Jetzt auch mit gelben Höhen!
Wenn es um optische Trademarks geht, sind die Lautsprecher des mittlerweile zum Gibson Konzern gehörenden Herstellers KRK allesamt ganz vorne mit dabei. In jedem gefühlten dritten Studio weltweit leuchten einem die klassisch gelben Tieftöner aus Kevlar entgegen, welche nicht nur optische, sondern vor allem auch akustische Trademarks setzten. Die recht erfolgreiche V-Serie geht nunmehr in die 4. Generation und hat im Rahmen der MK4 Einführung einige sehr interessante Entwicklungen hinter sich, KRK V6S4 und KRK V8S4 im Test.
Bei der V-Serie hat man die Wahl unter drei Boxengrößen (KRK V8S4, KRK V6S4, KRK V4S4) und einem Subwoofer KRK 12S, wobei die erste Zahl erwartungsgemäß die Größe des Tieftöners in Zoll widerspiegelt. Die bisher als dritte Generation geltende VXT-Serie wird nun als eigenständige Serie weiter geführt. Zum Test liegen uns wie gesagt die Ausführungen KRK V8S4 und KRK V6S4 vor. Mit einem Ladenpreis von 579,- Euro für die V6 Variante und 699,- Euro für die V8 Variante wendet sich KRK an den ambitionierten Anwender, dem die Rokit Serie klanglich zu sehr im Budget-Bereich angesiedelt ist. Als dritte im Bunde gibt es die KRK V4S4. Zum Test standen uns jeweils ein Pärchen der V6S4 und der V8S4 zur Verfügung.
Konstruktion
Die Basiskonstruktion der beiden Nahfeldmonitore KRK V6S4 und V8S4 sind schnell aufgelistet, ragen sie doch auf den ersten Blick nicht sonderlich aus dem bisherigen KRK Katalog heraus. Beide Systeme verfügen über elektronische Frequenzweichen und jeweils 2 Class-D-Endstufen mit insgesamt 155 Watt (V6S4 – LF 125 Watt, HF 30 Watt), beziehungsweise 230 Watt (V8S4 – LF 200 Watt, HF 30 Watt) und sind als klassische Bassreflexboxen mit der Öffnung nach vorne ausgeführt. In Sachen Abmessungen gestaltet sich die V6 Ausführung mit 35 cm x 29 cm x 23 cm bei einem Gewicht von 9 kg noch recht handlich, während die V8 mit 43 cm x 35 cm x 28 cm und 14 kg Kampfgewicht schon eine recht mächtigen Eindruck hinterlässt. Bis auf die oben genannten Punkte ist die Konstruktion der beiden Systeme identisch.
Als große Besonderheit ist die Tatsache zu werten, dass neben dem Tieftöner nunmehr auch der Hochtontreiber aus dem Aramid Kevlar gefertigt wurde, was klanglich starke Auswirkungen auf den Hochmitten und Hochtonbereich hat. Kevlar glänzt im Audiobereich unter anderem durch die Tatsache, dass es sehr leicht und sehr verwindungssteif ist und damit ein sehr gutes Impulsverhalten an den Tag legt. Insbesondere in der Schnelligkeit einer Ruhephase des Lautsprechers ist Kevlar vielen anderen Materialien in Sachen Trägheit überlegen, allerdings geht damit natürlich auch ein anderer Grundklang des Systems einher.
Die Ecken der Gehäuse wurden zugunsten der Phasentreue in einer MDF/Aluminium-Konstruktion auf der Vorderseite abgeschrägt, ein leuchtendes KRK Logo gibt über den Betriebszustand der Boxen Aufschluss. Den Boxen liegt zudem ein Schutzgitter bei, das bei Bedarf mit ein paar Handgriffen vor den beiden Lautsprechern platziert werden kann. Um die Lautsprecher vor dem Verkratzen der Unterseite zu schützen, sind auf der Unterseite mittels 4 Schrauben EVA-Pads montiert, die ebenfalls eine leichte Entkopplung zur Auflagefläche (Boxenstative / Tischplatte) ermöglichen.
Rückseitig verfügen die Systeme über eine symmetrische TRS/XLR-Kombibuchse nebst Groundlift und einem Wahlschalter, der die Eingangsempfindlichkeit zwischen -10 dB und +4 dB schalten lässt. Auch die umfangreichen Einstellmöglichkeiten in Sachen Raumklanganpassung mit insgesamt 49 Möglichkeiten zeigen unmissverständlich, welches Klientel hier angesprochen werden soll. Die Filtereinstellungen basieren auf einer DSP-Technik, die bei Bedarf über einen Micro-USB-Anschluss upgedatet werden können.
Praxis
Bei neutralem Betrieb ohne jegliche Filtereinstellungen zeigen die beiden Monitore KRK V6S4 und V8S4 sehr schnell ihre Stärken. In Sachen Ansprache setzt der Kevlar Tieftöner wahrlich Maßstäbe, insbesondere wenn es um synthetische Sounds geht. Auch bei schwerem Bassgewitter bleibt das Signal auch bei hohen Lautstärken sehr gut ortbar und ersäuft nicht in der Trägheit der Tieftönermasse. Das Stereobild ist ausgewogen und bei optimaler Sitzposition sehr stabil zu den Seiten hin.
Interessant ist die Tatsache, wie tief die Wiedergabe der KRK V6S4 Ausführung bereits hinunterreicht. Die werbewirksamen 40 Hz des Produktblatts werden zwar auch hier nur gestreift, allerdings ist der Bereich um die 70 Hz hier bereits sehr gut aufgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Woofer 12S dürfte hier bereits eine sehr erwachsene Wiedergabe möglich sein. Dem setzt erwartungsgemäß die KRK V8S4 Ausführung noch mal einen oben drauf. Die Konstruktion schiebt hier bereits sehr amtlich, so dass man sogar über das Aussparen eines Woofers nachdenken kann.
Aufgrund des Kevlar Hochtöners sind natürlich die Mitten klanglich sehr auffällig. Das Impulsverhalten ist bei Schwingungsbäuchen in diesem Frequenzbereich nicht mehr ganz so eklatant wie im Bassbereich, allerdings lässt die schnelle Ansprache eine deutlich „härtere“ Wiedergabe des Klangmaterials zu. Dies ist in diesem Fall nicht wertend zu verstehen, aber das Gehöhr wird eine Zeit benötigen, um sich mit dem Kevlar Klang vertraut zu machen.
Hallo Axel,
danke für deine Beurteilung. Ich freue mich sehr, dass ihr wieder mal einen 8 Zoller getestet habt. Ich schwanke momentan in dieser Preisklasse zwischen den V8S4 und den KS Digital D-80 (Leider habt ihr nur die D-60 getestet). Wer ist in dieser Preisklasse dein Favorit? Danke für deine Hilfe
@Böll Hallo Böll, in dieser Preisklasse sind z. Zt. die KRK ganz klar mein Favorit. Gruß Axel
Zwar ein alter Beitrag aber für mich sehr aktuell. Ich habe seit einigen Tagen die KRK V6S4 und bin seitdem einfach beeindruckt. Endlose Räumlichkeit, sehr hochauflösend und schön punchy. Mein Setup: Sony PS-X60 Plattenspieler mit Signet TK 5 ( Audio Technica) Shibata Schliff in einen russischen Röhrenentzerrer über einen Radial TRIM 2 direkt in einen Adam Sub 8 und in die beiden KRK. Da höre ich bei Soundgarden Dinge die zuvor verborgen waren, Prong kommt einfach direkt und die Beastie Boys erfinden sich neu. Aber auch der Huntemann kommt so was von herb rüber. Ich kann euch das Setup KRK V6S4 mit nem schönen Sub nur ans Herz legen. Der Preisleistungshammer!
Die aktuelle V Serie der KRK‘s wird hier zu Lande weit unterschätzt. In jeder Hinsicht wunderbare Monitore!