Ein cremefarbenes Binding umschließt die kompletten Ränder der Gitarre, den Halsfuß mit eingeschlossen. Dem wurde auch gleich noch ein Gurtendknopf spendiert, somit lässt sich die Gitarre ohne Weiteres sofort mit einem Gurt einsetzen. Hier am Halsfuß sind auch weitere kleine Mängel in der Verarbeitung zu entdecken, was sich vornehmlich am nicht sauber ausgeführten Binding erkennen lässt. Dafür ist aber das Cutaway wirklich riesig, und da der Hals erst ab dem 14. Bund im Korpus verschwindet, lassen sich die 21 Bünde auch alle wirklich gut erreichen. Auch wenn die Saitenlage ab Werk für Solisten eher abschreckend wirkt. Was aber auch nicht unüblich für diese Preisklasse ist.
Auch der Hals besteht aus Mahagoni, besitzt eine separat angesetzte Kopfplatte und wurde zusammen mit dem Halsfuß im Korpus verleimt. Die Bünde des Palisandergriffbretts sind sauber eingesetzt und abgerichtet, auf Positionspunkte wurde gänzlich verzichtet, lediglich in der Oktavlage befindet sich ein dezentes Perlmutt-Inlay. Die Sattelbreite beträgt stolze 44,5 mm, was zusammen mit dem recht kräftigen Shaping der Halsrückseite für manche Spieler schon eine echte Herausforderung darstellen dürfte.
— Blick auf die Rückseite der Alvarez AD60 CE SB Dreadnought —
Die sechs gekapselten und verchromten No-Name-Mechaniken an der Kopfplatte entsprechen dem Klassenstandard – etwas hakelig in der Benutzung und dann und wann mal etwas träge im Stimmung halten.
Der B-Band Preamp
Der von der Firma B-Band stammende Onboard-Preamp der Alvarez AD60 CE SB Dreadnought versprüht erneut einen Hauch von Luxus am Instrument. Nicht nur der Preamp selbst mit seinen vier EQ-Bändern für Bass, Middle, Treble, Presence und dem Notch-Filter erweckt diesen Eindruck. Auch das Stimmgerät mit dem farbigen und beleuchteten Display trägt dazu bei, obwohl hier der praktische Nutzen sicher überwiegen dürfte. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern hat der Hersteller das notwendige Batteriefach des Preamps an das andere Ende der Gitarre verfrachtet, was gleich zwei Vorteile bietet: Zum einen wirkt das Batteriefach so einer eventuellen Kopflastigkeit des Instruments entgegen und zum anderen wird das Holz der Zarge an dieser Stelle nicht zu sehr durch eine übergroße Fräsung belastet.
— Luxuriös ausgestatteter Preamp von B-Band —
Direkt neben dem Batteriefach sitzen auch die Anschlüsse der Gitarre und das sogar in zweifacher Ausführung. Einmal im unsymmetrischen Klinkenformat und ein weiterer für symmetrische Signalführung im XLR-Format. Das wiederum ist gar nicht so üblich in dieser Preisklasse!
Ich hatte aus dieser Serie die Alvarez AG75CE Grand Auditorium. Ebenfalls mit B-Band Preamp, sowie Zederndecke und Sattel und Stegeinlage aus Knochen.
Meine hatte eine niedrige Saitenlage, war qualitativ gut verarbeitet und bespielbar. War damit sehr zufrieden, benutzte sie in erster Linie für Finger Picking, habe mich aber irgendwann für eine vollmassive entschieden.