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Test: Heavyocity Mosaic Tape Synth-Soundlibrary

Bandmaschine trifft Hybrid-Sounds

28. Oktober 2020

Mit Mosaic Tape veröffentlicht Heavyocity die vierte hybride Kontakt-Library der Serie. Insgesamt 3,2 GB umfasst der Neuzuwachs und spezialisiert sich ganz auf hybride Sounds und Klänge, die durch analoge Bandmaschinen gejagt wurden. Der Fokus von Mosaic Tape liegt dabei auf Filmmusikkomponisten, die nach Inspirationen und gelayerten, komplexen Klängen suchen, um Filmscores zu veredeln.

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Insgesamt sind 106 Snapshot Presets enthalten, die sich in 113 verschiedene Soundquellen, basierend auf 1264 Samples, unterteilen. Im Detail:

  • 23 Orchestral
  • 30 Keys & Tuned Percussions
  • 10 Choir
  • 36 Noise Layer
  • 14 Attack Layer

Installation & Bedienung

Für die Installation wird Heavyocity’s „Portal“ Software benötigt sowie Native Access. Danach steht die Library über Native Instruments Kontakt zum Spielen bereit.

Mosaic Tape ist vom Grundprinzip genauso aufgebaut, wie viele andere Produkte des Herstellers. Wer also bereits Produkte der Mosaic-Serie oder auch der Orchestral-Serie sein eigen nennt, wird sich sehr schnell zurecht finden.

Mosaic Tape_Interface_Main

Initial öffnet sich Mosaic Tape in der Mixer-Ansicht, die Zugriff auf die wichtigsten Parameter erlaubt.

Oben finden sich die Reiter MIXER, CONTROL, OPTIONS, ARP, MACRO SEQ und MASTER FX. Das MIXER-Fenster umfasst die bis zu drei individuell regelbaren Kanäle. Hier kann man die Lautstärke mischen, das Panorama einstellen und die Tonhöhe modifizieren. Natürlich ist es hier auch möglich, die einzelnen Kanäle auf Solo oder Stumm/Mute zu schalten. Durch einen Schnell-Browser-Zugriff durch Klick auf die links und rechts angeordneten Pfeile neben dem dargestellten Instrumentennamen kann man hier auch direkt neue Sounds den einzelnen Kanälen zuweisen. Diese Funktion ist extrem nützlich, da man mit einem Klick direkt einen eigenen Sound kreieren kann und die Ergebnisse teils wirklich drastisch sind.

In der Mitte des Interfaces findet sich der Macro-Controller, der in allen Heavyocity Produkten das Herzstück bildet. Rundherum angeordnet sind in Reih und Glied alle Klangparameter-Modulationen, die darauf einzahlen. Über den Menüpunkt CONTROL oder die neben dem mittig platzierten Macro-Controller angeordneten Submenüs ENV, EQ, FILTER, DRIVE, GATE und SPACE kann man die einzelnen Klangparameter-Menüs aufrufen und entsprechend modifizieren.

Was ebenfalls sehr durchdacht ist, ist die Möglichkeit, vorgenommene Einstellungen jedes einzelnen Untermenüs ganz einfach via Copy/Paste auf andere Kanäle zu übertragen. Das spart enorm viel Zeit. Noch schneller geht es, wenn man einfach alle Kanäle miteinander verlinkt, dann werden alle vorgenommenen Einstellungen automatisch für alle verlinkten Kanäle übernommen.

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Unter ENV kann man Attack, Decay, Sustain und Release der einzelnen Instrumente jedes Kanals einstellen. Zusätzlich gibt es einen Sync-Schalter mit dem man die Attack-Zeit zum Host-Tempo synchronisieren kann. Im Reiter ENV kann man zusätzlich den Startpunkt der Samples einstellen oder diesen randomizieren, um einen Round-Robin ähnlichen Effekt zu erzielen, wodurch mehrfach hintereinander gespielte Noten organischer klingen.

Im EQ-Menü finden sich die Equalizer-Einstellparameter. Die zusätzliche Filter-Sektion wartet mit insgesamt 11 Filtertypen auf, darunter LP, HP, BP, Peak, Notch, Daft und zwei Vox-Filter. Hinter dem Menüpunkt Drive verbergen sich Saturation und Distortion. Unter Gate lassen sich für jeden der drei Kanäle unterschiedliche Gate-Effekte einstellen und Space umfasst für jeden Kanal einen Delay- und Reverb-Effekt.

Options

Unter OPTIONS lassen sich die einzelnen Instrumente Keyboard-Tasten zuweisen, die Velocity festlegen oder die Stärke des Pitchbends einstellen. Zudem gibt es eine Preview-Funktion, die das schnelle Finden der gesuchten Soundquelle vereinfacht. Jedem Kanal steht auch die Möglichkeit zur Verfügung Oktaven-weise in die anderen Soundlayer zu überblenden. Durch und durch ist Mosaic Tape durchdacht und auf schnelles Bedienen ausgelegt.

Mosaic Tape_Interface_Source

Die insgesamt 113 Soundquellen können beliebig den bis zu drei Kanälen zugewiesen und gelayert werden.

Arpeggiator

ARP beinhaltet einen umfassenden Arpeggiator. Neben dem Takt, der Anzahl der Steps und der Spielart lässt sich mit der Maus ganz einfach eine Velocity-Sequenz einzeichnen. Gerade, wenn man jedem Kanal eine eigene Arpeggiator-Hüllkurve spendiert, entstehen die komplexesten Sounds. Aus jedem Preset lässt sich so im Handumdrehen ein eigener Charakter-Sound erstellen, der mit dem Ausganspreset wenig zu tun hat.

Mit dem Gate-Regler kann man bestimmen, wie lange die Noten des Arpeggiators gehalten werden sollen und mit Swing lässt sich zusätzlich die Spielweise menschlicher/ungenauer gestalten. In einem Dropdown-Menü stehen insgesamt 9 Arpeggiatoren-Typen zur Verfügung, über OCTAVE kann man weitere Oktaven zur Spiel-Range hinzuaddieren. Interessant ist zudem die Chord-Leiste, über die man markieren kann, an welchen Stellen der gesamte Akkord gespielt und gehalten werden soll, bevor dann wiederum die einzelnen Noten des Akkords in Arpeggiatoren-üblicher Spielweise getriggert werden.

Mosaic Tape_Interface_ARP

Dank des Arpeggiators lassen sich für jeden Layer individuelle Einstellungen vornehmen.

Sound

Heavyocity’s Mosaic Tape klingt fantastisch. Layert man vier Oktaven und drei Soundquellen miteinandern, so entstehen sehr voluminöse, cineastische Klangteppiche. Durch Funktionen wie den durchdachten Arpeggiator oder auch die Gate-Sektion lassen sich sehr lebendig klingende Flächen, Verläufe, Swells und komplexe atmosphärische Pads erzielen. Die ersten vier Klangbeispiele zeigen, wie man einem Preset – in diesem Falle Burnt Turner – durch die Zugabe von verschiedenen Arpeggiator-Einstellung und Gate eine völlig andere Note verleihen kann. Sehr nützlich zum Beispiel auch für Filmscores, wenn man ein Thema innerhalb eines Filmes mehrmals wiederholen möchte, aber eine Varianz einbauen möchte. Die mitgelieferten Sounds und Samples bieten eine ausreichende Vielfalt, da man diese ja individuell über die bis zu drei verfügbaren Kanäle beliebig miteinander kombinieren kann.

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Fazit

Heavyocity’s Mosaic Tape ist eine tolle Ergänzung der beliebten Serie. Die durch analoge Bandmaschinen gejagten Soundquellen haben einen typisch warmen, analogen, vollen Sound.  Filmkomponisten und Sound Designer kommen hier voll auf ihre Kosten. Hat man sich einmal mit der Bedienung vertraut gemacht, lassen sich sehr einfach cineastische, hybride Klänge erstellen, die von samtig weich bis hin zu druckvoll brachial reichen.

Plus

  • Klang
  • Bedienung
  • Kreative Möglichkeiten

Preis

  • 119.- USD
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Schlagt mich und gebt mir Tiernamen. Aber wer braucht sowas? Leute, die Synth-lastige Musik machen wollen, aber nicht mit Synths umgehen können?

    • Profilbild
      c.rentschler RED

      @bluebell Nicht jeder kann sich ein Arsenal an analogen Synth und Bandmaschinen leisten, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @c.rentschler Nein, aber jeder kann die Grundlagen seines Handwerks lernen.

        Es sei denn, er ist ausgesprochen saublöd.

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