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Test: Audeze LCD-2 Closed Back, Studiokopfhörer

(ID: 248866)
Audeze LCD-2, geräumige und bequeme Ohrmuschel

Audeze LCD-2, geräumige und bequeme Ohrmuschel

Klangeindrücke zum Audeze LCD-2 Closed Back

Wie auch beim Test des Beyerdynamic T5p 2. Generation habe ich sechs unterschiedliche Songs verschiedenster Genres zum Test in den Computer geladen, CD Standard 44,1 kHz, 16 Bit, stereo.

Klassik Orchester: Ravel, Bolero, Einspielung Orchestre de la Suisse Romande, CD Edition DDD.

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Eindruck LCD-2: Der Hallraum des Orchesters ist breit abgebildet, die Panoramazeichnung des Halbovals wird sehr detailliert wiedergegeben, Höhen und Tiefen sprechen gleichermaßen schnell an, dynamische Faktoren wie Spitzen des Blechs werden verhallt im Raum eingebettet und stechen nicht unangenehm hervor. Die Mitten sind zum Raum etwas überbetont. Der Track ist nicht ganz so luftig wie im Raum zu hören. Klassik generell ist im offenen oder halboffenen Kopfhörer luftiger zu erleben. Trotzdem ein sehr schönes Klangbild. Wir reden über Nuancen.

Eindruck im Raum: Das Klangerlebnis im Raum ist natürlich ein anderes, da der Schall auch von hinten wahrgenommen wird, man fühlt sich mehr im Konzert eingebettet.

Jazz, Fusion: Marcus Miller, Panther, CD The Sun don’t lie.

Eindruck LCD-2: extrem gute Ortung von Hall und Delay Zugehörigkeiten. Satte schnelle Bässe, weiche Höhen, sehr direkte Mitten, die Kompression der BD wirkt sehr griffig und die Synthiebass-Elemente sind vom Bass getrennt, der Shaker ist satt perkussiv zu hören, alle Panoramaparameter sind sehr fein abgestuft nachzuvollziehen. Die Snare, da sie im Mittenbereich liegt, ist etwas weit vorn.

Der LCD-2 ist irre schnell in Sachen Darstellung von Ansprache aller perkussiven Sounds.

Eindruck im Raum: Der Track umfliest den Sweetspot am Abhörplatz, gerade was im Panorama und im Tiefbass passiert, kann der Kopfhörer gegenüber dem Raum nicht zu 100 % wiedergeben, jedoch verdammt nah dran.

Pop: Seal, Crazy, CD 1991.

Eindruck LCD-2: Analoge und synthetische Drums sind perfekt voneinander zu unterscheiden, Sequencer und wandernde Signale von den Keys und den Gitarren sind fein gezeichnet wahrnehmbar, die Gesangsspitzen der s-Laute sind mir über den LCD-2 etwas zu spitz. Die eingesetzten Mehrstimmigkeiten, die den Song so reizvoll machen, erlebt man ausgewogen. Hallräume und einzelne Modulationseffekte, beispielsweise der Gitarren, sind sehr breit und griffig dargestellt. Gefühlt passiert alles auf 9 Uhr 12 Uhr und 3 Uhr, dazwischen nur bedingt, der Raum bildet das durch dessen Volumen homogener ab.

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Eindruck im Raum:

Seals Pop Masterpiece erfüllt den Raum noch mehr um einen herum, der Kopfhörer macht schon Spaß, der Raum jedoch noch mehr. Die s-Laute verwischen etwas mehr im Hallanteil bzw. mit der gesamten Produktion. Der LCD-2 macht das Greifen nach kleinsten Panoramaveränderungen sehr plastisch.

Funk, Fusion, Soul, Pop: Earth, Wind and Fire, September, CD Greatest Hits 1978.

Eindruck LCD-2: eine Band in Vollbesetzung mit allen Extensions, die man nur haben kann. Präzise gespielt und extrem aufgeräumt gemischt, jedoch trotzdem im Stil der Zeit oder besser gesagt zeitlos, denn der Song funktioniert noch heute ohne Remix & Co. Der Kopfhörer ortet alles megagenau und zeichnet auch über die Panoramabreite hinaus ab. Die Mitten sind bei 1 kHz mit breiterer Glocke leicht überbetont für meine Ohren, aber der Gesamtsound ist Spaß pur.

Eindruck im Raum:

Im Raum klingt die Produktion typisch Ende 70er, der LCD-2 macht diese etwas moderner und kompakter, ohne jedoch auf Feinzeichungen zu verzichten, die im Raum mit dem Hallanteil hintergründiger weil diffuser werden.

Prog Rock: Yes, State of Play, CD Talk 1994.

Eindruck LCD-2:

Perfekte Wahrnehmung der Hallräume, schöner, sehr aufgeräumter, druckvoller, stereoempfundener Tiefbassanteil. Die Snare und auch die Vocals sind kräftig vorn, besagte Mittenfrequenzen transportieren diese direkt vors Gesicht, aber auch ins Panorama. Der Plektrumbass des viel zu früh verstorbenen Chris Squire ist richtig plastisch, als ob man im Studio vor dem Amp sitzt.

Eindruck im Raum:

Das Raumerlebnis der Tiefbässe ist voluminöser im Bauch zu spüren. Die Produktion ist nicht so direkt, aber dynamischer abgebildet im Vergleich zum Kopfhörer.

Metal: Slayer, Discible 2001.

Eindrücke:

Der LCD-2 macht diesem Track für meine Ohren die schwächste Performance, da Gitarren, Vocals und Drums ziemlich aggressiv und mittig gemischt sind und der LCD-2 das für mein Gehör überbetont. Das hat zur Folge, dass die Ohren leichter schlappmachen und man nicht die Lautstärke hören möchte, zu der einem der Song eigentlich verführt. Trotzdem sind die Instrumente, also auch alle Bestandteile der Drums, fein abgestuft zu orten, Slayer Neuzeit Drummer Paul Bostaph trommelt sich sprichwörtlich die Seele aus dem Hinterteil und bevor von eingefleischten Fans Drummer Personaldiskussionen aufkommen, Dave und Paul wissen beide, wie es geht. Im Raum gehört macht die Nummer mehr Druck und hat mehr Eier.

- Verdade vs Audeze LCD-2 --

Verdade Monitore gegen Audeze LCD-2 Closed Back

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Fazit

Der Audeze LCD-2 Closed Back Kopfhörer überzeugt im Test, wenn nicht gefühlt ein leichtes Überangebot an Mitten da wäre, so jedenfalls mein Eindruck. Der geschlossene Kopfhörer hat eine tolle Gesamtperformance im Studio, da er sowohl die Dosierung von Hallräumen als auch feinste Panoramaveränderungen detailliert abbildet. Untenrum extrem gut aufgeräumt, schnell und präzise, obenrum luftig und facettenreich, mittig breit und direkt.

Wer es gerne etwas üppiger im Design mag, kommt voll auf seine Kosten. Die Optik ist ein Statement, leider ist dazu die etwas grobmaschige Art der Größenverstellung dieser Preisklasse meiner Meinung nicht würdig. Das ist Jammern auf hohem Niveau und mag individuell anders wahrgenommen werden. Unbedingt antesten mit ein Paar der Lieblingssongs im Gepäck. Bitte postet eure Eindrücke, unser Gehör ist schließlich individuell.

Plus

  • Technologie Know-how
  • schnelle und sehr transparente Ansprache
  • Ortung von Panorama und Räumen
  • Design
  • Passform
  • Kabelanfassgeräusche sehr leise wahrnehmbar

Minus

  • Gewicht des Kopfhörers nachteilig bei raschen Kopfbewegungen und langem Tragen
  • kein Case im Lieferumfang dieses Modells
  • leichte Überpräsenz der Mitten bei breitem EQ-Verlauf um 1 kHz (empfunden von meinen Ohren)

Preis

  • Ladenpreis: 999,- Euro
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