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Making of: Dire Straits Brothers in Arms

Money for nothing!?

31. Januar 2019
Dire Straits Brothers in Arms

Dire Straits Brothers in Arms

Nachdem Dire Straits mit Mark Knopfler an der Spitze Ende der 70er und Anfang der Achtziger die Musikwelt mit ihrem unaufgeregten aber originellen Stil aufgemischt hatten und dem Rock neue Türen geöffnet hatten, brachten sie mit „Brothers in Arms“ 1985 ihr sicherlich bekanntestes  Album heraus und schafften so den internationalen Durchbruch auf die ganz große Bühne. Neben den musikalischen Leistungen, die das Album bis heute zu einem der wichtigsten Veröffentlichungen der Band und des britischen Rock machen, steckten auch hinter den Kulissen der Platte überraschende Produktionstechniken und interessante Strategien. Im Making of: Dire Straits Brothers in Arms, gehen wir dem Entstehungsprozess und dessen Ergebnis näher auf den Grund.

Dire Straits Brothers in Arms: Die Vorgeschichte

Mitte der Achtzigerjahre hatten die Dire Straits während eines kometenhaften Aufstiegs vier Alben herausgebracht und hatten mittlerweile eine weltumspannende Fangemeinde. In all diesen Jahren hatten sich die Alben allerdings an einigen Grundzügen des Dire Straits Stils orientiert und die darauf enthaltenen Songs wichen nur recht selten davon ab.

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Nicht, dass Dire Straits im Laufe der Jahre seit ihrem Debüt, den vier Studioalben und ihren Singles sowie dem fantastischen Livealbum „Alchemy“ keine Entwicklung vollzogen hätten. Im Gegenteil: Die Songs der Band wurden technisch ausgereifter, was vor allem an dem Unterschied zwischen frühen Studioversionen und späteren Liveaufnahmen zu hören ist. Zudem nahm man sich etwas mehr Zeit für die etwas ausladenderen Stücke auf den Alben, die nicht als Singleauskopplung im Radio liefen und selbst die Singleauskopplungen selbst wurden mit der Zeit länger, symphonischer und vielleicht auch ein wenig sperriger.

Und vor allem hielten Dire Straits an ihrem Grundsound fest, der etwas offener und vergleichsweise Clean produziert war. Die Leadgitarre war nur selten angezerrt und dann auch für eher kurze Passagen, wie in „Private Investigations“ und der Stil bis zum vierten Album „Love over Gold“ orientierte sich an einem tighten Schlagzeug, der meist cleanen Gitarre Mark Knopflers und einem eher zurückhaltenden Einsatz von Synthesizern und Instrumenten außerhalb der Kernband. Natürlich war das kein Dogma, dem die Band anhing, aber der „rugged“ Country- und Blues-Einfluss blieb bis zum vierten Album dominant und die Produktion trotz sphärischer Kompositionen relativ trocken und direkt.

Dire Straits Brothers in Arms : Ein Vorstoß in den Pop?

Nach einer dreijährigen Schaffenspause und ausgedehnten Touren um die halbe Welt trafen sich Dire Straits erneut im Studio, um am nächsten gemeinsamen Studioalbum zu basteln und vielleicht war es die Erfahrung der vielen Konzerte oder der Zeitgeist und die Explosion neuer Aufnahmetechniken und Kulturen, die die Band inspirierte. Denn Dire Straits Brothers in Arms sollte ein wenig anders werden als die Vorgängeralben und die Platte sollte Dire Straits in ihren Stil nachhaltig beeinflussen.

Nachdem die Band die Songs über den Sommer 1984 geschrieben und einstudiert hatten, traf man sich gemeinsam mit dem Produzenten Neil Dorfsmann im Herbst desselben Jahres auf der karibischen Insel Monserrat. Wohl auch, um dem englischen Winter zu entgehen. Mark Knopfler, der ebenfalls als Produzent des Albums agierte, war in Sachen Tonqualität ein absoluter Perfektionist und suchte immer nach Möglichkeiten und Equipment, um den Sound seiner Songs und der Band zu verbessern.

Für die Aufnahmen von Dire Straits Brothers in Arms investierte er in eine technische Neuerung, die sich in dieser Zeit nur wenige leisten konnten und selbst in großen Tonstudios noch eine Rarität darstellte: Einen digitalen Sony 24 Track Recorder (wahrscheinlich ein PCM 3324). Einer der ersten digitalen Tape Recorder im Einsatz, was Brothers in Arms zu einem der ersten komplett digital produzierten Alben der Musikgeschichte machte.

Brothers in Arms

Einer der Vorgänger der digitalen Tape Recorder von Sony

Dire Straits Brothers in Arms: Die Aufnahmesituation

Nachdem sich die Studiomusiker, Mark Knopfler an der Gitarre, Alan Clark am Piano und der Hammondorgel, John Illsley am Bass, Guy Fletscher an den Synths und Terry Williams an den Drums zusammengefunden hatten, ging es an die Verteilung der Musiker im Studio. Das war keine ganz so leichte Aufgabe, denn obwohl das Studio mit modernster Technik ausgestattet wurde, war es immer noch recht klein und so musste man sich auf den etwa 55 Quadratmetern einrichten so gut es eben ging.

Das Schlagzeug wurde direkt vor das Fenster zum Kontrollraum gestellt und rund herum mikrophoniert. Für das Piano und die Orgel, Letztere lief über einen Leslie-Speaker, wurden jeweils zwei kleinere Kabuffs errichtet, um sie vom Rest des Studios zu isolieren und die Verstärker des Basses und der Gitarren Mark Knopflers wurden in der Gesangskabine aufgebaut. Knopflers Amps wurden mit einem Shure SM57s, einem 451s und einem Neumann U67s für den Ambientsound abgenommen.

Der Klang macht die Musik: Money for nothing

Naturgemäß mussten die Verstärker immer wieder aufgebaut und neu mikrophoniert werden, wenn die Instrumente bei den aufnahmen wechselten und so soll es zu einem Zufall gekommen sein, dem wir heute den unverwechselbaren Gitarrensound von „Money for Nothing“ zu verdanken haben. Der Legende nach, soll das Set-up der Aufnahme Mark Knopflers Gibson Les Paul für das unvergessliche Riff nur halb fertig gewesen sein, während Mark noch an dem Sound bastelte. Grundstock war der Steg-Pickup (viele versuchen, den mittig kompakten Sound des Riffs bis heute auf dem Neck-Humbucker zu kopieren), ein heruntergeregeltes Tone-Poti und vielleicht ein Tube Screamer in Kombination mit einem Laney Amp.

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Doch während Mark herumexperimentierte und versuchte, sich an einen ZZ-Top-Sound heranzupirschen, fiel einem Assistenten der röhrende, fette und ziemlich dreckige Sound auf, den die noch „falsch“ ausgerichteten Mikrofone produzierten. Eines derselben war noch auf den Boden gerichtet, während das andere noch zu weit vom Speaker positioniert war. Kurzerhand entschied man sich den Klang in der gegebenen Form zu verwenden und nicht weiter zu bearbeiten und es sollte DER neue Kultsound von Dire Straits werden. Und das, obwohl er dem sonstigen Sound Knopflers ziemlich diametral gegenüberstand.

Überhaupt verdient der Song etwas mehr Aufmerksamkeit. Als weiterer Songwriter ist für „Money for Nothing“ kein geringerer als Sting aufgeführt, der das 1:40 minütige Intro einsang, das mit beinahe psychedelischen Synthesizersounds vor sich hin mäanderte und so auch auf einem Pink Floyd Album hätte auftauchen können. Er singt im Lied die zweite Stimme und während des Outros ist ein Melodieschnipsel aus „Don’t stand so close to me“ mit neuem Text („I want my MTV) immer wieder zu hören. Sting soll in dieser Zeit in der Gegend surfen gewesen sein und sein Gastauftritt war eine spontane Idee bei einem gemeinsamen Abendessen mit der Band. So kann es manchmal auch gehen.

Making of: Dire Straits - Brothers in Arms

Mark Knopfler mit einer Gibson Les Paul

Kritik an der Popkultur oder einfach Spaß?

Inhaltlich dreht sich das Lied um den Blick zweier Arbeiter auf den Lebensstil und das Wirken einer exzentrischen Superstarklasse. Mit ein wenig Gitarrenspiel, abgehobener Kleidung („See the little faggot with the earring and the makeup?“) und reichlich Sex-Appeal schafft man es dank MTV zum Superstar. Der Kommentar zu dieser Art der Musikvermarktung basiert wohl auf den Äußerungen eines Mitarbeiters eines Haushaltewarengeschäfts in New York, der später auch als Figur in dem Musikvideo zu dem Song verewigt wurde. Es war das erste, fast ausschließlich am Computer animierte 3-D-Musikvideo und wirkt aus heutiger Zeit irgendwie gruselig und etwas krude. Uncanny Valley! Mitte der 80er war das aber State of the Art.

Mittlerweile hat sich um die oben genannte Textzeile eine Kontroverse entwickelt, weil der Ausdruck „Faggot“ eine homophobe Beleidigung darstellt. Allerdings könnte man auch argumentieren, dass es sich um ein Zitat einer anderen Person als den Sänger handelt und der Begr0iff vor 30 Jahren noch etwas anders besetzt war. Größtenteils hat sich der Streit um die Lyrics jedoch wieder gelegt.

Die Story von „Money for Nothing“ kann durchaus als kritisch gegenüber einer hemmungslosen Vermarktung und Glorifizierung moderner Popmusik verstanden werden, und wie es die Ironie des Marktes so will, war das Musikvideo nicht nur das am häufigsten gespielte Video bei MTV zu seiner Zeit, sondern mit Abstand auch die kommerziell erfolgreichste Single von Dire Straits überhaupt. That’s the way you do it!

Dire Straits Brothers in Arms – die richtige Mischung aus Pop und Balladen

Aber Dire Straits Brothers in Arms ist nicht nur wegen des kommerziellen Erfolges bemerkenswert. Es markiert auch eine Veränderung in der Produktion und dem Songwriting der Band. Mit dem Album orientierten sich Dire Straits etwas mehr am zeitgenössischen Pop, als in den vorherigen Alben. Das fällt vor allem am Schlagzeugsound auf, da die Snare hier deutlich räumlicher und ein wenig dominanter klingt als zuvor und auch bei Dire Straits eine Extraportion Gated Reverb drauf gepackt wurde. Das war eben ein Trend, dem sich in dieser Zeit kaum einer entziehen konnte.

Auch die Songstruktur wurde etwas radiofreundlicher – nicht komplett – aber insbesondere bei den ersten drei Songs kann diese Tendenz beobachtet werden. Gerade diese Songs sind mit eingängigen Riffs und Melodien versehen, die Hooks leicht zu merken und mitzusingen. Insgesamt waren viele Lieder auch kürzer, was allerdings nur für die Radio-Edits und die Plattenversionen gilt. Die CD-Mixes waren teilweise deutlich länger und waren mit ausladenden Intros und Fade-outs ausgestattet. Diese Strategie wurde vor allem verfolgt, um mit der längeren Gesamtspielzeit die deutlich teurere CD-Version vor den Kunden zu rechtfertigen. Und es funktionierte: die CD verkaufte sich trotz des höheren Preises wie geschnitten Brot.

Making of: Dire Straits - Brothers in Arms

Brothers in Arms wurde das erfolgreichste Album der Band und markierte ihren globalen Durchbruch

Nach den ersten drei Songs des Albums schlägt der Ton jedoch ein wenig um. Mit „Your latest Trick“ wagt man sich schon fast in einer Easy Listening Jazz-Soul Richtung, die von dem Trompeten-Intro angeführt in eine recht ruhige Ballade mit einer ziemlich „drivigen“ Gitarren mündet. Das Hauptthema, wurde im Song von Michael Brecker am Saxophon verewigt und orientiert sich hörbar an Knopflers Solointermezzo für den Film „Local Hero“.

Auch die Country-Balladen „Why Worry?“ und „The Man’s Too Strong“ in dem die 1932er National Resonator Gitarre vom Cover so prominent zum Einsatz kommt, sind sehr ruhig und nicht mehr ganz so poppig, jedenfalls im Vergleich mit dem Einstieg in das Album. In „Ride across the river“ experimentierten Dire Straits sogar mit tropischen Klängen und seichten Reggaeeinflüssen, die etwas untypisch für die Briten klingen. Vielleicht ein Einfluss des Gastlandes für die Aufnahmen?

Mit „One World“ kommt das Album mit einem kurzen und knackigen Bluespop-Stück, dass so auch von Peter Gabriel hätte sein können, wieder in die Gegend radiofreundlicher Hits mit eingängiger Hook und einem Drive mit klarem Schlagzeug und Slap-Bass. Das lockert das Album etwas auf, bevor mit dem Titelstück Brothers in Arms die vielleicht bekannteste Ballade der Band das Album abschließt.

Brothers in Arms: Die vielleicht wichtigste Ballade der Dire Straits

In dem Song geht es um den kurzen aber heftigen Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falklandinseln, einigen unbewohnten Felseninseln im Südatlantik, bei dem rund 900 Menschen umkamen. Knopfler gab später an, den Text aus der Sicht eines sterbenden Soldaten geschrieben zu haben, der zum Ende des Krieges mit ihren „Waffenbrüdern“ aufruft. Neben der politischen Bedeutung des Songs, der einen Konflikte verurteilte, der in der britischen Zivilbevölkerung großen gestützt wurde, war der Song musikalisch sehr prägend für den Stil Dire Straits und Mark Knopflers.

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Mehr Informationen

Brothers in Arms – Ein neuer Knopfler Sound

Der Song ist mit einem langen Streicher-Intro aus dem Synthesizer relativ minimalistisch gehalten. Später kommen noch ein einfacher Schlagzeugbeat und ein Basslauf hinzu. Getragen wird der Song vor allem durch Knopflers Gesang und einem der besten Gitarrensounds aller Zeiten. Letzterer kommt erneut von der in diesem Album öfter eingesetzten Gibson Les Paul. Wie auch bei „Money for Nothing“ ist die Gitarre etwas angezerrt und der Ton etwas herunter geregelt, wenn auch nicht ganz so stark. Knopfler komplementiert mit kleineren Licks die Gesangsmelodie und nutzt dafür einen leicht angezerrten Sound, der einerseits ähnlich sanft und weich ist wie der Gesang, stellenweise aber bedrohlich knurrt und so perfekt zu einem Antikriegslied passt.

Brothers in Arms

Die Les Paul war ein zentraler Punkt für den Sound von Brothers in Arms

Mit kleineren Swells und einer beinahe zurückhaltenden eingestreuten der Hauptmelodie bleibt die Gitarre lange im Hintergrund, bis sie in einem beinahe schon ekstatischen Solo aus der Songstruktur herausbricht und eines der gefühlvollsten Soli Knopflers markiert, was schon mal was heißen möchte.

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Fazit

Für ihr vorletztes Studioalbum erfanden sich die Dire Straits nicht neu, aber man kann schon sagen, dass die in diesem Album ihre musikalische Erfahrung aus den letzten acht Jahren Bandgeschichte noch einmal zusammenrafften und in ein kleines Meisterwerk gossen, das sich zudem noch über 30 Millionen mal verkaufte. Wichtiger ist aber die gelungene Verbindung der Melancholie und der Leichtigkeit ihrer Musik in einem poppigeren Format und einer kompakteren Produktion, die den einzigartigen Sound der Band mit Brothers in Arms einem noch breiteren Publikum zugänglich machte und das Bild der Ausnahmeband aus England bis heute prägen sollte.

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Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    „Einer der ersten digitalen Tape Recorder im Einsatz, was Brothers in Arms zu einem der ersten komplett digital produzierten Alben der Musikgeschichte machte.“ — Ich nehme aber mal an, daß die Pulte — bis auf eine Faderautomation — weiterhin analog waren, genauso die verwendete Effektapparatur und die Peripherie zur Mess- und Regeltechnik (Kompressoren, Preamps etc.). Die APR-24 war analog, trotz LED-Bargraphs (das machte Studer damals auch bei der A820), nur die DASH-Maschinen waren digital auf 1/2″-Band:

    https://www.mixonline.com/.image/t_share/MTUxNDIwMTI5NjU4MDIxMDk0/sony-3324webjpg.jpg
    .
    Klanglich ist diese Platte in der Tat ein Leckerbissen. Wer gute Boxen zu haben glaubt, wird hier Erstaunliches entdecken. Oder eines Besseren belehrt.

  2. Profilbild
    Tom 2102

    Brothers in Arms ist und wird immer eines meiner Liebsten Tracks bleiben. Die Art wie hier maximales Gefühl mit wirklich minimalen Mitteln herüber gebracht wird, sucht seinesgleichen.
    Danke für den schönen Bericht.

  3. Profilbild
    FloH

    Sorry fürs Klugscheißen, aber das erste komplett digital aufgenommene Album eines Major-Labels war meines Wissens nach schon 1979 Ry Cooders Album Bop till You Drop. Das war noch in der Prä-DASH-Zeit auf einer 32-Spur-Digital-Maschine von 3M.

    Aber noch ein interessantes und auch nicht unwesentliches Detail zum Album Brothers in Arms. Laut einem Interview mit Neil Dorfsman ist Terry Williams nur im Intro von Money for Nothing zu hören. Der Drummer auf dem Album war eigentlich Omar Hakim, der aus New York eingeflogen wurde, nachdem Mark Knopfler und Neil Dorfsman mit Williams‘ Performance nicht glücklich waren.

  4. Profilbild
    TimeActor AHU

    Die Scheibe ist vielen sicher wohlbekannt aber ist es nicht auch die Scheibe die der Auftakt zur unsäglichen Mixing/Mastering Unart die Lautheit zu pushen war ?
    Was heute noch viel mehr als damals praktiziert wird…Druckvoll so meint man aber keine Dynamik mehr bei vielen Chart orientierten Aufnahmen vorhanden! Zur Ehrenrettung der Tonmeister – die Vorgesetzten verlangen immer mehr „Lautheit“…die Aufnahmen müssen sozusagen knallen damit sie sich gut verkaufen. Leider meistens so abgemischt damit die auf den Standard Handy Billig Hörern, Beats Kh´s etc., Bluetooth LS vernünftig klingen – auf anspruchsvollen Hifi Systemen ist das oft eine klangliche Katastrophe!

  5. Profilbild
    Markus Galla RED

    Toller Artikel. Ich liebe die Dire Straits und den Knopfler Sound. Auch die Solo-Alben von ihm sind toll. Brothers in Arms wurde auch durch einen Marketing-Schachzug ein Erfolg. Um das neue CD-Format zu promoten, wurde dem Album der Stempel DDD aufgedrückt und massiv der überlegene Sound beworben. Bezüglich des Gitarren-Sounds von Money for Nothing gehen die Berichte auseinander. Knopfler selbst und auch Dorfsman nennen oft ein Wah-Pedal anstelle des Tone Potis. Aber am Ende ist das auch egal – der Sound ist cool! Hier der Bericht dazu: https://www.toontrack.com/news/the-money-for-nothing-tone/

  6. Profilbild
    JensV.

    Danke für den tollen Artikel, bringt gerne mehr „Making Of’s“!

    Ich grübel seit den Achtzigern darüber, weshalb Snowy White’s „Bird Of Paradise“ (1983) und „Brothers In Arms“ so ähnlich klingen… Sei’s drum, beides sind tolle Songs. Aber die Flächen vom OB-8 haben mich schon beim ersten Hören des Birds fasziniert und das ist bis heute so.

  7. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Bleibt noch zu erwähnen, dass die LP-Version nicht vom Digitalrekorder, sondern einem analogen Master-Band erstellt wurde. Dieses hat vor einigen Jahren MFSL aufbereitet und eine mit 45rpm laufende Doppel-LP und SACD veröffentlicht. Man kann sich streiten, ob es die Sache wert ist, ich finde die 1985er Vertigo-Ausgabe (Polygram Hannover) mit am Besten. Allerdings habe ich ein Problem, vielleicht kann da wer helfen: Die CD ist augenscheinlich original und wurde von mir über Discogs erworben. In „Brothers in Arms“ erfolgt bei etwa der zweiten Textzeile ein Ausfall des linken Kanals und zwar exakt im Timing, das wirkt wie ein Korosionsproblem eines Steckers, was eigentlich nicht sein kann und auf keiner meiner Ausgaben vorkommt. Ein CD-Defekt ist auszuschließen, es ist kein typisches Bitrauschen. Eine Replik in dieser Zeit wäre wohl kaum möglich, zumal sich die Optik an Scheiben von damals orientiert. Um das herauszufinden suche ich nun schon länger nach einer zweiten Scheibe aus der Zeit, was gar nicht so einfach ist.

    • Profilbild
      AQ AHU

      @Stephan Merk Na ja, da bin ich jetzt etwas spät mit einer Bemerkung dazu. Aber, das analoge Marterband wurde natürlich vom Digitalrecorder gezogen. Ein LP vom direkt vom digitalen Master zu produzieren, war ohne Komprimierung, Mono-Bass und anderen Anpassungen gar nicht möglich. Die Dynamik der CD war schon damals zu viel für eine LP.
      Ach ja, Brothers in Arms war damals meine allererste CD, da war ich unglaublich stolz drauf :-)

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        Stephan Merk RED

        @AQ Ich hatte das irgendwo anders mal gelesen, als es um das MFSL-Remaster ging. Ich habe hier unter Anderem auch die Original-CD, zumindest sieht sie nicht aus wie eine Fälschung, da ist im letzten Track „Brothers in Arms“ eine Verzerrung im linken Kanal in den ersten 20 Sekunden kurz zu hören, die nicht auf eine digitale Aufzeichnung hindeutet. Seltsamerweise scheint das nur bei meinem Exemplar so zu sein, zumindest ist mir das früher nie aufgefallen. Das Rätsel konnte ich noch nicht lösen, was das ist, ich habe die Polygramm-Ausgabe für Deutschland. Über diese Bemerkung hatte ich mich in der Tat auch gewundert und ging einfach davon aus, dass man das ursprünglich als Fallback-Lösung gemacht haben könnte.

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          AQ AHU

          @Stephan Merk Die digitalen Verzerrungen aus der Anfangszeit der CD Produktionen waren ja auch schuld, dass LPs lange als besser klingend galten. Ich habe das Original von damals nicht mehr, aber dafür die „Remastered“ Version von iTunes. Im Direktvergleich wäre der Unterschied vermutlich hörbar.
          Betr. Deiner CD, hast Du mal einen anderen CD Player eingesetzt? Jede CD wird ja ab einem Master gepresst und wenn das eine CD gegen Ende der Lebensdauer des Masters war, können sich leichte Fehler einschleichen, welche dann durch die Fehlerkorrektur des CD Players korrigiert werden. Das wiederum kann sich als leichte digitale Verzerrung bemerkbar machen. Darum mal anderen Player versuchen.

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            Stephan Merk RED

            @AQ Nein, das ist eine rein analoge Verzerrung, die in Etwa wie ein analoger Übergangswiderstand klingt, selbst mit AccurateRip eingelesen ist derselbe analoge Fehler in der Datei enthalten. Hört man allerdings nicht auf Anhieb, aber es braucht nicht wirklich hochwertiges Equipment, um das zu erkennen, wenn man’s weiß. Die Remaster-Version habe ich ebenso, wie LP und DSD, es gibt ja haufenweise Diskussionen über die Qualität. Ich komme persönlich zum Schluss, dass die SBM-Remaster von 1997 am härtesten klingt, nicht so schön wie die Urversion. Ich werde mir wohl noch ein Exemplar der originalen zulegen müssen, um das Problem nochmal zu ergründen.

  8. Profilbild
    8 Bit Fighter

    Ich hab irgendwo gelesen, daß das Album mit einem 3M Digital Recorder aufgezeichnet wurde. Jahre später mussten einzelne Spuren zum Remastern von den analogen Einzel-outputs des 3M in den Rechner aufgenommen werden, weil 3M kein standard Digital Output besitzt.

  9. Profilbild
    Elric

    Vielen Dank für diesen tollen Artikel über eine Band und Album, die ich sehr mag.
    Als rein digital aufgenommenes und gemastertes Album war „Body and Soul“ von Joe Jackson früher. Das Album war 1984 klanglich eine Sensation, was auch dem Aufnahmeort, einer alten Maurerloge aus Holz und Stein geschuldet. Die Loge Brooklyn Masonic Temple wurde von den Vanguard Studios für Klassikaufnahmen genutzt.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Digital aufgenommen wurde schon erheblich früher, sowohl beim Tracking als auch beim Mastering.
    Als prominentestes Beispiel für den „neuen“ Digitalsound gilt, obwohl es nicht das erste Album war: Nightflight von Donald Fagen (1982).
    Brothers in Arms wurde insbesondere wegen seines guten Klangs zur Promotion der damals noch jungen Compact Disk genutzt und war der erste CD Megaseller.
    Das Album sehr dynamisch aufgenommen und ist definitiv kein Beispiel für den „Loudness War“ wie oben vermutet wird. Der begann dann im folgenden Jahrzehnt.
    Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass unter Anderem in George Martin’s, später leider durch einen Vulkanausbruch zerstörten, Air Monserrat Studio aufgenommen wurde.
    Als Synthesizer kamen vor allem Yamaha DX1, Synclavier PSMT prominent zum Einsatz.
    Die Infos findet man hier: https://www.soundonsound.com/people/classic-tracks-dire-straits-money-nothing

    …und wie oben geschrieben, kann man nicht oft genug erwähnen: Abgesehen von den „Money“ intro Toms spielt der grossartige Omar Hakim die Drums.

  11. Profilbild
    Kraut Control

    Ein sehr informativer Artikel, dankeschön! Das Titelstück ist eine meiner absoluten Lieblingsnummern und allein beim Lesen des Abschnitts darüber bekomme ich schon wieder Gänsehaut.

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