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Test: Ludwig Breakbeats Set Mojave Swirl, Schlagzeug

Kleine Trommeln - Großer Sound

23. Juli 2021
ludwig breakbeats drums test

Ludwig Breakbeats Set Mojave Swirl, Schlagzeug

Ganz ehrlich – als mein Redakteur mich gefragt hat, ob ich das Ludwig Breakbeats Set testen möchte, dachte ich zuerst „och nö, nicht noch so’n Mini-Kompact-Portable-Blossnixzugroß-Drumset. Ich will mal was mit einer 24er oder 26er Bass Drum und riesigen Toms. Und überhaupt sind diese Kompakt-Sets doch alle gleich, oder?“

Aufbau des Ludwig Breakbeats Set

Ob gewollt oder nicht, bin ich in den letzten 2 Jahren sozusagen zum Experten in Sachen kleine und portable Drumsets geworden. In dieser Zeit hatte ich Gelegenheit, einige Exemplare zu testen: Tama, Gretsch, Yamaha und jetzt eben das Ludwig Breakbeats Set. Dieses hat als einziges einen prominenten Paten bzw. Namensgeber an seiner Seite: Ahmir „Questlove“ Thompson, Drummer bei der HipHop-Legende The Roots, die seit einigen Jahren auch die Studioband der „Tonight Show with Jimmy Fallon“ sind. Herr Questlove hat im Laufe seiner Karriere außerdem mit Künstlern wie Erykah Badu, John Mayer, Al Green und Jay-Z zusammengearbeitet.

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ludwig breakbeats set mojave swirl test

Ludwig Breakbeats in Mojave Swirl

 

Und jetzt hat er mit Ludwig zusammen das Breakbeats Kit entworfen. Sein Konterfei ziert auch den Karton, in dem das Set geliefert wird. Das besondere daran sind die wirklich sehr kleinen Trommelgrößen: die Bass Drum misst gerade mal putzige 16×14 Zoll. Die Toms sind 10×07 und 13×13 groß, einzig die Snare Drum kommt mit 14×05 auf übliche Dimensionen. Zum Lieferumfang gehören – natürlich – der Tomhalter für die Bass Drum und die Standtombeine, sowie ein Bass Drum Riser und – ungewöhnlich – ein Satz Taschen (oder Täschchen). Um es gleich klar zu sagen – diese taugen nicht zum häufigen Transportieren der Trommeln. Sie sind aus dünnem, ungepolstertem Stoff und schützen nicht vor rauhem Umgang im Gig-Alltag.

ludwig breakbeats set mojave swirl test

Leichtes Gepäck mit bombenfester Hardware

Wer das Set nur gelegentlich transportiert und immer alles schön vorsichtig ins Auto packt, dem mögen sie fürs erste genügen. Eine coole Idee hatte mein Tester-Kollege: Er hat die Taschen einfach zum Dämpfen der Toms und der Snare benutzt! Die Felle sind von Remo – Made in China vermute ich – obwohl das nicht näher angegeben ist. Hier finden wir Pin Stripe Versionen auf Bass Drum und Toms. Das ist durchaus mal was anderes. Und das übliche einlagige Ambassador auf der Snare Drum.

Material des Ludwig Breakbeats Schlagzeug

Die erste Generation der Breakbeat-Sets kam 2014 auf den Markt. Die Kesselkonstruktion ist gleich geblieben, alle Kessel sind laut Ludwig-Webseite aus sieben Lagen „Hardwood“. Aha. Was genau das ist, wird nicht weiter spezifiziert, ist mir persönlich bei einem 400,- Euro-Set aber auch egal. Die Kessel sind ordentlich verarbeitet, die Fellauflagen sauber, wenn auch nicht perfekt, gegratet, das reicht. Das Finish unseres Testsets nennt sich Mojave Swirl und ist ein interessantes rotes Folienfinish, das je nach Blickwinkel mal matt aussieht, mal einen gewissen Schimmer hat. Wie auch immer das gemacht wird – mir gefällt’s. Als weitere Farbvarianten stehen laut Website Sahara Swirl sowie drei Sparkle-Finishes in Black, White und Azure zur Auswahl. Da ist für jeden Geschmack was dabei.

Die Spannreifen sind dreifach geflanschte, relativ dünne Stahlreifen auf den Toms und der Snare. Bei diesen hätte ich mir eine etwas sorgfältigere Verarbeitung gewünscht, die Unterseiten der Spannreifen sind stellenweise etwas scharfkantig. Auch die Bassdrum ist mit Stahlreifen ausgestattet. Das finde ich in dieser Preisliga aber völlig in Ordnung.

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Die Hardware des Ludwig Schlagzeug

Beim Auspacken und Aufbauen des Ludwig Breakbeat Sets fällt mir sofort eine Sache auf: Die Hardware. Alles, was geschraubt, bewegt und befestigt werden muss, sprich Tombrackets, Floortom-Brackets, Floortom-Beine, Tomhalter, Bassdrum-Füße, ist supersolide, stabil und weit über dem Standard in dieser Preisklasse. Das Hängetom und die Floortom-Beine werden mit ordentlichen Klemmen gehalten. Die Schrauben dafür sind groß, griffig und lassen sich prima bedienen. Das habe ich bei anderen Kompakt-Sets – gerade von amerikanischen Traditionsfirmen – schon ganz anders erlebt. Hier hat man bei Ludwig Nägel mit Köpfen gemacht und dem Breakbeats Set vernünftige Hardware verpasst, so wie sich das für ein Set gehört, dass für den „Working Drummer in Großstädten“ beworben wird. Es gibt nichts nervigeres als klapperige oder klemmende Hardware, wenn man sein Set oft auf- und abbaut. Chapeau, Lüdwig!

Nicht ganz so solide ist die Snare-Abhebung geraten, aber sie funktioniert, klappert nicht und löst sich nicht beim spielen. Das reicht mir in dieser Preisklasse schon. Der mitgelieferte Bassdrum-Riser gab in anderen Testberichten im Netz bisweilen Anlass zur Kritik. Womöglich handelt es sich dabei um eine frühere Version. Ich habe an dem Teil nichts auszusetzen. Er ist stabil und tut, was er soll (die sehr kleine Bassdrum „anheben“, damit der Bass-Drum Beater in die Mitte des Fells trifft).

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Die Bassdrum mit Riser

Wie klingt das Ludwig Breakbeats Drumset?

Nach dem völlig problemlosen Aufbau geht es ans entscheidende Thema: den Sound. Zuerst habe ich versucht, das Set so tief wie möglich zu stimmen. Dabei gab es ein Problem – beim 13er Pin Stripe Fell für das Standtom war das Fell nicht sauber im Reifen verklebt, sodass es in lockerer Stimmung Falten geworfen und nicht sauber geklungen hat. Es brauchte eine gewisse Grundspannung, sprich mittlere Stimmung, um vernünftig zu klingen. Leider ist das immer wieder Thema bei Fellen in diesem Preissegment. Man sollte sie schnell gegen bessere austauschen. Ich muss allerdings sagen, dass das Set auch mit diesen Fellen schon gut geklungen hat.

Überrascht hat mich die Bassdrum. Ich glaube nicht, dass ich bei einem „Blind-Test“ die Größe dieser Trommel erraten hätte. Sie klingt für ihre 16″ Größe sehr erwachsen und entwickelt einen erstaunlichen Wumms und in höherer Stimmung einen schönen Ton. Genauso verhält es sich mit den Toms. In mittlerer und hoher Stimmung haben sie mich überzeugt, klingen sauber aus und machen großen Spaß. Das gilt auch für die Snaredrum – und das ist vielleicht die größte Überraschung. Normalerweise betrachte ich Snaredrums in dieser Preiskategorie von Drumsets als – sorry – geschmücktes Brennholz. Sie klingen oft dermaßen schlecht, dass sie bei weitem nicht mit dem Sound von Bass Drums und Toms mithalten können. Die Snare Drum des Ludwig Breakbeat Sets ist absolut auf Augenhöhe mit den restlichen Trommeln, klingt in allen Stimmungen ordentlich und lässt sich dank gut laufender Schrauben auch ohne rohe Gewalt stimmen. Geht doch!

ludwig breakbeats set mojave swirl test

Man kann sich gut ausmalen, wie ein Wechsel zu besseren Fellen den Sound nochmal verbessern kann. Dann hat man wirklich ein Killer-Set, leicht zu transportieren, mit flexiblem, gutem Sound, mit dem man sich auf jeder Bühne blicken lassen kann und beim Auf- und Abbau nicht die Nerven verliert.

Die Audioaufnahmen des Videos wurden mit folgendem Equipment gemacht: Audix D6, 2x AKG C214, Presonus Interface, MacBook Pro. Keine Effekte. Kein EQ.

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Fazit

Um die Frage vom Anfang zu beantworten: Nicht alle Kompaktsets sind gleich. Manche sind einfach besser und das Ludwig Breakbeats Set ist in seiner Preisklasse wirklich ein Knaller. Die Kessel sind gut gemacht, die Hardware überdurchschnittlich stabil und der Sound selbst mit den mitgelieferten Fellen mehr als zufriedenstellend. Vielleicht hat Herr Questlove tatsächlich dafür gesorgt, dass ein Drumset, das mit seinem Namen wirbt, ein zuverlässiges, solides und gut klingendes Werkzeug wird. Dass das ganze Paket zu einem Preis von rund 400 Euro zu haben ist, macht es noch besser. Ob man es als Übe-Set mit kleinstem Platzbedarf oder als Gig-Set für kleine Clubs benutzt – egal. Außer für haarige, laute Rockmusik kann man das Ludwig Breakbeats Set für so ziemlich alles benutzen. Und das Set lässt einen dabei gut aussehen und gut klingen.

Plus

  • Hardware
  • Sound
  • Finishes

Minus

  • Felle

Preis

  • 419,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    markamazon

    „ Die Audioaufnahmen des Videos wurden mit folgendem Equipment gemacht: Audix D6, 2x AKG C214, Presonus Interface, MacBook Pro. Keine Effekte. Kein EQ.”

    Und das Video ist wo zu finden, oder bin ich blind ?

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