Mit Verzerrung und Saturisation in die Vollen!
Aber hoppla, aus was für einem Material wurde denn dieses Produkt gefertigt? Als ich den Audient ASP 800 das erste Mal aus seiner Verpackung schäle, hat man das Gefühl, einen Amboss auf seine Arbeitsfläche zu hieven. Knapp 4,5 Kilogramm bringt das äußerst massive 1 HE Stahlgehäuse auf die Waage, was aber zugleich auf eine lange Lebensdauer schließen lässt.
Immerhin möchte man die achtkanalige Kombination aus Mikrofonvorverstärker, A/D-Wandler und zum Teil auch Audioprozessor eine Zeit lang nutzen, wenn man sich erst einmal mit der Materie beschäftigt hat. Und dazu gibt das Produkt jede Menge Anlass, wie sich im Laufe des Tests noch heraus stellen sollte.
Konzeption
Beim Audient ASP 800 handelt es sich um einen in England entwickelten und in China gefertigten achtkanaligen Class A Preamp (Gain bis +70 dB) hauseigener Fertigung, wie sie auch in der Audient 8024 Konsole Verwendung finden. Neben der Tatsache, dass alle Kanäle über eine schaltbare 48 Volt Phantomspeisung und Vordämpfung verfügen, bekamen die Kanäle 1 und 2 eine weitere Sonderbehandlung. Hier gibt es neben einer wahlweisen Phasenumkehr und einem DI-Eingang auch zwei Besonderheiten namens HMX und IRON, welche massiv in die Klangfärbung eingreifen und einen Hauch der Konsolen der Sechziger und Siebziger bieten sollen.
Ebenfalls auf der Frontseite schaltbar von 44,1 bis hinauf zu 96 kHz bei 24 Bit ist die Wortbreite der Burr Brown Wandler, die das Signal über zwei optische Toslink-Ausgänge weiterreichen.
Rückseitig ermöglicht ein Spannungswahlschalter nebst Kaltgerätestecker einen weltweiten Einsatzbereich. Acht verriegelbare Kombibuchsen von Neutrik ermöglichen im Input Bereich einen symmetrischen Anschluss von XLR- und TRS-Steckern. Da das Audient ASP 800 über eine eigene Wordclock verfügt, befindet sich hier ebenfalls der BNC-Input. So weit, so gut.
Spätestens hier werden die ersten unter euch die Frage nach den analogen Outputs stellen. Diese gibt es, aber man macht dem User in diesem Bereich das Leben etwas schwerer als nötig. Die passenden acht analogen Outputs liegen nur im Tascam-eigenen B25 Anschlussformat vor. Wer also acht Standard XLR-Outputs o.ä. benötigt, muss auf eine externe Kabelpeitsche zurückgreifen, die nicht zum Lieferumfang gehört. Es gilt also, bei entsprechender Nutzung nochmals ca. 100,- Euro im Budget zu verbuchen. Die Meinungen über den Lieferumfang gehen diesbezüglich natürlich auseinander, allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass Audient dieses Produkt primär auf die digitale Nutzung hin konzipiert hat, z.B. in Zusammenarbeit mit der hauseigenen ID Interface Linie.
wieso spricht man eigentlich immer noch von burr-brown wandlern, wo doch diese firma schon vor jahren von texas instruments geschluckt wurde und die chips seit dem auch unter diesem namen vertrieben werden?
@dilux aus dem gleichen Grund warum man immer noch noch von Warsteiner Pils spricht, obwohl die Firma schon vor Jahren von Dr. Oetker geschluckt wurde … ;-)
@Axel Ritt nö, weil warsteiner drauf steht, auf den „burr-brown“-wandlern steht texas instruments drauf!
@dilux Im Gegensatz zum Örtchen Warstein (wo kein Bier erfunden wurde) haben die Herren Burr und Brown eben etwas hinterlassen, was sich aufgrund des guten Namens auch gut verkauft. TI-Wandler wäre ja auch ein Graus…
Saturisation? Lustiges Wort, taucht gleich in zwei Überschriften auf. Sollte wohl „Saturation“ heißen, die es im Deutschen und Englischen in gleicher Schreibweise gibt.
@Markus Galla Ist es nicht Sättigung oder Saturierung? Das ist wirklich als Frage, keine Besserwisserei.
„Spätestens hier werden die ersten unter euch die Frage nach den analogen Outputs stellen.“
Falsch, spätestens hier kommen die Fragen nach den digitalen Outs. 2 TOS Link nach aussen ist die einzige Info, die ich fand. 2, damit bei die 8 Kanäle auch bei höherer Samplingrate oder Bitbreite erhalten bleiben?
Vielleicht bin ich da der einzige, aber mich interessieren Vorverstärker, die auch als Audiointerfaces nutzbar sind (den gegebenen Anschluss am Rechner vorausgesetzt) Auch, ob der TOS Link z.B. auch als S/P DIF konfigurierbar ist. Das ermöglicht den direkten Anschluss an den Mac als 2 Kanal Interface
@Tai Du bist nicht allein ;-)
Der Audient ASP800 als Audiointerface wäre sehr interessant.
Schon wieder Kombibuchsen. Meine alten Octopres von Focusrite haben zwar keine Klangfärboption, aber ersparen mir immerhin die lästige Arbeit, gelegentlich hinter das Rack kriechen zu müssen.
Wenn das Gerät genauso lecker klingt wie es aussieht, dann wäre der Preis ja fast ein Schnäppchen.
Ich finde ja ein Killerfeature der Audient-Adat Wandler ist ja, dass man für den 96khz-Betrieb einen zusätzlichen ADAT-Ausgang hat, und somit alle 8 Eingänge am Interface nutzen kann und sich im Grunde den Kauf eines weiteren ADAT-Wandler sparen kann.
Ich weiss nicht welcher Wandler das sonst noch bietet, aber Standard ist das definitiv nicht.