ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Korg Gadget 3 für Mac und iOS, Groovebox Software und Plug-ins

Dritte Version der Gadget-Sammlung

2. Februar 2024
korg gadget 3 für mac software test

Korg Gadget 3 für Mac und iOS, Groovebox Software und Plug-ins

„Korg Gadget 3 for Mac“ ist die Desktop-Version der bekannten Grooveboxen-App für iOS, inklusive aller Gadgets als Plug-ins, aber nur für macOS. Alternativ gibt es „Korg Gadget 3 Plug-ins for Mac/PC“ –  also die Plug-ins ohne die Groovebox. Was sich seit Korg Gadget Version 2 geändert hat, schauen wir uns im Test an.

ANZEIGE

Korg Gadget 3 für Mac und iOS

Korg Gadget 3 für Mac ist erst einmal eine integrierte Groovebox für größtenteils instrumentale Musikstücke und keine „DAW“, denn auch in Version 3 hat sich nichts an der archaischen Audiobearbeitung geändert.

Die Software besteht aus einem umfassenden mehrspurigen MIDI-Sequencer im Ableton Live-Stil mit dem die verschiedene „Minisynthesizer‟, genannt Gadgets, angesprochen werden. Eine Spur, ein Gadget. Die Minisynthesizer sind z. B. Drumcomputern nachempfunden oder auf einen bestimmten Sound zugeschnittene Synthese-Engines. Ob analog, digital, Phasedistortion, Supersaw, Rompler, Drums, Sampler/ Slicer, E-Pianos, E-Orgel, alle habe ein eigenes spezielles Gadget, wie bei den Korg Volcas. 19 dieser Gadget bilden das Kernangebot von Gadget für iOS. Bei der Desktop-Version 3 für Mac und im Plug-in-Paket für macOS und Windows sind alle 45 Gadgets bereits enthalten. Die kostenlose LE-Version für iOS und Mac (Gadget 3 for Mac LE bei Testlegung nicht verfügbar) beinhalten nur fünf Gadgets.

Einige Gadgets stammen auch aus der iOS-App Korg Module oder von den iOS Korg Standalone-Synthesizern der Legacy-Serie. Korg Module ist vorwiegend für den Live-Einsatz als Soundmodul konzipiert und kann auch als AUv3 (ab Version 4) in anderen iOS-Hosts eingesetzt werden. Die Basisversion von Module ist kostenlos, Module Pro kostet 39,99 Euro im AppStore. Diverse Soundbänke können zugekauft werden.

Ist Korg Module auf iOS installiert, selbst wenn es nur die kostenlose Version ist, werden in der Korg Gadget 3 iOS-App noch einige zusätzliche Soundbänke in den Gadgets Glasgow (Triton), Salzburg (Flügel), Montreal (E-Piano), Alexandria (Hammond) und Firenze (Clavinet) und auch Fairbank freigeschaltet. Korg Module erfordert ein iPad, iPhone oder iPod Touch mit iOS 11 oder neuer.

Außerdem schaltet auf iOS der Erwerb von Apps aus der Korg Legacy-Serie iMS-20 (Memphis), iMonoPoly (Montpellier), iWavestation (Milpitias), iPolysix (Pompei), iM1 (Darwin), ODYSSEi (Lexington) und Electribe Wave (Warzsawa) auch die entsprechenden Gadgets in Korg Gadget 3 (LE) frei.

iOS-Gadgets als AUv3 / Desktop-Plug-ins VST3

Der größte bisherige Unterschied zwischen der iOS- und der Mac-Version von Korg Gadget ist die Möglichkeit des individuellen Zukaufs einzelner Gadgets in der iOS-Version,. Die Käufer der Mac-Version bekommen ausschließlich das „Gesamtpaket‟. Zudem waren in der macOS-Version die einzelnen Gadgets auch als VSTs (für macOS UND Windows) und Audio-Units verfügbar. Hier gibt es die zwei ersten großen Neuerungen in Korg Gadget 3.

Zum einen können nun auch in der iOS-Version zumindest die internen Gadgets einzeln als AUv3 in anderen DAWs-Hosts wie GarageBand, Drambo oder AUM eingesetzt werden. „Einige“ bedeutet: Electribe Wave (Warzsawa) und alles außer der Korg Legacy-Serie.

Korg Gadget 3 iOS Liste der AUv3 Gadgets

Das Update ist für iOS zwar kostenlos, aber befriedigend ist es dennoch nur zum Teil.

ANZEIGE

Zum anderen sind bei der Desktop-Version (MacOS und Windows) die Gadgets nun auch als VST3 und AAX (PC später) verfügbar.

Inbetriebnahme von Korg Gadget 3

Zum Arbeiten mit Korg Gadget 3 für Mac wird mindestens macOS 11 Big Sur benötigt. Für die Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC wird ebenfalls macOS 11 Big Sur oder Window 11 64 Bit mit neuestem Update vorausgesetzt. Die iOS-Version (V6.0.0) benötigt iOS 13 / iPadOS13.

Das iOS-Upgrade von Korg Gadget 2 auf 3 ist kostenlos, dafür sind zum Vollausbau aber auch ca. 19 Gadgets einzeln nachzukaufen und die Preise variieren dabei zwischen 10,- und 35,- Euro.

Die Upgrades auf Korg Gadget 3 für Mac und Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC sind mit je 99,- USD kostenpflichtig.

Korg Gadget 3 für Mac und Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC gibt es nur übers Internet im Korg Shop und es muss mit Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Nach dem Kauf erhält man eine E-Mail mit einem Aktivierungscode, einen Download-Link für die 2,71 GB große Installationsdatei (Gadget) respektive 5,46 GB für die Plug-ins und der Aufforderung, sich ein kostenloses Konto mit einer Korg-ID einzurichten.

Korg Gadget 3 für Mac – Setup und Registrierung

Nach der Installation der Software muss Korg Gadget 3 für Mac bzw. Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC aktiviert werden. Das ist derzeit ausschließlich online möglich, eine aktive Internetverbindung ist also Voraussetzung. Eine Offline-Aktivierungsmöglichkeit gibt es nicht. Nach Abfrage des Aktivierungscodes wird die Software freigeschaltet und es kann losgehen – natürlich offline.

Korg erlaubt die Aktivierung der Software auf mehreren Rechnern gleichzeitig unter der Bedingung, dass die Geräte dem Lizenzinhaber gehören und Korg Gadget 3 nicht auf mehreren Rechnern gleichzeitig genutzt wird.

Die Plug-ins von Korg Gadget 3 und Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC liegen in den Formaten VST2, VST 3, Audio Units und AAX vor.

Korg Gadgets 3: Eine Übersicht

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um ein „Dingsbums‟ mit spezialisiertem Anwendungsbereich und ist entsprechend klein und übersichtlich. Das gilt zumindest für die originalen Gadgets. Die Gadgets, die über die Standalone-Apps aktiviert werden, sind vollwertige Abbildungen.

In Korg Gadget 3 sind nur 2 neue Gadgets dazu gekommen. Die App bzw. die Korg Gadget 3 Plug-ins für Mac/PC bieten nun insgesamt 45 (43 in Gadget 2 / 31 in Gadget 1).

Hier die zwei neuen Gadgets:

Neu: Santa Ana – „Rhythmic Guitar Machine“

Korg Gadget 3 for Mac Santa Ana

Santa Ana ist eine „Rhythmic Guitar Machine“ mit 23 eingebauten und nicht erweiterbaren geslicten Samples. Es lässt sich das Start-Slice und das End-Slice festlegen. Zusätzlich lässt sich noch festlegen, ab welchem Slice der Loop beginnen soll (L-Start-Parameter). Dazu kommt noch eine Änderung der Abspielgeschwindigkeit mit 1/2, 1x 2x und 4x.  Auch dürfen einige Amp/Cabinet-Simulationen und Gitarreneffekte nicht fehlen.

Korg Gadget 3 for Mac Santa Ana Amp & Cabinet-Models

Technisch ist Santa Ana sehr mit Abu Dhabi, dem Slice-Sampler-Gadget verwandt, nur dass es hier eben gitarrenspezifische Effekte gibt. Leider lassen sich hier keine eigenen Samples einbinden.

Korg Gadget 3 for Mac Santa AnaRhythmic Patterns

Zumindest klingen die Samples ordentlich und sind sofort und gut einsetzbar. Die Frage bleibt allerdings, wie lange das Gadget mit 23 Samples ‚fresh‘ bleibt.

Neu: Sydney – „Loop Sample Machine“

Korg Gadget 3 for Mac Sydney Main

Sydney ist ein Loop-Sampler mit acht gleichzeitig abspielbaren Samples. Technisch ist das Gadget stark mit Zürich, dem Audio-Eingangs-Gadget verwandt. Es lässt sich der Startpunkt und der Endpunkt des Samples festlegen. Mit dem Loop-Point wird festgelegt, ab welchem Punkt der eingezäunte Bereich des Samples geloopt wird. So können Sample-Start und Loop verschieden sein.

Es gibt auch einen Gate-Modus, in dem das Sample solange gespielt wird, wie ein Tastendruck bzw. eine Note andauert. Ansonsten wird das Sample nach dem Auslösen unaufhaltsam bis zum Ende abgespielt.

Korg Gadget 3 for Mac Sydney FX Routing

Die Auswahl der mitgelieferten Samples ist sehr üpping und breitbandig. Von FX über Pads und Ambient bis zu rhythmischen Strukturen ist alles dabei und wem das noch nicht reicht, kann eigenes Sample-Material einbinden.

Korg Gadget 3 for Mac Sydney Presets

 

Korg Gadget 3 for Mac Sydney FX LoFi

Die FX-Abteilung ist mit insgesamt über 30 Effekten in zwei Effektinstanzen auch gut aufgestellt. Die Slots unterteilen sich dabei in LoFi und normale Effekte. Zusätzlich kann der Effektsignalpfad festgelegt werden.

Korg Gadget 3 for Mac Sydney FX1

Entweder geht es in eine der beiden Effektinstanzen oder in beide.

Korg Gadget 3 for Mac Sydney Mixer

In der Mixeransicht werden die acht Samples abgemischt.

Drums / SE Gadgets

Korg Gadget 3 iOS Drums / SE

Bass Guitar Gadgets

Korg Gadget 3 iOS Bass / Guitar

Synth Gadgets

Korg Gadget 3 iOS Synth

Keyboard, MIDI, Audio  Gadgets

Korg Gadget 3 iOS Keyboards, MIDI, Audio

Bedienung von Korg Gadget 3 (MacOS und iOS)

Um die Software Korg Gadget 3 für Mac zu verstehen, muss man erst mal im Kopf behalten haben, dass die Software vom Touchscreen kommt. Von daher gibt es kaum Menüs. Stattdessen wird (fast) alles mit einem Primärklick auf die entsprechenden Objekte bewerkstelligt. Die Bedienung wurde nur wenig verbessert und es ist jetzt leichter, Tonarten auszuwählen. Dennoch muss hier für Neulinge erneut auf die Gesamtbedienung eingegangen werden. Die Neuigkeiten findet ihr am Ende des Abschnitts.

Eine Scene ist eine horizontale Reihe in der Clip-Tabelle, quasi jeweils eine Strophe eines Songs mit allen Instrumenten. Die „Strophenabfolge“ des Songs wird von oben nach unten abgespielt.

Korg Gadget 3 for Mac Spuren

Korg Gadget 3 für Mac ist in vier Bereiche aufgeteilt. Die horizontale Scene-Ansicht, die von Ableton Live populär gemacht wurde und die Mixeransicht, in der die MIDI- oder Audio-Gadgets auf den vertikal angeordneten Tracks instanziiert werden und damit auch den Track-Typ definieren. Es gibt drei Gadgets, die mit Audiospuren arbeiten, nämlich Zürich, Rosario und Durban. Die Sequencer-Ansicht zeigt den ausgewählten Clip im Detail und bietet eine umfassende MIDI-Bearbeitung oder die minimale Audiobearbeitung, je nach Gadget-Typ und schließlich die Gadget-Ansicht selbst.

Die vier Panels lassen sich einblenden und durch Ziehen anpassen. In der Kopfzeile gibt es dafür auch fünf Icons, mit denen die Ansichten schnell umgeschaltet werden können. Alternativ gibt es auch Tastenkombinationen, die auch über die Online-Hilfe eingesehen werden können. Über den Zoom-Taster kann die gesamte Oberfläche in der Darstellungsgröße innerhalb des App-Fensters angepasst werden. Damit ist man auch gut für Bildschirmauflösungen von 4k+ gerüstet.

Was man von den Korg Gadget 3 Plug-ins leider immer noch nicht sagen kann. Diese verbleiben in einem fixen, winzigen Ausmaß von ca. 770 x 470 Pixel – was in Zeiten von 4K-Bildschirmen bestenfalls rückständig ist.

Korg Gadget 3 for Mac VST3 vs. Gadget (rechts)

Jeder Clip kann eine andere Taktlänge zwischen 1 bis 16 und eine andere Quantisierungen haben. Diese bewegt sich zwischen 1/2 und 1/32 inkl. Triolen, für 1/64 gibt es allerdings keine Triolen. Die Quantisierung kann auch ganz abgeschaltet werden und die maximale Auflösung beträgt dann im Sequencer 1/480tel. Es lässt sich auch festlegen ob und wie oft der Clip wiederholt werden soll. Es gibt sogar Optionen zum Ein- und Ausblenden der Clip-Lautstärke.

Korg Gadget 3 iOS Automation Pattern Settings und MIDI-CC

Jede Scene kann dabei ebenfalls ihr eigenes Taktmaß haben, mit allen Stufen zwischen 1/1 und 16/32. „Kürzere“ Clips bzw. solche mit einem anderen Taktmaß werden bei gesetzter Loop-Einstellung solange durchlaufen, bis der zeitlich längste Clip durchlaufen ist. Damit lassen sich schon recht verquere Songs erstellen.

In der iOS-Version lassen sich die Scenes und die Tracks durch „Halten und Ziehen‟ mit dem Finger beliebig anordnen. Bei der Desktop-Version geht das nun mit der Maus.

Korg Gadget 3 iOS Function

Einzelne Clips, egal ob Audio oder MIDI, können auch kopiert, eingefügt, stummgeschaltet oder gelöscht werden. Auch ganze Tracks können dupliziert, gelöscht oder eingefroren werden (Freezing). Bei Korg Gadget 3 für Mac gibt es dafür ein kontextsensitive Sekundärmenü, das aber auch nur einen Umweg um den Function-Button bzw. Tastaturkürzel Command+F darstellt. Man muss also nicht mal mit der Maus umschalten und kann auch so schnell und komfortabel dutzende von Clips leeren, neu arrangieren, Tracks freezen oder Gadgets austauschen. Das fühlt sich eleganter an als über Menüs.

Neu: Soundbrowser

Korg Gadget 3 iOS Soundbrowser

Als Arrangierhilfe sind drei neue Funktionen dazugekommen. Die erste ist der neue Sound-Browser. Anstatt direkt ein Gadget zu laden, um dort nach einem bestimmten Sound zu suchen, kann hier die gesamte Preset-Bibliothek über Suchstichworte unabhängig vom Gadget durchstöbert und vorgehört werden. Allerdings derzeit nur die Werkspresets. Eigene Presets können bisher in V6.0.0 nicht getaggt werden und tauchen auch nicht im Soundbrowser auf. Es lassen sich auch keine eigenen Suchbegriffe erstellen. Das sollte noch dringend nachgereicht werden!

Neu: Genre-Selector

Korg Gadget 3 iOS Genre Select (Song)

 

Korg Gadget 3 iOS Genre Select (Pattern)

Hier lassen sich aus kompletten Songs einzelne Patterns auswählen und laden. Die Auswahl ist jedoch limitiert auf Tracks die von Korg ausgewählt bzw. gefeatured werden. Man kann also nicht beliebige Patterns abspeichern, um sie in anderen eigenen Kompositionen weiter zu verwenden und es werden auch keine Patterns irgendwie erzeugt. Welchen Sinn die Funktion in ihrer derzeitigen Form haben soll, erschließt sich mir nicht.

Neu: Play Page

Korg Gadget 3 iOS Play Page

In der Gadget-Ansicht ist eine neue Kopfzeile hinzugekommen. Neben der Gadget-Panel gibt es nun auch die iFX-Seite mit fünf freiwählbaren Effekten pro Gadget bzw. Track und die Play-Page.

Die Play-Page erlaubt die Zuhilfenahme eines Arpeggiators oder eines Akkordgenerators. Zwar lassen sich beide Funktionen gleichzeitig aktivieren, aber das ist wohl Bug, denn in jedem Fall ist immer der Arpeggiator aktiv.

Korg Gadget 3 iOS Play Page ARP Abspielart

Der Arpeggiator hat sechs verschiedene Laufrichtungen und 16 verschiedene Gate-Typen, die den Noten unterschiedliche Betonung bzw. Swing verleihen. Leider kann die Gate-Zeit nicht per Automation moduliert werden, das hätte nochmal etwas Leben in die Bude gebracht.

Der Chord-Generator hat eine Auswahl aus mehren Dutzenden von Tonarten. Dabei kann auch angegeben werden, in welcher Fußlage die Basisnote spielt und über wieviele Zwischenschritte die Akkorde sich über die Oktaven verteilen. Die numerische Repräsentation finde ich jedoch etwas verwirrend.

Nehmen wir mal an, die Basisnote ist ein C 2 und die Oktaven-Range (Umfang) ist 1 und die Step Anzahl 1. Dann kann der Generator den Grundton C 2, plus einen C 3 als Akkord erzeugen. Es lassen sich bis zu sieben Akkordnoten erzeugen, egal wie groß die Oktaven-Range (max. 4 Oktaven) ist. Eigentlich muss man bei Oktave-Range und Step immer „+1“ rechnen, um die tatsächliche Notenanzahl zu erhalten.

Korg Gadget 3 iOS Gadget Arp und Tonarten im Gadget

Korg Gadget 3 für Mac – Mixer

Korg Gadget 3 iOS Mixer

Das Mixer-Fenster von Korg Gadget 3 zeigt die Übersicht der Tracks und stellt noch einige Funktionen zur Verfügung. Über diese können Clips und Gadgets kopiert, gelöscht oder stummgeschaltet werden, Tracks können eingefroren werden, wie auch die MIDI- und Audioeingänge für entsprechende Gadgets gewählt werden können. Gadget für Mac unterstützt dabei natürlich alle Eingänge des angeschlossenen Audiointerfaces.

Neu: fünf Insert-Effekte

Darüber hinaus gibt es pro Track fünf Audioeffekte als Inserts, die über den IFX-Taster eingeschleift werden und aus einem Sortiment von nun 19 Audioeffekten bestehen. Geboten werden Brot-und-Butter-Effekte wie EQ, Kompressor, räumliche -, Sättigungs- und Reduktionseffekte. Aber sie alle sind qualitativ hochwertig und die neuen Effekte haben zum Teil auch graphische Interface.

Die fünf neu hinzugekommen sind parametrischer 8-Band-EQ, Auto Pumper, Pitch Shifter, Stereo Imager und ein Transient Shaper.

Korg Gadget 3 iOS iFX 8-Band EQ

 

Korg Gadget 3 iOS iFX Auto Pumper

 

Korg Gadget 3 iOS iFX Pitch Shifter

 

Korg Gadget 3 iOS iFX Stereo Imager

 

Korg Gadget 3 iOS iFX Transient Shaper

Die MIDI-Anbindung von Korg Gadget 3

Im MIDI-Advanced-Modus aus den Voreinstellungen kann festgelegt werden, ob Korg Gadget 3 MIDI-Daten von außen empfangen darf – wenn man z. B. Sequenzen live einspielen will oder Gadgets nur zur Begleitung eingesetzt werden sollen. Dabei kann für jede Spur explizit ein eigener MIDI-Port und MIDI-Kanal festgelegt werden. Im Easy-Modus wechselt der MIDI-Fokus mit dem aktuell ausgewählten Gadget, d. h. mit einem angeschlossen MIDI-Keyboard wird immer das gerade ausgewählte Gadget gespielt.

Für die musikalische Kommunikation mit der Außenwelt gibt es bei Korg Gadget zwei Arten: Audio und MIDI. Zürich, Rosario und Durban sind für Audio zuständig und mit deren Instanziierung wird festlegt, dass der Track einen Audioeingang besitzt. Mit Taipei lassen sich MIDI-Daten an die vorhandenen MIDI-Ports von anderer Software und externen MIDI-Klangerzeugern schicken.

Gadget 3 iOS Taipai MIDI I/O

Sequencer von Korg Gadget 3

Der Sequencer stellt sich in einer bekannten Rasteransicht dar. Linksseitig werden dynamisch Notennamen eingeblendet, wenn es sich um ein MIDI-Gadget handelt, oder die Sample- und Slice-Namen, wenn ein Sample-Gadget instanziiert ist, oder die MIDI-Controllernummern.

Korg Gadget 3 for Mac Gadget MIDI Zuweisung

Noten werden mit der Maus mit Primärklick gesetzt und einem zweiten Klick wieder gelöscht. Die Länge der Noten kann auch nachträglich schnell durch Ziehen angepasst werden. Bei ausgeschalteter Quantisierung beträgt die maximale Rastergenauigkeit ca. 1/30 einer 1/64 Note. Hat man so eine kleine Notenlänge (z. B. versehentlich) eingestellt, wird es schwierig, sie mit der Maus zur Bearbeitung zu erfassen. Aber mit dem SELECT-Werkzeug lassen sich auch solche Noten weiter in den Griff kriegen. Oder man zoomt einfach in den Takt hinein. Beim Überfahren der weißen Taktnummerierung verwandelt sich der Mauszeiger in eine Lupe. Bei gedrückter Maustaste kann per vertikaler Bewegung gezoomt und per horizontaler Bewegung durch den Clip gerollt werden. Bei der iOS-Version geschieht das einfach per „Zwei-Finger Zoom“ (Pinch).

Korg Gadget 3 for Mac Sequenzer Noten

Jeder Clip eines Tracks kann eine individuelle Länge von 1 bis 16 Takten aufweisen. Die kleinste Cliplänge ist 1 Takt lang. Bei mehreren Takten wird mit einem Mausklick in die gelbe Taktleiste der entsprechende Takt ins Fenster geholt oder man markiert mit der Maus mehrere gelbe Takte und diese werden entsprechend im Fenster dargestellt.

Über die zwei winzigen Pfeilspitzen unterhalb der gelben Taktlinie wird ein Loop-Bereich innerhalb eines Clips festgelegt. Kleiner Gadget-Hack: Wenn man z. B. nur Teile aus einem anderen Clip haben will, braucht man nur den Clip zu kopieren und die Loop-Punkte zu setzen und muss nicht den ganzen Clip editieren.

Korg Gadget 3 for Mac Sequencer Automation

Die Parameterautomation ist in der dunkelblauen Spur am unteren Rand des Sequencers zu finden – neben dem SCALE-Taster. Ein Mausklick in diese Spur öffnet die Großansicht und erlaubt das freie Einzeichnen einer Automationskurve für jeden Parameter eines Gadgets. Die interne Parameterautomation der Gadgets sind an die Taktmaßauflösung des Clips gebunden, erfolgt also mit maximal 1/64 bzw. 1/32 Triolen Genauigkeit. Ein Klick in die nun dunkelblaue, verkleinerte Notenspur über der Parameteransicht bringt uns wieder zurück zur Notenansicht.

Wie schon öfters erwähnt, kann jeder Parameter eines Gadgets außer dem Preset-Wechsel im Sequencer automatisiert und per MIDI und MIDI-Learn auch von außen ferngesteuert werden. Dabei kann jedes Gadget locker Dutzende Parameter besitzen, bei Bilbao z. B. neun pro Sample-Pad. Da sollte man sein MIDI-Mapping schon sehr genau organisieren.

Audio rudimentär: Zürich, Rosario, Durban

Korg Gadget 3 for Mac Gadget Zürich „Audiospur“

Diese drei Gadgets sind die einzigen, die Audioeingänge und damit das Aufnehmen vom Audiointerface wie auch das Importieren von Audiodateien per Drag & Drop von der Festplatte erlauben. Der Import-Button ist hier nicht im Gadget zu finden, sondern im Sequencer-Editor, weil die Audiodaten auch im Sequencer verwaltet werden und nicht im Gadget. Die Audio Gadgets sind quasi nur die Eingangstür. Dabei ist Zürich der Allround-Tape-Effekt, Rosatio ist für E-Gitarre und Durban für E-Bass gedacht.

Ist die zu importierende Datei länger als ein Clip, kann sie auch über mehrere Clips hinweg importiert werden. Das funktioniert auch beim Aufnehmen vom Interface. Die Aufnahmen werden mit der Projektdatei gespeichert, man bekommt die Daten nur wieder aus Gadget heraus, indem der Track exportiert wird.

Bei Aufnahme bzw. dem Import wird die Audiodatei immer am Anfang von Takt 1 platziert. Mit den Begrenzungsmarkern lässt sich die Startposition im „Sample“ festlegen. Die Startposition ist dabei auch immer der Taktanfang im Clip in der Scene-Ansicht. Die Länge des abzuspielenden Bereichs wird mit dem Endpunktmarker festgelegt. Das konnte der Akai S612 von 1985 auch schon, mit einer „Region“, wie sie aus heutigen DAWs bekannt ist und mit dem Non-Destructive-Editing hat das aber nichts zu tun.

Es lassen sich zumindest z. B. Einzählverzögerungen (zu spät eingestiegen) bei der Aufnahme kompensieren. Ist aber beispielsweise ein Sample in der falschen BPM-Geschwindigkeit, gibt es keine Möglichkeiten der Nachbearbeitung.

Leider ist es auch nicht möglich, Audiotrack-Aufnahmen bzw. Schnipsel davon direkt in Bilbao, Abu Dhabi, Vancouver, Gladstone oder Sydney weiter zu verwenden. So sollte man insgesamt für alles, was mit Audio zu tun hat, besser gleich über die Sampler-Gadgets benutzen, das bietet um einiges mehr Flexibilität und Komfort.

Da auch in der neuen Version 3 die Audiobearbeitung wieder auf der Stecke geblieben ist, nehme ich an, dass Korg keinerlei Interesse daran hat, an Gadget etwas zu ändern und deswegen werde ich das auch nicht mehr in die Bewertung einfließen lassen. Korg Gadget war eine Groovebox und Korg Gadget 3 ist es immer noch.

Songs teilen

Auf dem Mac werden die eigenen Dateien im Home-Musikverzeichnis abgelegt. Was den Projektaustausch mit der iOS-Version angeht, lassen sich Projekte per iCloud Drive bequem mit der iOS-Version austauschen. Die Dateien können jedoch auch vorbildlich manuell über einen USB-Stick und der iOS-Dateien-App mit Gadget für iOS ausgetauscht werden. Allerdings kann nur die iOS-Version die Projekte von Gadget for Nintendo Switch importieren.

Korg Gadget 3 for Mac Track Export

Da wir gerade beim Export sind: Korg Gadget 3 bietet die Möglichkeit, den Masterausgang, alle Tracks einzeln oder einen bestimmten Track als Audiodatei zu exportieren. Ebenso können die Projekte als MIDI-Datei exportiert werden. Und Live Set-Export erzeugt Ableton Live kompatible Projektdaten.

ANZEIGE
Fazit

Korg Gadget 3 ist nach wie vor eine ziemlich geniale Groovebox-Software, doch derzeit schießen die iOS-Grooveboxen mit AUv3-Hosting nur so aus dem Boden. Ob Imaginando BAM, Vatanator Pro oder Elliott Garage EG Nodes – die Konkurrenz lässt sich nicht lange bitten. Da bleibt für Gadget nur noch die wirklich exzellente Sammlung an Klangerzeugern als Alleinstellungsmerkmal übrig.

Auch muss man sich schon die Frage stellen, was genau jetzt die Versionsnummer „3“ rechtfertigt. Nimmt man die Produktpflege für aktuelle Systeme heraus, dann bleibt da herzlich wenig neuer Content übrig, zumal der Sound-Browser und der Genre-Selector in der derzeitigen Form nicht wirklich nützlich sind. Das ist allerbestenfalls eine Version 2.5 und meiner Meinung sind für das Gebotene 99,- USD Upgrade-Preis zu hoch angesetzt. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass VST3 und AAX-Unterstützung nicht auf den Bäumen wächst, würden 49,- USD eher den Gegenwert treffen. Das Upgrade von Gadget 1 auf Gadget 2 war damals ein echter No-Brainer. Für Neukunden ist das Preis-Leistungs-Verhältnis allerdings besser geworden, da die Anschaffungspreise gleich geblieben sind, was heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich ist.

Da das Update für iOS kostenlos ist, lässt sich da nichts beanstanden, aber es wäre aber wirklich an der Zeit, auch den alten Korg-Legacy Apps ein AUv3-Update zu spendieren. Bitte!

Wer Projekte mit der iOS-Version austauschen will, für den ist Korg Gadget 3 für Mac natürlich das Richtige und die dürfen sich auch auf die Plug-ins freuen. Mit den kostenlosen Gadget LE-Version für iOS ( und ggf. macOS) lässt sich problemlos feststellen, ob einem die Software funktional genügt, denn mehr kommt dann auch in der Vollversion nicht dazu.

Wer nur auf die hervorragenden Gadgets scharf ist, für die sind natürlich die Korg Gadget 3 Plug-ins for Mac/PC die erste Wahl.

Plus

  • Klang
  • MIDI-Squencer
  • Upgrade kostenlos für iOS

Minus

  • keine eigenen Tags im Soundbrowser
  • User-Presets im Soundbrowser nicht integriert
  • Genre Selector erlaubt nur Auswahl aus vorselektierten Songs
  • als Upgrade schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Online Handbuch noch auf dem Stand von Gadget 1
  • auf iOS: "Korg Legacy"-Gagdets nicht als AUv3

Preis

  • Korg Gadget 3 iOS: 44,99,- Euro
  • Korg Gadget 3 für Mac: 299,- USD (ca. 270,- Euro)
  • Korg Gadget 3 für Mac Upgrade: 99,- USD (ca. 90.- Euro)
  • Korg Gadget 3 Plug-ins for Mac/PC: 199,- USD (180,- Euro)
  • Korg Gadget 3 Plug-ins for Mac/PC Upgrade: 99,- USD (ca. 90,- Euro)
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    🤪 V3 = mehr Psychologie als Content? Mein erster Gedanke bei Gadget 3 war: „alle guten Dinge sind…“ Jedoch bis auf Kleinigkeiten konnte ich leider nicht viel besonderes, geschweige denn festhaltendes ausmachen.🧐

    Die Option, den Instrumenten in G3 einen Warpper zu OSX AUv3 zu spendieren würde tatsächlich bei mir leichtes Fingerkribbeln erzeugen.🤤 Der Mehrwert, wie bei ModelD und Model15 der iPad-Instrumente von moog, wäre ein riesiger Pluspunkt! 🤩

    Korg wird wissen, welche Richtung es gehen soll. Und wir werden es mitbekommen, welche „Leckereien“ uns noch erwarten.🫡

    Für diesen Artikel danke ich besonders, weil er mir so aus dem Herzen spricht! 😇

    Euch allen ein „Hohes C“!

  2. Profilbild
    northumberland

    Für mich als iOS Nutzer von Gadget ist das Update, mit der Möglichkeit die Geräte als AU Apps zu nutzen schon ein Gamechanger. Der Sydney Looper ist auch super, ein Mute Schalter für die Spuren wäre noch super, zumindest habe ich keinen gefunden.

    Ich freue mich über das Update!

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      @northumberland 😎Da musst du in den Track, dann rechts unten den MUTE Schalter bestätigen, glaube ich….🤯

      • Profilbild
        northumberland

        @CDRowell das geht natürlich pro Instanz in Gadget, aber nicht für die 6 Loops im Sydney Looper selbst – auch nicht in der „Mixer“ View.

  3. Profilbild
    Tai AHU

    Ich habe dieses System nie verstanden. Ok, meine gekauften iOS Apps MonoPoly, Odyssey, Wavestation, Polysix, M1 und MS 20 würde ich gerne in Logic für iPad einsetzen. Geht nicht, da kein AU. Dann gibt es Klone dieser Apps mit lustigen Aliasnamen, die in einem KORG Programm namens Gadget laufen, das ich zwei, drei mal ausprobierte und mit dem ich nicht arbeiten will. Falls ich das richtig verstanden habe, gibt es jetzt AU Versionen dieser Gadgets, die auch woanders laufen, gilt jedoch nur für die, die ich nicht haben will? Die Legacy Clones gehören nicht dazu? Ich habe es schon in der Vergangenheit nicht geschafft, in der kostenlosen Gadget Variante das Programm dazu zu bringen, dass es meine Käufe bei sich einbindet. KORG, macht doch einfach AU Versionen der Legacy Serie für iOS

    • Profilbild
      northumberland

      @Tai Das ist in der Tat mit den Gadget AUs etwas konfus gelöst. Wenn ich das richtig verstehe funktioniert das so, zumindest hat das mein empirischer Test ergeben

      – Einzelne Gadget Module können zB über AUM als AU intergriert werden – soweit so gut.
      – Das gilt aber nur für die „hauseigenen“ Gadgets Geräte, die zum Umfang von Gadget gehören, zB „Dublin“ oder „London“ -> diese können als AU integriert werden.
      – Das gilt AUCH für die Instrumente, die man EXPLIZIT für Gadget nur inApp kaufen kann, zB den Looper Sydney, oder die Drum Machine Recife. Beide hatte ich als inApp für Gadget gekauft, diese können als AU in AUM verwendet werden.
      – Das gilt aber NICHT – wie du schreibst – für Korg Apps, die du eben einzeln als Instrument gekauft hast, zB den iM1. Der iM1 ist zunächst als Standalone App verwendbar, aber NICHT als AU in AUM.
      – Nun der Twist: Durch den Kauf des iM1 bist du berechtigt, den iM1 in der Gadget App unter den Namen „Darwin“ zu verwenden.
      – Einschränkung: Du kannst aber eben dieses Instrument „Darwin“ (=iM1) NICHT als AU in AUM einsetzen, der wird in der Instrumenten Liste in AUM nicht aufgeführt. Das gilt auch zB für den „Memphis“ (gekauft als iMS20), den kann ich auch nur in Gadget einsetzen, nicht in AUM.
      – Um es noch komplizierter zu machen: Es gibt auch eine Ausnahme, und zwar Korg Module pro. Module pro kann ich als „Salzburg“ Piano in Gadget verwenden, sowie unter dem Namen „Korg Module Pro“ auch als AU – das aber nur, weil Korg Module Pro von Haus aus AU fähig ist.

      Sorry, leider keine Screenshots möglich, das würde das einfacher darstellen.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X