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Test: Focal Trio 6 Be, Studiomonitor

(ID: 149144)

Wie klingen die Focal Trio 6 Be?

Auf einem beigelegten Zettel wird darauf hingewiesen, dass die Lautsprecher eine Einlaufzeit von ca. 10 Stunden benötigen, um ihr volles Klangpotenzial zu entfalten. Also habe ich die Lautsprecher erst einmal 10 Stunden bei Zimmerlautstärke vor sich hin dudeln lassen, bevor ich dann weiter getestet habe. Allerdings konnte ich keine dramatischen Unterschiede zwischen vorher und nachher feststellen. Es geht aber auch darum, dass sich alle mechanischen Bauteile sanft „einschwingen“ können und nicht sofort brutalst gefordert sind, ähnlich der Einfahrphase von Auto und Motorrad.

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Obgleich ich an meine Tests immer mit einer guten Portion Nüchternheit herangehe, haben mich die Focal Trio 6 Be vom ersten Anhören an in ihren Bann gezogen. Ich hatte selten solch phänomenale Lautsprecher vor den Lauschern! Punkt. Damit könnte man den Test wohl beenden, oder? Da ich aber weiß, dass die Leserschaft das gerne präzisiert hätte, gehe ich doch mal lieber ins Detail.

Was mir als allererstes deutlich aufgefallen ist: Eine Kickdrum kommt selbst bei leisem Wiedergabepegel mit einem fast plastischen Körper und einer sagenhaften Kontur ans Ohr. Das habe ich so noch bei keinem anderen Lautsprecher erlebt, weder bei meinen bisherigen Testkandidaten, noch bei meinen eigenen Monitoren. Und das waren schon einige.

Und außer den Kick Drums? Die Transparenz ist insgesamt einfach unbeschreiblich gut, die Tiefe der Darstellung ebenso. Man meint, in den Klangraum regelrecht hineingreifen zu können. Dabei gelingt der Firma Focal der schwer zu erreichende Kunstgriff, dass trotz aller Präzision der Klang richtigen Spaß macht. Sie klingen nicht furztrocken, sondern haben durchaus einen gewissen Trend zu einer Schönheit in der Darstellung, ohne aber zu beschönigen. Wer meine Testberichte kennt, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass ich selbst seit vielen Jahren stets ein Pärchen Lautsprecher eines bekannten finnischen Herstellers am Pult habe. Diese haben durch alle Modellreihen die Tendenz, einen vermurksten Sound so darzustellen, dass es nur noch „AUA“ ist. Bei der Focal Trio 6 Be klingt so ein EQ-Desaster dann nach „AUTSCH“. Sie geht also eine merkliche Spur gnädiger mit allen Frequenzen um, dennoch bemerkt man eine zunehmende Topfigkeit in der Wiedergabe, hat man sich mal völlig im Klangwald verlaufen. Eine sehr interessante Abstimmung, die mich gänzlich überzeugt hat, obgleich ich mich erst darauf einstellen musste.

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Das erwähnte Blasorchester wurde hier in Oberndorf aufgenommen und zur Kontrolle hatte ich dafür meine Genelec M030 dabei, die wirklich sehr gute Kompaktlautsprecher sind. Als ich diese Aufnahme aber nun mit den Focal Trio 6 Be wieder gehört habe, sind mir schon die Ohren groß geworden: Die beiden Tuben kommen mit einer unglaublichen Wucht, die Hörner glänzen regelrecht vor dem akustischen Auge, die Klarinetten fliegen fröhlich samt leichtem Anblasgeräusch zwischen den Boxen, das alles völlig unabhängig von der Lautstärke.

Ein weiteres Highlight der Focal Trio 6 Be ist die Möglichkeit, den Basslautsprecher über einen Fußschalter abzuschalten und somit quasi mit einer 2-Wege-Box abzuhören. An dieses Feature gewöhnt man sich schnell, da man so feststellen kann, wie der Mix auf Geräten klingt, die nur eine eingeschränkte Basswiedergabe haben. Der Klangcharakter bleibt dabei unverändert.

3-Wege-Betrieb

3-Wege-Betrieb

2-Wege-Betrieb

2-Wege-Betrieb

Die Klangregler auf der Rückseite sind sehr feinfühlig einzustellen und erlauben eine Korrektur der Bässe, Mitten und Höhen in einem fein gerasterten Rahmen. Dramatische Klangveränderungen sind bei solchen Boxen weder gewollt noch sinnvoll, es handelt sich hier um Feintuning des vorhandenen Klangcharakters an die räumlichen Begebenheiten. Die Höhen- und Tiefenregler sind Shelving-Filter, der mittlere Regler arbeitet als Glockenfilter bei einer Mittenfrequenz von 160 Hz. Dieser Bereich kann einer Korrektur bedürfen, falls die Lautsprecher direkt auf der Meterbridge einer fetten Mischpultkonsole stehen und dieser Frequenzbereich entsprechend zu stark über die Mischpultoberfläche betont wird.

Für das Feintuning

Für das Feintuning

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Forum
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    t.bechholds AHU 2

    Boaah. Wenn ich gewusst hätte, dass Du die Focals am Start hast, wäre ich auf eine Hörprobe mit einem Kasten Bier am Mann anbei gewesen.

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    AMAZONA Archiv

    WiFi Boxen sind so geil wird sich so ein Kauf lohnen eventuell ein Synthesizer verkaufen und in gute Boxen investieren danke für den Test hab selten was besseres gehört

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    AMAZONA Archiv

    oje scheiße das ist ja stueckpreise der Preis ich muss reich heiraten dennoch danke Das Leben ist kostspielig

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    Tascany

    „Ein fertig hergestelltes Bauteil aus Beryllium ist weitgehend unbedenklich, nur bei Beschädigung ist unbedingt Vorsicht angebracht“

    Puh, wer garantiert mir das, das sich nicht schon beim „damit arbeiten“ Partikel des giftigen Zeugs lösen?
    Ich hatte da schon ein etwas mulmiges Gefühl.

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      AMAZONA Archiv

      @Tascany was heißt das es ist ja kein Kryptonit für mich nicht schädlich sind diese Boxen gefährlich

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    AMAZONA Archiv

    lieber Siggi wie lang dauert es bis ich diese Boxen wegschießen ich gebe doch nicht 5000 € aus und sanplötzlich im Arschich denke für Hardcore Musik sind sie nicht geeignet

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    ie007

    Hi, sehr schöner Test.

    @ Onkel Sigi. Du hattest neulich auch mal die Genelec 8351a vor den Ohren.

    Kannst du die mal mit den Focal vergleichen, welche findest du „besser“ oder wo liegen die Unterschiede?

    Danke :-).

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    Onkel Sigi RED

    Griass Di ie007 (Bond….? James…?),

    absoluter Gleichstand bei diesen beiden, ich kann keinem Pärchen den eindeutigen Vorzug geben. Die Focal können eine höhere Endlautstärke erzeugen und geben sich hierbei auch beim tiefen Bass nicht so schnell geschlagen (kein Wunder bei der Endstufenleistung). Quasi ist der Spaßfaktor bei „laut“ mit den Focal eine Ecke mehr vorhanden.

    Die „Tschennies“ sind im Vergleich wesentlich kompakter als die Trümmer von Focal und glänzen zudem mit ihrem Einmess-System.

    Arbeiten kann man mit beiden bestens, hier sollte alleine Dein Geschmack entscheiden, welcher Klang Dir mehr zusagt.

    Mit musikalischen Grüßen

    „Onkel Sigi“ Schöbel

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      ie007

      @Onkel Sigi Mein Name ist IE, IE 007 ;-) und das ist natürlich der einzig wahre Bond ;-).

      Natürlich hätte ich auch sofort die dudarfstboxenherstellerniedirektvergelichengeheimsprache anwenden sollen, aber das hast ja nun du perfekt gemacht :-).

      Ich kenne Focal noch, als die in Selbstbausets in den 90zigern zu uns kamen. Da ich im Moment eher aufdieohrenindasbein EDM Muke produzieren darf, werde ich wahrscheinlich den französischen Schönheiten den Vorzug geben.

      Dir nochmals für all deine tollen Artikel vielen, vielen Dank und weiter so. Das Forum und ich danken es dir muchomassmässig :-).

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        AMAZONA Archiv

        @ie007 In den 80ern bauten wir „Tonfabrik Wiesbaden“ Focal u. a. Marken in großen Stückzahlen.

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    GEM-D

    Ich hab mir die Focal jetzt im Abverkauf gönnen können und hab sie zu einem spitzen Preis von 4K bekommen! Ich war schon von den Solo 6 BE massiv infiziert. Was soll ich sagen?
    Das Upgrade hat sich sowas von gelohnt!
    Plötzlich höre ich in all meinen alten Mixen ob sie wirklich gut oder schlecht waren.
    Der Unterschied ist noch mal himmelweit! Und dass es so ein großer Unterschied ist hätte ich nie gedacht…
    Mein Fazit zum Musik machen: Als erstes in gute Monitore investieren!
    Der Rest kann danach folgen. Aber das ist die Basis für ein gutes und sauberes Arbeiten.
    Und wahrscheinlich auch direkt gefolgt vom Raum…

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