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Test: Genelec 8351A, Studiomonitore

(ID: 116121)

Wie klingt die Genelec 8351A SAM ohne die Raumkorrektur?

Vorrausschicken möchte ich, dass in meiner Regie im großen und ganzen eine vernünftige Abhörsituation vorherrscht und Lautsprecher auch ohne größere Korrekturen ihren ursprünglichen Sinn der qualitativen Beurteilung von Musikmaterial erfüllen können.

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Bereits ohne Klangkorrektur klingen die 8351A wie eine typische Genelec: sachlich, nüchtern und nicht beschönigend, wenn die Mischung vielleicht auch nicht schön geworden ist. Hat man aber ein Glanzlicht vor sich, wie z.B. die meisten Alben von Alan Parsons Project oder Yello (ab Mitte der 80er Jahre), dann geht eine nordische Sonne auf, die nur noch strahlt! Dabei spielt die 8351A so mühelos auf wie Muhammed Ali in seinen besten Zeiten geboxt hat: Kraftvoll, leichtfüßig und mit einem satten Punch. WOW!

Besonders beeindruckend ist die Ortbarkeit der einzelnen Instrumente, die beinahe zum Greifen nahe vor den Lautsprechern zu stehen scheinen. Das schafft in solcher Vollendung wohl nur eine Koax-Bauweise.

Die Bässe sind ultrapräzise und haben nicht eine Spur von Wummern oder Schwammigkeit. Der oben erwähnte Queen-Titel MY BABY DOES ME brachte die Genelecs nicht einmal annähernd ins Schwitzen.

Wie klingt es mit der Raumkorrektur?

Mit Hilfe des optional erhältlichen „GLM 2.0 Set“, das aus Messmikrofon, Steuereinheit und der dazugehörigen GLM-Software besteht, lassen sich die „Tschennies“ über Netzwerkkabel und PC/Mac auf ein optimales Wiedergabeverhalten einmessen. Die Prozedur ist relativ einfach und die Ergebnisse sind eine nochmalige Verbesserung der ohnehin schon sehr guten Präzision. Allerdings musste die Software in meinem Regieraum keine drastischen Anpassungen vornehmen, was auf eine gute Abstimmung meiner Regie zurückzuführen ist. Aber dass etwas korrigiert wurde, war deutlich hörbar. Besonders der „Bypass“-Vergleich über die Control-Software macht klar, wo die Unterschiede liegen.

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Steuersoftware "SAM"

Steuersoftware „SAM“

Aus Spaß habe ich die 8351A auch in meinem Waschraum aufgebaut, der ziemlich „schepprig“ klingt. Die Software konnte auch hier einiges glattbügeln, allerdings klang es dennoch nicht wirklich überzeugend. Eine gewisse Qualitätssubstanz des Abhörraumes ist also nach wie vor unumgänglich. Aber da liegt das Problem dann absolut nicht beim Hersteller, sondern am Besitzer des Raums.

Ist die Raumkorrektur-Software GLM 2.0 unbedingt nötig?

Jein! In meinem Regieraum klangen die Genelec 8351A auch ohne Einmessung sehr präzise, so dass ich persönlich keine zwingende Notwendigkeit sehen würde, mir dieses Software-/Hardwarepaket für immerhin knapp 500,- Euro anzuschaffen. Zudem kann man die Lautsprecher auch über das „Mäuseklavier“ in den wichtigsten Parametern anpassen. Aber unbestritten ist die Tatsache, dass mit Hilfe des Messmikrofons und der Steuersoftware doch noch eine gute Portion Präzision aus der Box herausgeholt werden kann und dies ist auch hörbar.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das Beste an dem Test ist das Bild von Onkel Sigi in seinem Studio. ;)

  2. Profilbild
    fno

    Ich hab sie hören dürfen und finde die Genelec eher günstig, falls man sich mit der erreichbaren Maximallautstärke arrangieren kann – in Mietwohnungen dank diesbezüglich hilfsbereiter Mitmieter oft kein Problem. Möchte ich Vergleichbares im Hifi-Bereich, in dem vollaktive Lautsprecher mit Digitaleingängen eher selten sind, erreichen, benötige ich ein Paar passive Dreiweglautsprecher mit Tri-Wiring-Möglichkeit, 3 Stereoendstufen, 2 digitale 3-Wege-Frequenzweichen mit Einmessmöglichkeit nebst A/D- und D/A-Wandlern und viele Meter Verkabelung, wobei so nicht wenig Geld in diverse Gehäuse wandert. Da scheint mir ein Gesamtbudget von 6000 eher knapp bemessen, wenn ich im „gehobenen Hifi-Bereich“ landen will. Und ob so im Ergebnis die meiner Ansicht nach umwerfende Homogenität der Genelec erreicht werden kann, bezweifle ich beim Zusammenstellungskonzept. Aber den Bass krieg ich so wenigstens lauter, wenn ich will.

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    AMAZONA Archiv

    Ich kann „Onkel Sigi“ nur zustimmen zum Fazit , insg. ein sehr guter Test mit prima Beschreibungen der Klang Performance.
    Was aus diesem eher kleinen Boxen-Paar an Klang herausgeholt wird ist auch für mich beeindruckend , gerade hinsichtlich Neutralität und Musikalität. Ich selbst habe mir nach etlichen Demostellungen in meinen Räumen (u.a. Neumann KH , Genelec 8351, Barefoot, Quested) die im Gegensatz zur 8351 noch etwas tiefer und lauter gehenden 8260 von derselben FIrma gekauft. Die 8260er enthalten dasselbe koaxiale Mittel/ Hochton Gespann. Mein Entscheidung für die 8260 SAM gegenüber der 8351 SAM Variante lag darin begründet, dass mein Abhörraum mit 40qm etwas zu groß für die 8351 schien, aber nur, was das das Thema Lautstärke betrifft. BIs 25qm qm kann man m.E. die 8351 als Midrange System nutzen. Ich zumindest habe bis dato in diesem Presisegment keine vergleichbar knackig schnelle, präzise wie tief reichende Box gehört wie die 8351. Und eine kleine Anmerkung noch: M.E. ist das Kalibrierungssystem Pflicht in diesem Genelec Segment. Es holt auch aus guten Räumen noch einmal 5-10 % an Frequenzoptimierung für den Hörplatz heraus. Wer das Geld für die 8351 auf den Tisch legen kann, hat sicher auch kein echtes Problem damit, noch die ca. 400 Euro (nach Verhandlung mit dem Händler vor Ort) für das Einmesssystem drauf zu legen .

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