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Test: Fender, Mustang Floor, Effektgerät für E-Gitarre

(ID: 745)

Sound/Praxis

Beim Durchhören der Presets zeigen sich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Pedals. Angefangen von Cleansounds auf Basis des Fender Twin Reverb, über Presets mit mittlerem Distortion (Basis hier die Marshall-Emulationen) bis hin zu den High-Gain-Maschinen American ’90s und Metal 2000 werden eine Menge Stilistiken abgedeckt. Die Effekte dazu wurden recht gut ausgewählt, es gibt nur wenige Ausrutscher, bei denen vielleicht im Werk etwas zu dick aufgetragen wurde. Auch die nur leicht angezerrten Sounds klingen schön authentisch und „fühlen“ sich gut an und die Benutzerführung ist auch auf dem Onboard-Display vollkommen ausreichend. Somit ist es ganz einfach, in Sekundenschnelle beispielsweise die Ampsimulation und/oder die virtuell angedockte Box zu wechseln oder eine Stompbox dem Signalweg hinzuzufügen, um das Ganze dann fix abzuspeichern. Praktische Dienste erweist hierbei natürlich auch das Jog-Wheel, mit dem man sich rasend schnell durch den Parameterdschungel bewegen kann, um etwaige Veränderungen am Sound schnell vorzunehmen.

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Getestet wurde das Gerät sowohl am Eingang als auch im Effektweg eines Gitarrenamps und direkt am Mixer angeschlossen. Überall waren die Ergebnisse zufriedenstellend, beim Nutzen im Einschleifweg eines Verstärkers sollte man nur darauf achten, die Amp-Sektion zu deaktivieren, um so wirklich nur das reine Signal der Effektabteilung zu nutzen. Umgedreht wäre es natürlich sinnvoll, sich beim Anschluss des Gerätes an einem Mischpult mit der virtuellen Boxenauswahl zu beschäftigen, denn ganz ohne klingt schlichtweg scheußlich.

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Soweit so gut, sollte man meinen. Allerdings bestätigt sich nach ein paar Minuten Jammen und Ausprobieren mit den Sounds ein eher unerwünschter Effekt, der schon bereits nach wenigen angeschlagenen Tönen spürbar ist: Latenz. Dieser Umstand betrifft zwar nicht alle Grundsounds, bei vielen ist allerdings ein deutlicher zeitlicher Versatz zwischen angeschlagener Note und der Ausgabe des Audiosignals wahrzunehmen. Somit gestaltet sich das Picken schnellerer Linien etwas irritierend, zumindest wenn man in Zimmerlautstärke unterwegs ist und den eigenen Anschlag der rechten Hand noch hört. Das betrifft insbesondere die Emulation der hauseigenen Verstärkermodelle, selbst nach Ausschalten aller Effekte, welche den DSP ja zusätzlich belasten, bleibt immer noch eine spürbare Latenz im Signal. Das ist wirklich schade, denn gerade bei diesen Modellen merkt man ganz besonders die Mühe, die Fender sich bei der Programmierung gemacht hat, insbesondere das Champ– und das Princeton-Verstärkermodell klingen nämlich richtig gut! Weniger Probleme bereiten natürlich die effektbeladenen, mit eher weicherem Attack programmierten Sounds, bei denen man es ja ohnehin i.d.R. mit der rechten Hand ruhiger angehen lässt. Trotzdem hinterlässt das Ganze einen faden Beigeschmack und kostet dem Gerät in der Wertung natürlich einige Punkte.

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Fazit

Für einen äußerst konkurrenzfähigen Preis präsentiert Fender mit dem Mustang Floor den jüngsten Sprössling der Mustang-Familie. Verpackt in ein roadtaugliches, stabiles Stahlblechgehäuse und ausgestattet mit einer großen Anzahl von Anschlüssen und Schnittstellen, besitzt dieses Multieffekt-Pedal eigentlich das Zeug zu etwas ganz Großem. Denn auch die Ampmodelle und Effekte können fast alle durch die Bank weg überzeugen, wäre da nicht die unangenehme Latenz, die gerade bei den Vintage Amp-Emulationen schnell die Spielfreude trüben kann. Vielleicht werden Anfänger davon gar keine Notiz nehmen, erfahrenere Spieler aber garantiert. Schade, denn die Möglichkeiten und die Sounds, welche dieses Pedal bietet, müssen sich keinesfalls vor den Platzhirschen am Markt verstecken.

Soundbeispiele: PRS CE24 in Logic Audio

Plus

  • robuste Verarbeitung
  • Grundsound Ampmodelle
  • Effektauswahl
  • Bedienbarkeit
  • Fuse Software

Minus

  • Latenzprobleme
  • Pedalweg recht kurz

Preis

  • UVP: 355,81 Euro
  • Straßenpreis: 269,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Magman

    Ich nutze dieses Board auch, vor allem wegen den sehr authentischen 7ender Sounds – keiner kann die besser modden als 7ender selbst :)
    Nun, hier wurde als Minuspunkt die Latenz genannt. Welch Unfug, das hört und bemerkt kein Mensch der Welt!
    Ein guter Freund hat mal folgenden wahren Satz kreiert: In 4 ms legt der Schall etwa 1,5 Meter zurück. Also müssten diese Leute auch merken, ob sie 2 Meter oder 3,5 Meter vom Amp wegstehen, denn zwischen diesen beiden Positionen sind auch 4 ms Latenz…Dummfug!

    Ansonsten überzeugt dieses Board durch durchdachte und einfache Bedienung. Wie bei allen Mustangs sollte man sich nicht durch die Werkspresets irritieren lassen, die sind Effekt-übertrieben für die Spielkinder gemacht. Wenn man sich etwas näher mit dem Board befasst und auch Fuse nutzt holt man sehr authentische und ‚amtliche‘ Sounds aus dem Teil und hat gegenüber anderen Biards auch noch ne Menge Geld gespart.

    Fazit: das Mustang Floor ist seinen Preis Wert!

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @Magman Hi Magman,

      Erstmal danke für deinen Kommentar!

      Ich habe das Mustang Floor auch von ein paar erfahrenen Kollegen testen lassen und die sind zur selben Ansicht gekommen, eine gewisse Latenz ist spürbar. Und das der Hörer das nicht hört ist klar, der Spieler tut es aber, zumindest ich tue das. Ich habe diesbezüglich die Gitarre auch immer mal wieder in meinen GT-Pro und einen POD gestöpselt um zu vergleichen, eine (spürbare) Verzögerung ist bei diesen Geräten nicht vorhanden.

      Viele Grüße,

      Stephan

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Stephan Güte Ich glaube, dass Latenz erst ein wirkliches Problem ist, seit man darüber spricht.

        Als ich an der SAE meinen Abschluss gemacht habe, war ProTools noch in den Kinderschuhen und die DSP-Karten gerade erst „erfunden“. Gearbeitet wurde auf alten Quadras mit NuBus. Würde man heute deren Latenz messen, würde ein Aufschrei durch die Nation gehen. Letztendlich hat sich diese Technik dennoch durchgesetzt. Bei den ersten nativen Plugins sah es nicht anders aus. Man hat es einfach ignoriert, weil es eben so war. Heute ist jeder verwöhnt und man versucht, die letzte Millisekunde herauszuquetschen und in einigen Jahren diskutieren wir über Nanosekunden. Man sollte einfach mal auf dem Teppich bleiben und an das denken, was man bekommt: Simulationen der besten Amps der Welt auf kleinstem Raum und zu einem Bruchteil des Preises. Ich habe übrigens noch kein Digitalgerät mit einer wirklich direkten Ansprache unter den Fingern gehabt. Da ich mittlerweile oft mit Plugins arbeite (schon aus Zeitmangel), habe ich mich allerdings daran gewöhnt und mittlerweile fühlt es sich „normal“ an. Meinen Röhrenamp verkaufe ich trotzdem nicht ;-)

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @Markus Galla Ich besitze das Board nun seit einigen Tagen selbst und kann mit Fug und Recht behaupten: Die Latenz ist kein Problem, sie ist nicht einmal hör-/fühlbar. Eventuell war mit dem Testsystem etwas nicht in Ordnung? Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und der Sound kann sogar mit meinem Vollröhren-Amp mithalten…..und der gehört nicht gerade zu der Kategorie „billig“…..

      • Profilbild
        grasshopper

        @Stephan Güte Nun ja auch noch einen Kommentar zur Latenz: Jedes Akustische Instrument hat eine Latenz, vom Anschlag bis der Ton erklingt, dies wird bei der Diskussion of vergessen. Da brechen bei einem Audiointerface Diskussionen wegen 3 oder 4 ms aus und bei den akustischen Instrumenten habe ich das noch nicht gehört.
        Auch was nicht zu vergessen ist, dass der Musiker sich an die Latenz gewöhnt, sofern sie in einem gewissen Rahmen bewegt.

  2. Profilbild
    Harry Hirsch

    Zur Latenz – habe das Board auch.
    Manche hören auch das Gras wachsen.
    Es ist schon anmaßend, das Gerät hier schlecht zu machen. Die Latenz ist vernachlässigbar. Wenn, dann sollte man wirklich darstellen, ab wann die Latenz ein echtes Problem ist und mit Messwerten belegen! Mir gefällt es hervorragend und die PC-Software mit den grafischen Darstellungen ist grandios – ganz zu schweigen vom tollen Fender-Sound.
    Bühnentauglich ist es ohnehin, ohne Einschränkungen.
    Meine Güte.

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