Masterclock für analoge Sequencer
EHX ist immer für eine Überraschung gut. Die Marketingstrategie kann man mit einem Wort zusammenfassen: Guerilla. Klammheimlich wurde der Electro Harmonix Clockworks Rhythm Generator/Synthesizer, wie das Teil mit vollem Namen heißt, wieder aufgelegt und ist nun auch verfügbar.
Indirekt werden hier zwei Fragen beantwortet. Warum finden wir dieses Gerät in der Amazona BEATS Redaktion? Und warum findet sich ein Artikel des Autors in der BEATS Redaktion wieder? Erstens, Clockworks Rhythm Generator/Synthesizer ist in ein 4-kanaliger, analoger Zeitteiler und Trigger für diverse Klangerzeuger, die mit Triggerimpulsen angesteuert werden können, Stichwort Korg Volca Serie und Korg Monotribe, Korg SQ-1 Sequenzer. Oder das EHX Crash Pad oder der Eight Step.
Klarer Fall für Amazona BEATS, hier genauer hinzusehen.
Zweitens, EHX hat in meinem Setup einen festen Platz. Electric Mistress, Small Stone, Eight Stepper und Expression Pedale sind für mich unverzichtbare Ergänzungen im Studio und Musikeralltag. Auslöser war hier eine Cover-Version von Pink Floyd „On the run“ nur mit Electro Harmonix Gear, zu sehen auf Youtube.
Das Wort Synthesizer im Produktnamen mag Verwirrung stiften, Clockworks erzeugt keine eigenen Klänge, sondern nur Impulse. Er nimmt externe entgegen und verarbeitet diese. Da hier aber im internen Modus ein Puls synthetisiert wird, ist es im Englischen eben auch ein Synthesizer. Wie gut oder schlecht das Clockworks macht, darum wird’s sich in diesem Artikel drehen. Wer mit EHX nichts anfangen kann, der findet an dieser Stelle eine Einführung in die sehr interessante Firmengeschichte.
Electro Harmonix Clockworks kommt in einer unscheinbaren Verpackung daher. Nach dem Auspacken erwarten uns das Gerät und ein 18 V Wandstecker, eine kurze und knappe Bedienungsanleitung mit den Eckdaten. Hier die erste Beobachtung. Die Anordnung der 6.3 mm Mono-Klinkenanschlüsse wurde im Vergleich zum Original geändert. Zweite Änderung: Das Gerät wird nicht mehr komplett von links nach rechts bedient, sondern Masterclock und INT/EXT-Kippschalter befinden sich rechts. Die je zwei Regler Divisor und Level für CH1 – CH 4 sind von links nach rechts angeordnet. Im Gegensatz zum Original finde ich diese Bedienlogik besser, da sie der „Mischpultanordnung“ entsprechen. Was ich allerdings als Manko bewerte, ist das Fehlen eines Ein/Ausschalters. Das weiß lackierte Gehäuse steht rutschfest und auf angeschraubten Gummifüßen. Die Regler sind leichtgängig. Dennoch so präzise, dass sie den angepeilten Einsatzzweck erfüllen.
Die große Begeisterung wil sich bei mir nicht einstellen. Eine Veränderung der Geschwindigkeit im korrekten Verhältnis zur Clock können mein Korg Volca Keys und mein Minibrute auch. Das kann ich dann direkt am Gerät einstellen. Hier und da würde sich eine Gelegenheit ergeben, diese Funktion über den EHX Clockworks nachzurüsten, aber ich finde es verzichtbar, wenn nicht jedes Gerät dies kann.
Toll wäre ein Schweizer Taschenmesser in Sachen Clock gewesen, mit 3,5 und 6,3 Anschlüssen sowie Midi und die Verbindung mit dem Sync der Digitech JamMan Loop-Pedale.
@gutzufuss Moin Gutzufuss,
das ist was Anderes. Der Clockworks fordert mit Level und Divider grade zu zum spielerischen Umgang auf. Die Sweeps der Volca Keys und die Anwort des System 1m im Hörbeispiel Clockworks_treibt_sequenzer_volcas_System1m zeigen das auch gut auf, guck dir mal Weinglas Youtube Channel an. Grüße ToB
Cooles Teil.
Werd ich mir vielleicht zulegen. Auf jeden Fal billiger als die meisten Modular-Heinze :-)
Sehr cooles Teil, das über einen gängigen Clock Divider weit hinausgeht. Ich habe damals eines der ersten hier erhältlichen Teile gleich gekauft. Dieses Video mit Korg MonoPoly und Simmons SDS8 zeigt, was es kann: https://www.youtube.com/watch?v=hLShB8SCysM
@weinglas Legendäres Video! Zeigt alles und vorallem zeigt es wie man damit richtig Spass haben kann. :)
@Toby Super Bericht! Ich mag die kleinen EHX Bodentreter.
Danke Dir Marko! Da werde ich ja ganz rot!
Und natürlich danke auch an Toby. Gut gemacht! Ich hätte nie gedacht, dass ein solch spezielles Gerät hier auch getestet wird.
@weinglas Hallo Weinglas,
Spezielles Gerät ja, die Amazonaredaktion und Autoren sind ja auch positiv speziell. Ich hab dem Jim vorgeschlagen diesem Teilchen einen Artikel zu widmen. Da ich der Meinung bin, das es zu Beats gehört. Ausserdem ist es wichtig nach Links und Rechts zu gucken. Zum anderen habe ich unmidifiziertes Vintagegear, das wird auch nicht midifiziert. und die wollen auch im Takt spielen. EHX ist halt immer für eine Überraschung gut. Positiv, das die Qualität jetzt passt. Was mich noch freuen würde, wenn EHX den Polyrhythm neuauflegt.
@weinglas Hallo Weinglas,
ich musste tatsächlich 1 Jahr auf meinen Clockworks warten. Insofern kann man meinen ersten Absatz im Artikel als Kritik betrachten. Ich mag den Clockworks. Und seine Fähigkeiten.
Der Level wird über die länge des Trigger-Impuls eingestellt ? hmm .
Das wird bei vielen älteren Geräten nicht funktionieren .
@Uli Ringhausen Nein, der Level stellt tatsächlich die Ausgangsstärke ein.
Das hat den Vorteil, dass man fast alles getriggert bekommt. Auch alte Vintageschätze, die oftmals Trigger von 10 Volt und mehr benötigen. Außerdem kann man bei Drummodulen schön mit der Anschlagsdynamik spielen, wie das in dem oben verlinkten Video mit dem Simmons sehr gut zu sehen ist..
Nachteil ist, dass man bei neueren Geräten vorsichtig sein sollte und sich langsam von null nach oben tasten muss, bis das Zielgerät den Trigger akzeptiert. Sonst könnte man die maximal zulässige Triggerstärke leicht überschreiten.
@Uli Ringhausen Hallo Uli,
Level steuert die Impulshöhe. Ich habe bis dato den Clockworks an meiner Linndrum LM 2 und dem Polysix getestet. Was man auch noch machen kann ist das Output durch einen Kompressor in der Einstellung Begrenzer zu betreiben, hab ich mit einem BOSS CS-3 ausprobiert. Korg SQ 1 frisst den kompletten Level und die Volcas/Monotribe auch.
Danke für die Info´s . Also ist Level einfach die Spannungshöhe des Triggers. Clockworks gefällt mir schon wegen der einfachen Bedienung . Preis geht auch .
@Uli Ringhausen Hallo Uli,
ja. Masterlevel gibt den gesamten Outputlevel für CH1-CH4 vor. Mastertempo vermindert stufenlos das Eingangstempo. Wenn du geschickt mit den Leveln spielst, kannst du sehr coole Sachen machen. Wie im Artikel angedeutet wird die Volca Keys in Verbindung mit einem SQ1 dadurch flexibler und für meinen Geschmack aufgewertet. Da schnelle 1/16 Noten bei hohen Tempi nicht der Volca ihr Ding sind. Entweder wird sie leiser oder es „klopft“ der Impuls vom SQ1 über Midi durch.