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Making of: QUEEN News Of The World 1977

Who are the champions?

20. Oktober 2019
News of the world

QUEEN – News of the world (1977)

In der Geschichte der Rockmusik hat es Bands gegeben, an die heute kaum jemand denkt … und es gab Queen.
Bands mit moderaten Ambitionen … und Queen.
Bands, die immer auf Nummer sicher gingen … und Queen.
Bands mit einer makellosen Karriere … und Queen.
Aber wieso die Vergangenheitsform für das legendäre britische Quartett, wenn die doch noch regelmäßig auf Tour gehen? Nun, zwei Originalmitglieder plus ein gecasteter Sänger und drei (drei!) Zusatzmusiker, die mittels einer Las-Vegas-würdigen Inszenierung versuchen, mit der glorreichen Vergangenheit mitzuhalten. „Queen“ – im Ernst?
Auf der anderen Seite bedanken wir uns bei dem – hm – Rockact bekannt als Queen + Adam Lambert dafür, bei dessen 2017/2018- Welttournee Frank entstaubt, entrostet und auf die Bühne gebracht zu haben. Wer Frank ist? Es ist der überlebensgroße Roboter, der das Cover von News of the world ziert und uns in der AMAZONA.de-Redaktion auf die Idee brachte, ebenjenem Album aus dem Jahre 1977, das sowohl für die Band als auch für die Mitgröl-Kultur auf Sportveranstaltungen so entscheidend wurde, einen Platz in unserer Making-of-Reihe zu widmen.

Queen – Under pressure

Das mit dem kommerziellen Erfolg kann eine zweischneidige Angelegenheit werden – auf der einen Seite macht sich ein Gefühl der Bestätigung breit – von der finanziellen Entspannung ganz zu schweigen -, welches auch Ansporn ist, um weiter zu machen, besser zu werden. Auf der anderen Seite kann man sich sicher sein, dass jeder der nächsten Schritte unter strenger Beobachtung stehen wird. Dementsprechend wird jeder in Absatzmengen messbare Rückgang als Scheitern wahrgenommen oder – noch schlimmer – dargestellt.

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Diese Erfahrung mussten Freddie Mercury, Brian May, John Deacon und Roger Taylor nach der Veröffentlichung ihres fünften Studiowerks A day at the races (1976) machen. Die Fachpresse war dem Album – dem ersten nach dem kolossalen Triumph von A night at the opera ein Jahr zuvor – nicht unbedingt negativ eingestellt, kritisierte jedoch die unüberhörbare Wiederholung einer probaten Formel; ein Kritikpunkt, an dem man Stagnation, Bequemlichkeit und noch ein paar unschöne Eigenschaften ablesen kann, die ehrgeizige Bands eigentlich verabscheuen.

Trotz starker Singles wie „Somebody to love“ und „Tie your mother down“ verkaufte ADATR „nur“ ein Drittel dessen, was sein Vorgänger unter das plattenkaufende Volk gebracht hatte: Die Rede ist von ca. 2 Mio. Exemplaren weltweit. Ein Flop auf hohem Niveau, könnte man sagen …

Und dann, als hätte das kommerzielle Stolpern nicht genug Fragen und Unsicherheiten ans Tageslicht gebracht, kam noch der Punk dazu – ein Beben für das soziokulturelle Establishment Großbritanniens, zu dem Queen mittlerweile auch gehörte. Wenn Punk am liebsten dem Niedergang der einheimischen Monarchie beigewohnt hätte, erst recht auch dem einer Band, deren Name schon die Figur ihrer Majestät evozierte.

In einer Ära, in der es für Rockbands so gut wie keine Auszeiten gab und ein Album pro Jahr eher die Regel war, blieb den Musikern nach der ADATR-Tour wenig Zeit für Grübeleien übrig, denn der nächste Gang ins Studio stand unmittelbar bevor, gekoppelt an eine Prämisse: Einiges musste anders werden.

Queen, News of the world – Im Studio

„Ich habe das Gefühl, dass diese Art von gut produzierten Queen-Alben vorbei ist. Mehrspurige Harmonien haben wir schon totgespielt und wollen jetzt für uns und für das Publikum eine neue Art von Projekt angehen. Und das nächste Album wird also das werden“, so Freddie Mercury damals im Interview mit dem NME.

Nun, jemand, der konkret dafür sorgte, dass sich zumindest eine Sache gegenüber den vorherigen Alben änderte, war der US-Komiker Groucho Marx. Er verweigerte nämlich der Band die Erlaubnis, sich ein weiteres Mal bei den Titeln seiner Filme zu bedienen, und so griff Queen auf ein Stück britischen Kulturguts zurück, indem sie ihr Album so wie eine der altgedienten Tageszeitungen aus der Insel benannte: News of the world. Ansonsten wurden gerade mal 2 Monate – von Juli bis September – Studiozeit gebucht und, damit keiner der Beteiligten auf die Idee kam, sich der selbst angeordneten Zügigkeit zu entziehen, gleich eine Amerika-Tour für November angesetzt.

Für die Arbeit fiel die Wahl der Band auf zwei vertraute Standorte innerhalb Londons: Zunächst ging man in die Basing Street Studios, wo gerade Bob Marley & The Wailers ihr Album Exodus fertiggestellt hatten, und verlagerte dann die Sessions in die Wessex Sound Studios, die in einer umgebauten viktorianischen Kirche untergebracht waren.

Mike Stone, der bei allen Queen-Alben als Toningenieur agiert hatte, sollte diesmal auch mit von der Partie sein – allerdings mit der besonderen Ehre, zusammen mit den Musikern das Album mitproduzieren zu dürfen und somit den Platz zu übernehmen, den Roy Thomas Baker, Queens bisheriger Stammproduzent, 1975 freigemacht hatte.

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Um dem ganzen Prozess ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, brachte zunächst Roger Taylor ein Demo mit zwei seiner eigenen Stücken ein, die er bei sich im Alleingang eingespielt hatte und die sich am Ende einen Platz auf News of the world sichern konnten. Einer der Songs war „Sheer Heart Attack“, ein altbekannter, der es einige Jahren zuvor in die engere Wahl zum gleichnamigen Album nicht geschafft hatte. Überhaupt leitete das neue Projekt das Ende der Dominanz des Mercury/May-Tandems in Sachen Kompositionsanteil ein – eine Entwicklung, die sich vor allem in der späten Schaffensphase der Band als entscheidend erweisen sollte.

Am Ende zählte man vier Beiträge von May, drei von Mercury, zwei von Taylor und zum ersten Mal zwei von John Deacon, unter ihnen den als Single ausgekoppelten „Spread your wings“ (übrigens, die einzige Queen-Single, die ohne Harmoniegesang auskam – mal wieder was Neues!).

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Stilistisch machte die Band ihre typischen Ausflüge auf vermeintlich fremden Genres, passierte sie durch den hauseigenen Fleischwolf und heraus kamen eigenartige Sachen wie der Blues-Shuffle von „Sleeping on the sidewalk“ oder eine Nummer mit Latin-Flair wie „Who needs you“, Flamencogitarren, Rassel und Kuhglocke inklusive – handwerklich gekonnt, nicht unsympathisch, aber auch mit dem Kitsch flirtend. Bei dem mit Klavier und Besen ausstaffierten „My melancholy blues“ war der Name Programm und bildete den runden Abschluss für eine Songsammlung, in der ihre Autoren das Vorhaben, ihren Sound schlanker und unmittelbarer zu gestalten, zu weiten Teilen umsetzen konnten.

Das Wir-Gefühl von der Band

Ohne ein durchgehend brillantes Album zu sein, ist News of the world nicht gerade arm an Höhepunkten. Dem Leser schlage ich jedoch an dieser Stelle vor, den Anspruch auf einen originellen Ansatz aufzugeben und direkt auf den Punkt zu kommen, so wie Queen es auf dem Album tat – „We will rock you“ und „We are the champions“, gleich zur Eröffnung und hintereinander. Was man im Boxsport eine „Eins-Zwei-Kombination“ nennt, geschieht hier knapp unter der 5-Minuten-Marke; der K.O. kommt an dritter Stelle mit „Sheer heart attack“ und danach heißt es dementsprechend „All dead, all dead“. Als hätte man Mohammed Ali für das Track-Sequencing engagiert.

Geschrieben als anerkennende Geste an die Adresse der Fans, deren enthusiastische Beteiligung bei den Liveshows die Musiker schwer beeindruckte, war „We will rock you“ in mancher Hinsicht ein Novum für Queen. War bis zu jenem Zeitpunkt „Minimalismus“ ein Fremdwort im Queen‘schen Vokabular, sorgte der Beat auf Stampf&Klatsch-Basis (keine „richtigen“ Instrumente hier!) für eine neue Farbe auf der Klangpalette, steckte aber auch zum Mitmachen an.

Wie der unverwechselbare Perkussionspattern zustande kam, erzählte Brian May 2017 dem Billboard-Magazin: „Wir stampften auf diesen Brettern in der alten Kirche (Anm. d. Red.: Wessex Sound Studios), in der wir aufnahmen; es machte einen richtig guten Lärm und ich dachte: ‚Stampft hier und klatscht und dann bauen wir es eine Million Mal auf‘. Ich legte dann unterschiedliche Delays auf jeden Take; es ist kein Hallraum, es wird größer und größer und im Laufe der Zeit ungenauer, was wie ein verstreutes Publikum klingt. Das Gleiche machten wir mit den Gesangsspuren, bis es wie zu einer Zuschauermenge wurde.“ Ach, ja: Gitarren gab‘s auch, aber nur 30 Sekunden lang …

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„We are the champions“, der zusammen mit WWRY auf einer double-A-side-Single als Vorbote von News of the world veröffentlicht wurde, hatte vor allem die bewährten hymnischen Qualitäten Queens in petto: die sich langsam aufbauende Spannung, den zum Armewedeln animierenden 6/8-Takt, den Harmoniegesang und die pointierten Gitarrenphrasen, die die triumphale Stimmung des Refrains unterstützen. Aber was heißt das alles aus der Feder eines bescheidenen Schreiberlings aus der deutschen Provinz, liebe Leser, wenn schon 2011 ein Team von Wissenschaftlern am Londoner Goldsmith’s College WATC als eingängigsten Song aller Zeiten kürte? Davon, dass diese Akademiker mit dem Ergebnis ihrer Recherche womöglich recht behalten, bekommt man mittlerweile beim Abschluss einer jeden Sportveranstaltung – von Kreisliga bis WM – den empirischen Beweis.

Neu war auch das gemeinschaftliche Wir-Gefühl, das von beiden Titeln ausging. Zum ersten (und einzigen Mal) ging es in Queen-Texten nicht um Geschichten bzw. Befindlichkeiten aus der Ich-Perspektive, sondern spiegelte der Einsatz der ersten Person Plural zumindest ansatzweise den Zusammenhalt wider, den die Musiker gegen die Zweifler von Außen, aber auch zwischen ihnen und ihrer stetig wachsenden Fangemeinde, zu beschwören versuchten.
Zu den Bezichtigungen der egomanischen Arroganz reflektierte Brian May später folgendermaßen: „Es war nicht gemeint, Queen seien die Champions, sondern wir alle. Es machte aus den Konzerten so etwas wie ein Fußballspiel, aber mit allen auf der gleichen Seite.“

Was? Satt gehört? Ja, der Autor auch und dennoch …

https://youtu.be/W2Giti4-z_g

Immer Ärger mit den Punks?

Das Tragen von Umhängen bei britischen Pomp-Bands gilt seit jeher als Geburtshelfer des Punk – bei Yes trug Rick Wakeman stolz welche. Mit Freddie Mercury und Brian May waren es bei Queen gleich die zwei de facto Frontmänner, die auf das umstrittene Kleidungsaccessoire zurückgriffen. Wenn man 1977 zufälligerweise bei den Sex Pistols spielte, war die Animosität gegen solche Bands also vorprogrammiert. Oder war es verkappte Bewunderung?

Jedenfalls wollte es das Schicksal (manchmal der schlauste aller Drehbuchautoren), dass Queen und die Sex Pistols ihre Alben – respektive, News of the world und Never mind the bollocks, here’s the Sex Pistols – fast gleichzeitig in den Wessex Sound Studios aufnahmen; die Pistols natürlich im kleineren B-Raum. Diesen verließ einmal Sid Vicious, um Freddie Mercury einen kleinen Besuch abzustatten. Vicious, eine der traurigsten Nullnummern der Rockgeschichte, grüßte provokant mit der Frage, ob Queen bereits erfolgreich dabei war, den Massen das Ballett näher zu bringen. Mercury, der in Sachen Süffisanz nicht gerade minderbegabt war, antwortete prompt: „Ach, ja, der Herr Fürchterlich; wir tun unser Bestes, mein Lieber“. Und ließ ihn anschließend rauswerfen.
Auch Bill Price, Toningenieur für Never mind the bollocks… erinnerte sich Jahre später, dass Mike Stone eines Tages an die Tür klopfte, um ihm mitzuteilen, dass sich ein Mitglied der Band (*es war Johnny Rotten) krabbelnd in den Aufnahmeraum eingeschlichen hatte, als Freddie Mercury Klavier spielte. Er habe „Hallo, Freddie!“ gesagt, um gleich wieder auf allen vieren zu verschwinden. Er solle dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederhole.

Roger Taylor, dessen Stück „Sheer heart attack“ selbst eine echte Punk-Granate auf News of the world war, sagte dem amerikanischen Rolling Stone 1981: „(Punk) gab uns einen Tritt in den Arsch. Er war so zornig, so anders, so ungeheuerlich.“ Und über Johnny Rotten: „Irgendwie kristallisierte er die ganze Punk-Haltung; der Typ hatte ohne Zweifel ein unglaubliches Charisma.“

Viele Jahre später und schon ohne den Druck, als Mitglied der Pistols der Punk-Polizei Rechenschaft zu schulden, erfuhr die Musikwelt, wie sehr Gitarrist Steve Jones Brian May eigentlich bewunderte.

Im August 2017 saßen sich May und Jones sogar in dessen erfolgreicher Radiosendung “Jonesy’s Jukebox” gegenüber und plauderten u. a. über jene bewegte Zeit, mit dem resümierenden Satz Brian Mays: “Ihr habt damals Geschichte geschrieben, und wir nebenan, auf unsere Weise, wohl auch.”

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News of the world und Never mind the bollocks… here’s the Sex Pistols kamen gleichzeitig am 28. Oktober 1977 auf dem Markt – Schicksal, du alter Schlawiner!

Queen, News of the world – I want it all

Typisch für den Großteil ihrer Diskografie kam auch News Of The World in Großbritannien unter dem EMI-Label auf den Markt, während Elektra Rekords das Album in den USA herausbrachte. Ein kleiner Segen für beide Labels, denn die Platte mit dem Blechroboter auf dem Cover avancierte – gewissermaßen unerwartet – zum bestverkauften Queen-Album bis zu jenem Zeitpunkt – ca. 7 Mio. weltweit abgesetzte Exemplare sprachen für sich.

Auch die Liveaktivitäten der Briten erreichten neue Höhen. Die News of the world Tour umfasste 26 Shows in den großen Spielstätten Amerikas und 21 in Europa, in denen das begehrte “sold out”-Schild keine Seltenheit war. Ein Produktionstross war unterwegs, der laufende Kosten von ca. € 35.000 (*zum heutigen Wert geschätzt) pro Tag verursachte, den Aufbau der gigantischen Bühnenstruktur nicht mitgerechnet.

Kein Wunder eigentlich, dass bei so viel Akzeptanz für das neue Werk und die Band selbst, die eher gemischten Reaktionen der Presse gegenüber News of the world dem Enthusiasmus im Queen-Camp keinen Abbruch taten. In Roger Taylors Worten hieß es: “Nach alledem hörten wir auf, uns Sorgen über Punk oder das zu machen, was die Kritiker zu sagen hatten. Wir hörten einfach auf, uns überhaupt Sorgen zu machen.”

Zum 40. Jubiläum wurde News of the world zu guter Letzt mit einem üppigen Boxset bedacht – einer Ehre, die in diesem Ausmaß bisher keinem anderen Werk der Band zuteil wurde.

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Fazit

Gleich nach dem Erklimmen ihres ersten Erfolgsgipfels wurde Queens Daseinsberechtigung von der Kritik und der überrollenden Punkwelle in Frage gestellt. Die Musiker erkannten das. Die verhältnismäßige Ballast-Freiheit von News of the world gegenüber den vorherigen Alben kann man als den Versuch der Band betrachten, nicht in die Formel-Falle zu tappen. Angesichts des gelungenen Karriereschritts erspielten sie sich am Ende des Tages jedes Recht, sich selbst mit egal welchen ihrer eigenen „We“-Hymnen zu feiern – so gehört sich das bei Champions.

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Forum
  1. Profilbild
    NicolásK

    ich muss gestehen dass ich immer ein wenig enttäuscht von den „making of…“ bei amazona bin. Ich würde mich etwas mehr technische Infos zum Produktionsprozess wünschen. Oder was daran jetzt technisch so toll war. So ist es eher eine Story für mauikmagazine, aber nicht für eine Seite auf der sich hauptsächlich (gute, darum bin ich ja hier,)Technikinfos finden. Schöne Grüße!

    • Profilbild
      Cristian Elena RED

      @NicolásK Hallo NicolásK!

      Der Grund, weshalb der Hunger mancher Leser nach technischen Infos nicht immer gestillt werden kann, ist einfach der Mangel an diesen Informationen. Bei der Realisierung dieser Beiträge bekommt die Recherche sogar mehr Aufmerksamkeit als andere Elemente – für mich persöonlich, eine Herzensangelegenheit.
      Aber es ist eine Tatsache, dass es von vielen Produktionen keinerlei brauchbare technische Dokumente gibt und unsere Recherchemöglichkeiten gelegentlich auch an Grenzen stoßen.

      Grüße!

      • Profilbild
        j.keys

        @Cristian Elena Darf ich dann die Anregung unterbringen, bevorzugt Alben bei denen auch Infos zum Produktionsprozess vorhanden sind, für „Making of“ Beiträge heranzuziehen? Ich finde auch Background-Story Artikel wie diesen hier interessant zu lesen, stimme allerdings dem Vorposter zu, dass ich nach dem Titel etwas anderes erwartet hatte.

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Cristian Elena Hi,
        aber für die 70er und teils noch die 80er gilt das genaue Gegenteil: Fast bei jeder Produktion war die Kamera dabei. Alles ist extrem gut dokumentiert, was schon daran liegt, dass es kein Total Recall gab und bei Bedarf jederzeit zu den Aufnahmen zurückgekehrt werden musste. Ein erstklassiges Beispiel ist Bruce Springsteen, der jetzt nach fast 50 Jahren auf sein Lebenswerk zurückblickt und all das veröffentlicht, was zuvor noch nie jemand gesehen hat. Man schaue sich mal die Jubiläums Box-Sets an und was da alles an Filmmaterial aus dem Studio, gerade aus den 70ern dabei ist. Queen machen keine Ausnahme. Erst 2017 wurde genau zu „News of the world“ passend zum Jubiläum der bis dahin noch unveröffentlichte Film zu den Recordings und zur Tour unter dem Titel „Rock the World“ bei der BBC veröffentlicht. Ist auch bei YouTube zu finden. Da findet man alles, was man zur Produktion wissen muss – technisch wie musikalisch. Wer interessiert ist: https://www.youtube.com/watch?v=XQNbqcMiGEI
        Es sind viele Videos aus dem Studio damals enthalten. Man sieht die Technik, den Aufnahmeprozess (Basic Tracks werden gemeinsam in einem Raum eingespielt), die Overdubs und vieles mehr.

      • Profilbild
        p.lange AHU

        @Cristian Elena Was gut dokumentiert ist und wohl für Amazona-Leserinnen interessant wäre zu erwähnen, ist der Einsatz des Eventide Harmonizers im Gitarrensolo von „Get Down, Make Love“. Ein genialer Sound, klingt extrem nach Synthesizer, und war insofern auch ein Meilenstein für Queen.

        Entsprechendes Brian-May-Zitat z.B. hier: http://www....._Make_Love

    • Profilbild
      dAS hEIKO AHU

      @NicolásK Das ist schon richtig. Aber vor 40 Jahren gab es noch kein Total Recall. Statt einer leicht kopier- und archivierbaren Sounddatei sind Bänder mal mehr, mal weniger gut gelagert worden. Und die Masterkopie im Archiv enthielt vielleicht nicht mehr die Notizen des Tontechnikers.

      Aber ich denke, wenn man sich das Wessex-Studio [im Internet] ansieht und die Gearliste durchgeht, wird man eine Idee bekommen, was damals und noch 20 Jahre bei Großen Produktionen verwendet wurde. Nicht Berge von Equipment, dafür aber immer die üblichen Verdächtigen mit dem Großen Preisschild: SSL, UREI, Studer, Lexicon. Und nicht jeder Tontechniker (der damals maßgeblich am Sound beteiligt war) ist eine Quasselstrippe die alle „Geheimnisse“ preisgibt.

      Der Beitrag ist deswegen ja nicht wirklich oberflächlich. Es gibt nach so langer Zeit eben oft nicht mehr Informationen. Und da ist es besser die bekannten Quellen zu zitieren als irgendetwas dazu zu erfinden.

      Der Equipment-Porn auf den Plattencovern wurde erst anfang der 80er en vogue. Das war meist das Erste, was ich während dem Hören durchgelesen hab.

      • Profilbild
        Cristian Elena RED

        @dAS hEIKO Danke für den ergänzenden Kommentar! Vor allem diesen Satz unterschreibe ich ganz: „Und da ist es besser die bekannten Quellen zu zitieren als irgendetwas dazu zu erfinden.“ Letztenendes geht es auch um Respekt gegenüber den Lesern.

        • Profilbild
          NicolásK

          @Cristian Elena hey, ihr habt natürlich recht, erfinden geht gar nicht, Wir sind ja nicht bei der Blöd.
          ich hätte es einfach cool gefunden wenn auf einer meiner Lieblings Gear(Gier?:-)-Sites diese infos fürs einfache Lesen mitliefert. Wenn ich nach speziellen Infos suchen will tue ich das ja.
          Es ist für den ein oder anderen bestimmt trotzdem cool auf das ein oder andere Album hingewiesen zu werden. Wobei das in meinem Fall mit Queen eher Eulen nach Athen tragen ist.:-)
          Macht einfach weiter!

  2. Profilbild
    Kraut Control

    Schöner Artikel über mein Lieblingsalbum von Queen, nur schade, dass die beste Nummer überhaupt, It’s late, keine Erwähnung findet.

    Und ja, leider ist Queen zuammen mit Freddie Mercury gestorben, danach kam nur noch Leichenfledderei.

    In München bietet einer von Freds Verflossenen eine Tour auf den Spuren des Meisters an, als dieser hier in den 80ern seinen Hauptwohnsitz hatte. Ist ganz nett, wobei nicht mehr viel von dieser Zeit übrig ist, da natürlich auch das Glockenbachviertel inzwischen voll durchgentrifiziert ist.

    • Profilbild
      Cristian Elena RED

      @Kraut Control Danke für dein Feedback, Kraut Control!

      Dass man auf bestimmte Stücke eines Albums eingeht (oder nicht), hat manchmal mit der Subjektivität des Autors zu tun und mit seiner Vorstellung davon, wie die Story auszusehen hat. Aber Subjektivität spielt beim Leser auch eine Rolle ;-)

      Was macht für dich „It’s late“ als beste Nummer auf dem Album aus?

      • Profilbild
        Kraut Control

        @Cristian Elena Hi Cristian,

        …sorry, hab Deine Antwort gerade erst gesehen…

        Ich finde die Nummer schon vom Aufbau her klasse…erst das bestimmende Gitarrenriff mit Freddies Gesang, wie üblich eingerahmt von der queentypischen Vielstimmigkeit…das Gitarrensolo, wieder mit DEM amtlichen Brian-May-Sound und schließlich der „Speed-Part“, der von Roger Taylor am Schluss wieder „eingefangen“ wird. Das ganze Stück ist für mich wie ein Destillat von dem, was Queen ausmacht und das konsequente Ende des Spannungsbogen, der die NOTW ausmacht. Danach kommt der Melancholy Blues und das Publikum geht glücklich und zufrieden nach Hause. :-)

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