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Interview: Martin Gerke

(ID: 3622)

Martin:
Wenn ich das so genau wüsste, wäre ich weiter. Es ist, der wirtschaftlichen Gesamtsituation entsprechend, sehr schwierig, da ein Bein in die Tür zu kriegen.
Die Produktionsfirmen und Regisseure haben entweder schon ihren festen Audiopartner, oder kein Geld.
Man muss viel Glück haben, um jemanden zu treffen, der kurz davor steht Erfolg als Regisseur zu haben, der aber noch keinen festen Musiker hat.
Ich muss da als Komponist sehr weit streuen und den Kontakt zu jedem suchen, den ich im Verdacht habe, dass er auf meine Musik gewartet hat. Oft ist das natürlich nicht der Fall. Das hat aber nichts mit der Qualität der Musik zu tun, sondern ist oft ein Zeitproblem. Wer hat heute – gerade in der Medienbranche – noch Zeit sich mit Musik, oder mit einem Künstler länger als 3 Minuten auseinander zu setzen.
Eine andere Geschichte sind gute Kontakte, die man schon hat, die dich sofort beauftragen würden, aber selbst keine Aufträge bekommen und mit dir gemeinsam auf den wirtschaftlichen Aufschwung warten.
Das wichtigste ist es, dass man halbwegs realistisch bleibt und den Glauben an sich selbst nicht verliert!
Musik hat leider sehr im Wert verloren in unserer Gesellschaft. Die Situation an den Schulen ist katastrophal, was musikalische Bildung angeht; die phantasielosen Marketingstrategien der Major-Labels und die Superstarschwemme tun ihr übriges, um die europäische Musiktradition zu ruinieren. Da müssen wir wirklich alle aufwachen und was dagegen tun.
Vor 5 Jahren war es noch einfacher als Komponist Geld zu verdienen. Das klappte wirklich ganz gut. Momentan ist es einfach nur hart – da muss ich durch!

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Zum Glück hat sich Anfang 2004 die Lage deutlich verbessert. Ich habe mehrere Industriefilme vertont und schreibe gerade an einem kompletten Musical für einen großen deutschen Reifenhersteller.

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Martin:
Mein wichtigstes Projekt in vergangener Zeit war sicherlich „Zodiac, music for 12 archetypes“. Folgende Zeilen beschreiben die Idee hinter diesem Projekt recht gut:

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Bei der Vertonung des Tierkreises, vom Widder bis zu den Fischen, habe ich versucht die Clischees des Esoterik-Marktes zu vermeiden, d.h. es klingt nicht alles wie eitel-Sonnenschein, sondern die einzelnen Zeichen werden jeweils von ihrer Tages- und auch Nachtseite akustisch beleuchtet.
Vor dem Kompositionsprozeß steht immer eine ausführliche Beschäftigung mit der Symbolik und den damit zusammenhängenden Eigenschaften und Analogien, die dabei helfen die richtige Stimmung für das einzelne Sternzeichen zu finden.

Die 12 Stücke fließen alle ineinander, der Schluß der Fische geht in den Anfang des Widders über, so dass sich der Sternkreis auch akustisch, zyklisch schließt.
Innerhalb eines Zeichens steht am Anfang immer die Metamorphose vom Prinzip des vorigen Zeichens zum nächsten Zeichen; auch die zugeordneten Planeten habe ihre eigene Passage.

Es wirken viele Musiker mit, die immer das Sternzeichen des Stückes haben, bei dem sie gerade mitspielen. Die jeweiligen Stücke haben ihre „Geburtsstunde“ auch immer im jeweiligen Zeichen, d.h. der Krebs wurde im Juni, und die Jungfrau im August komponiert. Die Kompositionszeit betrug auch genau ein Jahr. Ich wollte herausfinden, was mit der Musik passiert, wenn man sich so mit Haut und Haaren auf ein System einlässt, wie die Astrologie eines ist.

Ansonsten mache ich gerne Livekonzerte, bei denen ich mehrkanalige Lautsprecherinstallationen auf einen bestimmten Raum hin konzipiere und mit Livemusikern kombiniere.
Es gab da schon drei Konzerte:

Für die Schlosstage der GMD 1998 und 1999 komponierte Martin Gerke zwei Stücke für ein Mehrkanallautsprechersystem und Livemusiker:

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