Eingänge und Basics
Im rund 12 Zoll breiten Clubmixer-Standardformat mit abgerundeten Ecken und der feinen mattierten Oberfläche macht der Neuling einen guten Eindruck, wenngleich die Chromelemente die Geschmäcker spalten dürften. Mit nur gut 5 Kilogramm Gewicht ist er einer der leichtesten Vertreter seiner Gattung, steht aber ausreichend fest da. Standardmäßig wird er mit einem Softbag mit eingearbeitetem Rahmen geliefert, damit er auch lange seine frische Optik behält.
Anschlussseitig werden nur vier Analogeingänge geboten, von denen zwei auf Phono umgeschaltet werden können. Warum gegen alle Konvention die Buchsen der rechten Kanäle hier immer oben sind, soll nicht weiter verwundern. Hinzu kommen aber vier Digitaleingänge (32 bis 192 kHz bei 24 Bit) und ein 8 In/8 Out USB-Interface mit 44,1 bis 96 kHz bei 24 Bit. Raus geht’s mit XLR, Klinke und Cinch sowie S/PDIF (32 bis 192 kHz rein 48 kHz raus), ferner stehen vier Faderstartanschlüsse für CD-Player bereit. Der ominöse X-Link-Anschluss für die Verbindung zu anderen, künftigen Allen & Heath-Geräten ist bisher noch ohne konkreten Nutzen.
An der Oberfläche befindet sich links der Aux-Kanal. Er nimmt entweder ein XLR-Mikrofon oder eine Line-Quelle auf, hat Gain, zweibandige Klangregelung und eine Vorhörmöglichkeit. Ferner kann er auch als Eingang für Kanal 1 dienen und damit von dessen vielfältigen Möglichkeiten profitieren.
Mittig finden sich vier prall gefüllte Kanalzüge wieder. LED-unterstützte Matrixwähler selektieren die Eingangsnummer, dazu wählt man, ob man den jeweils analogen, digitalen oder USB-Anschluss möchte und gaint ± 10 dB. Die versetzt platzierten EQ-Potis haben wie auch alle anderen Potis am Allen&Heath Xone:DB4 Plastikschäfte. Mit dem Unterschied, dass sie transluzent sind, um die Markierungsstriche der Potis eindeutig je nach Modus rot oder blau oder gemischt rot und blau leuchten zu lassen.
Per Kipphebel wählt man, ob man einen weichen EQ mit 12 dB Flankensteilheit und maximal 26 dB Absenkung haben möchte, oder einen Isolator, der mit 24 dB pro Oktave die Frequenzbänder wesentlich stärker voneinander trennt und, weil Isolator, völlig killt. Nach oben hin bieten beide Modi praxistaugliche 6 dB Boost. Im Filtermodus wird der Höhenregler zu einem Tiefpass und der Tiefenregler zu einem Hochpass, beide mit 12 dB Steilheit. Der versetzte und anders leuchtende Mittenregler ist dann für die Resonanz zuständig. Die Neutralstellung wären null Resonanz und seitlicher Anschlag bei beiden Filtern. Die Wahl des EQ-Modus wurde nicht für Gefechtssituationen geplant, was erklärt, weshalb eine Umschaltung hart erfolgt und über keinen Abholmodus verfügt, obwohl dies mit den digitalen Innereien (der EQ löst mit 48 Bit auf) leicht möglich wäre. Vielleicht wird eine solche Option über ein Update nachgereicht.
Wie immer bei Allen & Heath sind mir die Potikappen für meinen Geschmack zu kurz. Bei den EQ-Potis merkt man auch ein leichtes Spiel. Die Kippregler geben bei Druck alle ein wenig gefedert nach innen nach, das dürfte sie noch ein wenig robuster machen. Die sekundären Kipphebel von EQ und Eingängen sind kleiner, was sie gut vor Fehlbetätigung schützt.
Der DB4 müsste eigentlich auf PLatz eins stehen. Ich hatte zuvor einen DJM900, welcher wirklich gut ist aber mit einem DB4 klar nicht mithalten kann. Der Sound des DB4 ist, obwohl auch digital, deutlich wärmer als beim DJM900. Die Effektsektion des A&H sucht seinesgleichen und ist vielseitig einsetzbar.
Wer gerne etwas mehr Geld für einen MIxer ausgeben möchte, sollte sich dieses Gerät mal genauer anschauen.
Sehr schade, dass dieser Mixer nicht den ersten Platz einnimmt. Definitiv schlägt dieser Mixer in Klang, Effekten und Innovation den 900 Nexus. Dieser ist einfach nur ein Abklatsch des 800er Mixers. Aber meine Meinung in diesem Fall ebenso subjektiv, wie die des Autors.