Die neuen Moog Effekte für Gitarre!
Moog ist als klassischer Synthesizer-Hersteller bekannt für seine traditionelle, analoge Technik, mit der auch die neuen Minifooger Effektgeräte für Gitarre ausgestattet sind. MF Boost, MF Drive, MF Ring und MF Trem heißen die vier robusten Tretminen, die Moog nun als kleinere und günstigere Alternative zu den Moogerfooger Pedalen anbietet.
Auf den ersten Blick
Für die Moog Minifooger MF Drive, MF Trem, MF Boost und MF Ring hat Moog ein schlichtes und strenges Design ausgewählt, das direkt den Eindruck von Qualität vermittelt. Alle Mitglieder der Familie sind mit einem soliden, schwarzen Aluminium-Druckgussgehäuse ausgestattet und bringen jeweils ein halbes Kilo Gewicht auf die Waage. Die Gehäuse besitzen die Maße von 14,4 x 8,3 x 5,8 cm, was in etwa der Größe einer gängigen BOSS Tretmine entspricht. Auch die folgenden technischen Ausstattungsmerkmale sind bei allen Geräten identisch:
Die Stromversorgung erfolgt via 9-Volt-Block, der sogar im Lieferumfang enthalten ist, oder optional per Netzteil. Die Buchse dafür befindet sich auf der Rückseite, ebenso wie der In- und Output im 6,3-mm-Klinkenformat. Zusätzlich kann noch ein Expressionpedal angeschlossen werden, mit dem sich bei jedem Minifooger bestimmte Parameter modulieren lassen. Der passende EP-3 Footcontroller von Moog kostet rund 40,- Euro, aber die Funktionen können eigentlich auch mit jedem gängigen Expressionpedal genutzt werden.
Äußerst robust wirkt auch der Fußschalter, hinter dem sich eine True Bypass Schaltung verbirgt, die einen ungestörten Signalfluss ermöglicht, wenn der Effekt deaktiviert ist.
Die Potis sind mit dem Gehäuse verschraubt und verfügen über Metallachsen, sodass sie beim Drehen einen gesunden Widerstand erzeugen und in keiner Weise wackeln. Wie bei Moog üblich, sind sie mit schwarzen, geriffelten Knöpfen bestückt.
Moog MF Drive
Der MF Drive ist eine Kombination aus klassischem Overdrive-Pedal und Filterbank, die eine enorme Klangvielfalt bietet. Mit dem Gain-Regler wird zunächst der Grad der Verzerrung des OTA (Operational Transconductance Amplifier) eingestellt, wobei natürlich die Art des Tonabnehmers und dessen Lautstärke maßgebend sind. Anschließend durchläuft das Signal zur Tonformung ein Moog 4-Pole Ladder Filter, das sich auch für Filtermodulationen via Expressionpedal eignet. Mit dem Tone-Regler lässt sich die Art des Filters bestimmen – zur Auswahl stehen Tiefpass, Hochpass und Mittendämpfung. Die Frequenz wird mit dem Filter-Poti festgelegt und via Peak-Kippschalter kann ein 15 dB Boost am Cutoff ausgelöst werden, der für starke Resonanzen sorgt. Am Ende des Signalweges wird die Ausgangslautstärke des MF Drive eingestellt, ohne dass der Effekt beeinflusst wird.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind wirklich weit gefächert, so kann der MF Drive bei niedrigstem Gain-Wert zum Beispiel erst mal nur als Gain-Booster oder Kompressor genutzt werden, da er bei dieser Einstellung bereits den Sound um 6 dB anhebt. Geht es dann in den Bereich der Verzerrung, reicht das Spektrum von subtilen Overdrive-Klängen bis hin zu Fuzz ähnlicher Distortion. In Kombination mit dem Filter lassen sich schon fast Simulationen klassischer Röhrenamps erzeugen. So wird der Klang bei aktiver Mittendämpfung Fender ähnlicher, während das Highpass-Filter mehr dem Charakter eines Marshall Amps gleicht.
Dank Highpass- und Lowpass-Filter sind extreme Modulationen mit dem Expressionpedal möglich. Bei aktivem Peak-Boost sind sogar WahWah ähnliche Klänge möglich, wobei man sich aber nicht den klassischen Dunlop- oder Vox-Sound vorstellen darf.
Abhängig vom Eingangssignal kann auch das Filter durch seinen VCA eine eigene Verzerrung erzeugen und dem Klang eine schöne, warme Färbung verleihen.
Die Fähigkeiten des MF Drive gehen weit über die eines einfachen Verzerreffekts hinaus, da die Möglichkeiten zur Tonformung selbst unterschiedlichsten Verstärkern und Tonabnehmern gerecht werden. Von subtiler Verzerrung über deftige Distortion bis hin zu wilden Effektschlachten bewerkstelligt der MF Drive weitaus mehr als man erwartet.
Danke für den Bericht, ich hätte gerne noch etwas zum Moog MF-Delay gelesen..
@danielxiang Liefern wir schnellstmöglich nach :)
Sehr schöne Soundbeispiele.
Beim „ring only“ werden Erinnerungen an den seligen Snakefinger wach…..
Hallo,
sehr guter Lese und Hörstoff. Ich stelle mir die Tretminen hinter den Volcas und der Monotribe sehr interessant vor. :-)
Ich könnte mir den Ring-Modulator gut in Verbindung mit meinem Mother-32 vorstellen: VCO-Square-Out in den MF, MF-Out in den Ext-In des M-32, und EG- ode LFO-CV in den Expression-In des MF. Mal sehen…