Sound & Praxis
Man kann es einfach nicht wegdiskutieren – das Gewicht der ESP LTD TE-406 BLKS wird den einen oder anderen Interessenten beim Erstkontakt mehr als abschrecken! Dabei ist der akustische Grundsound gar nicht mal so druckvoll, wie man es aufgrund dieses Klotzes vermuten würde. Dafür klingt die Gitarre bereits trocken angespielt sehr mittenreich und knurrig, das Sustain ist dabei ausgesprochen gut. Hier zeigen sich die Vorteile der zurzeit bei fast allen Herstellern sehr angesagten String-Through-Body Saitenführung, von der ja auch unsere Test-Tele profitiert.
Das Werkssetting bzw. die Bespielbarkeit ist bei unserem Testinstrument eher dürftig ausgefallen und besitzt noch einige Luft nach oben, in diesem Falle natürlich eher nach unten. Dann wäre es auch möglich, mal zu einem Solo jenseits des zwölften Bundes anzusetzen – das Cutaway und der bequeme Hals-Korpus-Übergang laden nämlich dazu geradezu ein.
Erwartungsgemäß liefern die beiden EMG-Pickups ein deftiges Pfund am Amp und tun genau das, was sie sollen. In der Stegposition gibt es schneidige und klar differenzierte Sounds, je weiter man sich mit dem Pickup-Schalter Richtung Hals-EMG bewegt, dominieren dann die eher weicheren Klänge mit weniger spitzem Attack. Ideal also für dicke Leadsounds und sogar für ganz ordentliche Clean-Sounds, trotz der fehlenden Singlecoil-Option der EMG-Humbucker. Brummen gibt es natürlich wie immer keines, ebenso wenig wie Höhenverluste oder irgendwelche anderen Nebengeräusche. In Sachen Dynamik verhalten sich die aktiven Tonabnehmer allerdings wie alle anderen ihrer Kollegen auch, viel bleibt davon leider nicht übrig. Aber das ist in dem angepeilten Einsatzgebiet der ESP LTD TE-406 BLKS nichts wirklich Neues und wird ja schon seit Jahren ausnahmslos akzeptiert.