Von Aufbewahrung und Dämpfern bis zu Schutz und Einstellhilfen
Inhaltsverzeichnis
- Record Brush: Sauberkeit ist Notwendig
- Plattenspieler-Füße, Absorber statt Betonplatten
- Schwergewicht? Die Auflagekraft-Waage
- Headshell: Die Schnittstelle zum Tonabnehmer-System
- Schallplatten-Waschgerät: Knosti LP Cleaning Set
- Schutz für den Plattenspieler: Decksaver
- Außenhüllen für Schallplatten
- Transportboxen für Tonabnehmer-Systeme
- Thon Record Stand 75
- Kleine Helferlein für den schmalen Preis
Vinyl is back. Vinyl ist sexy. Die Schallplatte lebt. Real DJs play Vinyl. Die Menge an mehr oder weniger einfallsreichen Sprüchen zum Thema „Vinyl“ ist groß. Größer als das reale Wachstum der Verkaufszahlen von Schallplatten, aber es ist offenkundig: Schallplatten spielen nach wie vor eine Rolle auf dem Musikmarkt und sind ein geliebtes Medium für viele. DJs, HiFi-Enthusiasten oder einfach nur begeisterte Musikhörer:innen.
Doch was brauchen Besitzer und Besitzerinnen von einem Schallplattenspieler und einer Musiksammlung auf schwarzen Scheiben außer diesen beiden Dingen und einer „Stereoanlage“? Stereoanlage erlaube ich mir einmal in Anführungszeichen zu schreiben, denn: Ist schon einmal jemandem aufgefallen, wie kurios eigentlich dieser Name ist? Gibt es auch eine Monoanlage?
Zurück zum Thema: Welche Helferlein und Accessoires sind nützlich, notwendig oder perfekt für ein Geschenk? Wir haben ein paar Ideen zusammengetragen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Record Brush: Sauberkeit ist Notwendig
Eines der notwendigsten Zubehörteile bei Vorhandensein eines Schallplattenspielers im Hause ist eine Record-Brush, eine Bürste zum Reinigen von Schallplatten. Diese gibt es von knapp unter 10,- Euro bis hin zu knapp 30,- Euro. Antistatisch sollten diese sein, das sind diese aber meistens. Es gibt einreihige oder zweireihige. Ein Klassiker ist jene mit dem silbernen Griff, die es von vielen Händlern und „Herstellern“ als OEM-Produkt gibt. Diese sind für den Alltag absolut ausreichend.
The t.mix Record Brush: 7,50 Euro
Wer ein wenig mehr Qualität haben möchte, der kann auf die Version von Ortofon zurückgreifen, die Carbonfaser-Borsten bietet und ein wenig schlanker in der Bauform ist.
Ortofon Record Brush: 28,- Euro
Plattenspieler-Füße, Absorber statt Betonplatten
Wer seine Plattenspieler vom Tisch oder DJ-Pult entkoppeln möchte, der kann auf spezielle Füße zurückgreifen oder auf Absorber. Was zuhause eine Verbesserung des Klanges nach sich ziehen kann und eher im HiFi-Bereich zu finden ist, ist im Club-Leben eine nahezu unvermeidbare Notwendigkeit. Der Klassiker: Squash-Bälle und Gehwegplatten. Wer dies vermeiden möchte, der kann auf die Luke Absorber zurückgreifen. Diese nehmen das Prinzip von Betonplatte plus Squash-Bälle auf, sind dabei aber zum einen sehr viel einfacher zu platzieren und zugleich sehr viel leichter. Weniger als 4 kg wiegen die Absorber, die aus zwei Birkensperrholz bestehenden Absorber, die nahezu die Grundfläche eines DJ-Plattenspielers einnehmen, sind durch vier Schaumstoff-Dämpfer verbunden und verfügen zudem über Gummifüße.
Das Prinzip in „Sandwich-Bauweise“ mit Dämpfern dazwischen entspricht den Bällen und der Betonplatte und funktioniert auch im Club-Leben mit kräftigem Bass sehr gut. Dafür muss man allerdings auch rund 120,- Euro pro Stück zahlen.
Luke Absorber: 119,- Euro
Nicht viel günstiger sind die wohlbekanntesten Absorber-Füße im DJ-Zirkus: Isonoe als Hersteller von Rotary-Mixern, Isolatoren und Plattenspieler-Teilen ist nicht jedem bekannt, etwas bekannter könnten jedoch die Füße aus Großbritannien sein, zumindest vom Bild her.
Diese speziellen Füße verfügen über ein M6-Gewinde und passen an nahezu jeden DJ-Plattenspieler und können kinderleicht verschraubt werden. Die Füße gibt es bereits seit 2014 und waren früher ein Geheimtipp – in gewisser Hinsicht sind sie es noch heute. Vinyl-DJs wie Sven Väth schwören auf die Füße und reisen niemals ohne – jedoch nur in wenigen Clubs sind diese Füße zu finden. Für den Einsatz zuhause sind diese Füße eher etwas für den sehr anspruchsvollen DJ, für die Nutzung im Club bieten diese Füße jedoch eine sehr gute Entkopplung des Plattenspielers von dem Untergrund. 155,- Euro kosten aktuell vier dieser Füße – kein günstiges Invest also, wenn man zwei Plattenspieler ausstatten möchte.
Isonie Isolation System: circa 155,- Euro
Eine Alternative zu den Isonoe-Füßen könnten die TritonAudio NeoLev sein. Diese sind für Monitore, Plattenspieler und Co. geeignet und basieren auf sich abstoßenden Neodym-Magneten.
Ein Fuß kann bis zu 8 kg an Gewicht nehmen. Aber auch diese schlagen als 4er Set mit gut 200,- Euro zu Buche. Vorteil: Im Gegensatz zu den Isonie Füßen bieten sie oben einen flachen Teller und können somit für verschiedenste Geräte genutzt werden, da sie nicht im passenden Gewinde verschraubt werden.
Nachteil, diese sind schwieriger unter dem Gerät zu platzieren, da die Magneten die beiden Teile, aus denen die Dämpfer bestehen, nicht nur von einander weg, sondern auch auseinander halten. Ohne Gewicht auf dem Dämpfer kein „Zusammenhalt“.
TritonAudio NeoLev: 49,- Euro
Schwergewicht? Die Auflagekraft-Waage
Ein sehr hilfreiches Tool für wirklich alle Plattenspieler-Besitzer:innen: eine Waage für das Einstellen der korrekten Auflagekraft. Grob kann man dies bei vielen Plattenspielern über das Auflagegewicht am Ende des Tonarms einstellen (nach Ausbalancieren des Tonarms). Genauer jedoch geht es mit einer speziellen Waage. Da man hier im Bereich weniger Gramm arbeitet, ist es notwendig, dass diese Waage auch im Bereich der Nachkommastelle verlässliche Informationen liefert.
Pro-Ject liefert hier eine Waage, die in 0,002 Gramm Schritten bis 5 Gramm wiegen kann und eine sehr gute Möglichkeit zur Einstellung der Auflagekraft ermöglicht.
Pro-Ject Measure It E: 35,- Euro.
Headshell: Die Schnittstelle zum Tonabnehmer-System
Nicht jedes Tonabnehmer-System kommt vorinstalliert an einem Headshell. Somit werden diese „Anschlussstücke“ zu einem notwendigen Bauteil zwischen System und Tonarm. Von rund 15,- Euro bis hin in den dreistelligen Euro-Bereich, das Angebot an Headshells ist breit. Thomann bietet mit der Eigenmarke the t.mix ein Headshell in Silber oder Schwarz für rund 15,- Euro.
Ein wenig hochwertiger wird es mit Modellen von Ortofon oder anderen Herstellern. Hier hilft ein Blick auf das eigene Budget und das System, das verbaut werden soll. Ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis sollte hier ohne Frage zu finden sein.
The t.mix Headshell: 14,90 Euro
Schallplatten-Waschgerät: Knosti LP Cleaning Set
Über das Waschen von Schallplatten streiten sich die Geister. Die einen sagen „ja, auf jeden Fall“, andere sagen „nein, denn einmal feucht gewaschen ziehen die Platten erst Recht Staub an.“ Hier ist viel eigener Glaube mit im Spiel.
Viele jedoch kennen sicherlich die Waschmaschinen mit dem antistatischem Reinigungs-Fluid. Das Knosti ist dabei ein Klassiker und eine der einfachen Reinigungs-Maschinen, die aber für den normalen Gebrauch ihren Zweck erfüllt. Mitgeliefert wird Fluid und ein Ständer für die Schallplatten zum Trocknen.
Knosti Schallplattenwaschgerät: 44,90 Euro
Schutz für den Plattenspieler: Decksaver
Die meisten Plattenspieler haben ein Cover im Lieferumfang dabei, bei älteren, gebrauchten Modellen fehlt dieses jedoch. Oder, eine Schwachstelle vieler Cover, sie brechen leider schnell – gerade, wenn diese am Scharnier verbaut sind.
Eine gute Alternative zu einem Cover am Scharnier oder einem fehlenden Cover für verschiedene DJ-Plattenspieler sind die Decksaver Cover für die Technics SL-1210 Plattenspieler.
Diese passen für die Modelle MK2 bis MK6, aber auch für Pioneer PLX-1000 oder andere Plattenspieler der OEM-Reihe.
Vorteil dieser Cover: Sie bestehen aus Polycarbonat und sind bruchfest.
Kostenpunkt: 43,- Euro pro Stück.
Außenhüllen für Schallplatten
In einigen Plattenregalen an jeder Platte zu finden, in anderen Plattenregalen gar nicht zu finden: Außenhüllen. Ich persönlich bin ein ein großer Fan davon und alles an Alben und „wertvolleren“ Platten ist in transparenten Außenhüllen verpackt. Diese schützen vor Schmutz, aber auch vor den klassischen aufgerissenen Seiten, die Stellen an denen man die Platten greift, um sie ins Regal zu schieben oder herauszuziehtem oder oben vom Durchblättern in der Plattenkiste.
Geringer Einsatz, großartige Wirkung. Nicht jeder mag dies, denn das Lesen der Seiten der Cover wird dadurch ein wenig schwieriger und das Hineinschieben bei engen Regelflächen wird es leider auch nicht, dennoch, Außenhüllen sollten in jedem Plattenregal immer ausreichend zu finden sein. Stichwort: Davon kann man nie genug haben.
Glorious LP Sleeves: Und um bei 30,- Euro für 100 Stück
Transportboxen für Tonabnehmer-Systeme
Wer häufiger mal in Bars oder Clubs spielt oder aber verschiedene Tonabnehmer-Systeme besitzt, der freut sicher über ein Case oder eine gute Aufbewahrung für diese.
Hier gibt es zum Beispiel von Magma wie auch von Stokyo kleine Cases, sei es aus Kunststoff wie beim Stokyo für zwei Systeme oder aus dickem Nylon von Magma mit Platz für drei Systeme. In beiden Varianten sind die Tonabnehmer-Systeme im Inneren befestigt, beide bieten Platz für Ersatznadeln im separaten Fach/Netz.
Der Preis schwankt zwischen rund 30 und knapp über 50,- Euro.
Magma Headshell Case: 28,- Euro
Stokyo Blackbox: 53,- Euro
Thon Record Stand 75
Gut gestellt ist halb gewonnen? Wer seine Platten gern mal so hinstellt, dass er schnell durchsortieren kann, für den könnte der Record Stand 75 von Thon interessant sein. Hier stehen die Platten frontal vor einem in einem Ständer mit schräger Vorder- und Rückseite und können so gut von vorne nach hinten durchgeblättert werden. Gebaut wird der Ständer aus Multiplex sowie Acrylglas und bietet Platz für 75 Platten.
Ob ich so viele dort unter bringen würde, weiß ich nicht, aber für die top-aktuellen 30-40 Stück, die man häufiger mal hört, reicht der Ständer absolut aus. Bei vielen DJs und Plattenfans stehen diese meist vor dem Regel auf dem Boden. Oder hinter den Plattenspielern – wieso nicht einmal für ein wenig Ordnung sorgen?
Thon Record Stand 75: 39- Euro
Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Lösungen. Plattenboxen aus Holz/MDF oder ein klassisches Flightcase.
Die einen kann man auf das Regal hinstellen, andere sind Regal und Plattenfach in einem. Preislich liegen diese dann bei 25,- bis rund 130,- Euro.
Fun Generation Vinyl Shelf: 25,- Euro
Glorious Record Rack 330: 125,- Euro
Ein großes Flightcase, gerade ein großes, würde ich tatsächlich für den Transport nicht mehr nutzen (ich erinnere noch die Zeiten mit 80er und 100er Cases, 50/50 teilbar und wie man sich damals abgeschleppt hat), aber für die Unterbringung zuhause kann ein solches praktisch und schick sein. Alternativ hilft die Sackkarre.
Thon LP Case Live: 92,- Euro
Kleine Helferlein für den schmalen Preis
Ortofon Libelle – steht der Plattenspieler gerade? Denn das sollte er tun. Ein kleines simples Tool, eine kleine runde Wasserwaage, löst das Problem hilft bei der Ausrichtung des Plattenspielers. Kostenpunkt rund 9,- Euro.
Ortofon Libelle: 8,90 Euro
Das Auflagegewicht messen, aber kostengünstig und analog? Für rund 7,50 Euro kann man mit einer kleinen mechanischen Waage im Bereich von 1,25 bis 4 g wiegen.
Ortofon Style Pressure Gauge: 7,50 Euro
Da kann ich gleich, dank des guten Berichts meine zig LPs reinigen und neu einkleiden! 🤩
Wichtiger als Außenhüllen sind gefütterte Innenhüllen.
Kein Verhaken beim Rausziehen und Zurückstecken an Pappe und hartem Papier.
Bei den Antistaticbürsten sollte man aufpassen – viele haben keine leitfähige Verbindung zwischen Kohlefaserborsten und dem Griff. Als Folge werden die Platten statt ent- kräftig aufgeladen.
Die Knosti-Waschgerät in Ehren – wer seine Platten richtig reinigen möchte, ist mit einer richtigen Plattenwaschmaschine besser beraten z. B. Project VC-E, Okki Nokki usw.
Ist zwar teurer, reinigt aber wirklich gründlich. So lassen sich auch second hand Scheiben wieder porentief reinigen.
@harrymudd Danke für Deine Rückmeldung. Das Thema hat es in sich.🤯 Also lese ich noch mehr und entscheide mich danach. 🍻
@CDRowell Unter shorturl.at/fjX79 hast viel interessantes zu lesen…😎👍
@harrymudd Du solltest Deine Zwischenablage checken.
shorturl.at/fjX79 landet bei mir bei „Mira’s Wunschliste“ auf Amazon.
@mfk https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?board/14-phono-schallplatten-und-nadelreinigung/
Gerade die teureren Waschmaschinen sind eine wirklich tolle Sache, aber eher etwas für Sammler.
Dafür dauert der Prozess für jemanden, der die Platten öfter auflegt, einfach zu lange.
Bei Bedarf verwende ich static cleaner spray und ein softes Antistatiktuch. Klappt hervorragend.
Sehe ich genau anders herum: Jedes Reinigungsmittel, dass nicht restlos verdunstet, wie eben jene Antistatiksprays kleben früher oder später an der Nadel und verschlechtern den Klang und erhöhen den Verschleiß von Platte und Nadel.
Für unterwegs dann lieber eine gute leitfähige Carbonbürste und für eine Grundreinigung die Waschmaschine.👍
@harrymudd hey harrymudd,
ich habe den für mich besten Weg gefunden. Schnell und effektiv. Seit langem ohne merkbare Nachteile. Aber ich lasse mich gerne überzeugen. Schiess raus, Deine Alternative sieht wie aus?;)
(das die Nadel beim Auflegen nach 1-2 Platten gereinigt werden sollte ist klar. Da klebt oder hängt immer was. Mit oder ohne Spray)
Carbonbürste und gelegentlich PWM
@harrymudd Ist das nicht herrlich? Das von mir verwendete Spray verschwindet rückstandslos, eliminiert zu einem gewissen Grad Knistern und vermindert den Verschleiß der Nadel. Aber eine Carbonbürste leg ich mir trotzdem wieder zu. Hatte ich ewig nicht.
ein Antistatikmittel hinterlässt immer Rückstände sonst wäre die Platte nach dem Trocknen nicht mehr antistatisch😎