Editierung
Die Klangeditierung erfolgt über mehrfach belegte Tasten und einen Encoder. Zwischen den beiden Tastenreihen wechselt man mit einem Umschalter, muss dann aber über Shift wieder zwischen zwei Funktionen wählen. Nach etwas Einarbeitung kommt man damit klar, aber als optimal kann ich das System nicht bezeichnen. Auch sind einige Kürzel in dem numerischen Display kryptisch geraten. Wer nur gelegentlich eigene Klänge schraubt, wird sich wohl öfter in das Konzept neu hineindenken müssen. Wer sehr viel schraubt, kommt zwar sicherlich damit klar, jedoch wird hier der Wunsch nach mehr Bedienelementen wach. Jedenfalls war das während des Testes bei mir der Fall.
Sound
Schon die erste Nord Drum konnte in puncto Sound voll überzeugen, der Nachfolger steht dem natürlich in nichts nach. Klassische Analogdrums sind für die Klangerzeugung kein Problem. Auch wenn kein historisches Vorbild emuliert wird, lassen sich z. B. viele TR-mäßige Sounds durchaus authentisch rauskitzeln. Doch im Grunde ist Nord Drum 2 eigenständig und vor allem vielseitiger. Eine echte Stärke sind Sounds, die akustischen (Fell)-Drums ziemlich nahe kommen und für einen Drumsynth ungewöhnlich dynamisch spielbar sind. Die Cymbals hingegen können ihre synthetische Herkunft nie verbergen. Mit den FM-Algorithmen gelingen wunderbar metallische Percussion, die vom sanften Gamelan bis zu schrägen Blechtrommeln reichen. Ein Beat sagt mehr als 1.000 Worte, die Audiodemos geben einen besseren, wenngleich aufgrund der ungeheuren Flexibilität der Klangerzeugung, doch nur begrenzten Eindruck als schnöde Beschreibungen.
Hardware & Nord Pad
Nord Drum 2 ist etwas breiter als der Vorgänger, aber immer noch sehr kompakt. Auf der Rückseite geht es dicht gedrängt zu. Neben Stereoausgang und MIDI-I/O nehmen vor allem die sechs Trigger-Eingänge viel Platz in Anspruch. Daneben ist zusätzlich eine Ethernet-Buchse vorhanden. Doch damit geht es nicht ins Internet, vielmehr dient dieser Eingang zum Anschluss des Nord Pads. Eine clevere Lösung, hat man doch mit nur einem Kabel sechs Drumpads gleichzeitig verbunden.
Danke für den ausführlichen Überblick. Die Klangbeispiele gefallen mir gut und vermitteln einen sehr guten Eindruck von den Möglichkeiten.
Beim Nord Drum 1 reicht ein Doppelklick in der entsprechenden Reihe um direkt zum Parameter zu gelangen. Den Umweg über „Row Select“ kann man sich also gerne sparen.
Bekommt man aus dem Drum2 auch realistische akustische Drumsounds raus? Bin schon des längerem auf der Suche nach einer gut klingenden Alternative für mein Td9v2 (mit VexExpressions „Naturals“) für Live-Auftritte und will mir Variante mit PC und VST nicht antun. Stellt das Drum2 da eine Alternative da, oder ist es eher für andere Anwendungsfälle gedacht? Die Soundbeispiele klingen ja eher elektronisch.
@Mathenedor Nein, Nord Drum macht keine Sounds, die man als ernsthaften Ersatz für akustische Drums nehmen könnte. Es ist und bleibt ein Drum-Synthesizer. Er kann zwar akustische Drums imitieren wie es kaum ein zweiter Drum-Synth kann, aber natürlich hört man den Syntheseansatz immer raus. Eine Alterntive zu Rolands TD ist er diesbezüglich nicht.
@der jim Ok, danke für die Info! Werd beizeiten mal die Reise zu einem Händler unternehmen der das 2Box DrumItFive im Ausstellungsraum hat, vielleicht ist dieses Modul ja eine Alternative!
@Mathenedor Hi Mathenedor,
kleiner Tipp: Wir haben gerade ein 2Box DrumItFive in der Mangel. Der Test erscheint noch vor Weihnachten!
@Peter Zettl Oh, danke für den Tipp, bin schon sehr gespannt auf den Test! Mich persönlich würde auch brennend die Zusammenarbeit des Moduls mit herstellerfremden Pads (z.B. Roland) interessieren!
Die 2box Komplettsets scheinen ja im Moment vergriffen zu sein. Nicht mal Big T führt sie.
ich hab das teil seit ca 2 monaten und bin sehr glücklich damit!
dem test (dem ich in allen punkten zustimme, hatte die erste auch kurz und schnell zu gunsten der zweiten zurück gegeben) möchte ich noch hinzufügen dass auch die hihat/cymbal sounds zwar immer in der elektronischen ecke bleiben, sie aber durch die unfassbar dynamische art zu spielen sehr lebendig und dadurch irgendwie „echt“ klingen.
das gilt eigentlich für alle sounds – das ist der erste plastikdrummie den ich habe/hatte der durch seine dynamik und spielbarkeit an echte trommeln rankommt.
und trotzdem kommt da ein druck raus, der es mit meiner vermona drm1 mk3 aufnehmen kann. auch für bassdrums! nur die mbase hat dann noch nen ganzen ticken mehr fett da unten.
alles in allem ein sehr zeitgemäßes, modernes gerät was ich sicher lange haben werde! hat clavia sehr gut gemacht ;)
Auch für Beatbox-Freunde mit Nord Beat sehr komfortabel und kreativ bedienbar.
…hat mal einer zu einer Anzeige geschrieben: „Der Nachfolger kostet weniger, das wird sich nicht verkaufen!“
Der Nachfolger ist zwar kompakter u. günstiger, hat aber keine Trigger-Eingänge und das Pad fest verbaut („Hau auf de Knöbbe, Erwin!“). Dazu bis auf den 2ten T-Bridge weniger Modelling-Algos. Oh ja toll, Reverb & echtes Delay. Wow… Insgesamt zu 50/50 ein Rückschritt. Der Prototyp kam btw noch im ähnlichen Gehäuse wie die 2er.
Mittlerweile zahlt man 600-700 für die Unit und wenn man Glück hat (wie ich) nur 130-150 brandneu fürs Nord Pad 6. Man muß halt ganz Europa bzw. auch US abgrasen. Aber das gilt generell. Vllt. kommt in 1/10 der Fälle mal Zoll etc., immer noch günstiger – grade aus Japan. Irgendwie scheint Ihr Deutschen Angst davor zu haben im Ausland zu bestellen. Warum?
Boah was für ein Ding! Mega robust und das Drumpad muss man nicht unbedingt dazu kaufen, macht aber Sinn. Man kann das Ding auch z.B. über die kostenlose Sequenzer App steuern. In Sachen Elektro Drums haut es einen Soundtechnisch um… ich kenne keine Drummachine die einen so wegballert… Natürlich ist die Version3 noch stylischer und nur noch ein Teil. Ich sollte die beiden mal vergleichen, hihi. damals gekauft auf der Suche nach Simmons drums, jaja die 80er – ich lieb sie seit der Zeit bis heute… Checkt dieses Schlachtschiff mal aus! Mittlerweile gebraucht viel günstiger…