Die Drum-Sektion wurde erheblich eingeschrumpft. Beim DS-10 war die Klangerzeugung der Percussions identisch mit den Synthesizerstimmen, lediglich auf spielbare Tonhöhen musste man verzichten. Beim iDS-10 gibt es nun zwar sechs statt vier Percussions, doch wurde deren Parameterumfang auf die handelsüblichen allerwelts Drum-Synthese-Parameter zusammengestrichen. Auch lassen sich die Percussions nun noch im Set laden und nicht mehr einzeln wie früher, wo es bei den Patches keinen Unterschied gab zwischen Drum- und Synthesizer-Sounds. Dieser Umstand ist hier dahingehend zu verschmerzen, dass man durch die wenigen Parameter seine Sound-Parameter viel schneller wieder eingestellt hat. Auf der andern Seite fallen eine ganze Menge von alternativen und abgefahrenen Percussion-Sounds einfach komplett weg. Dieses Streamlining liegt ganz und gar nicht auf meiner Linie.
Der neue Vocoder ist bestimmt der neue Star in diesem App. Sie Sprachverständlichkeit ist gut bis sehr gut und die Parameterauswahl ist angemessen. Sprache kann entweder über Texteingabe synthetisiert werden, wobei auffällt, dass der Vocoder nur die Zahlen 0 bis 4 kann. 5 – 9 kennt der Vocoder nicht, aus welchen Gründen auch immer. Die Sprachsynthese ist natürlich auf Englisch ausgelegt, doch mit etwas Kreativität in der Schreibweise der Wörter lassen sich so manche Überraschungen erzeugen. Hilft auch das nicht, kann man über das interne Mikrofon ein ca. 8-Sekunden-Sample aufnehmen, das der Vocoder dann entsprechen resynthetisiert. Auch der Vocoder bietet ein Kaoss-Pad, mit dem der Stimme zusätzliche Parametermodulationen hinzugefügt werden können. Alterdrings sollte man schon im Takt aufnehmen, denn der Vocoder spielt das Sample nach jedem Antriggern immer komplett bis zum Ende ab. Das gilt ebenso für die Texteingabe.
Wird die Notenlinie unterbrochen oder das Gate auf einen anderen Wert als Legato gesetzt, startet die Phrase von vorne. Der Speed-Parameter besieht sich immer auf die gerade eingestellte Schrittanzahl des Step-Sequencers. Ganz links wird die Phrase im ersten Takt ausgesprochen, ganz rechts entspricht der Länge des Patterns. Das hängt auch etwas mit der Phrase und der Interpunktion zusammen, denn z.B. sorgt „.‟ für eine Absatzpause in der Phrase.
Über den START-Parameter kann die Anfangsposition im Sample nach hinten verschoben werden. Über den Step-Sequencer werden Tonhöhen programmiert. Der Vocoder ist sehr musikalisch, die Sprachverständlichkeit hängt wie bei jedem Vocoder davon ab, wieviel Mühe man sich macht. Spaß macht er auf alle Fälle. Jetzt kann ich endlich meine Japan-70-Minuten-DS-10-Coverversion von Radioactivity (Chernobyl, Harrisburg, Sellafield, Fukushima) ohne externen Sampleplayer spielen.
UPDATE: Korg iDS-10 V1.1.0 unterstützt nun Audiobus, IAA und CoreAudio (Externe Audio-Interface)
M.
@Markus Schroeder Hallo Markus,
mir wäre es lieber gewesen Korgs iDs-10 wäre bei der Wahl des Gerätes nicht so divenhaft. IPad3 nicht mehr zu unterstützen aber die kleineren neuen Airs der nachfolgenden Generationen ist witzlos, zumal von der Performance die App das Ipad nicht ausreizt. Mit Gadget und iM1 schon. Das Fehlen einiger Funktionen aus der DS-10 Variante hat mich nach dem ersten Start doch sehr enttäuscht. Korg liefert hier nicht grade ein Highlight ab. Vielleicht ist die Erwartungshaltung auch zu hoch.
PS: 3 Sterne :-)
@TobyB Ich nehme mal an das ist ein Fehler, der später noch ausgeräumt wird. Die Geräteeinschränkung ist wirklich sinnlos.
freue mich immer über curios. bitte weiter so. frohe weihnachten.