

Amazona.de:
Du warst ja bei der Bundeswehr. Wie war das dort mit der Musik? Hast spielen können oder musstest du eine Zwangspause einlegen?

Axel Ritt:
Oh je, das ganz dunkle Kapitel meines Lebens. Ja, ich war beim Bund und ja, ich schäme mich noch heute dafür. Nicht, dass ich die Bundeswehr nicht schätze. Im Gegenteil, ich bin froh, dass die Bundesrepublik über eine entsprechende Gewaltenteilung verfügt, aber ich war noch einer der zwangsverpflichteten W15er und es gab wohl niemanden, der dort mehr fehl am Platz gewesen wäre als ich. Zu meiner Zeit gab es noch die erniedrigende Gewissensprüfung, wo man für eine Einteilung zum Zivildienst gezwungen wurde, sich vor einem Gremium von 5 schlecht gelaunten Staatsdienern zu rechtfertigen und sich dafür zu entschuldigen, dass man nicht zur Waffe greifen möchte. Dafür musste man eine entsprechende Erklärung auswendig lernen, Anträge stellen und vieles mehr, um sich dann wie den letzten Dreck abkanzeln zu lassen. Ich war damals tatsächlich zu faul (daher auch „ich schäme mich“), um mich um diesen ganzen Kram zu kümmern und schwupp, war der Einberufungsbefehl da. Ich hatte danach eigentlich nur Ärger mit dem Spieß, dem Zugleiter und wem noch alles und habe eigentlich mehr im Bau gesessen als alles andere. Meine Vorgesetzten bezeichneten mich als „wehrzersetzendes Element“ und lagen damit noch nicht mal so falsch. Durch konsequentes Nörgeln gelang mir aber immerhin die Einstufung als Heimschläfer, sodass ich der Musik weiter nachgehen und am Wochenende meine Shows spielen konnte.

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Eine spezielle Gitarre von Axel. Wer erkennt das Modell?

Amazona.de:
Bestimmt hast bzw. hattest du wie fast jeder andere auch deine (musikalischen) Vorbilder, denen du in gewisser Weise nacheifern willst und wolltest. Wer ist das bei dir?

Axel Ritt: Musikalisch gab und gibt es einige Musiker, denen ich nach wie vor großen Respekt zolle.

  • Garry Moore: Mein wahrscheinlich größter Einfluss in Sachen Spieltechnik und Ton. Wer mein Solospiel analysiert, wird viele Läufe und Techniken des Iren bei mir wiederfinden.
  • Paul McCartney: Einer der größten Pop-Songwriter aller Zeiten und seit Dekaden überzeugter Vegetarier.
  • Jeff Beck: NIEMAND spielt wie Jeff Beck! Ein einmaliger Ton, der jeden Gitarristen zur Verzweiflung bringt. Ebenfalls Vegetarier. Und der Mann altert nicht. Schaut euch mal die aktuellen Fotos an, der Typ ist 70!!!
  • Brian May: Mein größter Einfluss in Sachen Harmonisierung auf der Gitarre und politisch mittlerweile genau meine Kragenweite. Natürlich auch Vegetarier.

Ja, ich weiß, es fällt auf … Ich bin seit knapp 34 Jahren Vegetarier, davon lebe ich seit 7 Jahren vegan.

Amazona.de:
Vegetarier bzw. Veganer zu sein passt ja nicht unbedingt ins Bild des harten Rockers. Was hat dich dazu bewegt?

Axel Ritt:
Das Klischee des harten Rockers, der einem Neandertaler gleich das rohe Fleisch kiloweise in sich rein schaufelt, ist schon lange nicht mehr aktuell. Im Gegenteil, gerade im Rock/Metalbereich gibt es sehr viele bekannte und etablierte Künstler, welche vegetarisch oder vegan leben. Als Beispiel könnte man z.B. Mille, seines Zeichens Chef bei KREATOR oder aber das ARCH ENEMY Aushängeschild Alissa White-Gluz nennen, beide überzeugte Veganer, von internationalen Weltstars wie Brian Adams, Shania Twain oder Paul McCartney ganz zu schweigen. Eine schönen Überblick findet man übrigens hier:https://vebu.de/veggie-fakten/prominente-vegetarier-und-veganer/
Ich bin vor knapp 36 Jahren Vegetarier geworden, als ich mit meinem damaligen Hund spazieren gegangen und an einem Bauernhof vorbei gekommen bin. Der Hof hatte einen Auslauf für Schweine und drei dicke Muttersauen hatte eine Ecke des Auslaufs zu einem tiefen Schlammloch umfunktioniert. Ich stehe also da und schaue den Schweinen beim Suhlen zu, während ich meinen Hund kraule.
Plötzlich sieht mich eine er Sauen und trabt auf mich zu. Das sehen auch die andere beiden und schwupp stehen die 3 Tiere nahe bei mir und beäugen mich. Alle hatten total liebe Gesichter und wären sie nicht so über und über mit Matsch eingedeckt gewesen, hätte ich diese wahrscheinlich genauso gekribbelt wie meinen Hund. Ich lebte damals noch bei meinen Eltern und fragte mich, was meine Mutter wohl heute zum Abendessen kochen würde. Ich erinnerte mich daran, dass sie Schweineschnitzel machen wollte.
Ich schaue mir also die Schweine an, schaue meinen Hund an und frage mich, warum ich Schweine esse, aber niemals meinen Hund essen würde. Es gibt doch überhaupt keinen Unterschied, vom Fell und der Größe einmal abgesehen. Alle habe die gleiche Ängste, empfinden die gleichen Schmerzen und wollen einfach nur leben. Das war’s, ich bin nach Hause gekommen und habe meinen Eltern mitgeteilt, dass ich ab sofort kein Fleisch mehr essen werde. Die haben zuerst noch geschmunzelt und es für eine jugendliche Verwirrung gehalten, mussten dann aber schnell feststellen, dass ich diese unfassbar grausamen Praktiken nie mehr unterstützen werde.

Amazona.de:
Du hast ja einen Plattenvertrag. Wie bist du denn zu deinem ersten Vertrag gekommen und ist die Musikindustrie noch dieselbe wie damals?

Axel Ritt:
Ich unterschrieb meinen ersten Plattenvertrag in den Achtzigern. Damals hing der Himmel noch voller Geigen, da die Plattenindustrie unfassbar große Gewinne einfuhr. Die CD war gerade erfunden worden und alle Musikfans kauften sich ihre gesamte Vinyl-Sammlung nochmals auf CD, da man diese abnutzungsfrei unendlich oft abspielen konnte. In dieser Situation hattest du als Künstler mehrere Alben Zeit, deine musikalische Persönlichkeit auszubilden. Ich habe damals Heinz-Rudolf Kunze im Studio getroffen, der mir erzählte, dass er die ersten drei Alben nur Verluste eingefahren hat, mit den Alben 4 bis 6 die Verluste wettmachen konnte und erst ab dem siebten Album für die Plattenfirma Gewinne erzielte – dafür dann aber entsprechend hohe. Dieses Wirtschaftsmodell ist mittlerweile komplett zusammengebrochen. Es gibt keine Aufbauarbeit mehr, einfach weil auch die Labels intern keine Möglichkeit mehr haben, ihren Besitzern gegenüber einen Verlust von mehr als einem Quartal zu rechtfertigen. Plattenfirmen sind zumeist nur noch ein Teil eines völlig anders gearteten Konzerns, so gehört z. B. Universal Records zum weltgrößten Spirituosenkonzern Seagram. Die klassische Plattenfirmenarbeit ist im Wandel der Zeit obsolet geworden. Als junger Künstler hast du heute keinerlei Chancen mehr, nach ein paar Jahren Aufbauarbeit von deiner Musik leben zu können. Klingt furchtbar, ist aber leider so.

Die letzte Tour der Band

Amazona.de:
Wenn du die Chance hättest, dein Leben noch einmal zu leben, würdest du dann alles noch einmal genauso machen? Denkst du, dein Weg ist ein Weg, den du anderen empfehlen würdest?

Axel Ritt:
Ich würde es zu der damaligen Zeit noch mal machen, allerdings würde ich mich viel früher über den geschäftlichen Aspekt informieren. Ich war ein kleiner, dummer Junge, an dem alle verdient haben, nur ich habe damals nichts vom Kuchen gesehen. Mir konntest du ein Bett, ein Klo und eine Bühne geben, mehr habe ich nicht zum Leben gebraucht und genau das haben andere ausgenutzt. Heute würde ich jedem davon abraten, seine wirtschaftliche Sicherheit auf die Musik zu setzen. Der Markt ist tot, überlaufen und dank Datenbänken, Loops und intelligenter Software wird der Musikfan von inkompetenten Seiteneinsteigern mit dem immer gleichen Dreck zugemüllt, so dass er gar keine Chance mehr hat, deine Musik zu entdecken. Ich habe das Glück, einer der letzten Dinosaurier zu sein, die aufgrund ihres Namens von ihrer Musik leben können, aber die nächste Generation hat keine Chance mehr.

Amazona.de:
Hast du eine große CD/Plattensammlung oder bist du eher der Typ Spotify?

Axel Ritt:
Ich habe meine gesamte CD- und Vinyl-Sammlung vor einigen Jahren bis auf ein paar Sondereditionen verkauft, da sie einfach nur Platz weggenommen hat und ich schon seit Jahren keine CDs mehr höre. Ich habe alle CDs vorher in iTunes konvertiert und somit meinen Musikbestand erhalten. Wenn ich etwas suche, höre ich es mir in Spotify und Konsorten an. Das Prinzip von Spotify ist großartig, aber die Ausschüttung ist ein massives Verbrechen am Künstler. Ein Song muss im Durchschnitt zwischen 3-5 mal gehört werden, damit die Plattenfirma 1 Cent verdient. Die schüttet dann ca. 20 % an den Künstler aus, der den Betrag dann noch durch die einzelnen Bandmitglieder teilen muss. Hört sich jemand also ein komplettes Album an, kommen beim jeweiligen Bandmitglied ca. 0,2 Cent an. Will heißen, ein Album muss ca. 400 mal komplett durchgehört werden, bevor du 1 Euro bekommst. Nenn mir mal jemanden, der ein Album 400 mal durchhört und wenn ja, über welchen Zeitraum. 10 Jahre? 30 Jahre? Dieses Entgelt erniedrigt einen Künstler zu einem minderwertigen Stück Dreck, was es gar nicht verdient hat, für seine Leistung irgendeinen finanziellen Anspruch geltend zu machen. Einfach widerlich …

Amazona.de:
Du bist ja verheiratet. Bist du zu Hause auch der Rocker oder vollkommen anders?

Axel Ritt:
Da solltest du besser meine Frau fragen. ;-) Ich glaube, dass die Grundstruktur meiner Persönlichkeit erhalten bleibt, aber sie wird in Sachen Ausdrucksweise und Verhaltensmuster der Partnerschaft angepasst … schön formuliert, oder? ;-)

Amazona.de:
Und wo wir gerade zu Hause sind. Hörst du denn nur deine eigene Musik, oder hörst du auch andere Stilrichtungen?

Axel Ritt:
Zu Hause höre ich so gut wie gar keine Musik, lediglich klassische Musik von Zeit zu Zeit, wobei meine Favoriten Bach für seine unfassbaren Arrangements und Tschaikowsky für seine überirdische Melodieführung sind. Im Moment bin ich allerdings auf dem Mahler-Trip. Wenn man seinen Lebensunterhalt mit Musik verdient, ist man für jeden Moment der Stille mehr als dankbar. Ich bin letztens auf einen Landsitz umgezogen, fernab der Stadt, mit jeder Menge Ruhe, Wald und Frieden, einfach nur herrlich …

Amazona.de:
Stimmen denn all die Klischees über Rocker, von wegen „Sex, Drugs, Rock ’n‘ Roll“? Oder seid ihr in Wahrheit alle genauso lieb und brav, wie jeder andere auch?

Axel Ritt:
Ganz ehrlich? Es stimmen alle! Wenn du willst, kannst du es in unserer Größenordnung und darüber jederzeit auf Tour in Sachen Wein, Weib und Gesang krachen lassen bis der Arzt kommt. In meinem Alter haben diese Attribute allerdings ihren Reiz verloren. Ich war früher wahrlich kein Kostverächter und habe auch Einiges mitgenommen, was der Beruf an Annehmlichkeiten mit sich gebracht hat, aber bereits Ende 20 hatte ich mit diesem Bereich abgeschlossen. Die Drogen hielten mich eigentlich nur von der Arbeit ab und ließen meine Kreativität auf eine erbärmliches Maß sinken und in Sachen „Weib“ feiere ich dieses Jahr silberne Hochzeit, was wohl für sich selbst spricht. Ohne eine stabile Partnerschaft schafft man es meines Erachtens als Musiker ohnehin nicht über das Mittelmaß hinaus. So gesehen habe ich einen großen Teil meiner Karriere meiner Frau zu verdanken.

The „Ironfinger“

Amazona.de:
Du bist auch besser bekannt unter dem Namen „Ironfinger“ Woher kommt das?

Axel Ritt:
Ich spiele einen extrem dicken Saitensatz (013 – 056) in Standard-Tuning. Mir ist kein anderer Gitarrist bekannt, der im Bereich Rock und Metal diesen Saitensatz spielt, da Spieltechniken wie Bendings o. ä. damit nur sehr schwer möglich sind. Ich habe allerdings einen dermaßen harten Anschlag, dass mir die regulären Saitensätze immer nach ca. 20 Minuten gerissen sind, d. h. ich konnte keine Show mit einer Gitarre zu Ende spielen. Ein Kollege hat mal gesagt, man würde „Finger aus Eisen“ benötigen, um solche Saiten zu spielen, so kam es zu meinem Spitznamen.

Amazona.de:
Die Band, in der du spielst, war ja schon öfters auf Tour, was war das Verrückteste, was dir jemals auf einer Tour passiert ist?

Axel Ritt:
Ich bin einmal nachts im Tourbus in meiner Schlafkoje aufgewacht und dachte, ich bin in einem Alptraum gefangen. Der gesamte Bus war leer, nur ein schwaches grünes Sicherheitslicht brannte im Gang und der gesamte Bus schwankte immer leicht hin und her. Blick aus dem Fenster, alles pechschwarz, du hast absolut nichts gesehen. Ich taste mich langsam in dem schwankenden Bus zur Tür, drücke den Öffner und renne gegen eine merkwürdig geriffelte Gummiwand. Ich dachte echt, ich bin immer noch in einem Traum, taste dann aber das Gummi ab und erkenne, ich stehe vor einem riesigen LKW-Reifen … Die Auflösung: Ich war im Laderaum einer Fähre von Schweden nach Finnland (daher das Schwanken), bin eingeschlafen, alle anderen haben den Laderaum verlassen, da es verboten ist, im Laderaum zu reisen und haben mich aber pennen lassen … Das waren wirklich verstörende Minuten bis ich mir die Lösung zusammen reimen konnte.

Amazona.de:
Zu guter Letzt: Warum schauen denn alle Rocker so „gefährlich“ aus?

Axel Ritt mit Grave Digger

Axel Ritt:
Weil wir alle tief drinnen Softies, Weicheier und Jammerlappen sind, die es nötig haben, sich hinter einer harten Schale zu verstecken ;-)))

Amazona.de:
Dann bleibt uns nur noch zu sagen: Vielen Dank für deine Zeit!

Für alle, die es nicht erraten haben, hier die Auflösung.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Gute Idee, tolles Interview.
    Da sieht man mal den Menschen hinter dem Tester. Hatte persönlich jetzt eher Posing, Eitelkeit erwartet und oberflächliches Musikergeschwafel. Aber das Interview ging doch tiefer.
    Chapeau! Konsequent das Vegetarier- und Veganerdingen durchzuziehen, finde ich gut. Die Stärke hätte ich vermutlich nicht.
    Interessant, dass man auch immer die Nähe von Metallern zur Klassik findet. Auch die beschriebene Entwicklung im Business ist plastisch dargestellt und realistisch abgebildet.
    Danke dafür!
    Aber mehr Sex & Drugs hab ich noch erwartet. ;-)

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      danke für das Lob, aber die Sex und Drugs Geschichten musste ich aus Platzgründen außen vor lassen, die würden ein ganzes Buch füllen ;-)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „[…] Der Markt ist tot, überlaufen und dank Datenbänken, Loops und intelligenter Software wird der Musikfan von inkompetenten Seiteneinsteigern mit dem immer gleichen Dreck zugemüllt, so dass er gar keine Chance mehr hat, deine Musik zu entdecken. Ich habe das Glück, einer der letzten Dinosaurier zu sein, die aufgrund ihres Namens von ihrer Musik leben können, aber die nächste Generation hat keine Chance mehr. […]“

    Traurige Feststellung, die aber leider der Realität entspricht. :-( Und dennoch würde es mich mal brennend interessieren, welche Tipps der Interviewte heutigen Einsteigern angesichts dieser Situation geben würde. … Übrigens ein sehr spannendes Interview mit interessanten tiefgehenden Einblicken, wie es Wellenstrom weiter oben bereits beschrieben hat. :-)

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @Quaesitio: ich würde versuchen, einer Person meines Vertrauens, am besten Partner(in) oder Bruder/Schwester etc. die Bürde des Business aufzuladen, sprich, sie kümmern sich nach Einarbeitung um Marketing, Verträge, Promotion, Booking, Soziale Medien, Website etc., so bleiben alle Einnahmen in der Familie und die Familie bescheisst nicht so schnell wie externe Managements. Ansonsten alles an Wissen und Erfahrung von erfahrenen Kollegen aufsaugen und üben, damit man möglichst viel selber in die Wege leiten kann. Dann noch einen eigenen Stil entwickeln und mit einer Kombination aus gesundem, aber sympathischen Selbstbewusstsein die eigene Marke über Portale wie Spotify etc. selber vermarkten. Ganz wichtig, langen Atem haben, d.h. mind. über einen Zeitraum von 10 Jahren planen.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Axel Ritt Hallo, Axel Ritt,

        ein großes Dankeschön für die Antwort auf meinen Kommentar! :-) Klingt alles nach einem sehr ausgeklügelten Plan; man merkt, dass da jemand mit langjähriger Erfahrung spricht. Ist vor allem für einen Neuling wie mich immer sehr interessant; daher vielen Dank für diese Tipps! ;-)

  3. Profilbild
    costello RED

    Superinterview! Hab’s direkt verschlungen.
    Tja, das Fazit mag ernüchternd klingen; aber es ist sehr ehrlich. Heute kann zwar praktisch jeder zu Hause ein Album produzieren, doch der Weg zum Plattenvertrag war sicher früher einfacher, der Atem der Industrie ein längerer. Heute garantiert meist nur ein Beschäftigungsmix einen gefüllten Kühlschrank. Hier ein Commercial, da eine Filmmusik, hier ein Mastering-Auftrag, dort vielleicht mal ein Live-Gig, Musikunterricht oder ein Artikel bei Amazona.de ;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @costello „oder ein Artikel bei Amazona.de ;-)“

      Costello, stärker geadelt werden kann man ja nicht als Musiker.
      Vergiss Emmys, Brit Awards usw.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @costello hehehe…. was man nicht so alles tut für ein T-Shirt (fetter Wink mit dem Zaunpfahl)

  4. Profilbild
    Armin Bauer AHU 1

    Hi Axel,

    schönes Interview mit einem Kollegen und Jemandem, der es geschafft hat seinen Traum um zu setzen.
    Aber warum die lasche Vorstellung beim Kriegsdienst? 15 Monate Wehrdienst bedeuteten damals 18 Monate Ersatzdienst, mich hat das zusätzlich 2 Jahre Gerichtsverfahren gekostet, da ich durch 3 Instanzen musste und eben nicht die damals gern benutzten „christlich-kirchlichen Bedenken“ bemüht hatte. Versuch, die Musterung zu unterlaufen mit 3 Tagen keine Nahrungsaufnahme um das Mindestgewicht zu erreichen. Dann die finanzielle Belastung durch Anwalt/Gerichtsverfahren.
    Unseren Keyboarder hat der komplett abgeleistete Wehrdienst mit nachträglicher Verweigerung beinahe sein Medizinstudium gekostet, da sie ihn für 3 Monate nachziehen wollten.
    Es war wirklich eine „bleierne Zeit“, also bitte kein Mitleid für Zeitung austragen einfordern.
    Sorry, alles schon lange her, aber die verlorene Zeit war schwer wieder auf zu holen und ich denke es darf der heutigen Generation durchaus vermittelt werden, was sich da inzwischen geändert/verbessert hat.

    Grüße
    Armin

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hehehe, Schwein gehabt. Fiel unter die 3. Sohn Regelung (als Vierter), und da doppelt Schwein gehabt, weil die jahrelang ausgesetzt war und relativ kurz vor meiner Musterung wieder eingeführt wurde.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hoffentlich hörst du deine eigenen Sachen nicht über Spotify. Du magst ja mit einer Axt auf dem Ast sitzen, aber doch nicht mit einer Säge!
    Da bist du aber ein inkonsequenter, fauler Sack.
    Wo dir das Geschäftsmodell doch eh nicht gefällt?
    Solange es Tonträger gibt, werde ich niemals Streaming benutzen.
    Ich hab auch erst ein einziges Mal eine MP3 gekauft. Eins in Worten.

    Achja, zur Musterung musste ich zweimal. Sie wollten mir nach einem Jahr noch eine Chance geben. Sischer.

    PS. Bilderrätsel auf Seite 3 sind doof, wenn die Lösung schon auf Seite 1 steht. Außerdem hat die Strat sich selber verraten.

  7. Profilbild
    Rough

    Cooles Interview!

    Habe Grave Digger das erste mal, glaube es war 1984 in einem Open-Air in Gersthofen bei Augsburg gesehen. Da waren am Nachmittag die damals noch unbekannten Kreator zu Gange, die Jungs waren da nicht älter als 16 und haben alle auf meiner Hose unterschrieben (und meine Mutter hat die dann gewaschen – Neeeinn !!).

    Grave Digger waren zu der Zeit schon wesentlich bekannter und bekamen natürlich den Abend mit fetter Lichtshow. Witzig ist auch, am Ende der Veranstaltung erwarteten uns eine Art „Christen-Gemeinde“ um uns aufzuklären, dass diese Musik vom Satan besessen ist…, fanden wir natürlich auch, aber im positiven Sinne ;)

    Weiterhin alles Gute! \m/

  8. Profilbild
    fritz808

    alle rock-band und heavy-metal-bands die ich jemals backstage kennengelernt habe, waren immer liebe, nette typen. gerne mal überdreht und auch mal kauzig, aber voll ok. angst musste man vor denen wirklich nie haben. das interview mit ironfinger bestätigt diese erfahrung einmal mehr. klasse interview.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Bei allen Heavy Metal Konzerten die ich bisher besucht habe waren alle angezogen wie echte Rocker, aber im Herzen einfach echt herzliche Kerle von denen keinerlei Furcht ausgeht. Das finde ich sehr sympathisch.
    Tolles Interview, die Ernährungsfrage wurde ausgiebig geklärt. Auch die Frage sich als Gitarrist und Band durchzuschlagen hat sich nochmal geklärt, es ist ein undankbares Geschäft. Nur das mit dem Sex Drugs and Rock roll is immer noch das gleiche und ehrlich gesagt unbezahlbar!

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich kann mich nur anschließen: Tolles Interview, mit schönen Einblicken und Anekdoten. Auch die Ehrlichkeit bezüglich des Muskbusiness ist mir sehr sympathisch! Ich hab mich übrigens auch vor einiger Zeit dazu entschieden Vegan zu leben und ziehe dass die meiste Zeit auch konsequent durch (es gab Ausnahmen z.B. an Weihnachten). Wegen meiner Immunschwäche und zweier Autoimmunerkrankungen waren das zwar anfangs nur gesundheitliche Gründe, aber ich denke mittlerweile auch, dass es bei Tieren keinen Unterschied gibt. Wenn man mal andere Länder bereist, bemerkt man auch schnell wie seltsam diese Denkweise eigentlich ist. Die Inder sind schockiert, weil wir Kühe essen. Bei uns ist man schockiert, wenn jemand Hunde isst. Für Moslems sind Schweine zwar eher aus religiösen Gründen tabu, aber wenn man sie mal reden hört, würden sie auch ohne diese niemals auf die Idee kommen, so ein dreckiges Tier zu essen. Bei uns scheint man Religion nicht so ernst zu nehmen und ignoriert deshalb auch das Gebot „Du sollst nicht töten“ – Verrückte Welt! Aber auch sehr spannend :D

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Hmmm, frage mich gerade, ob es bei gesundheitlichen Handicaps wirklich so sinnvoll ist, vegan zu leben. Zumindest braucht es doch in diesem Fall eine Menge von Nahrungsergänzungsmitteln, oder?

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        Axel Ritt RED

        im Gegenteil, nichts ist gesünder für alle deine Körperfunktionen als eine ausgewogene vegane Ernährung. Das einzige Vitamin, welches du nicht in pflanzlicher Nahrung findest, ist B12, was man als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen kann.

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          AMAZONA Archiv

          @Axel Ritt Okay, Thx!
          Unbewusst bin ich schon ein halber Veganer- zur Zeit so. Gibt so’ne Linsensuppe, die ich derzeit gerne esse. Fette Kennzeichnung“ vegan“ drauf. ;-)

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            AMAZONA Archiv

            Wäre auch der erste Schritt, der m.E. was bringen würde, auch bei „Normalessern“. Aus sämtlichen Doseneintöpfen dieses widerliche Fleisch rauslassen. Das ist schon rein sensorisch widerlich. Und veredeln tut dieses speckige Gedöns da drin auch nix. Hätte mir diese „veganen“ Doseneintöpfe auch schon vor 30 Jahren gewünscht. 30 Jahre lang – naja, und davor auch – immer diese Fleischfasern da rauspicken, grauselig! Diese Alibifunktion davon konnte ich nie verstehen.

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        AMAZONA Archiv

        Es kommt natürlich darauf an, was Du isst ;) Auch vegan kann man sich sehr ungesund ernähren, genau wie bei Mischkost auch. Mir hatte vor einigen Jahren ein Arzt den dezenten Hinweis gegeben, dass ich Fleisch nur noch selten essen sollte, am besten gar nicht. Fleisch ist säurebildend, besonders Schweinefleisch. Dein Körper braucht zwar in geringen Mengen gewisse Säuren, aber nicht die, die sich beim Fleischverzehr bilden. Am besten ist eine basenüberschüssige Ernährung:

        https://www.zentrum-der-gesundheit.de/basische-ernaehrung-2.html

        Wenn Dein Körper übersäuert ist, schaffst Du damit auch die idealen Voraussetzungen für chronische Krankheiten. Hier noch 2 Artikel die sich zwar etwas ähneln, aber die einige deiner Bedenken aus dem Weg räumen könnten:

        https://www.zentrum-der-gesundheit.de/vegetarische-vegane-ernaehrung.html

        und

        https://www.zentrum-der-gesundheit.de/vegane-ernaehrung-regeln.html

        Ich hab zahlreiche Bücher zu dem Thema verschlungen, aber auf dieser Seite kannst Du auch ohne diese einige nützliche Infos finden. Du musst mit den Redakteuren natürlich nicht immer einer Meinung sein! Aber was das Essen aus Konserven angeht, würde ich dir auch eher davon abraten ;)

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          AMAZONA Archiv

          Jo, auch von mir noch ein Dankeschön. Aber auf das Dosenfutter kann ich derzeit leider nicht verzichten, da wieder Single, also keine Frau im Haus, und unbegabter Koch.

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            AMAZONA Archiv

            Gern geschehen. Ich hatte übrigens früher auch kein besonderes Kochtalent, obwohl das in unserer Familie eigentlich weit verbreitet war. Aber man kann es lernen. Ich steig allerdings auch immer mehr auf Rohkost um, was viele Vorteile bietet und auch Zeit spart. Aber jeder hat andere Vorlieben und Abneigungen und muss seinen eigenen Weg finden. Du hast aber schon einen großen Schritt nach vorne gemacht, indem Du dich entschieden hast, etwas zu ändern :)

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            Armin Bauer AHU 1

            Gut, das ist nun alles OT, aber Dosenfutter vegan oder nicht kommt auf das selbe heraus, da ernähren sich meine Hunde besser und wertiger.
            Es gibt doch auch einfache, schnelle und gesunde Rezepte, wer lesen kann, kann auch kochen. Einfach mal mit simplen Nudelgerichten starten, Jamie Oliver hat gerade Rezepte mit max. 5 Zutaten kreiert.
            Vegan, vegetarisch oder was auch immer, man seinem Körper immer Gutes oder Schlechtes antun.
            Ein Kollege von mir rührt sich seine „gesunde“ vegane Mahlzeit aus Pulver mit Wasser auf und garniert das mit Kettenrauchen.
            Bei uns gab es heute gut abgehangenes irisches Rinderfilet mit einem Cäsarsalad, gesund und bekömmlich, braucht ca. 40 min. Zubereitung. Ist natürlich nicht für 99 Cent/Portion zu haben.
            Aber meine Erkenntnis, wer seinem Körper nur billige Sch… zuführt hat in der Regel genug Geld übrig um sein getuntes Fahrzeug mit Super Plus zu betanken, jeder wie er es braucht.

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              AMAZONA Archiv

              @Armin Bauer Ganz genau! Deshalb schrieb ich zuvor ja auch schon, dass man sich auch vegan sehr ungesund ernähren kann. Stark verarbeitete Lebensmittel, sind nun mal stark verarbeitet. Tütensuppen und Soßen sind Müll. Konservenfutter ist nicht besser. Und wie Du schon richtig geschrieben hast, ist es Sch… für den Körper. Ich hab mal einige Leute kennengelernt die zwar echte Veganazis waren, aber die ständig nur Chips und Fritten in sich reingestopft haben. Steht ja schliesslich „vegan“ auf der Packung. Dass das extrem ungesund ist, wurde von ihnen ignoriert. Deshalb gerne noch mal: es kommt darauf an, was man isst. Wer Sch… isst der schadet sich nur selbst. Guten Appetit!

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                AMAZONA Archiv

                Hahaha, da hab‘ ich aber mit dem veganen Dosenfutter was angerichtet.
                Ja, ist nicht der Burner, klar, aber zumindest muss kein Viech dafür sein Leben lassen. Ist ja wenigstens schomma was.

                @ armin bauer
                Hundertpro sicher, dass das irische Rind nicht Mit Antibiotikum zugedröhnt wurde und in Wirklichkeit aus ’ner verdreckten Massentierhaltung kommt?
                Siegelchen hier und da und hohe Preise garantieren doch (leider) für gar nix.

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              AMAZONA Archiv

              @Armin Bauer PS den Tipp mit den Nudelgerichten sollte man aber besser überlesen ;) Ist ebenfalls Müll für den Körper.

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                Armin Bauer AHU 1

                Alles in Maßen, jeden Tag Pasta haut natürlich schon rein.
                Wir versuchen seit einiger Zeit abends Kohlenhydrat frei zu essen. Spaghetti lassen sich einfach durch Zucchini-Spaghetti ersetzen, hätte zunächst auch nicht gedacht, dass es so gut schmeckt.
                Einfach in dünne Streifen schneiden, mit Knoblauch und Peperoni in Olivenöl anbraten, Garnelen dazu, fertig ist ein leichtes und bekömmliches Essen.

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                  gutomi

                  @Armin Bauer Oh, jetzt wurde doch dieses Fass aufgemacht. Zunächst, das Interview habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Und ja, musische Menschen und Bundeswehr passen irgendwie nicht so gut zusammen. War auch so einer Art Soldat von der traurigen Gestalt mit Gelöbnisverweigerung, Beförderungsablehnung, dann war der Spuk Gottseidank nach 15 Monaten vorbei.
                  Doch nun zu meinem Ernährungskommentar. Bin vom Fach, berate viele Patienten und schrieb dazu Bücher. Meine Meinung: Ernährung ist heute Religion. Man braucht nicht Fachwissen um mitzureden sondern vor allem eine moralische Einstellung. Und die führt halt leicht aufs Glatteis. So mußten Menschen schon immer Tiere töten um zu essen. Die meisten Tiere bringen Vegetarier um, weil für sie die ganzen Insekten, Schnecken und Millionen an Nagern durch Chemie vergiftet werden müssen, um die Monokulturen an Gemüse und Getreide ernten zu können. Würde man es nicht tun, könnte man Millionenstädte nicht ernähren.
                  Wir müssen töten, die Frage stellt sich nur wie wir das tun. Und gut geführte Schlachthöfe machen das so, dass es die Tiere tatsächlich nicht mitkriegen.
                  Grüsse
                  Gunter

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                    Axel Ritt RED

                    @gutomi @gutomi eine ungewöhnliche Sichtweise, Vegetarier für den Tod von Millionen von Insekten verantwortlich zu machen, während ein Fleischesser als Einzelperson für weniger für ihn getötete Tiere in Form von Hühnern, Schweinen und Rindern verantwortlich zeichnet. Abgesehen davon, dass ich versuche möglichst viele Waren aus einem Anbau zu bekommen, bei dem Nützlinge eingesetzt werden um Schädlinge zu bekämpfen, geht es mir darum, für möglichst wenig Leid und Qualen in meinem Umfeld verantwortlich zu sein.

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                      gutomi

                      @Axel Ritt Lieber Axel,
                      ich respektiere Deine Haltung sehr und viele Praktiken der Tierhaltung sind fürchterlich, auch nicht selten die in kleinen Biobetrieben. Aber wenn man in der Dimension der Verantwortungsethik denkt, also das zählt, was dann tatsächlich hinten raus kommt, kommst Du auch als Vegetarier nicht um die Erkenntnis herum, dass wegen dir Tiere umgebracht werden. Z.B. Nager mit Chemie. Und will man ernsthaft diskutieren, ob das Leben eines Hamsters weniger zählt als das eines Schweins? Die Bioproduktion führt auch nicht aus dem Dilemma, auch die müssen Schädlinge in den Griff kriegen. Deswegen ist eine Diskussion um das „ob“ leider naiv. Eine Diskussion um das „wie“ ist allerdings extrem wichtig. Sorry, wenn ich so argumentiere, aber ich schreibe genau darüber gerade ein Sachbuch. Ansonsten genieße ich Deine fachlichen Berichte hier auf Amazona sehr, dafür Dankeschön!!
                      Grüsse Gunter

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                      AMAZONA Archiv

                      @Axel Ritt Ethisch betrachtet stiehlt man sich als Veganer doch auch irgendwo aus der Verantwortung. Die Welt ist schlecht, noch mehr die Lebensmittelindustrie und industrialisierte Landwirtschaft mit ihrer Massentierhaltung und Nitratverklappung, da ißt man dann einfach keine tierischen Erzeugnisse mehr und fühlt sich auf der richtigen Seite, während rumherum alles weitergeht wie gehabt (und man immer noch die alten Strukturen nutzt, nur halt mit anderen Waren). Besser wärs doch, das System gemeinsam von innen heraus zu verändern, indem man eine neue Einstelllung zu gutem Essen entwickelt und Nein zum industriellem Wahnsinn sagt, dann muß man sich auch nicht mehr mit der Frage „essen oder streicheln?“ plagen… ;-) Mich erinnert die Sache streckenweise an die späten 70er/frühen 80er und den Ruf „zurück zur Natur!“, wo sich Ökos in verfallenen Bauernhöfen einquartierten und mit selbstgestrickten Pullis aus Rohwolle die Welt verändern wollten. Das mündete in die Umweltbewegung, die mit dem „Extremismus“ brach und die Sache vom Kopf auf die Beine stellte. Ähnliches wird wohl auch beim Thema Ernährung passieren, wir sind halt momentan in einer Umbruchsphase, was immer gut ist, aber der Weg raus aus dem Dilemma ist noch nicht entschieden. Veganismus erscheint mir nicht als sinnvolle Lösung, aber das kann natürlich jeder halten, wie er will, nix für ungut.

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                      @Axel Ritt @ lightman

                      und ein Blick in die Zukunft verheißt nichts gutes für die Lebensmittelqualität.

                      – Überfischung der Meere
                      – massives Bienensterben global, wichtige Bestäuber fallen weg.
                      und das bei rapidem Anstieg der Weltbevölkerung (derzeit 7,5 Mrd Menschen, pro Jahr bei derzeitigem Stand ein Anstieg von 1,5 % – interessant dabei allerdings – die Wachstumsraten sind durchaus sinkend, lagen vor gar nicht allzu langer Zeit bei 2,5 % jährlich )

                      quantitativ betrachtet würden wir alle satt kriegen können, auch noch ein Paar Mrd. Menschen mehr, aber bei der derzeitigen Lebensmittelsproduktionsweise wird vermutlich auch die Lebensmittelqualität (noch) weiter verwässsert.
                      Und was Lebensmittel auch künstlich verknappt, sind die perversen Wetten an Börsen darauf.

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                    night_talk

                    @gutomi Dein Argument macht aber keinen Sinn. Was bekommen denn die Tiere zum Futtern um auf ihr Schlachtgewicht zu kommen? Das muss ja auch irgendwo angebaut werden. Ich würde vermuten dass der Ressourcenverbrauch ungleich höher ist in der Tierhaltung. Hat nix mit Religion zu tun, rein ressourcentechnisch gesehen.

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                      Axel Ritt RED

                      @night_talk du hast in der Tierproduktion im Vergleich zur Pflanzenproduktion ein Verhältnis von 16:1, d.h. es werden 16 Kg Pflanzen verbraucht um 1 Kg Fleisch zu produzieren. Zudem verbraucht die Produktion von einem Kg Fleisch über den kurzen Lebenszeitraum des Tieres knapp 30.000 Liter Frischwasser. Im Klartext heisst das, dass die Weltbevölkerung sich bei komplett pflanzlicher Ernährung und gerechter Aufteilung zum aktuellen Stand versechsfachen könnte und es hätten immer noch alle Menschen genügend zu essen. Alles übrigens in traditioneller Landwirtschaft ohne Genmanipulation und Monsanto-Verbrechen.

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                AMAZONA Archiv

                Wenn man Nahrungsmittel als Müll bezeichnet, dann lösen sie genau das in einem aus, was Müll in einem auslösen würde. Dann muss man sich nicht wundern, wenn man am Ende gar nichts mehr veträgt. Das liegt dann aber nicht an den Nahrungsmitteln, sondern an den Inhalten im Kopf.
                Die meisten Leute glauben, Krankheiten würden durch Bakterien übertragen. Krankheiten werden aber auch durch Ideen übertragen. Einer sagt „Nudeln sind Müll“ und ein anderer glaubt das, hat aber den Konflikt, dass er eigentlich Appetit auf Nudeln hat. Schon hat er sich einen völlig überflüssigen Konflikt im Leben eingefangen: Er isst Nudeln und denkt dabei „Eigentlich ist das Müll“. Und irgendwann hat er dann die gleichen Unverträglichkeiten wie der, der ihm diesen Mist eingeredet hat. Also Leute, lasst Euch guten Gewissens schmecken, worauf ihr Appetit habt. Euer Körper ist intelligenter als diese Pseudo-Wissenschaftler annehmen und weiß, was er braucht.

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        Ja das habe ich zunächst auch gedacht, aber wenn man sich ein bisschen informiert wird klar, dass man auch alle Nährstoffe über pflanzliche Nahrung aufnehmen oder selbst bilden kann. Wenn du dich dafür interessierst wie man das konkret angeht kann ich nur diesen Artikel empfehlen:

        https://veganfakt.de/naehrstoffmangel-vorbeugen/

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      Das Gebot „Du sollst nicht töten“ mit dem Essen in Verbindung zu bringen, stellt ein totales Fehlverständnis der Schöpfung und religiöser Werte dar. Dann machen’s die Löwen also falsch? So’n Blödsinn habe ich echt lange nicht gehört. Aber wer mit solchen Argumenten gegen seinen natürlichen Appetit isst, hats einfach auch nicht besser verdient. Eine typisch verkopfte Sichtweise übrigens, die nur schwarz und weiß kennt, weil ihr realitätsbezogene Differenzierungskriterien wie „fühlen“ und „spüren“ völlig abgehen. Meine persönliche Erfahrung ist übrigens: Nichts macht kranker, als ein ständiger Kampf gegen den eigenen Apptit.

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        Axel Ritt RED

        ein Löwe besitzt wie alle Katzen einen vergleichsweise kurzen Dünndarm und kann dadurch pflanzliche Nahrung gar nicht oder nur unzureichend aufspalten, wenn sie nicht vorher von ihrem Beutetier vorverdaut wurde. Menschen hingegen sind wie z. B. Bären Allesfresser und können durch ihren langen Dünndarm alle Nahrung aufspalten und verarbeiten.

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        Axel Ritt RED

        Übrigens, nicht nur dass wir keine tierischen Produkte benötigen um zu überleben, ohne die Erfindung des Feuers könnten wir gar keine tierische Nahrung zu uns nehmen. Rohes Fleisch bleibt bei einem reinen Fleischfresser wie z.B. Katzen nur ein paar Stunden im Körper und wird danach ausgeschieden, in unserem langen Dünndarm hingegen kann sich die Nahrung bis zu 3 Tagen aufhalten. Die dabei entstehenden Verwesungsgifte sind hochgradig giftig für den Körper, von den Parasiten und Massentierhaltungsantibiotika einmal abgesehen. Nur durch das vorherige Braten werden die Leichengifte zerstört, so dass der menschliche Körper das Fleisch verdauen kann.

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          @Axel Ritt Ich finde es einfach unglaublich, wie der Mensch im Allgemeinen und sogenannte Wissenschaftler im Besonderen sich einbilden beurteilen zu können, ob der Mensch tierische Produkte benötigt oder nicht, weil sie ein paar Innereien vermessen haben. Jahrtausende Entwicklung in diese Richtung und Milliarden Menschen mit einem deutlichen Körperbedürfnis nach Fleisch, aber irgendwelche Pseudo-Wissenschaftler wollen es besser wissen. Dafür dass man sich einbildet, so viel zu wissen, läuft es in allen Bereichen der menschlichen Entwicklung gerade ziemlich bescheiden, finde ich. Ich habe eine vegane Bekannte, die schwanger wurde. Es war absolut beeindruckend und unglaublich, mit welcher brachialen Gewalt ihr Körper eingefordert hat, was er brauchte. Er hat konsequent diesen ganzen veganen Kram rausgekotzt, bis sie ihrem Kind zu Liebe anfing umzudenken. Inzwischen geht es ihr ganz gut in ihrer Schwangerschaft. Ihre neue Lieblingsbeschäftigung ist es allerdings auch, bei Ikea 5 Hot Dogs am Stück reinzumampfen.

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            night_talk

            Ernährungsstudien (gut gemachte zumindest) haben nichts mit Pseudowissenschaft zu tun. Die statistischen Prinzipien die dort angewandt werden finden überall in Wissenschaft & Technik ihre Anwendung, mit durchschlagendem Erfolg. Und Mangelerscheinungen sind i.d.R. auch sehr gut untersucht, seit vielen Jahrzehnten. D.h. man weiß inzwischen schon sehr gut was und wieviel der menschliche Körper benötigt und was nicht (unbedingt). Bis auf Vitamin B12 gibt es nach gängiger Lehrmeinung keinen Nährstoff der nicht auch über eine rein pflanzliche Ernährungsweise in ausreichender Menge aufgenommen werden kann. Sicherlich, Veganer müssen etwas mehr darauf achten was sie essen, vor allem anfangs. Bei Frauen speziell in der Schwangerschaft muss natürlich noch mehr darauf geachtet werden, man sollte einfach sachlich bleiben und nicht in Ideologien verfallen. Ansonsten überwiegen die Vorteile, wenn man sich die zahlreichen Problematiken der Massentierhaltung mal vor Augen führt. Man kann das Tierwohl außer Acht lassen, an der Bilanz ändert das nicht viel. Ich finde das Verhältnis ist doch das entscheidende, eine Reduktion auf zB 1/10 im Verbrauch macht schon einen riesen Unterschied, niemand sollte zwangsvervegetarisiert/veganert werden.

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            Du schreibst oben „Einer sagt „Nudeln sind Müll“ und ein anderer glaubt das, hat aber den Konflikt, dass er eigentlich Appetit auf Nudeln hat.“ – Nudeln sind Müll aus folgendem Grund: Sie enthalten Auszugsmehl, welches vom Ursprungsprodukt keinerlei Mineralstoffe mehr besitzt und quasi nur noch isolierte Kohlenhydrate enthält. Diese bringen nicht nur deinen Blutzuckerspiegel durcheinander, sondern sie sind auch sehr schlecht für deinen Körper verwertbar. Es gibt tonnenweise Fachliteratur in der Du das nachlesen kannst. Notfalls hilft aber auch erst mal nur eine Anfrage über Google. Zweitens heißt es nicht „pseudo-Wissenschaften“ sondern „Ernährungswissenschaften“ – Und wenn jemand seine Aussagen nicht mit Studien, Forschungsergebnissen oder Datenauswertungen von Ärzten und Untersuchungen belegen kann ist es Mist! Die Seite die ich oben in 3 Links teilte, nennt diese eigentlich immer in ihren Artikeln. Andernfalls wäre es auch unglaubwürdig. Es wäre besser vorher seine Hausaufgaben zu machen ;)

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            AMAZONA Archiv

            Deine schwangere Bekannte ist mir übrigens sehr sympathisch! Nicht nur dass sie durch diese Hot Dogs tonnenweise Auszugsmehl zu sich nimmt, und reichliche Mengen an Zucker, Farbstoffen und Konservierungsmittel im Ketchup und der Soße. Nein, sie stopft sich auch noch eine „Wurst“ rein, die aus Restabfällen einer Tierschlachtung bestehen und oft auch Seperatorenfleisch enthalten. Das ganze ist so weit von einem „guten Steak“ entfernt, wie die Erde vom Mond. Wenn man schwanger und Fleischesser ist, sollte man zumindest Wert auf hochwertiges Fleisch legen und nicht auf Restabfälle. Andernfalls wird sich die Gesundheit ihres Kindes genau so entwickeln wie meine ;) das bemerkt das Kind aber dann erst 15-20 Jahre später. Wenn sie allerdings immer mit Limo oder Cola nachspült, lässt sich das sicher noch beschleunigen ;)

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      Ich persönlich würde nie in Abrede stellen, dass es für einzelne Menschen richtig sein kann, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Das Problem ist aber der moralische Druck, der dann auf alle anderen ausgeübt wird, die so „unmenschlich“ sind, Tiere zu essen. Was viele Veganer/Vegetarier dabei gerne übersehen, ist, wie rücksichtslos sie mit sich selbst und ihrem Körper umgehen, indem sie ihm ganz natürliche Bedürfnisse versagen.
      Und noch was: Pflanzen sind auch Lebewesen! Wenn Ihr zum Essen nicht töten wollt, dann dürft ihr die auch nicht mehr essen. Guten Appetit!

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        Vielleicht sollte man mal generell so’n bissken die Schärfe aus dem Ton nehmen.
        Der alte Kartoffelfritz, war wohl kein Vegetarier, sagte mal so schön, dass jeder frei nach seiner Fasson leben solle. Ich fand jetzt hier keine Bekehrungsversuche, aber schon ’ne Menge Vorurteile und Unterstellungen. Fakt ist, wenn jemand sich unwohl dabei fühlt, ein Steak zu verzehren, dann soll es ihm auch vollkommen frei stehen, darauf zu verzichten. Und seine Begründung, welche auch immer, sollte man wohl auch tolerieren können. Mich bedroht er ja damit in keinster Weise. Und die Gründe für dieses und jenes können völlig unterschiedlichst ausfallen. Wieso muss man gleich Individuen, die aus verschiedensten Motiven das Gleiche tun, alle in einen Sack packen?
        Ich esse, seitdem ich meinen eigenen Willen bekunden kann, zum Beispiel überhaupt gar nix mit Geflügel, weil ich mich davor schlichtweg ekel. Und das begründe ich auch gar nicht, warum auch? Es ist so und gut ist. Es würde mir, aufgrund des Ekels, innere Qualen bereiten, auch nur ’ne Geflügelmortadella zu essen. Insofern kann ich das Handeln von Vegetariern und Veganern sehr gut nachvollziehen.

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          AMAZONA Archiv

          Die „Schärfe“ in meinem Ton richtet sich gegen genau jenes Zitat von Marius Seifferth:
          „Bei uns scheint man Religion nicht so ernst zu nehmen und ignoriert deshalb auch das Gebot „Du sollst nicht töten“ – Verrückte Welt! Aber auch sehr spannend :D“
          Dieses Zitat finde ich super-übel und auch super-anmaßend, weil hier ein natürliches Bedürfnis wie Fleisch zu essen, mit einer extrem negativen moralischen Wertung verknüpft wird. Und tut mir Leid Wellenstrom: Aber wie ich mich ausdrücke, entscheide in gewissen gesellschaftlichen Grenzen immer noch ich selbst, auch wenn Du ja anscheinend glaubst, zu allem hier etwas zu sagen zu haben.

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            AMAZONA Archiv

            Wüsste nicht, dass ich Dir die Meinung verbieten wollte. Unterstellungen und Vorurteile sind allerdings nur schwache Argumentationshilfen, wenn man will, dass seine Meinung ernst genommen werden soll. Bezog sich auch gar nicht mal nur auf deine Aussagen. Nur sowas führt nur von einem relaxten Meinungsaustausch zu ’nem verkrampften, ideologischen Gehacke. Es wäre einfach mal gut, Meinung auszutauschen, ohne dass eine etwas frei interpretierbarere Äußerung gleich ’ne (ideologische) Schublade freilegt, in die man dann sein Gegenüber stecken kann.
            Zum Gebot „Du sollst nicht töten“: das legen die monotheistischen Religionen seit jeher immer wieder mal anders aus. Mal bezogen sie es nur auf die Angehörigen der eigenen Religion, oder es wurden immer wieder mal Ausnahmeregelungen getroffen usw., Tiere waren da nie mit drin umfasst, so weit ich weiß, das ist richtig. Die waren immer ausgeklammert. Die Gebote beziehen sich immer auf das Verhältnis von Mensch (oder Glaubensangehörigen) zu Mensch (oder anderen Glaubensangehörigen) oder von Mensch zu Gott. Eigentlich sind auch in den abrahamitischen Religionen ursprünglich Opfer- und Schlachtrituale vorgesehen, ja sogar Pflicht. Marius hat auch außer Acht gelassen, dass religiöse Schlachtrituale oft mit mehr Schmerz und Leidenszeit für das Tier einhergehen, als die industriell, nicht-religiös, praktizierte.
            Aber deswegen fühle ich mich doch nicht auf den Schlips getreten. Ich denke, er liegt da falsch, das isses aber auch schon.

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        Axel Ritt RED

        @andreas1303 eine Pflanze verfügt über kein zentrales Nervensystem und kann deshalb im Gegensatz zu Tieren auch keine Gefühle wie Angst oder Schmerz empfinden. Ich versuche durch meine Existenz so wenig Schaden und Schmerzen wie möglich bei meinen Mitgeschöpfen anzurichten, meine geistigen Fähigkeiten verpflichten mich dazu. Wenn du magst, schau dir doch mal dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=Not2uuCttKo – Viele Grüße und Danke

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          AMAZONA Archiv

          @Axel Ritt Hallo Axel, ich schätze Dein musikalisches Schaffen, Deine Tests und alles, was ich von Dir als Mensch wahrnehme sehr. Meine Kommentare beziehen sich nicht auf Dein Interview. Meine Sicht auf Ernährung und auch meine Erfahrung mit meinem Körper ist aber eine völlig andere: Ich war auch mein halbes Leben lang ein Vegetarier und „gesund Esser“ bis die Nahrungsunverträglichkeiten in meinem Leben ein solches Ausmaß annahmen, dass ich nahezu gar nichts mehr essen konnte. Und was ich dann erkannte, war, wie ich all diese Körperreaktionen selbst erzeugt hatte, weil ich meinem Körper jahrzehntelang die Botschaft übermittelt hatte „Dieses Nahrungsmittel ist schlecht für mich und jenes auch“ usw. Und irgendwann ließ mein Körper das alles Realität werden. Bis ich im Moment der absoluten gesundheitlichen Krise dahin zurückkehrte, meinem Körper und meinem Appetit wieder zu vertrauen, anstatt nach Ideen zu essen. Seht Euch doch mal die Statistiken an, wieviele Menschen gegen alles Mögliche allergisch sind. Sie steigen rasant! Gesundheit ist ein wichtiges Gut und die falschen Ideen können krank machen. Also hört doch bitte auf, anderen Menschen ihre natürliche Lust aufs Essen zu vermiesen. Sie ist nämlich eine der wichtigsten Grundlagen eines gesunden Lebens. Viele Grüße und alles Gute für Dich

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            Axel Ritt RED

            Hallo Andreas, nichts liegt mir ferner, als einem Menschen seine Nahrung zu vermiesen, aber ohne dir zu nahe treten zu wollen, hast du das nicht selber übernommen? Ich habe in allen meinen Kommentaren und Artikeln lediglich darüber berichtet warum ICH Veganer geworden bin und nicht warum die anderen es NICHT sind. Die Argumente wie Schmerz, Leid und Qual der Tiere, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Massentierhaltung der größte Luft-, Wasser- und Bodenverpester der Welt ist, sind Tatsachen, die mich zu diesem Schritt bewegt haben. Jeder muss für sich selber entscheiden, inwieweit er/sie diesen Tatsachen entgegen wirken oder dieses System mit seiner Ernährung fördern und unterstützen will.

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        AMAZONA Archiv

        Entschuldige bitte! Ich hab Deutschland schon vor einiger Zeit den Rücken gekehrt und vergesse manchmal dir dort vorherrschende „Ernsthaftigkeit“. Ich war zwar in DE als mein Vater im Krankenhaus landete und schließlich auch starb, aber offenbar war ich nicht lange genug. In anderern Ländern nimmt man die Schärfe (wie Wellenform so schön sagte) gerne mal raus. In vielen asiatischen Ländern ist es so, dass nach einer besonders harten, schweren oder langen Verhandlung am Schluss immer ein Witz folgt. Diese Witze sind für Außenstehende, die bei der Verhandlung nicht dabei waren oder die in der Branche nicht tätig sind, nur selten zu verstehen. Aber sie sind oft sehr selbstironisch. Man soll über das was passiert auch mal lachen können und die Menschen sollen mit einem Lächeln im Gesicht das Gebäude verlassen. Ich mache das ebenfalls sehr oft so. In meiner Aussage oben hab ich kurz zuvor noch erwähnt, dass Moslems kein Schwein essen. Das Thema Religion ist immer sehr heikel und birgt oft Zündstoff. Deswegen lenkte ich kurz danach auch direkt auf „unsere“ Religion um und machte diesen selbstironischen Witz. Zu erkennen auch an dem Emoticon :D Es war keinesfalls ernst gemeint! Aber wie hieß es im Film „Zwei Kamele auf einem Pferd“? – „Das ist ja das Problem bei einem Lacher. Muss man es vorher wissen, oder nicht?“

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    hagmanma

    Zuerst, Ich habe das Interview gerne gelesen, Danke dafür! Was mich eher nervt ist die Vegan-Thematik darin und in den Kommentaren. Dazu ein kleiner Witz: Wie findet man heraus, dass jemand Veganer ist? Muss man gar nicht, er wird es Dir auf die Nase binden. Habe fertig…

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      AMAZONA Archiv

      @hagmanma Ich sehe nicht dass hier irgendwo, irgendjemand versucht andere zu bekehren, Du etwa? ;) Was mir immer wieder auffällt ist, dass man zwar überall problemlos über saftige Steaks und Burger schreiben und sprechen darf, sobald man aber sagt, dass man sich eben anders ernährt, „nervt“ es einfach nur. Und sehr oft muss man auch gar nicht erst etwas sagen. Meist stellen automatisch andere Menschen die Frage, warum man denn kein Fleisch auf dem Teller hat. Nur um danach absurde Diskussionen anzufangen, die immer wieder gleich klingen. Ich weiß nicht mehr, wer genau es war, aber jemand sagte mal „Was ich am meisten vermisse seit ich mich vegan ernähre? In Ruhe essen zu können!“ ;) Leben und leben lassen. Lass uns unser Essen, wir lassen dir deins. Du hast sogar wegen uns noch mehr zu essen :D also, wo ist das Problem?

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    AMAZONA Archiv

    Ich finde Veganer doof, die essen meinem Essen das Essen weg! ;-)
    .
    interessantes Interview übrigens. Heute kann jeder Musik machen und veröffentlichen, aber das hat nicht nur Vorteile. Andererseits möchte ich die heutigen Möglichkeiten nicht mehr missen, ich hatte damals auch einen „Plattenvertrag“ und wurde rumgereicht wie ’ne Tüte in der Teestube… das ist lange her, heute pfeif‘ ich drauf, mich wie früher mit den Bossen rumzustreiten, was wo und wie released wird, ich machs einfach und gut is‘. Promo ist heutzutage allerdings deutlich schwerer geworden, weil sich die Ströme an Neuheiten/Neuveröffentlichungen so stark geteilt haben und man angesichts der schieren Menge an Material leicht abstumpft.
    .
    Egal, ich will trotzdem nicht mehr in die alten Zeiten zurück, ist schon ganz okay, wie’s läuft.

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      Axel Ritt RED

      @mink @mink: nein, ich trage bereits seit mehreren Dekaden nur noch Kunstleder, aber die Tatsache, dass ich nahezu bei jedem Foto drauf angesprochen werde, zeigt wie gut mittlerweile die Qualität von Kunstleder ist

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        mink

        @Axel Ritt danke für die antwort…hahah das stimmt, hatte ich mir auch irgendwie schon gedacht. ich wünsche dir weiter viel erfolg und habe großen respekt vor deiner musikalischen leistung und lebensweise:-)…und finde deine tests sehr informativ.

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    gutomi

    Es geht echt bei diesem Thema um eine Art Ersatzreligion und da geben immer Moralisten den Ton an und nicht Fachleute, wie z.B. Agrarstatistiker oder Evolutionsbiologen. Nein in den Talkshows hocken irgendwelche Aktivisten und B-Prominente, die wie hier, der PR-Strategie von NGOs auf den Leim gehen und ganz dolle die Welt retten. Dabei geht es im Kern für solche Organisationen weder um Umwelt noch Tierschutz, sondern mehr oder weniger um Schutzgeldstrategien. Lieber Axel, also ehrlich, wir leben in einer Industriegesellschaft. Wenn Du das wirklich ernst nehmen würdest, was du da sagst, müsstest du morgen auf unverstärkte Akustikgitarre umsteigen und die bitte handgefertigt. Ironfinger gäbe es dann nur am Lagerfeuer oder im Foyer, wenn alle ganz leise sind. Das wäre doch jammerschade ;-)

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      Rough

      @gutomi Ersatzreligion? Unsinn, Essen ist etwas ausserordentlich intimes. Es geht schließlich darum, was ich in meinen Körper aufnehme. Mäuse und Insekten zuhauf töten? Ich zumindestens nicht, da ich mein Obst und Gemüse ausschließlich beim Bio-Gärtner (Regional) um die Ecke kaufe, der nur verkauft, was er selbst in seinen Gewächshäusern anbaut.

      Und warum soll Axel jetzt mit unverstärkter Gitarre vor´s Lagerfeuer? Jeder kann einen gewissen Beitrag leisten. Aber sobald „andere“ das bemerken, wird sofort verlangt, man sollte in seinem Konsum dann schon 100% geben, lächerliches (Mainstream-) Argument.

      Ich esse seit Mitte der 90ér vorallem Rohkost (natürlich keine Industriekost, keinen Zucker etc..) und das sehr instinktiv, was bedeutet, wo mir das Wasser im Mund zusammenläuft, dass esse ich am liebsten. Daher gibt es in der Regel bei mir alle 2-4 Wochen ein bisschen Fleisch (wenn ich eben danach giere). Dazu streue ich immer wieder Tage ein, wo ich gar nichts esse (n) (muss). Ich bin kerngesund, schlafe max. 4-5 Std., bin über den ganzen Tag topfit.

      Brauche ich dazu deine Sachbücher, Evolutionsbiologen oder Agrarstatistiker? Nein. Dafür habe ich meinen eigenen Körper und seine Signale, einen Intellekt sowie gesundes Reflektions-Vermögen.

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        gutomi

        @Rough Quod erat demonstrandum. Nachdem du uns deinen Katechismus erläutert und gezeigt hast, wie man zu einem besseren Menschen wird, der Hinweis, dass dein Biobauer Schädlinge mit Schwermetallen töten darf. Frag ihn mal. Aber sorry, du brauchst ja keine Hinweise von Fachleuten, dein Intellekt erklärt ja allein die Welt.

        Ich habe wirklich versucht mich bei dieser OT Diskussion zurückzuhalten. Aber es liegt nun mal im Wesen von Moralisten missionieren zu wollen. Und wenn das ausgerechnet in meinem Musikerlieblingsmagazin passiert, finde ich das ziemlich ärgerlich.

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          Rough

          @gutomi Ja, Schwermetall (Heavy Metal) spielt in meinem Leben eine Rolle. Ob das mein lieber Bio-Gärtner auch gerne hört, werde ihn mal fragen :)

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      Axel Ritt RED

      @gutomi nein, nicht mal Akustikgitarre am Lagerfeuer, denn sowohl die Gitarre als auch die Saiten sin bestimmt (noch) nicht zu 100% mit Solarstrom hergestellt worden. Es ist immer wieder interessant, wie viel Energie aufgewendet wird, um auch mir zu zeigen, dass ich nicht zu 100% perfekt sein kann. Ja, ich muss zu Auftritten fliegen und ich hasse es, aber anders kann ich meinen Beruf nicht aus üben und ja, mein Verstärker benötigt Strom, der immer noch größtenteils aus Kohle- oder Atomenergie gewonnen und ich hasse es, aber ich kann z.Zt. nur in meinem direkten Umfeld (Haus / Studio) aufgrund meiner Photovoltaik Anlage alles mit Solarstrom betreiben. Aber die restlichen 90%, die direkt in meiner Verantwortung liegen, lebe ich nach den oben beschriebenen Prinzipien. Sollte nicht jeder erst einmal bei sich selber anfangen seine 90% zu optimieren anstatt sich darüber zu freuen dass andere Menschen ihre 10% nicht ändern können?

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        AMAZONA Archiv

        @Axel Ritt Schon irgendwie merkwürdig, diese Entwicklung. Da schreibt jemand, dass er vegan lebt, begründet das,und schon wird aus allen Ecken scharf geschossen. Da werden ellenlange Vorträge gehalten, wie schlimm es doch sei, sich vegan zu ernähren und das Veganer die Menschheit missionieren wollen. Und wenn das nicht so die große Zustimmung findet, dann wird es hier und da hämisch.
        Ich wette, dass hier Reaktionen weniger scharf ausfallen würden, wenn man sich selbst als Dealer oder Lude bezeichnen würde.
        Merkwürdiger Moralkompass.
        Kann man nicht einfach mal stehen lassen, dass sich jemand anders ernährt und ernähren will und glaubt, etwas Gutes für den Tierschutz zu tun.
        Ich denke nicht, dass ich mich jemals komplett vegetarisch ernähren werde oder es tun will, aber es ist doch durchaus achtenswert, wenn jemand in dieser Konsumgesellschaft für sich ’ne Reißleine zieht und hier und da enthaltsamer lebt. Denke, nicht mal auf die reine Ernährungsfrage verengt, ist das durchaus ein vernünftiger Ansatz, in einer Welt, in der Ressourcen nicht unendlich vorhanden sind. Ich bewundere jeden, der in der Lage ist GEWOLLT Abstriche zu artikulieren und diese für sich durchzusetzen. Die Stärke,auf etwas zu VERZICHTEN, ist in dieser Konsumgesellschaft eh nicht sonderlich stark ausgeprägt. Gut, wenn man sich so etwas wieder „antrainiert“.

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      @gutomi @Gutomi dafür dass Du „vom Fach“ bist, ist es seltsam dass deine Argumentationen nur so vor Fehlern strotzen. Du sagst 1. Dass Menschen schon immer Tiere töten mussten, um zu überleben. Das ist überholtes Wissen aus den 70ern. Wenn Du dir mal die geschichtlichen Erkenntnisse und Entdeckungen der letzten 5-10 Jahre zu Gemüte geführt hättest, wüsstest du nämlich auch, dass Menschen sich anfangs vor allem von Gemüse und Früchten ernährten. Erst als sie in Gebiete vordrangen, die unwirtlicher waren, erlernten sie das Jagen. Als jemand „vom Fach“ dürfte dir auch klar sein, dass wir Menschen zum einen gar nicht zur Jagt von Tieren geschaffen sind (dafür musste wir erst Jagdwerkzeuge und Waffen erfinden) und zum anderen unser Magen und Darm gar nicht für die Verdaung der frisch erlegten Beute gemacht sind. Hier noch eine kleine Grafik, die dir als Fachmann eigentlich alle Fragen beantworten sollte: http://bit.ly/2hC4agZ

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      @gutomi Und 2. sagst Du, dass Vegetarier eh Tiere umbringen, weil sie durch Pestizidbelastungen sterben. Anders könnte man Millionenstädte gar nicht ernähren. Hast du dich mal mit den Folgen, von der Industrie verursachten Lebensmittelabfälle befasst? Ich zitiere mal „In der gesamten EU werden jedes Jahr rund 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen“ hier geht es nur um die EU. „Ein Bauer in Deutschland muss bei der Kartoffel-Ernte rund 50 Prozent der Kartoffeln bereits auf dem Feld aussortieren und unterpflügen, da sie nicht dem Industrie-Standard in Form oder Aussehen entsprechen, obwohl es sonst beste Kartoffeln wären.“ Wenn Du mal im Lager eines Supermarktes gearbeitet hättest, wüsstest Du wie viel von den Geschäften weggeworfen wird. Es gibt zwar mittlerweile Tafeln, aber nur sehr wenige Geschäfte geben an diese ihre Abfälle weiter, da sie befürchten, dass viel weniger Kunden einkaufen würden, wenn sie alles umsonst kriegen. Das erfuhr ich durch meinen Bruder, der an einer Tafel arbeitet. Frag mal jemanden dort oder guck dir z.B. mal die Doku „Taste the Waste“ an ;)

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      @gutomi Du sagst, dass man auch bei Bioproduktion Schädlinge bekämpfen muss. Dass dort aber immer häufiger „Nützlinge“ verwendet werden, die nicht sterben müssen, ist dir bekannt? Ich entdecke ausserdem etwas widersprüchliches. Du schreibst einerseits „berate viele Patienten und schrieb dazu Bücher.“ (Bücher = Plural, Schrieb = Vergangenheitsform) und im Kommentar darauf „ich schreibe genau darüber gerade ein Sachbuch.“ – Hast Du nun geschrieben oder schreibst Du gerade noch? Ich finde merkwürdig dass Du keinerlei Titel nennst oder Links angibst, wo man dese Bücher finden kann. Ich kenne mehr als ein dutzend ebook Autoren (vor allem Reiseblogger) und die nutzen jede nur erdenkliche Möglichkeit für Promo. Warum also Du nicht? Wenn man nach Gutomi sucht, findet man jedenfalls nichts. Mit einem Namen könnte man auch sehen von welchem „Fach“ du eigentlich bist. Offenkundig scheinen es aber nicht de „Ernährungswissenschaften“ zu sein. Und „Patienten“ kann man auch als Physiotherapeut haben.

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    „NGOs“

    Sehr spannendes Thema, das aber hier den Diskussionsrahmen sprengen würde. Und Schutzgeldstrategien sind da auch nur ein Teilaspekt. Da stecken viel tiefer gehende politische Motivationen dahinter, die hinter ihren hellen, schönen Fassaden tiefe, dunkle Schatten werfen.

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    lena

    Gratulation zum interview. Nicht meine Musikrichtung, war aber trotzdem spannende Lektüre.

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    Und jetzt muss ich mal sagen, was ich „super-übel“ und „super-überheblich“ finde. Ich finde es mittlerweile widerlich, dass es hier auf Amazona ein paar Personen gibt, die eigentlich nur noch durch ihre Brandstifterei auffallen. Man sieht von diesen Personen auch nie etwas positives. Sie müssen sich überall einklinken und alles kleinschlagen. Hier bei diesem Interview war alles gut. Ich hab etwas zum Interview gesagt und im Anschluss noch Links verteilt, die sehr nützlich für Axel selbst und auch Wellenstrom waren. Es ist völlig ok, wenn jemand anderer Meinung ist, die Frage ist aber, wie drückt er sich dabei aus UND kann er es tolerieren dass jemand eine andere Meinung hat, oder muss er so lange verbal die andere Person niedermachen, bis diese nachgibt. Armin Bauer hat hier gezeigt, wie es aussieht, wenn sich jemand benehmen kann. Er konnte uns seine Kritik vermitteln, durchaus mit einer kräftigen Würze, aber ohne Provokationen. Sehr vorbildlich! Wenn ich mir den Rest ansehe, wird mir übel!

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      Es ist nicht nur hier bei diesem Interview so, sondern generell! Und in den letzten Monaten nahm es so stark zu, dass ich hier meist gar nicht mehr die Kommentare lese. Es scheut sich auch kaum noch einer davor Amazona-Redakteure oder gar Amazona selbst direkt anzugreifen und unter einem leichten Schleier von „Sachlichkeit“ zu sagen, dass eigentlich alle bescheuert sind und nichts auf die Reihe bekommen. Hier nutzt man dann auch immer häufiger einen „Expertenstatus“! Man hat schließlich Ahnung, weil man z.B. 14 Jahre Musik gemacht hat. Fragt mal jemand nach Links zu der Musik, folgen nur patzige Antworten, aber keine Links. Generell versteckt man sich nur hinter Pseudonymen die sich nicht zurückverfolgen lassen. Und wenn dann jemand auftaucht und sagt, dass er seit 15 Jahren Musik macht und mehr Ahnung hat, dann kann man immer noch argumentieren, dass man ja in der Zeit wo der Andere Zigarettenpause machte, weiterhin Musik machte und dadurch eben doch mehr Ahnung hat. Hier fehlt eindeutig eine „Benutzer blockieren“ Funktion! Liebe Amazona-Redaktion, bitte gebt uns eine „Blockieren-Funktion“ bevor uns endgültig der Spaß an Amazona vergeht.

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        Gesunde und zufriedene Gesellen sind in der Regel nicht so mitteilungsbedürftig. Zu den „Avataren“. Gott sei Dank muss ich nicht jeden beim Namen kennen und sehen. Manchmal sagt das Pseudonym/Bild auch mehr aus als ein Doppelkinn mit Glatze. Die Hobbybotaniker und Tiefenpsychologen unter uns wissen was ich meine. :)
        @ Axel: Drogen und Sex interessieren mich am meisten! Geschichten aus Hollywood wo schon Mischpultregler aus den Geschlechtsteilen operiert werden mussten sind doch hoffentlich keine Märchen. Ich wäre in den 80ern gerne Billy Idol oder Gene Simmons gewesen. Nur so zwischendurch…. oder Bandmitglied bei Ministry/Revolting Cocks.

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