Der neue Stagepiano Konkurrent?
Lange Jahre wurde der Markt der Digitalpianos von den großen Platzhirschen Yamaha, Roland und Kawai dominiert. Hin und wieder tauchten die Firmen Korg und Casio auf der Liste auf, ansonsten gab es weitestgehend keine ernsthaften Konkurrenten. Jetzt schickt sich der Hersteller Alesis an, in diesem Marktsegment aktiv zu werden und bringt ein Digitalpiano namens Alesis Coda Pro auf den Markt. Obwohl die Amerikaner neben Monitoren, Audiointerfaces und Controllern schon lange Master- und Controllerkeyboards im Programm haben, ist das nun der erste Versuch, ein Keyboard mit integrierter Klangerzeugung auf den Markt zu bringen. Wir waren schwer gespannt und haben uns daher das Alesis Coda Pro zum Test ins Studio bestellt.
Aufbau
Ziemlich wuchtig, aber schön leicht kommt das Alesis Coda Pro daher. Im klassischen Schwarz gehalten bringt es rund 12 kg auf die Waage. Das leichte Gewicht kommt nicht von ungefähr, denn das Gehäuse des Coda Pro besteht komplett aus Kunststoff. Sauber verarbeitet, da gibt es nichts zu kritisieren.
Die Oberfläche ist klar in zwei Teile gegliedert, mittig prangt ein numerisches 3-Zeichen Display. Rechts davon befinden sich zunächst ein paar globale Funktionstasten, danach folgt die Soundsektion zum Anwählen der Preset-Sounds. Zehn Soft-Buttons stehen dafür zur Verfügung, allesamt zweifach belegt, so dass man beim Coda Pro auf insgesamt 20 interne Sounds kommt. Neben dem Coda Pro ist noch ein weiteres Modell erhältlich, das Alesis Coda. Funktional sind beide Digitalpianos komplett identisch, das Coda Pro verfügt gegenüber dem kleineren Bruder jedoch über eine Hammermechanik Tastatur. Dagegen ist das Alesis Coda nur mit einer leichtgewichteten Tastatur ausgestattet, allerdings ebenfalls mit 88 Tasten.
Links vom Display befinden sich weitere acht Funktionstasten, mit denen die interne Begleitautomatik, Demosongs, Tempo und Metronom gesteuert werden. Nahezu alle Tasten sind zusätzlich mit einer zweiten Funktion belegt, die man mit Hilfe der Shift-Taste aufrufen kann. Einerseits sind dies reine MIDI-Komandos, andererseits wird so aber auch die Dual- oder Layer-Funktion aufgerufen.
Abgeschlossen wird die Bedienoberfläche mit einem Netzschalter, einem Lautstärkeregler sowie einem Modulationsrad. Ist eine Funktion des Coda Pro nicht über eine dedizierte Funktionstaste aufrufbar, so findet sich diese als Zusatzfunktion auf einer der Tasten der Klaviatur. Hierzu gehören beispielsweise Reverb, Chorus, Touch (Anschlagsdynamik der Tastatur), Scale oder die Oktavierungs-Funktion.
Danke für den fairen und zutreffenden Test! Allerdings ist es doch nicht ganz der erste Versuch von Alesis, im Digitalpiano-Segment Fuß zu fassen. Es gibt seit einigen Jahren das „Alesis Cadenza“.
Allerdings stimmt auch hier die Soundqualität im Pianobereich nicht wirklich. Als Alesis noch Workstations und große Synthesizer baute, musste man schon konstatieren, dass alle Sounds (z.B. bombastische Orchesterklänge, metallische Technosounds oder Padsounds) besser waren, als die Abteilung „Klavier“. Auch beim guten alten QS 8.2 klang das Piano irgendwie leblos und zu hart. Allerdings konnte sich der Keyboarder damit im berühmten „Bandkontext“ gut durchsetzen. Ein Alesis-Digitalpiano, dass ja mehr im „Heimkontext“ eingesetzt wird, macht da wohl eher wenig Freude. Schade!
@umpin0651 Ich begreife nicht, wieso Alesis so abstinent gegen Qualität geworden ist.
Der ADAT war so zielmich das letzte Produkt, was begeistern konnte.
Ich habe das Gefühl, das von dieser Firma nur noch unausgewogene Geräte mit offensichtlichen Mindereigenschaften auf den Markt gebracht werden, welche jedem normal-tickendem Produktmanger sofort ins Auge / Ohr springen müssten.
Mir kam die Optik so bekannt vor, und siehe da: Es handelt sich um ein Piano des Herstellers Medeli, wobei das Coda dem SP-3000 entspricht und das Coda Pro dann dem SP-4000. Wer gucken will:
http://www.medeli.com.hk/?page=product&type=Stage%20Pianos
@microbug In der Branche sind OEM Versionen per Lizenzierung nicht ungewöhnlich, Medelin Digital Piano OEMs findet man auch bei anderen Herstellern. Ab einer bestimmten Stückzahl kann das dann auch DietmarB heißen :)
@k.rausch Hehe, vielleicht :)
Die Medeli-Sachen kennt man ja hier in D vor allem unter dem Label „Fame“ oder auch irgendwas mit „t“ vom anderen großen Versender.
@microbug Der Trend, ehemals erfolgreiche Marken als Aushängeschild für China-Hersteller zu verwenden, nervt.
Wo bleiben das 0815-Android-Pad, das X-te DECT-Telefon, Netzwerkkabel, Bluetooth Lautsprecher, Handycover, Smart-Watch, Gemüsehobel und Babyphones von Alesis?
Fällt dem Tester nicht auf, dass er das gleiche Gerät bereits 4 Monate zuvor getestet hat, nur unter einem anderen Namen?
https://www.amazona.de/test-thomann-dp-26/3/
Damals wurde das Soundsystem insgesamt noch als gut bezeichnet, jetzt soll es nur im befriedigenden Mittelfeld liegen…
Damals gab es nur einen Stern, jetzt auf einmal zwei.
@Amazone Ich meine natürlich umgekehrt:
Damals gab es noch zwei Redaktions-Sterne vom Tester, jetzt nur noch einen.
Keine Replik darauf mehr vom Tester?
@Amazone Hallo Amazone,
vielen Dank für die Info. Durch die unterschiedlichen Gehäuse klingen die beiden Geräte tatsächlich unterschiedlich.
@Felix Thoma Unterschiedliche Gehäuse??????
Ich habe das DP-26 und das Alesis Coda Pro gerade noch einmal auf der thomann Seite anhand der detaillierten Fotos verglichen:
Die gleichen sich bis auf die unterschiedliche Beschriftung wie ein Ei dem anderen…
Selbst die Anschlüsse auf der Rückseite haben augenscheinlich dieselben Positionen.