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Test: Fender, Mustang Floor, Effektgerät für E-Gitarre

(ID: 745)

Eine Klinkenbuchse mit der Bezeichnung EXP-1/MS-4 dient zur Aufnahme eines Expression-Pedals (EXP-1) oder des Fußschalters MS-4. Diesen Pedalen lassen sich dann, wie üblich bei dieser Kategorie Effektgeräte, verschiedene Aufgaben (Parameter) zuweisen. WahWah-Pedal, Veränderungen an der Tiefe eines Hallraumes oder die Steuerung der Intensität eines Delays wären gängige Aufgaben, welche man dem Expressionpedal EXP-1 anvertrauen würde, falls das Onboard-Pedal mal für andere Zwecke im Einsatz ist. Der Fußschalter MS-4 hingegen vereinfacht viele Schaltvorgänge und ermöglicht Direktzugriffe auf das Mustang Floor, die sonst nur über Umwege zu erreichen wären. Display und LEDs des MS-4 Fußschalters zeigen fast die gleichen Informationen wie der Mustang Floor-Bildschirm an, man kann mit einem Blick auf den Fußschalter also beispielsweise die Gitarre stimmen und Presets wählen, ohne jemals zum Bildschirm des Mustang Floor wechseln zu müssen.

Die Stereo-Ausgänge liegen in zweifacher Ausführung vor, einmal als unsymmetrische Klinken- und einmal als symmetrische XLR-Buchsen und für das Jammen ohne externe Verstärkung bietet das Gerät eine Kopfhörerbuchse im Miniklinken-Format. Ebenfalls in kleinem Klinken-Format sitzt direkt daneben eine AUX IN-Buchse, an der sich externe Soundquellen wie der iPod oder ein CD-Player anschließen lassen. Wem die intern verfügbaren Effekte nicht ausreichen oder wer auf ein besonderes Effekt-Schätzchen nicht verzichten möchte, kann dieses an den Effektweg anschließen, denn auch so etwas besitzt das Mustang Floor. Last, but not least finden sich an der Stirnseite natürlich noch die Klinken-Input-Buchse zum Anschluss der Gitarre und ein Level-Regler, mit dem sich die Gesamtlautstärke des Gerätes regulieren lässt.

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Es wurde also faktisch an alles gedacht und das macht das Mustang Floor zu einem sehr flexiblen und universell einsetzbaren Tool, egal ob im Studio, als Preamp vor Endstufe und Box(en) oder als Luxus-Übungskiste für die Studentenbude. Darüber hinaus kann auch die gesamte Hardware hinsichtlich der Verarbeitung überzeugen und sollte dem rauen Alltag zwischen Proberaum und Bühne gut widerstehen können.

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Bedienoberfläche/Sounds & Effekte

 

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Das Layout der Bedienoberfläche ist typisch für ein Multieffektpedal dieser Kategorie und jeder, der schon mal an solch einem Gerät geschraubt hat, dürfte eigentlich der Bedienungsanleitung keines Blickes würdigen. Ein richtiges Handbuch fehlt ohnehin im Lieferumfang, lediglich ein „Quick Start Guide“ wurde dem Gerät beigelegt. Das vollständige Manual ist als PDF-Download auf der Fender Website erhältlich. Als Steuerzentrale dient natürlich das grafikfähige Display, auf dem sich sämtliche Operationen und Settings editieren lassen. Mit dem direkt daneben platzierten Jog-Wheel surft man durch die Presets, verändert Parameter oder sucht sich einen Speicherplatz für die selbst erstellte Klangkreation. Und mit einhundert Speicherplätzen bietet auch das Mustang Floor mehr als genügend Platz für selbst erstellte Settings.

Die neun zum Drauftreten einladenden Metallswitches besitzen eine Doppelfunktion. Primär dienen sie natürlich zur Anwahl der Sounds, auf der zweiten Ebene lässt sich aber auch der integrierte Tuner aktivieren, der Effektweg zu bzw. abschalten, die Delay-Geschwindigkeit durch zweifaches Drücken bestimmen oder auch der Direktzugriff auf die Effekte bewerkstelligen. Und von denen besitzt das Gerät immerhin 37, welche zusammen mit 13 Verstärkermodellen auf ihren Einsatz warten. Ausgewählt werden die Effekte mit den Soft-Keys unterhalb des Displays, welche in die vier Kategorien Stomp, Mod, Delay und Reverb eingeteilt sind und somit einen schnellen Zugriff auf den gewünschten Effekt erlauben. Unter „Stomp“ finden sich diverse Overdrive-, Kompressor- und Wah-Pedale zur Auswahl, die Kategorie „Modulation“ bietet eine große Anzahl von Chorus-, Flanger- und Phaser-Effekten, bis hin zu eher „befremdlichen“ Sounds wie etwa dem Ring-Modulator. Der Name ist Programm im Menü „Delay“, hier finden sich alle möglichen Arten von Echos, sei es als Ducking-Delay, Ping-Pong-Echo, Tape Delay oder Reverse-Delay. Den Abschluss mit nicht weniger Auswahl bietet die Reverb-Sektion, welche neben den üblichen Verdächtigen wie Small Hall, Plate-Reverbs oder Large Room auch zwei Fender Federhall-Emulationen mit an Bord hat.

Nach Drücken des Softkeys „Amp“ bieten sich dem Benutzer die Verstärkermodelle des Mustang Floor zur Auswahl an. Über die Hälfte der hier angebotenen emulierten Verstärker stammen aus eigenem Hause und sind Nachbildungen der legendären Fender-Amps, wie etwa des ’57 Deluxe Amp, des ’59 Bassman, ’57 Champ oder auch „gainstärkere Geräte“ wie etwa dem Super-Sonic Amp. Dem ewigen Konkurrenten von der Insel mit dem „M“ im Namen verewigte man im Speicher des Mustang Floor mit den Modellen British ’60s, British ’70s und British ’80s und auch an die amerikanischen Konkurrenzprodukte wurde in Form der Ampmodelle American ’90s und Metal 2000 gedacht. Ein längeres Drücken des „Amp“-Softkeys öffnet das Amp-Menü, in dem sich alle notwendigen Einstellungen wie Klangregelung, Gain oder die Auswahl der gewünschten Lautsprecherbox vornehmen lassen. Cabinet-Simulationen besitzt das Gerät zwölf, auch hier wurden die gängigsten Boxentypen wie 4×12″ und 2×12″ implementiert, es finden sich aber auch hier überwiegend Speaker aus Fender-Produktion von damals und heute, wie etwa eine Bassman-Box oder die Simulation eines Fender Champ Speakers.

-- Display mit den Softkeys und dem Jog-Wheel --

— Display mit den Softkeys und dem Jog-Wheel —

Rechts neben dem Display finden sich noch vier weitere Softkeys, mit denen sich die Presets abspeichern lassen, das Utility-Menü aufrufen oder das Onboard-Pedal mit verschiedenen Funktionen belegen lässt. Das Pedal besteht, wie bereits erwähnt, aus Aluguss und macht einen sehr stabilen Eindruck, allerdings ist auch hier der Regelweg, wie bei vielen anderen ähnlich aufgebauten Konkurrenzprodukten auch, leider etwas knapp bemessen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Magman

    Ich nutze dieses Board auch, vor allem wegen den sehr authentischen 7ender Sounds – keiner kann die besser modden als 7ender selbst :)
    Nun, hier wurde als Minuspunkt die Latenz genannt. Welch Unfug, das hört und bemerkt kein Mensch der Welt!
    Ein guter Freund hat mal folgenden wahren Satz kreiert: In 4 ms legt der Schall etwa 1,5 Meter zurück. Also müssten diese Leute auch merken, ob sie 2 Meter oder 3,5 Meter vom Amp wegstehen, denn zwischen diesen beiden Positionen sind auch 4 ms Latenz…Dummfug!

    Ansonsten überzeugt dieses Board durch durchdachte und einfache Bedienung. Wie bei allen Mustangs sollte man sich nicht durch die Werkspresets irritieren lassen, die sind Effekt-übertrieben für die Spielkinder gemacht. Wenn man sich etwas näher mit dem Board befasst und auch Fuse nutzt holt man sehr authentische und ‚amtliche‘ Sounds aus dem Teil und hat gegenüber anderen Biards auch noch ne Menge Geld gespart.

    Fazit: das Mustang Floor ist seinen Preis Wert!

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @Magman Hi Magman,

      Erstmal danke für deinen Kommentar!

      Ich habe das Mustang Floor auch von ein paar erfahrenen Kollegen testen lassen und die sind zur selben Ansicht gekommen, eine gewisse Latenz ist spürbar. Und das der Hörer das nicht hört ist klar, der Spieler tut es aber, zumindest ich tue das. Ich habe diesbezüglich die Gitarre auch immer mal wieder in meinen GT-Pro und einen POD gestöpselt um zu vergleichen, eine (spürbare) Verzögerung ist bei diesen Geräten nicht vorhanden.

      Viele Grüße,

      Stephan

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Stephan Güte Ich glaube, dass Latenz erst ein wirkliches Problem ist, seit man darüber spricht.

        Als ich an der SAE meinen Abschluss gemacht habe, war ProTools noch in den Kinderschuhen und die DSP-Karten gerade erst „erfunden“. Gearbeitet wurde auf alten Quadras mit NuBus. Würde man heute deren Latenz messen, würde ein Aufschrei durch die Nation gehen. Letztendlich hat sich diese Technik dennoch durchgesetzt. Bei den ersten nativen Plugins sah es nicht anders aus. Man hat es einfach ignoriert, weil es eben so war. Heute ist jeder verwöhnt und man versucht, die letzte Millisekunde herauszuquetschen und in einigen Jahren diskutieren wir über Nanosekunden. Man sollte einfach mal auf dem Teppich bleiben und an das denken, was man bekommt: Simulationen der besten Amps der Welt auf kleinstem Raum und zu einem Bruchteil des Preises. Ich habe übrigens noch kein Digitalgerät mit einer wirklich direkten Ansprache unter den Fingern gehabt. Da ich mittlerweile oft mit Plugins arbeite (schon aus Zeitmangel), habe ich mich allerdings daran gewöhnt und mittlerweile fühlt es sich „normal“ an. Meinen Röhrenamp verkaufe ich trotzdem nicht ;-)

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @Markus Galla Ich besitze das Board nun seit einigen Tagen selbst und kann mit Fug und Recht behaupten: Die Latenz ist kein Problem, sie ist nicht einmal hör-/fühlbar. Eventuell war mit dem Testsystem etwas nicht in Ordnung? Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und der Sound kann sogar mit meinem Vollröhren-Amp mithalten…..und der gehört nicht gerade zu der Kategorie „billig“…..

      • Profilbild
        grasshopper

        @Stephan Güte Nun ja auch noch einen Kommentar zur Latenz: Jedes Akustische Instrument hat eine Latenz, vom Anschlag bis der Ton erklingt, dies wird bei der Diskussion of vergessen. Da brechen bei einem Audiointerface Diskussionen wegen 3 oder 4 ms aus und bei den akustischen Instrumenten habe ich das noch nicht gehört.
        Auch was nicht zu vergessen ist, dass der Musiker sich an die Latenz gewöhnt, sofern sie in einem gewissen Rahmen bewegt.

  2. Profilbild
    Harry Hirsch

    Zur Latenz – habe das Board auch.
    Manche hören auch das Gras wachsen.
    Es ist schon anmaßend, das Gerät hier schlecht zu machen. Die Latenz ist vernachlässigbar. Wenn, dann sollte man wirklich darstellen, ab wann die Latenz ein echtes Problem ist und mit Messwerten belegen! Mir gefällt es hervorragend und die PC-Software mit den grafischen Darstellungen ist grandios – ganz zu schweigen vom tollen Fender-Sound.
    Bühnentauglich ist es ohnehin, ohne Einschränkungen.
    Meine Güte.

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