Praxis
Abgesehen von der Steuerung von VST Plug-ins kann das M-Audio CTRL49 als klassisches USB-/MIDI-Controllerkeyboard genutzt werden. Die einfachste Umsetzung zur Steuerung der DAW gelingt dabei über das Mackie/HUI-Protokoll. Man kann alle Bedienelemente des Keyboards natürlich auch selbst über „MIDI Learn“ programmieren, für gängige Aufgaben ist das Mackie/HUI-Protokoll aber sicherlich die schneller eingerichtete Variante. Mit Cubase 8.5 auf dem Mac funktioniert das Ganze auch völlig problemlos. Das CTRL49 mit entsprechendem Protokoll in Cubase hinzufügen und die Sache läuft. Die Fader steuern in diesem Fall die Lautstärken der ersten acht Tracks.
Ebenfalls möglich ist die Verwendung als Standalone-Keyboard, d.h. unabhängig vom Computer. Auch hier macht das M-Audio CTRL49 dank der MIDI Schnittstellen und der vielen Bedienelemente eine gute Figur. Alle Elementen lassen sich dafür direkt am Keyboard programmieren, MIDI-Kanäle, CCs etc. individuell für jedes Element einstellen. Abgespeichert wird das Ganze dann als Preset, maximal 32 Presets können gespeichert werden. Ab Werk gibt es bereits Voreinstellungen für die gängigen DAWs wie Pro Tools, Ableton, Logic, Cubase, Bitwig, Reaper, FL Studio und Studio One.
Gerade im Standalone-Betrieb kann man dann natürlich die Möglichkeiten des internen Arpeggiators oder aber die Pads zum Spielen von Drum-Sounds nutzen.
Für die beiden genannten Einsatzgebiete muss man zunächst keinen Treiber installieren, möchte man aber das volle Potential des CTRL49 ausschöpfen, sind sowohl unter OSX als auch unter Windows Treiber notwendig. Als Voraussetzung gibt M-Audio auf dem Mac OSX ab 10.8 an, Windows wird ab Version 7 unterstützt.
VIP-Software
Da sich das Grundkonzept der VIP-Software nicht geändert hat, verweise ich an dieser Stelle auf meinen Test zum AKAI Advance Keyboard. Dort werden die wichtigsten Funktionen und Möglichkeiten der Software dargestellt. Hier daher nur kurz das Grundkonzept:
Die VIP-Software stellt eine Schnittstelle zwischen Plug-ins auf dem Computer und dem Keyboard dar. Die Software scannt den Computer nach kompatiblen Plug-ins, die daraufhin innerhalb der VIP-Software geladen werden können. Und das eben nicht nur am Computer, sondern auch direkt vom Keyboard aus. Mappings, Setups und Multis können frei erstellt und abgespeichert werden.
Ich finde das Konzept der VIP-Software sehr interessant, ebenso auch die NI-Alternative. Was mich jedoch – bisher – abhält, ist das „Mapping-Problem“. Akai hat mir auf Anfrage mitgeteilt, dass man nicht garantieren könne, ob es VIP in 10 Jahren noch gibt. Soweit ich es verstanden habe, ist es DAWs nicht möglich zu erkennen, welches plugin in der VIP Software geöffnet ist. Ich habe also vielleicht ein Projekt mit 60 Spuren und mehreren plugins pro Spur, die über VIP geöffnet sind. Was mache ich, wenn VIP verschwindet oder ich irgendwann auf NI umsteige und die alte Version nicht mehr zu öffnen ist? Oder wenn man in der Band Projekte austauschen möchte, der andere zwar auch alle plugins nutzt, aber kein VIP?
Ich empfinde es eher als kühn, wenn ein Hersteller versprechen/garantieren würde, dass ein Produkt in 10 Jahren noch existiert. Von dem her ist Akai nur ehrlich…
@Joghurt Da gebe ich Joghurt72 Recht. Letztendlich kann Dir auch Steinberg oder Apple nicht garantieren, dass es deren DAW noch in 10 Jahren geben wird. Bzgl. Austausch mit Kollegen: Funktioniert meines Wissens nach nicht wenn einer mit VIP, der andere ohne VIP arbeitet.
@Felix Thoma Felix, natürlich hat Joghurt grundsätzlich Recht! Ich unterstelle dir mal, dass du deine Projekte vorbildlich archivierst. Was machst du also, wenn es VIP nicht mehr gibt oder du auf ein anderes Programm in der Zukunft umsteigst? Mein Anliegen ist doch nicht, hier irgendetwas schlecht zu machen! Ich möchte vielmehr meine Bedenken mit anderen teilen und gerne auch vom Gegenteil überzeugt werden. Aber du hast es doch letztlich in deiner Antwort schon gesagt: Wenn zwei am gleichen Projekt arbeiten wollen, geht es nicht. Was bedeutet das für Cloud-Projekte wie Cubase VST-Transit etc.? Das wäre für mich beispielsweise wichtig zu klären.
@Joghurt Dann kann Steinberg doch auch jedes Cubase so gestalten, dass mit Vorgängerversionen erstellte Projekte nicht mehr zu öffnen sind. Wir haben 2016 und wollen Total Recall …. Sorry, aber ich möchte die Möglichkeit haben, meine Projekte in 10-20 Jahren wieder öffnen zu können. Ich sage nichts gegen VIP, denn die Idee ist toll und es wäre auch toll, die Annehmlichkeiten einer zentralen Steuerung zu haben. Aber was würde mir der Komfort und die Zeitersparnis bringen, wenn ich 60 (Spuren) mal 1-6 (Synth und Effektplugins) manuell ändern müsste. Die Foren sind doch voll mit Automap-Problemen ….
Da hast Du Recht. Ich sehe VIP daher eher im Live Einsatz, im Studio setze ich lieber auf die direkte Plug-in Steuerung ohne zwischengeschaltetes Gerät
@Felix Thoma Felix, das sehe ich auch so und da ist sicherlich VIP eine tolle Möglichkeit, mehrere Sounds von verschiedenen plugins parat zu haben! Leuchtet ein!!!!
PCs sind und bleiben Eintagsfliegen, wer darauf setzt sollte das endlich akzeptieren. Nur ein C64 hat bis heute überlebt, aber der kann ja auch nichts.
Dazu muss ich noch sagen, von M-Audio und Alesis lasse ich lieber die Finger, und jetzt fragt mich nicht warum.
@amazonaman, laß´doch besser die Finger von deiner Tastatur, bezgl. kontraproduktiven Äußerungen „und jetzt frage mich nicht warum“…
Jeder darf eine Meinung haben, und mit M-Audio bin ich schon mal baden gegangen.
Ich kann nur sagen, dass ich M-Audio nicht wieder kaufe seit dem ich 2 defekte Controller geliefert bekommen habe. Novation Impulse!!!