ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Lab4Music enJoy, CV/MIDI-Joystick und Pedal Controller

MIDI- und CV-Performance-Buddy

19. Juli 2021
lab4music enjoy test

Lab4Music enJoy, CV/MIDI-Joystick und Pedal Controller

Mit dem Lab4Music enJoy stellt die italienische Firma ein weiteres Gerät für den ambitionierten Live-Keyboarder zur Verfügung. Aber, obwohl diese Gattung im Fokus liegt, profitiert natürlich jeder, der MIDI-Setups bedient, ob im Studio oder auf der Bühne. Auf AMAZONA.de wurden bereits der Sipario und der SiparioX getestet und für gut befunden. Der Lab4Music enJoy schlägt nun in eine andere Kerbe und hilft vor allem, Controller-Daten in den Rechner und das Rack zu bringen.

Lab4Music enJoy spielt USB-MIDI und CV

Der Lab4Music enJoy hat ein angenehm schweres und wertiges Kunststoffgehäuse und ist tadellos verarbeitet. Allerdings sind die Buchsen nicht mit der Frontseite verschraubt. Er verfügt über einen großen Joystick, wie man ihn von Korg kennt, d. h. er fährt immer in die Mittelposition zurück. Über den „HOLD XY“-Taster kann man den Wert der aktuellen Joystick-Position einrasten; X- und Y-Position können dabei getrennt voneinander eingefroren werden.

ANZEIGE

lab4music enjoy test

 

Dazu gibt es noch drei Pedaleingänge, von denen zwei mit Expression-Pedalen (Pedal 1, Pedal 2) und einer mit Fußschaltern genutzt werden kann (Pedal 3).

Lab4Music enJoy - Anschlüsse

Lab4Music enJoy – Anschlüsse

Zum ersten Mal bietet ein Gerät von Lab4Music auch insgesamt 6 CV-Ausgänge. Diese sind als Mini-Stereo-Klinkenbuchsen ausgeführt. CV 5/6 verfügen zusätzlich über einen integrierten LFO. Allerdings gibt es keine DIN-MIDI-Buchsen. MIDI läuft somit nur über USB, und das finde ich für den angepeilten Einsatzzweck eine unglückliche Entscheidung.

Programmierung des Lab4Music enJoy

Leider hat man sich bei Lab4Music dafür entschieden, keine eigene App zu entwicklen, mit der man die verschiedenen Parameter des enJoy verändern und in einem von 10 Presets speichern kann. Denn auch hier wird der Weg über einen WebMIDI-fähigen Browser (alle Chromium-Varianten, aber auch Firefox mit dem Add-On „Web MIDI API“ von Jazz-Soft) genommen.

Lab4Music enJoy – Übersicht der Einstellungen

Zusätzlich ist die Seite auch noch serverseitig programmiert (in PHP), so dass man zwingend online sein muss, um den Lab4Music enJoy zu programmieren. Zumindest hätte eine Java-Script-Implementation die Möglichkeit geboten, die Seite/Programmierung auch offline zu nutzen. Manchen mag das vollkommen egal sein, ich mag es jedenfalls nicht. Zumal es noch nie einfacher war als heute, einfache Cross-Plattform-Apps zu erstellen.

Die WebMIDI-App ist einfach und übersichtlich gehalten und erklärt sich beinahe von selbst. Bei Fragen konsultiert man das englische PDF, dass alle Funktionen auf wenigen Seiten zusammenfasst.

Lab4Music enJoy – interner LFO die CV-Ausgänge 5 und 6

MIDI-Zuweisungen des Lab4Music enJoy

Jedem Pedal lässt sich ein MIDI-CC und eine Wertespanne zuweisen. Leider ist darüberhinaus keine Kalibrierung vorgesehen – nicht ganz konforme Expression-Pedale oder Selbstbauten kann man also nicht richtig nutzen. Genauso ist jeder Halbachse des Joysticks ein MIDI-CC zuweisbar. Diese werden aktiv, sobald man die Pitch-Bend-Funktion der Gesamtachse (standardmäßig natürlich die X-Achse) deaktiviert.

ANZEIGE

lab4music enjoy test

Pedal 3 hat hier eine Sonderstellung, denn es kann wahlweise auch als Wechselschalter (Toggle) konfiguriert werden. Oder man steuert die Joystick-Hold-Funktion darüber. Hier gibt es wirklich keine Probleme und man hat alles schnell erfasst und eingestellt.

CV-Zuweisungen

Komplexer wird es bei den Zuweisungen der CV-Ausgänge. Diese können nicht nur Werte aus den angeschlossenen Pedalen oder dem Joystick beziehen, sondern sie agieren auch als MIDI-to-CV-Interface. Verarbeitet werden Pitch, Channel-Aftertouch, ein beliebiger MIDI-CC, Note-On, Gate, Velocity, Clock oder Start/Stop.

Lab4Music enJoy – Joystick Einstellungen

Für alle Eingabe-Quellen kann man einen minimalen und einen maximalen Wert bestimmen, der bis zu +/-4,5 V betragen kann. Praktischerweise können diese Einstellungen auch skaliert als Halbtöne vorgenommen werden, beschränken sich dann aber auf +/- 12 Halbtöne.

Lab4Music enJoy - Anzeigen

Die integrierten LFOs von CV5/6 können von 1 Hz bis 100 Hz schwingen oder BPM-synchron zur MIDI-Clock; es stehen vier Schwingungsformen zur Auswahl. Über die Pedale oder den Joystick kann dann entweder Frequenz oder Amplitude manipuliert werden.

enJoy Presets von Nah und Fern

Ein komplettes Setup lässt sich als eines von 10 Presets abspeichern und extern entweder über die WebMIDI-App oder einen MIDI-Programchange aufrufen.

Lab4Music enJoy – Preset-Auswahl

Am Gerät selber kann man nur die ersten drei Presets aufrufen, indem man lange auf den „Hold XY“-Taster drückt. Danach kann man mit einer Joystick-Bewegung das Preset auswählen.

Der Lab4Music enJoy im Studio-Einsatz

Er macht Laune, der kleine Kasten, und lässt sich auch gut für die Erstellung von Automationen in der DAW nutzen. Da mein Doepfer PK-88 keinerlei Controller bietet, müsste der Lab4Music enJoy ja eigentlich der ideale Kompagnon sein – wenn da nicht der fehlende DIN-MIDI I/O wäre. Es wäre richtig toll gewesen, hätte man DIN-MIDI hereinführen, mit dem gespieltem ergänzen und alles zusammen an den MIDI-Empfänger schicken können. So richtig alte Schule halt. So muss man hoffen, dass der Empfänger entweder eine DAW ist oder ein Synth/Rompler, der auch als USB-MIDI-Host dienen kann.

Lab4Music enJoy - Joystick

Joystick im Korg-Stil

ANZEIGE
Fazit

Gleichermaßen für MIDI- und CV-Setups geeignet, macht der Lab4Music enJoy eigentlich alles richtig. Die Programmierung über WebMIDI ist sicherlich Geschmacksache, in den meisten Anwendungsfällen jedoch kein Beinbruch. Definitiv als Minus empfinde ich aber den Verzicht auf jegliche DIN-MIDI-Verbindungen; das Einsatzgebiet hätte sich so deutlich erweitert.

Plus

  • einfache Programmierung und Bedienung
  • alle Kabeladapter im Lieferumfang enthalten

Minus

  • keine DIN-MIDI-Anschlüsse
  • Programmierung nur online über WebMIDI
  • Pedale lassen sich nicht vollständig kalibrieren

Preis

  • 299,- Euro
ANZEIGE
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X