Drumcore
Mensch, Sly Dunbar hatte ich doch ganz vergessen! Den wollte ich doch für das heutige Drumrecording einladen. Na, was soll’s! Ich habe ja eh schon seine coolsten Reggae-Grooves auf der Festplatte – dank Drumcore! Was sich Submersible Music aus Seattle dabei gedacht hat, grenzt ein wenig an das Ding der berühmten Unmöglichkeit: Mit der Rewire-kompatiblen Standalone-Software Drumcore soll es möglich sein, wirklich natürlich klingende Drumtracks von High Class Drummer spielen zu lassen. Dabei stehen die Audiofiles innerhalb einer komfortablen Finder-Oberfläche auch als MIDI-Daten zur Verfügung. Das klingt alles sehr viel versprechend – schauen wir uns das Tool mal genauer an.
Installation
Das Thema Installation ist rasch abgehandelt. In der Drumcore-Box finden sich zwei DVDs mit insgesamt 8 GB Material, dem Programm und einer Registration-Card. Die Installation nimmt etwas Zeit in Anspruch, um die Daten auf die Festplatte zu schaufeln, aber die nachfolgende Lizenzierung per Challenge-Response ist völlig unkompliziert und gleich erledigt. Ein Handbuch sucht man vergebens aber in der Box finde ich noch eine Kurzanleitung, die mich über die Grundfunktionen des Programms aufklärt und mich schon die ersten Grooves anspielen lässt. Überblick Sample-CDs mit lockeren Grooves hat wohl jeder bereits zum Abwinken im Schrank. Der Einsatz diese sperrigen Materials ist mühsam und die Chance, den richtigen Beat zur richtigen Zeit… Na, das dauert alles viel zu lange. Viel einfacher wäre es, fertige Loops, eingespielt von Top-Drummern mit Intros, Beatvariationen und Fills auf Knopfdruck zur Verfügung zu haben – am Besten sortiert nach Styles, nach Wunsch nach Drummer oder nach Stichpunkten in einer übersichtlichen Suchmaschine. Natürlich sollte jeder Style in allen Geschwindigkeiten von, sagen wir 80 – 175 BPM, zur Verfügung stehen, damit wir nicht slicen müssen und der natürliche Sound erhalten bleibt. Tja, Submersible Music Inc. hat sich mit Ihrem Drumcore dieses breite Anwendungsspektrum an die Brust geheftet und – soviel lässt sich sagen – einiges davon umgesetzt. Drumcore bietet im Überblick:
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Standalone Programm für MacOSX 8 GB Loops und Fills in einer Auflösung von 48 kHz und 24 Bit und als MIDI-File von Top-Drummern wie Jeff Anthony (Sheryl Crow), Ben Smith (Heart), John Bishop (Mark Murphy, Ernie Watts), Matt Sorum (Guns N‘ Roses, Velvet Revolver), Tony Braunagel (Bonnie Raitt, Taj Mahal), DJ Syze-up (UltraNaté), Ned Douglas (Dave Stewart, Simply Red), Alan White (John Lennon, Yes), Sly Dunbar (Bob Marley, Black Uhuru), Zoro (Lenny Kravitz, Bobby Brown) Michael Shrieve (Santana) Suchfunktion/Datenbank nach musikalischen Kriterien Integriertes MIDI Drum-Modul. Einzelsounds und Loops spielbar über Rewire Drum-Kit um MIDI-Files mit verschiedenen Sound abzuspielen Gabrielizer – bringt Abwechslung in die Grooves Die Export-Funktion erlaubt das Abspeichern der generierten Loops als AIF- oder MIDI-File in einen freiwählbaren Ordner. |
Drumcore arbeitet laut Herstellerseite ‚nahtlos’ mit den wichtigsten Host-Programmen wie ProTools, Logic, Cubase etc. zusammen. Nach näherem Hinsehen entpuppt sich diese Integration als trügerisch, denn wer denkt, er bekomme mit Drumcore ein pflegeleichtes Weichspül-PlugIn, das selbstverständlich vollautomatisierbar ist und sich brav nach dem Host-Clock richtet, liegt leider daneben. Drumcore arbeitet nur als eigenständiges Programm, das zwar über Rewire in die Audiokanäle – beispielsweise von Logic – eingebunden werden kann, aber darüber hinaus nur folgende Schnittpunkte aufweist: Start und Stopp über den Rewire-Host. Ein Tempo-Sync ist bei Audioloops natürlich nicht möglich. So muss das Tempo im Drumcore und Host separat auf den gleichen Wert eingestellt werden. Schön wäre, wenn Drumcore sich auf Wunsch nach dem Host richten und aus seinem Fundus den richtigen Loop vorschlagen würde – per zugeschalteter Slice-Option auch in allen BPM-Zwischenschritten. Aber wir sind ja bei Versionsnummer 1.0, das kann ja noch kommen.