Pro Channel kann der Level stufenlos zwischen Null und maximalem Pegel eingestellt werden. Zweiter Regler ist der Divisor (Teiler). Dieser teilt den anliegenden Impuls stufenlos von 1 – 8. Die bernsteinfarbenen LEDs signalisieren leuchtstark die ausgehenden und eingehenden Impulse. Beispielsweise Eingangstempo 120 BPM geteilt durch 3, macht ein Ausgangstempo von 40 BPM. Beachtenswert ist, dass der Mastertemporegler einen Eingangsimpuls auch stufenlos vorab teilt.
Absurdes Rechenbeispiel: Eingangstempo 960 BPM, Teiler 3, 5, 7, 8. Das ergibt an CH1 – CH 4; 320 BPM, 192 BPM, 137,1428571428571 BPM, 120 BPM.
Was bedeutet das in der Praxis? Wir können alle Geräte ansteuern, die mit Triggerimpulsen zwischen 0 und +10 Volt arbeiten können und das in einer Auflösung von 50 BPM – 2400 BPM, in Hertz 0,85 Hz – 40 Hz. Arbeiten wir mit externer Zeit, können wir am Clockworks mit 4 bis 15 Volt Impulsen arbeiten. Maximal 65 Hz, das entspricht 3900 BPM. Bipolare Impulse werden zwischen +/-2 und +/-7,5 Volt verarbeitet.
Wer sich unsicher ist, ob er seine Geräte mit dem Triggerimpuls grillt, sieht bitte noch mal in der Bedienungsleitung nach, welche Spannungsimpulse verarbeitet werden können und stellt den Clockworks entsprechend ein.
Der Anschluss Clock In/Out nimmt in der Stellung EXT den Masterimpuls entgegen und liefert den INT-Impuls aus. Da der Clockworks in erster Linie für die Saitenfraktion gedacht ist, benötigen wir zum Anschluss der Volcas und Co. Adapter von 6,3 mm Klinke-Mono auf 3,5 mm Klinke-Mono.
So weit, so gut. Grundsätzlich ist die Verarbeitung bis hier mit kleinen Einschränkungen sehr gut. Abweichungen sind der fehlende Ein/Ausschalter und der Platzbedarf. Des Weiteren sind die Schieberegler in nicht gekapselter Flachbahnausführung. Für den Studioalltag mag das genügen, im Livebetrieb kann dies Poti-Kratzer und schlechte Impulse auslösen. Die Potikappen sind schlichte weiße Plastik-Abdeckungen, sie sitzen stramm, lassen sich aber durch eigene Kappen austauschen.
Für wen ist Clockworks gedacht? Wie immer gibt es hierauf keine einfache Antwort. Leute mit analogem Gear, die einen stabilen und analogen Clockdivider suchen, werden hier fündig. Ebenso die mit einem hybriden Setup, in dem es MIDI-gesteuerte Klangerzeuger gibt wie anderes mit analogen Sync-Impulsen angesteuertem Gear. Clockwork fällt hier eindeutig in die Kategorie Tool.
Zunächst muss man beim Electro Harmonix Clockworks mitrechnen oder mitfühlen, ob das Mastertempo zu den eingestellten resultierenden Tempi passt. Am Gerät existiert keine Tempoanzeige, im externen Modus können wir das Tempo an einem anderen Zeitgeber sehen und im Kopf das resultierende Tempo errechnen, am Clockworks sehen wir nur blinkende LEDs. Im Zeitalter automatischer Synchronisierung ist das für den einen Old School, für andere die Methode, um die Polyrhythmik zu fühlen und gezielt herauszuarbeiten.
Das Timing des Clockworks kann man als tight bezeichnen. Der interne Puls und die Synchronisation eines externen Impulses werden sauber verarbeitet und weitergereicht. Timing Probleme waren nicht hörbar und sind nicht festzustellen. Deshalb wurde hier nicht nachgemessen.
Clockworks ist die perfekte Ergänzung zu allen Volcas und in Verbindung mit einem Stepsequencer zu einem System 1m. Gerade Volca Keys im Zusammenspiel mit einem Stepsequencer erhält hier eine Aufwertung. Durch geschicktes Spielen mit Level und Divisor werden neue Sounds möglich.
Wo liegen die Kritikpunkte? Gegenüber der ursprünglichen Version des Clockworks ist das auf jeden Fall der größere Platzbedarf. Selbst mit abgewinkelten Klinkensteckern stellt sich hier die Frage, wo es seinen Platz finden soll. Ebenso sind nichtgekapselte Regler nicht mehr Stand der Technik und gemessen am Preis, wären die drin gewesen. Ebenso ein Ein/Ausschalter.
Die große Begeisterung wil sich bei mir nicht einstellen. Eine Veränderung der Geschwindigkeit im korrekten Verhältnis zur Clock können mein Korg Volca Keys und mein Minibrute auch. Das kann ich dann direkt am Gerät einstellen. Hier und da würde sich eine Gelegenheit ergeben, diese Funktion über den EHX Clockworks nachzurüsten, aber ich finde es verzichtbar, wenn nicht jedes Gerät dies kann.
Toll wäre ein Schweizer Taschenmesser in Sachen Clock gewesen, mit 3,5 und 6,3 Anschlüssen sowie Midi und die Verbindung mit dem Sync der Digitech JamMan Loop-Pedale.
@gutzufuss Moin Gutzufuss,
das ist was Anderes. Der Clockworks fordert mit Level und Divider grade zu zum spielerischen Umgang auf. Die Sweeps der Volca Keys und die Anwort des System 1m im Hörbeispiel Clockworks_treibt_sequenzer_volcas_System1m zeigen das auch gut auf, guck dir mal Weinglas Youtube Channel an. Grüße ToB
Cooles Teil.
Werd ich mir vielleicht zulegen. Auf jeden Fal billiger als die meisten Modular-Heinze :-)
Sehr cooles Teil, das über einen gängigen Clock Divider weit hinausgeht. Ich habe damals eines der ersten hier erhältlichen Teile gleich gekauft. Dieses Video mit Korg MonoPoly und Simmons SDS8 zeigt, was es kann: https://www.youtube.com/watch?v=hLShB8SCysM
@weinglas Legendäres Video! Zeigt alles und vorallem zeigt es wie man damit richtig Spass haben kann. :)
@Toby Super Bericht! Ich mag die kleinen EHX Bodentreter.
Danke Dir Marko! Da werde ich ja ganz rot!
Und natürlich danke auch an Toby. Gut gemacht! Ich hätte nie gedacht, dass ein solch spezielles Gerät hier auch getestet wird.
@weinglas Hallo Weinglas,
Spezielles Gerät ja, die Amazonaredaktion und Autoren sind ja auch positiv speziell. Ich hab dem Jim vorgeschlagen diesem Teilchen einen Artikel zu widmen. Da ich der Meinung bin, das es zu Beats gehört. Ausserdem ist es wichtig nach Links und Rechts zu gucken. Zum anderen habe ich unmidifiziertes Vintagegear, das wird auch nicht midifiziert. und die wollen auch im Takt spielen. EHX ist halt immer für eine Überraschung gut. Positiv, das die Qualität jetzt passt. Was mich noch freuen würde, wenn EHX den Polyrhythm neuauflegt.
@weinglas Hallo Weinglas,
ich musste tatsächlich 1 Jahr auf meinen Clockworks warten. Insofern kann man meinen ersten Absatz im Artikel als Kritik betrachten. Ich mag den Clockworks. Und seine Fähigkeiten.
Der Level wird über die länge des Trigger-Impuls eingestellt ? hmm .
Das wird bei vielen älteren Geräten nicht funktionieren .
@Uli Ringhausen Nein, der Level stellt tatsächlich die Ausgangsstärke ein.
Das hat den Vorteil, dass man fast alles getriggert bekommt. Auch alte Vintageschätze, die oftmals Trigger von 10 Volt und mehr benötigen. Außerdem kann man bei Drummodulen schön mit der Anschlagsdynamik spielen, wie das in dem oben verlinkten Video mit dem Simmons sehr gut zu sehen ist..
Nachteil ist, dass man bei neueren Geräten vorsichtig sein sollte und sich langsam von null nach oben tasten muss, bis das Zielgerät den Trigger akzeptiert. Sonst könnte man die maximal zulässige Triggerstärke leicht überschreiten.
@Uli Ringhausen Hallo Uli,
Level steuert die Impulshöhe. Ich habe bis dato den Clockworks an meiner Linndrum LM 2 und dem Polysix getestet. Was man auch noch machen kann ist das Output durch einen Kompressor in der Einstellung Begrenzer zu betreiben, hab ich mit einem BOSS CS-3 ausprobiert. Korg SQ 1 frisst den kompletten Level und die Volcas/Monotribe auch.
Danke für die Info´s . Also ist Level einfach die Spannungshöhe des Triggers. Clockworks gefällt mir schon wegen der einfachen Bedienung . Preis geht auch .
@Uli Ringhausen Hallo Uli,
ja. Masterlevel gibt den gesamten Outputlevel für CH1-CH4 vor. Mastertempo vermindert stufenlos das Eingangstempo. Wenn du geschickt mit den Leveln spielst, kannst du sehr coole Sachen machen. Wie im Artikel angedeutet wird die Volca Keys in Verbindung mit einem SQ1 dadurch flexibler und für meinen Geschmack aufgewertet. Da schnelle 1/16 Noten bei hohen Tempi nicht der Volca ihr Ding sind. Entweder wird sie leiser oder es „klopft“ der Impuls vom SQ1 über Midi durch.