Vlogger und Filmer aufgepasst!
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Ende 2022 hatte Mackie Zubehör für mobiles Streaming und Recording vorgestellt, vorzugsweise nutzbar mit Kameras und Smartphones. Mit dem Mackie EM-93MK bekommt man ein Komplettpaket aus Gimbal-Stativ bzw. Handgriff, Videolicht und Mikrofon in einem schicken Softcase mit aufgesticktem, grünen Running-Man-Logo. Das Mackie EM-93M ist Bestandteil dieses Pakets, das mit zwei Windschützen, Halterung und Kabel auch einzeln erhältlich ist. Darüber hinaus gibt es mit dem Mackie EM-98MS ein Shotgun-Mikrofon und das Mackie EM-95ML ist ein Lavaliermikrofon mit langem Kabel.
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Mackie EM-93MK und EM-93M im Überblick
Auch wenn es mir persönlich nicht passt, der Trend geht weg von Headset-Buchsen hin zu Type-C. Das will die EU und je flacher die Geräte werden, umso schwieriger und auch teurer wird es, ordinäre Headset-Buchsen mit dediziertem Wandler einzubauen. Aber genau diese benötigt man, um Mackies mobiles Zubehör anzuschließen. Bei Camcordern, Digitalkameras und auch Streaming-Mixern findet man die vierpoligen TRRS- oder Mikrofonbuchsen noch, an die man das Zubehör natürlich auch anschließen kann, Plug-in-Power wird überdies benötigt. Eigentlich hätte Mackie im Jahr 2023 aus diesem Grund einen Type-C auf TRRS-Adapter beilegen können. Den müsste man sich einerseits noch besorgen. Auf der anderen Seite gab und gibt es auch heute noch mit Ausnahme von Apple viele Smartphones und Mobilgeräte, die nach wie vor über Headset-Buchsen verfügen, nur weniger im Oberklassenbereich. Vielleicht kommt ja noch ein Wireless-Adapter als Option hinzu, derzeit gibt es diesen jedoch nicht.
Beiden Paketen gemein ist das Mikrofon EM-93M, eine leicht angeschrägte Halterung mit Hot-Shoe-Adapter und eingelassenem 1/4-Zoll-Gewinde aus Kunststoff mit Rändelschraube, um es am Blitzschuh einer Kamera zu fixieren. Zwei kurze Kabel von je rund 30 cm Länge, jeweils TRS für Kameras (schwarz) und TRRS für Smartphones (grün) mit Klettbinder gehören ebenfalls dazu, wie zwei unterschiedliche Windschütze aus Schaumstoff und Fell. Letzterer ist kurios, denn im Innern ist wahrscheinlich exakt der gleiche Schaumwindschutz eingeschoben, dadurch wirkt er auch etwas bullig und ist nicht ganz so wirkungsvoll, wie man vielleicht erwarten würde, aber dazu komme ich im Klangbeispiel.
Das Mackie EM-93MK hat alles im schicken Softcase mit Tragegriff und herausnehmbarem Schaumstoffeinsatz verstaut, beim EM-93M liegt alles im Karton. Eine Schnellanleitung liegt jeweils dabei und soll den Einstieg erleichtern. Zusätzlich wird beim Mackie EM-93MK ein Gimbal-Stativ, auch als Handgriff nutzbar, eine gepolsterte Smartphone-Halterung zum Einklemmen, eine Videoleuchte und ein USB-Kabel zum Laden des Lichts mitgeliefert, (Type-A auf Type-C)
Montage des Mackie EM-93MK
Kurzer Exkurs: Bei Blitzschuhanschlüssen unterscheidet man zwischen Hot und Cold Shoe. Hot Shoe wird in Cold Shoe eingeschoben und fixiert, beides passt also ineinander. Stativ und Videolicht sind besonders flexibel gestaltet und lassen sich auf unterschiedliche Weise kombinieren.
Unten im Dreibein befindet sich eine entnehmbare Verlängerungsstange. Diese muss man abschrauben, um es recht flach und standsicher aufstellen zu können, die Füße sind gummiert. Das Gelenk an der Oberseite ist ebenfalls abschraubbar und lässt sich wahlweise unter oder über der Distanzstange montieren. Es ist recht fest und wird mit einer Flügelschraube fixiert, man benötigt es auch, um das Smartphone senkrecht zu montieren. Die Klemmhalterung ist recht fest und hält auch große Smartphones, wie das letzte James-Bond-Handy Nokia 8.3 5G.
Die Smartphone-Halterung wird angeschraubt, rückseitig befindet sich ein weiteres Schraubgewinde und Cold-Shoe-Mount. Dadurch ist es möglich, das Smartphone angewinkelt anzubringen.
Die Videoleuchte selbst hat unten ebenfalls einen Blitzschuhhalter und ein 1/4-Zoll-Schraubgewinde, wie auch die Mikrofonhalterung. Diese lässt sich je nachdem seitlich oder oben an der Videoleuchte montieren, denn sie verfügt über drei Cold-Shoe-Einschübe. Das Ganze ist alles sehr flexibel und vielseitig gestaltet, so dass man es auch mit weiteren Halterungen kombinieren kann. Dabei ist alles sehr stabil und robust, teilweise auch aus Metall gearbeitet.
Die Videoleuchte Mackie EM-93MK
Die Typenbezeichnung Mackie EM-93MK ist rückseitig auf dem Videolicht aufgedruckt. Hier befindet sich auch das hell beleuchtete LC-Display und der solide Drück-Drehschalter zur Einstellung von Helligkeit und Farbtemperatur. Langes Drücken schaltet die Leuchte ein und aus, kurzes Drücken wechselt zwischen der Drehfunktion Helligkeit und Lichtfarbe. Die minimale Helligkeit ist schon relativ hell, aber muss sie auch sein.
Frontseitig ist ein Diffusor zur Streuung des Lichts überzogen, dieser lässt sich auch abnehmen. Hier das Licht mit Diffusor und warmer Farbe.
Hier mit kühler Farbe und Diffusor, jeweils mit minimaler Helligkeit.
Der Diffusor ist im Pinzip ein transparenter Silikonüberzug und ist auch nötig, weil die weiße LED in der Mitte durch den Plastikvorsatz nicht ausreichend gestreut wird. So allerdings kann sie als gute Beleuchtung dienen und zur Erinnerung, ich habe den minimalen Lichtwert eingestellt.
Das Mackie EM-93M in der Tonstudiopraxis
Knapp 8 cm lang, 2,3 cm dick und 40 g leicht ist das EM-93M. Der Frequenzgang wird mit 35 Hz bis 20 kHz bei einer Empfindlichkeit von -42 dB angegeben. So ganz will mich das Mikrofon mit seiner Electret-Kapsel und den beiden Windschützen nicht überzeugen, aber es ist ja auch recht günstig angesetzt. Die Halterung entkoppelt das Mikrofon nicht und es gibt auch keinen Kopfhörerausgang. Will man sich am Smartphone mithören, verwendet man besser das TRS-Kabel an einem Audiosplitter. Es wäre sinnvoller gewesen, einen solchen Y-Adapter anstelle des TRRS-Kabels beizulegen, dann wäre man diesbezüglich noch flexibler aufgestellt.
Der Schaumstoffwindschutz ist zwar recht dick, schützt aber nur rudimentär vor Plosivlauten, das Mackie EM-98MS kann das deutlich besser. Mit dem Fellwindschutz ist die Dämpfung zwar effektiver, aber der Klangcharakter verändert sich ob des innenliegenden Schaumwindschutzes etwas, generell klingt das Mackie EM-93M etwas nasal und dumpf. Hören wir uns an dieser Stelle das Klangbeispiel an.
Ganz ehrlich überzeugt mich das Mackie EM-93M einzeln nicht wirklich, aber als Budgetmikrofon für Sprachaufnahmen ist es dennoch einem internen Smartphone-Mikrofon klanglich überlegen.
Die seitliche Dämpfung ist gut, ebenso das Rauschverhalten, aber das Mackie EM-93M ist auch etwas unempfindlich und der Fellwindschutz verfälscht den Klang. Auch wenn das Mackie EM-98MS um Klassen besser ist, überwiegt die kompakte Bauweise des Mackie EM-93M. Das Komplettpaket Mackie EM-93MK ist ob der kompakten Videoleuchte interessanter als das Mikrofon selbst. Mit den flexiblen Halterungen bekommt man immerhin ein kompaktes Vlogging-System inklusive praktischer Tasche.
man kriegt, wofür man bezahlt: solche kleinen mikros gibt es zuhauf und für ganz wenig geld. wenn man sauber arbeitet, vorsichtig ist und keine wunder erwartet, kann man die ergebnisse akzeptieren. dem harten alltag am video-set sind sie nicht gewachsen. die minilampe ist schlicht unbrauchbar. als alleiniges licht zu eng, siehe fotos im bericht. und zur aufhellung zu schwach.
@mdesign Also beim Videolicht fehlt mir in der Tat die Erfahrung. Wenn man da sucht, auch nach Ringlichtern und Ähnlichem, wird man ja irre, wie viel und was für ein Zeug es gibt. Professionell ist der meiste Kram sicher ohnehin nicht, aber so ein gutes Licht in dieser Größe wäre schon cool. Hast Du eine Empfehlung?
@Stephan Merk empfehlung nicht wirklich. hängt alles sehr vom einsatzzweck und vom budget ab. ich mag an ringlichtern nicht, dass sie meist in den pupillen sichtbar sind und man aussieht wie ein alien. ansonsten sollte man sich mal mit der klassischen 3-punkt-ausleuchtung beschäftigen (führung, aufhellung, spitze) und dahingehend die geplante situation analysieren. plattes licht nur von vorn ist nie richtig schön.
Vielleicht habe ich Folgendes nicht ganz verstanden:
„Kurzer Exkurs: Bei Blitzschuhanschlüssen unterscheidet man zwischen Hot und Cold Shoe. Hot Shoe wird in Cold Shoe eingeschoben und fixiert, beides passt also ineinander.“
Da geriet wohl etwas durch- statt ineinander. :-)
Beide „Shoes“ sind Aufnahmeelemente und fast identisch. Der einzige Unterschied: Hot Shoe hat in der Mitte einen elektrischen Kontakt, der dem älteren (erst im Nachhinein so getauften) „Cold Shoe“ fehlt. Dieser einfacher Kontakt erlaubt es, das aufgesteckte Blitzgerät ohne das früher stets notwendige Synchronkabel (btw. Preisfrage: X oder F?) auszulösen. Vorausgesetzt ist, dass das Blitzgerät im Fuß den entsprechenden Pin besitzt.
Diese „Technik“ ist weltweit Konsens seit ca 1970. Es gibt seit 1980er herstellerspezifisch zunehmend weitere Kontakt-Pins für weitere Funktionen (ein Schelm, der… usw.). Doch das Grundprinzip bleibt, mit wenigen Ausnahmen, unverändert. Quasi MIDI ;) der Fototechnik.
Cold Shoe ist dagegen einfach eine Aufsteckschiene für Blitze und andere Geräte, ohne elektrischen Kontakt, wie sie seit den 1950er Jahren unverändert im Gebrauch bleibt.
In der Kombination von Cold- & HotShoe kann es u.U. Probleme geben, meist gehen die Geräte zwar dabei nicht kaputt, aber es können komische Dinge passieren (Dauerauslösung usw.). Hier hilft meist, wie so oft, ein Stück Gaffa zuverlässig ab.
Beide Anschlüsse können, müssen aber nicht, fixiert werden.
@Aljen Danke für die Erläuterung, ich bin zu diesem Set quasi wie ide Jungfrau zum Kinde gekommen. Inzwishen habe ich eine Sony FDR-AX53, die ja auch diesen Multi-Interface-Schuh hat, Ich hatte dann gesucht, was das bedeutet und für mich las sich das so, dass eben Hot die Aufnahme ist, wie bei Lampenfassungen und Cold eben der Steckadapter. Aber so ergibt es zumindest auch Sinn, wobei in der Fotografie die Blitze doch immer über den Kontakt ausgelöst wurden oder? Beim MI-Schuh bei Sony ist das ja eine Reihe von Kontakten.