Nur für Wolkenstürmer
Es war nur eine Frage der Zeit, wann Roland die bereits für die AIRA- und Boutique-Serie emulierten Drum-Klassiker TR-808 und TR-909 auch als reine Software bringen wird. Doch die Sache hat einen unschönen Haken, denn die Instrumente sind nur in der umstrittenen Roland Cloud verfügbar.
Man darf annehmen, dass die neuen TR-808 und TR-909 Virtual Instruments (als Plug-ins für die Schnittstelle VST und AU) auf den ACB-Algorithmen beruhen, die auch schon in der TR-8 bzw. TR-08 und TR-09 verwendet wurden, wobei für die beiden Boutique-Geräte bereits angeblich eine Überarbeitung stattfand.
Auf dem kleinen Werbebild, das bislang veröffentlicht wurde, kann man den GUIs leider nicht viel entnehmen. Offensichtlich wurden die an das Original angelehnten Boutique-Versionen der beiden Drummaschinen hier zum Vorbild genommen, was nicht nur die Optik, sondern auch die Funktionalität betrifft. Jedenfalls ist von der zusätzlichen Features der AIRA TR-8, wie zum Beispiel Effekte oder das Jog Wheel, nichts zu sehen.
Linksseitig erkennt man immerhin einen Browser, der vermutlich zur Verwaltung von Kits und Pattern dient, sowie einige Funktionstasten. Die bei der TR-808 VI auf der Oberseite angedeuteten Buchsen lassen auf eine volle Bestückung mit Einzelausgängen (in der DAW) schließen. Das ist angesichts der USB-Einzelausgänge der Hardware-Pendants auch zu erwarten.
Als drittes Software-Instrument kündigt Roland SRX Orchestra an. Dieses beinhaltet die Sounds des orchestralen Erweiterungsbords, das früher für die Rackmodule bzw. Keyboards der 90er und 2000er Jahre erhältlich war. Das GUI zeigt einen ganz ordinären Player mit einer Oberfläche wie ein 1HE-Rackmodul. Da es einen Edit-Button gibt, darf man hoffen, dass sich dahinter eine größere, graphische Editer-GUI verbirgt, mit der man die Klänge komfortabel bearbeiten kann. Mehr ist aus der Roland-Mitteilung leider auch hier nicht zu erfahren.
Einen kleinen Ausblick auf die Zukunft gibt schließlich die Aufschrift „Expansion Series“. Roland kündigt damit an, dass es noch weitere SRX-Bords aus der JV/XV-Ära als separate Software-Module geben wird.
Was sicherlich für großen Unmut sorgen wird, ist der Umstand, dass diese Software-Instrumente ausschließlich in der ungeliebten Roland Cloud verfügbar sind und nicht als einzelne Plug-Ins erworben werden können.
Wie viele 808/909s will Roland noch vermarkten?! Ist ja nicht so als hätte jeder sämtliche Variationen als samples vorliegen. Während Elektron mit dem RYTM MK2 die Messlatte höher schraubt, bemüht sich Roland eine bald 37 Jahre alte Erfindung zum x-ten mal zu vermarkten. Versteht mich nicht falsch, ich habe hier eine TR-8 rumstehen (meine erste drum machine) und bin zufrieden damit. Allerdings wird bald ein RYTM gekauft, weil damit einfach viel mehr geht. Vom Cloud-Model darf ich gar nicht erst anfangen… Hoffentlich überrascht mich Roland in denn nächsten Tagen und präsentiert etwas innovativeres.
Tja, Roland. Was da derzeit abgeht, ist wirklich unverständlich. Selbstüberhöhung ohne Ende. Irgendwelche Schlipsträger, vollkommen unkreativ – aber mit gut ausgestatteter Profitgier – schlachten alte Mythen aus. Traurig!
Leider wieder eine sehr lieblos erstellte Benutzeroberfläche aus dem letzten Jahrzehnt.
Vielleicht spricht da nur der Grafiker aus mir, aber das Auge isst irgendwie auch hier mit.
Und den Eindruck, mal eben schnell was auf den Markt zu werfen, nimmt es auch nicht unbedingt.
Unmut? Ich spüre da keinerlei Unmut.
Das ist schlicht und ergreifend: überflüssig.
… vor allem das SRX-Board… ganz großes Kino… und dafür dann Monatsmiete und nur abrufbar wenn online… gehts noch?
Bin noch nie ein Roland-Fan gewesen, aber das nervt echt langsam… Da lobe ich mir echt Korg, die mit der Legacy mal schnell für günstiges Geld ne echt gute Software abgeliefert….
Ich hoffe nur die Mitbewerber riechen da keinen großen Kuchen mit dem Dauerabo…