MF Trem
Bei dem MF Trem handelt es sich um einen Tremoloeffekt, mit dem auch leichte Chorus- und Phaser-Sounds erzeugbar sind, da sowohl Lautstärke als auch Tonhöhe moduliert werden. Der VCO mit Dreieck-, Ramp- und Sägezahnwelle wird mit dem Shape-Regler eingestellt und bestimmt die Form der Modulation. Das Dreieck verursacht klassisch ein gleichmäßiges Ansteigen und Abfallen, der Sägezahn ein langsames Ansteigen und abruptes Abfallen und die Rampwellenform sorgt für harte, schnappende Modulationen. Zusätzlich können aber auch die unterschiedlichen Wellenformen gemischt werden.
Mit dem Speed-Regler wird das Tempo des VCO festgelegt und genau dieser Parameter lässt sich auch via Expressionpedal steuern. Das Verhältnis zwischen dem trockenen Gitarrensignal und dem Effekt legt man mit dem Depth Poti fest, während mit dem Tone Control ein 6 dB Analog-Filter geregelt wird. Dieses Filter ist lediglich für den Effektanteil zuständig und ermöglicht eine enorme klangliche Tiefe.
Sanfte, weiche Opto-Tremolo-Sounds sind bei einer gemäßigten Einstellung ebenso möglich wie Ringmodulator ähnlich Klänge bei einer extremen Einstellung.
Auch Leslie Rotary Effekte lassen sich simulieren, wobei die Klangfarbe immer sehr eigen und unkonventionell bleibt, sprich nicht mit der Farbe anderer Hersteller vergleichbar ist.
Wenn der Shape-Regler voll aufgedreht wird, fängt der Klang rhythmisch an zu „schnappen“, sodass man bei Bedarf das Tempo eines ganzen Songs darauf anpassen kann. Gerade bei diesen kurzen Attacks zeigt sich, wie schön die analoge Sättigung sich entfalten kann, ohne dabei zu verzerren.
Von allen vier Minifoogern, ist der Rauschanteil beim MF Trem am stärksten, aber im Vergleich zu anderen analogen Tremolos immer noch zurückhaltend. Was am meisten beeindruckt, ist die enorme Lebhaftigkeit des Effekts, die einen hohen musikalischen Wert hat, da der MF Trem in keiner Einstellung statisch oder gar steril wirkt.
MF Boost
Auch beim MF Boost handelt es sich nicht lediglich um eine einfache Tretmine zur Lautstärkeanhebung, sondern auch um ein Overdrive-Pedal. Moog hat den Effekt mit zwei verschiedenen Schaltungskreisen versehen, die via Boost-Schalter gewechselt werden können.
Im VCA (Voltage Controlled Amplifier) Modus fungiert das Gerät als einfacher Lautstärke-Booster, der das Signal um 6 dB erhöht. Dabei sorgt er für leichten, klaren Overdrive, mit luftigen Höhen und einem stabilen, kräftigen Bass. Die Veränderung am Gitarrenton ist subtil, allerdings dient diese Funktion auch hauptsächlich zum Anregen der Vorstufe des Gitarrenverstärkers, wo sich durch die 6 dB mehr Eingangsleistung viel verändern kann – natürlich stets abhängig von der Art und Einstellung des Verstärkers.
Im OTA-Modus sorgt der MF Boost für klassische Overdrive-Sounds und erhöht das Eingangssignal um 12 dB. Mit dem Drive-Regler wird die Verzerrung eingestellt und der Level-Regler dient zur Einstellung der Lautstärke, ohne jedoch den Grad der Verzerrung zu beeinflussen. Der Klangfarbe ist der des MF Drive nicht unähnlich, wenn auch deutlich begrenzter in seinen Regelmöglichkeiten.
Via Expression-Pedal können beide Modi nochmals um 6 dB angehoben werden, vorausgesetzt der Drive-Regler steht auf Maximum, da seine Einstellung immer die unterste Grenze des Expressionpedals definiert – was im Übrigen auch für die anderen Minifooger gilt. Bei dem Tone-Control handelt es sich um ein einfaches Tiefpass-Filter das hinter dem Boostsignal angelegt ist und mit dem ganz klassisch die Obertöne abgesenkt werden.
Auch der MF Boost ist ein gut durchdachtes Gerät, das nicht einfach nur das Gitarrensignal lauter macht, sondern von subtiler Sättigung bis hin zur warmen Verzerrung reicht. Vor allen Dingen ist es aber ein wunderbares Tool, um Kontur und Definition eines Tones hervorzuheben.
Danke für den Bericht, ich hätte gerne noch etwas zum Moog MF-Delay gelesen..
@danielxiang Liefern wir schnellstmöglich nach :)
Sehr schöne Soundbeispiele.
Beim „ring only“ werden Erinnerungen an den seligen Snakefinger wach…..
Hallo,
sehr guter Lese und Hörstoff. Ich stelle mir die Tretminen hinter den Volcas und der Monotribe sehr interessant vor. :-)
Ich könnte mir den Ring-Modulator gut in Verbindung mit meinem Mother-32 vorstellen: VCO-Square-Out in den MF, MF-Out in den Ext-In des M-32, und EG- ode LFO-CV in den Expression-In des MF. Mal sehen…