Analoges Mischpult mit Multitrack-Recording
Das Mackie Onyx 16 Analogmischpult ist das zweitgrößte Mischpult der neuen Mackie Onyx Produktreihe. Den kleineren Bruder Mackie Onyx 8 hatte ich vor einiger Zeit bereits zum Test auf dem Studiotisch. Was das Mackie Onyx 16 vom kleinsten Pult der Reihe unterscheidet und warum auch heute analoge Mischpulte noch ihre Berechtigung haben, erfahrt ihr in diesem Test.
Mackie Onyx-Serie
Die Onyx-Serie besteht aus vier Mischpulten. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Kanalzahl, der Anzahl der Aux-Sends sowie der USB-Ein- und Ausgänge. Für Alleinunterhalter, kleine Projektstudios oder Streaming eignet sich das Mackie Onyx 8. Kleinere Bands finden im Mackie Onyx 12 oder Onyx 16 den richtigen Partner, während das Mackie Onyx 24 noch einmal die Kanalzahl nach oben erweitert und auch größere Recording-Projekte zu stemmen vermag. Hier eine Übersicht über die Onyx-Reihe:
Mackie Onyx 16
Das Mackie Onyx 16 Analogmischpult zeichnet sich durch den integrierten Stereo-SD-Card-Recorder aus sowie das 24 Bit/96 kHz USB-Audiointerface. Mit diesen ist es möglich, eine Live- oder Studio-Performance hochauflösend mitzuschneiden. Besitzt man noch keine DAW, freut sich der Mackie Onyx 16 Besitzer über die mitgelieferte Tracktion Waveform OEM DAW für Mac, Windows und Linux.
Für die spätere Mischung liegt die DAW Essentials Collection bei, die 16 Plug-ins umfasst und mit jeder beliebigen DAW eingesetzt werden kann:
- Equalizer
- Compressor
- Reverber8
- Delay Studio
- Stereo Delay
- Tape Delay
- Crossover
- Limiter
- Gate/Expander
- Ducker
- Flanger
- Crusher
- Chorus
- Bus Compressor
- Phaser
- Auto Filter
Somit eignet sich das Mackie Onyx 16 auch für Recording-Einsteiger, die noch nicht über eine DAW und Plug-ins verfügen. Oder wie wäre es mit regelmäßigen Live- oder Proberaumaufnahmen?
Analoge Qualitäten
Zwar sind heute digitale Mischpulte sehr weit verbreitet, doch besitzen analoge Mischpulte einige Qualitäten und Vorzüge, die ihre digitalen Kollegen nicht aufweisen: Sie sind übersichtlich und schon nach kurzer Zeit auch ohne langes Studium des Benutzerhandbuchs zu bedienen. Kennt man die Struktur eines analogen Mischpults, kann eigentlich aus dem Stand jedes analoge Pult bedient werden. Der Signalfluss analoger Mischpulte entspricht außerdem in weiten Zügen dem, was man auf der Mischpultoberfläche sieht.
Analoge Mischpulte eignen sich deshalb sehr gut für Einsteiger und all diejenigen, die einen unmittelbaren und schnellen Zugriff auf Parameter bevorzugen.
Das Mackie Onyx 16 bietet 18 Eingangskanäle, davon 12 Mikrofonkanäle und 4 Stereokanäle. Ein weiterer Stereokanal dient der Zuspielung von Playbacks oder Musik per Kabel oder Bluetooth. Die 12 rauscharmen Onyx Preamps mit 60 dB Gain und +48 V Phantomspeisung, ein schaltbarer Low-Cut bei 100 Hz und der „britische“ 3-Band EQ mit semi-parametrischen Mitten für die Kanäle 1 bis 8 und festem Mittenband für die Stereokanäle sowie einem EQ-Bypass bilden die Grundlage für eine gelungene Mischung. Zwei Aux-Sends plus ein FX-Send erlauben das Erstellen von Monitormischungen sowie das Veredeln der Signale mit den internen Effekten. Pan-Regler, Mute- und Solo-Schalter sowie die gleichmäßig laufenden Kanal-Fader runden das Gesamtbild ab.
Die Kanalzüge 1 und 2 besitzen je einen HiZ-Schalter für den Anschluss von Instrumenten mit passiven Tonabnehmern.
Digitale Qualitäten
Doch ganz auf Digitaltechnik müssen Besitzer des Mackie Onyx 16 nicht verzichten. Neben der Zuspielung von Musik per Bluetooth verfügt das Pult über die erwähnte Aufnahmeoption auf SD-Card. Mitgeschnitten wird in diesem Fall das Stereosignal des Masters. Auch für das Zuspielen von Stereo-Playbacks eignet sich der SD-Card-Recorder/Player. Der SD-Card-Recorder/Player wird über vier Laufwerkstasten gesteuert.
Sollen alle 18 Kanäle mitgeschnitten werden, gelingt dies über das integrierte 18×4 USB-Interface. 18 Send- und 4 Return-Wege ermöglichen auf diese Weise Mehrspurmitschnitte der eigenen Performance oder das Zurückspielen von vier Bussen auf die Kanäle 13/14 und 15/16. Dies ist zum Beispiel für das Einbinden von Software-Instrumenten interessant oder für das Spielen zu Backing-Tracks mit Click für den Schlagzeuger. Im Studio bieten die vier USB-Returns die Möglichkeit von Software-Mischungen für die Musiker.
Das integrierte Multieffektgerät mit editierbaren Presets wurde bereits im Test zum Onyx 8 intensiv besprochen. Hier noch einmal zur Erinnerung: 12 Algorithmen stehen zur Auswahl: Delay, Echo, Slapback, Chorus, Flanger, Hall sowie diverse Kombinationen aus alle dem. Jeder Effekt verfügt über sechs Presets, die editier- und überschreibbar sind. Das integrierte Farb-Display gibt eine Übersicht über die Parameter. Die Bedienung erfolgt mittels Encoder und drei Soft-Buttons unter dem Display. Zwei Regler in der Mastersektion ermöglichen das Ausspielen der Effekte auf die zwei Monitorwege.
Drei Send-Fader für FX, Monitor 1 und Monitor 2 sind in der Mastersektion beheimatet und besitzen jeweils einen eigenen Mute-Schalter. Der Main-Fader bestimmt den Pegel der beiden XLR-Main-Ausgänge. Über diesem Fader finde ich nicht nur einen Mute-Schalter, sondern auch einen mit SND beschrifteten Schalter. Diesen kennen wir bereits vom Mackie Onyx 8: Er ist für Streaming-Anwendungen wichtig, die in der Regel das Audiosignal auf den USB-Kanälen 1 und 2 erwarten. Alternativ zeichnen wir den Main-Bus auf den USB-Kanälen 17 und 18 auf.
Und sonst?
Zur Kontrolle der Signale stehen in den Kanälen Signal-LEDs zur Verfügung und im Master-Bereich zwei LED-Ketten. Ein regelbarer Control-Room-Ausgang bietet sich für den Anschluss von Studiomonitoren an. Zwei weitere Regler sind für den Solo-Pegel (Solo-Taste gedrückt) und den Gesamtkopfhörerpegel zuständig.
Auf der Rückseite erblicke ich noch Inserts für die Kanäle 5 bis 8, einen FX-Send-Ausgang für ein externes Effektgerät sowie einen Fußschalteranschluss.
Das Mackie Onyx 16 ist rackfähig. Dazu benötigt es lediglich die optionalen Rackwinkel. Außerdem ist eine Staubschutzhülle sowie eine Tasche für den Transport optional erhältlich. Alles ist aber in der berühmten Built-like-a-tank Mackie Qualität verarbeitet, sodass dem Pult ein langes Leben garantiert ist.
Mackie Onyx 16: Frequenzgang und USB-Treiber
In den Kommentaren zum Mackie Onyx 8 Test wurde das Fehlen von Informationen zum Wandler, zum USB-Treiber und der Treiber-Performance kritisiert. Dieses möchte ich beim Mackie Onyx 16 Test nun nachholen, auch wenn meine Meinung, dass schlechte Wandler heutzutage eigentlich von keinem namhaften Hersteller mehr verbaut werden.
Zunächst einmal habe ich eine Messung vom Eingang (Mic 1) zum Ausgang (Main Out L) durchgeführt. Der Frequenzgang ist absolut gerade und hinsichtlich der Verzerrungen und der Dynamik wurden die Herstellerangaben eingehalten. Im Anschluss habe ich mir die USB-Performance vorgenommen. Auch diese gibt überhaupt keinen Anlass zur Kritik. Der USB 2-Treiber läuft stabil und ist laut Treiber Vendor ID registriert auf Mackie Designs.
Die Performance habe ich mit Ableton Live bis 24 Bit/96 kHz getestet. Dort arbeitet der Treiber selbst mit minimalem Buffer stabil und ohne Verzerrungen. Die Roundtrip-Latenz geht runter bis 4,14 Millisekunden, was ein sehr guter Wert ist.
Alternativen
Das neue Mackie Onyx 16 verfolgt ein Konzept, das man in ähnlicher Form auch bei anderen Herstellern findet. Den Vorwurf aus den Kommentaren zum Mackie Onyx 8 Test, es handele sich um ein OEM-Produkt, das baugleich zur PreSonus StudioLive AR Serie wäre, kann ich nicht bestätigen. Zwar gibt es deutliche Ähnlichkeiten, doch die findet man auch bei vielen Mischpulten weiterer Hersteller. Dass in der Branche voneinander kopiert wird, ist seit mittlerweile Jahrzehnten bekannt und ich erinnere nur an den langen Rechtsstreit zwischen Mackie und Behringer zur Jahrtausendwende. Das PreSonus StudioLive AR16c unterscheidet sich zudem in einigen wichtigen Punkten vom Mackie Onyx 16:
Equalizer
PreSonus AR16c | Mackie Onyx 16 | |
High Shelving | ±15 dB @ 10 kHz | ±15 dB @ 12 kHz |
Mid (variabel, Monokanäle) | ±15 dB @ 140 Hz bis 3,5 kHz | ±15 dB @ 100 hZ bis 8 kHz |
Mid (fest, Stereokanäle) | ±15 dB @ 2,5 kHz | ±15 dB @ 2.5 kHz |
Low Shelving | ±15 dB @ 100 Hz | ±15 dB @ 80 Hz |
Effekte
Das PreSonus AR16c verfügt über 16 Effekte, das Mackie Onyx 16 über 12 Effekte. Die Effekte des PreSonus AR16c sind nicht editierbar, die des Mackie Onyx 16 jedoch schon und zwar in recht vielen Parametern. Für jedes Effektprogramm stehen darüber hinaus sechs Presets zur Verfügung, die man nach Lust und Laune anpassen kann, was das PreSonus AR16c nicht bietet. Die Effektqualität ist zudem beim PreSonus AR16c schlechter als die des Mackie Onyx 16, was sich insbesondere bei den Reverbs bemerkbar macht.
Anschlüsse
Das PreSonus AR16c ist recht ähnlich bestückt, besitzt allerdings nur zwei Insert Wege, während das Mackie Onyx 16 derer vier besitzt.
SD-Card-Recorder
Während das PreSonus AR16c mit 24 Bit und 44,1 kHz auf SD-Card aufzeichnet, gelingt dies beim Mackie Onyx 16 mit 24 Bit und bis zu 96 kHz.
USB und Treiber-Performance
Wie man in meinem schon länger zurückliegenden Test zum PreSonus AR16c nachlesen kann, hat man bei PreSonus zwar eine USB-C-Schnittstelle verbaut, hinter der sich jedoch USB 2.0 verbirgt. Diesbezüglich gibt es also zum Mackie Onyx 16 keine Vorteile, welches ebenfalls über USB 2.0 und einen USB Typ B Anschluss verfügt.
Unterschiede gibt es aber in der Performance. Ich zitiere aus meinem Test zum PreSonus AR16c: „Bleibt noch die Performance: Diese ist leider nicht so gut, wie ich es erwartet hätte. Bei niedrigen Buffer-Einstellungen unter 128 Samples arbeitet das Pult hörbar instabil. Das ist bei allen versuchten Sampling-Rates von 44,1 bis 96 kHz der Fall. Dennoch lässt sich mit einer Roundtrip-Latenz von unter 10 Millisekunden bei einem Buffer von 256 Samples noch vernünftig arbeiten. Schade, mit den PreSonus Interfaces geht diesbezüglich mehr.“
Das Mackie Onyx 16 ist also auch in dieser Hinsicht in meinem Testzeitraum dem PreSonus AR16c überlegen gewesen.
Preis
Das PreSonus AR16c liegt aktuell bei 599 Euro Straßenpreis und ist damit geringfügig günstiger als das Mackie Onyx 16. Dafür müssen allerdings wie gerade aufgezeigt deutliche Abstriche gemacht werden.
Weitere Alternativen
Abseits vom PreSonus AR16c wären noch das Tascam Model 16 Mischpult, das sogar mehrspurig auf der SD-Card aufzeichnen kann und über nette zusätzliche Features wie Kompressoren etc. verfügt, zu nennen sowie das Zoom LiveTrak L-20. Das Zoom LiveTrak L-20 ist die attraktivste Alternative, weil es sich hier um ein Digitalpult mit nahezu analoger Mischpultoberfläche handelt. Auch dieses zeichnet alle Kanäle auf SD-Card auf und das sogar mit 24 Bit und 96 kHz. Es besitzt außerdem mehr Mix- und Monitor-Busse, zwei FX-Busse und ein integriertes Talkback-Mikrofon. Bis zu neun Mixerszenen sind speicherbar. Beide Alternativen liegen allerdings bereits über 800,- Euro und sind damit deutlich teurer als das Mackie Onyx 16.
Preislich noch etwas teurer, dafür aber für Bands umso interessanter, ist das Soundcraft Signature 22MTK. Für einen Straßenpreis von 939,- Euro erhält man 16 Mono-Inputs, vier Stereo-Inputs, einen 4-Band-EQ mit durchstimmbaren Mitten, dbx Kompressoren/Limiter in acht Monokanälen, fünf Aux-Wege, vier Subgruppen, 100 mm Fader, Lexicon Effekte und ein 24-Kanal USB-Interface für die Aufnahme (22 Kanäle+Master).
Leider sind aktuell digitale Mischpulte extrem teuer, weil die Preise aufgrund des Chipmangels und der Nachfrage bei gleichzeitig geringen Lagerständen deutlich gestiegen sind. So kosten Pulte, die vor der Pandemie bereits für deutlich unter 700,- Euro zu haben waren, mittlerweile das Doppelte (z. B. Behringer XR18 im August 2019 249,- Euro, jetzt 629,- Euro, Behringer X32 Rack Ende 2018 699,- Euro, aktuell 1349,- Euro, Behringer X32 Producer Mitte 2019 1019,- Euro, jetzt 1729 Euro). Wer hier mit einer Anschaffung liebäugelt, sollte lieber abwarten oder den Gebrauchtmarkt scannen.
Praxis
Hier kann ich eigentlich nur das wiederholen, was ich schon zum Mackie Onyx 8 gesagt habe. Ich zitiere mich hier selbst: „Das Mackie Onyx [..] Mischpult ist ein ziemlich praktisches Tool, wenn es um das Streaming geht oder ein kleines Mischpult für die Bühne benötigt wird. Die Qualität ist gut und die Ausstattung mehr als praxisgerecht. Punkten kann es durch die Effekte, den SD-Recorder und das integrierte USB-Interface. Besonders Bühnenmusiker wird die qualitativ hochwertige Verarbeitung freuen. Hier wackelt nichts und man darf von einer langen Lebensdauer ausgehen. [..] Der EQ wird in der Werbung als „Legendary Perkins British Style EQ“ mit 60s und 70s Sound bezeichnet. Für mich klingt er wie alle Mackie EQs: praxisgerecht und eher unauffällig. Wer hier den Klang eines Vintage-EQs aus der Boutique-Abteilung erwartet, wird natürlich enttäuscht. Werbung bleibt eben Werbung.“
Besser kann ich es auch hier nicht sagen. Der Nachteil des Mackie Onyx 8 bezüglich der Rückführung der vier USB Returns wiegt beim Mackie Onyx 16 nicht so schwer, da einfach mehr Kanäle zur Verfügung stehen und im Falle eines Falles auf nicht allzu viel verzichtet werden muss, nutzt man diese Returns.
Für einen relativ geringen Aufpreis vom Mackie Onyx 8 (399,- Euro Ladenpreis) zum Mackie Onyx 16 (666,- Euro Ladenpreis) erhält man einen deutlichen Mehrwert bei gleichzeitig immer noch hoher Portabilität. Das Gewicht von knapp 7 kg ist schön gering und schont den Rücken.
Toll was alles auf dem Markt kommt, da wird mir ganz warm ums Herz.
Da könnte ich weich werden, toller Bericht.
… cause i’ll do it in the Mix.
Danke, besonders der Vergleich zum Presonus war interessant.
Leider erst im Winter lieferbar…
Meine Kritikpunkte zu dem pult wären, dass man die USB-kanalausgänge nicht post eq schalten kann, es keine echten efx-returns gibt und es für mich zuwenig Stereokanäle gibt.
Gruss, arne
Sehr schöner und ausführlicher Test! Danke dafür! Werde mir das Teilchen bei Verfügbarkeit auf jeden Fall näher ansehen!
Schade das die beiden Aux-Wege sich nicht Post-Fader schalten lassen.
Hier bleibt die Signature Serie von Soundcraft die Ausnahme.
@Bodie Der FX-Send ist Post-Fader und kann dafür genutzt werden. Wahrscheinlich hat man sich bei Mackie gedacht, dass aufgrund der internen Effekte die Pre-Fader Aux-Wege für das Monitoring wichtiger sind.
@Markus Galla FX Send ist schon klar.
Ich möchte aber auch die beiden anderen Post-Fader benutzen
können um weitere Effektgeräte anzuschließen.
Wer benötigt schon 2 Monitorwege im Homestudio.
Für mich ist das ein kleines Live bzw. Proberaum-Mischpult.
Für Heimanwendungen finde ich die VLZ Serie geeigneter.
@Bodie Mackie werden aber kein Pult für die wenigen Anwender bauen, die im Heimstudio noch auf externe Effekte setzen. Das ist preislich ein Produkt für den Massenmarkt und nicht für eine bestimmte Nische. Für solche Zwecke würde ich eher auf ein Interface mit vielen Ein- und Ausgängen setzen und auf Summierer.
„ Besitzt man noch keine DAW, freut sich der Mackie Onyx 16 Besitzer über die mitgelieferte Tracktion Waveform OEM DAW für Mac, Windows und Linux.“
Und, wichtig: besitzt man keinen transportablen Computer, erledigt die Aufnahme ohne zusätzliche Kosten das iPhone, das weit verbreitet ist. Da ist die „Größe“ des Displays kein Nachteil, um 16 Spuren in Garageband scharf zu schalten und Record zu drücken reicht es allemal.
Ich rechne es Mackie hoch an, dass die seit locker 20 Jahren diese hybriden Pulte anbieten. Analog Pult und Multi Audiointerface. Einzig die lediglich vier Rückwege wären nicht nötig gewesen. Viele summieren analog, das fällt hier weg.
Fast vergessen: guter Test, Markus, danke
Danke für die Lanze, die du – quasi nebenbei – in deinem Test eines analogen Mischpults für diese Kategorie brichst; ich selbst arbeite seit Jahrzehnten mit diversen Analogmixern und schätze dabei insbesondere die von dir erwähnte Übersichtlichkeit über eine komplett einsehbare Oberfläche und Zugriffsmöglichkeit auf alle Kanäle und alle Parameter. Man “sieht“ förmlich den Sound jeden Kanales quasi über die Positionen der Knöpfe und Zeigernasen – samt Übersicht über alle LEDs wie Clip, Signal, Comp etc.
Auch lassen sich bei Live-Konzerten schnell mal verschiedene Effekte auf verschiedene Instrumente legen – was ich schätze, weil Liveabmischungen keine “statischen“ Abmischungen sind, sondern von kleinen akustischen ‚Effekten‘ leben und davon profitieren.
Ebenso sehe ich auch, dass das Verstehen e i n e s Analogmixers erlaubt, dass man sich sofort auf jedem anderen analogen Mixer orientieren kann – oft sind es nur die OUT-Sektionen, die nennenswerte Unterschiede aufweisen.
Auch erleichtert die Arbeitserfahrung mit einem Analogmixer ganz klar das Verständnis und somit die Nutzung eines digitalen Mischpults.
Die Kopiervorwürfe sehe ich wie du – viele Mischer sind sich selbst bis in Details sehr ähnlich, weil sie auf derselben Grundidee beruhen und deswegen fast dieselben architektonischen Strukturen besitzen; ferner wurden sie über viele Dekaden produziert …
Was ich bei dieser Serie (und bei vielen anderen Herstellern) vermisse sind die von der VLZ-Serie bekannten Subgruppen.
Das ist im Studio nicht unbedingt nötig, aber spätestens live sehr nützlich.
Und die Sends könnten mittlerweile auch gerne mal in Stereo rausgehen.
@mfk Die VLZ sind in dem Format was die Routingoptionen angeht wirklich ungeschlagen (neben den Behringer-Kopien).
Wird eigentlich mal Zeit für ein VLZ5.
@mfk Ja, Subgruppen können bei vielen Gelegenheiten sehr praktisch sein – manchmal gar ’notwendig‘ …
Aber sie fressen dann auch etwas Platz auf der Front – was ggf. auf Kosten der maximal möglichen Eingangskanäle gehen kann.
Insofern ist jeder Mixer für eigentlich jeden Anwender sowohl mit Vorteilen als auch mit Nachteilen behaftet – wenn man nicht gerade eine wirklich große Konsole vor sich hat, die eine gewisse Maximalausstattung haben wird/kann.
Aber solche Großmischer haben dann oft nur zwei (vielleicht auch vier) Stereo-Eingänge !!
Das war früher Standard … aber heute haben viele Effektgeräte (für Gitarre, Keyboards und auch Vocals) konsequent Stereo-Ausgänge – und Keyboarder haben oft mehrere Geräte mit Stereo-Ausgängen. Im Studio sicher allesamt in Stereo zu fahren – live kann man so manches vielleicht auf Mono lassen (je nach Location und Interessen) . . . aber auch ein anderer Kommentator bemängelte bezüglich dieses Mackie, dass er nur 4 (5) Stereo-Eingänge hat.
Andererseits erlaubt das große Repertoire des Mixer-Angebots, dass man doch irgendein Gerät findet, das den eigenen (sehr spezifischen) Interessen am Nächsten kommt.
Sicher – das kann ein Mackie sein oder von einem anderem Hersteller – KEIN Hersteller wird innerhalb seines Angebots jedem Interessenten / Nutzer gerecht.
Aber viele Hersteller haben unterschiedlich ausgestatte Produktlinien – auch bei Mixern!
@Nvelope bei den neuen onyxen habe ich den eindruck, dass man eine besonders harte preiskante nicht überschreiten wollte und alles auf eine ganz bestimmte zielgruppe abgerichtet hat und wirklich alles, was da rausfällt wegekürzt hat. sehr stringent vom konzept, aber nur für die genaue zielgruppe.
dass z.b bei meinem alten vlz 14-kanäler von mackie einfach die gemuteten kanäle auf die auxwege 3 und 4 geroutet werden, „falls man es mal braucht“, spricht da eine deutlich entspanntere sprache…
mein anforderungsprofil an einen mixer wäre:
rackfähig, 8he
22kanäle, viel stereo
usb full 22×22
kein sd recorder
gerne ein zwei vollwertige sends/returns für alteffekte.
2 mikrokanäle, keine gitarren
der onyx16 tickt da eben gerade genug boxen und wird wohl gekauft, sollte er jemals erhältlich sein.
gruss, arne
@Schneum Das wirst du analog nicht finden. Du kannst deine Eckdaten bei Thomann in die Suche unter den Filtereinstellungen eingeben. 22 Kanäle ist kein Problem, aber bei vier bis fünf Stereokanälen hört es auf. Am ehesten passen noch die Tascam Mischpulte.
Viele Stereokanäle hatte man früher bei den Line-Mixern. Aber ansonsten ist das eher eine Seltenheit.
Ich persönlich würde dir einen Behringer X32 empfehlen und, wenn du mehr Kontrolle möchtest und die App nicht magst, den X-Touch Controller dazu. Aktuell leider sehr teuer. Ich habe damals beides zusammen für rund 1000 Euro gekauft.
@Schneum Werden leider schon lange nicht mehr gebaut, und gebraucht fast nicht zu bekommen: A&H MixWizard WZ20S oder Xone 464 konnten schon sehr viel davon. Ich habe ähnliche Anforderungen an einen Mixer wie Du, vor allem hatte ich die Mono-Sends der üblichen Studiomixer satt. Ich bin seit geraumer Zeit mit einem Xone96 DJ-Mixer, erweitert mit einem Samson SM10 für die Returns, wunschlos glücklich. Nicht so viele Kanäle, dafür alles Stereo, inklusive aller Effekte.
@swellkoerper Ja, dieser völlig außergewöhnliche A&H MixWizard WZ20S mit seiner fast schon ‚Armada‘ an Stereo-INs war schon früher ein technischer Glücksfall – heutzutage fehlt der wie der Friede in der Welt !!!
Die Hersteller analoger Mixer zumindest ab der mittleren Größe MÜSSEN umschwenken und sich der Vielzahl an Stereo-Quellen in heutigen Studio- wie Live-Settings anpassen.
Es kann keine sinnvolle Lösung sein, immer zwei Mono-Kanäle via dann entgegengesetztem Hard-Pan für eine Stereo-Quelle zu missbrauchen (auch, wenn dies eine mitunter sinnvolle Regelung der Stereobasisbreite ermöglicht!) … es erfordert ja auch völlig identische Gain- & EQ-Einstellung – initial wie dann auch bei jeder Änderung.
Also: 4-6 ‚reine‘ Mono-INs … und dazu 6…10 (oder mehr) echte Stereo-INs (der flexiblen Nutzung des Mixers zuliebe gerne mit zusätzlichen MONO-Vorverstärkern samt Phantom-Stromversorgung und ggf. auch einigen weiteren Hi-Z-INs)!
Also eigentlich genau entgegengesetzt der Anzahl ‚bisheriger‘ und aktueller Mixer – MEHR Stereo-INs und WENIGER Nur-Mono-INs. Ja, das kostet (geringfügig!) etwas mehr – aber die Zeiten haben sich geändert … und die Hersteller haben’s offensichtlich noch nicht verstanden, für heute und die Zukunft zu bauen . . .
Sonst bleiben nur modulare Lösungen (wie Schertler ‚Arthur‘) – aber das ist für mindestens 90-95 % der Nutzung finanziell unerreichbar.
@Nvelope Die vier Fader bei einem 1604-vlz pro verbrauchen 5cm (ok, eher 6) in der Breite.
Dieser Platz wird bei dem obigen Testmodel übrigens für Return-Fader genutzt.
Potis wie bei einem vlz hätten es auch getan.
Also hier kein Platzgewinn.
Neben den Line-Fadern ist auch schon ein Taster.
Über dem ist noch ausreichend nutzbarer Raum.
Das Platz-Argument zieht also nicht richtig.
…Und wenn man doch die Routingfunktionen braucht, ist man ganz schnell bei einem zweiten Mischpult oder einem nervigen Patchbay.
Klingt nicht so zeitgemäß.
…Oder alles in die DAW.
@overground resistance Hi Overground resistance,
Oder halt ein digitalen Mischpult :-) Damit sind dann (fast) alle Themen abgedeckt!
Viele Grüße, Garfield.
@Garfield Modular Dann fahr mal einen Kanal bei einem digitalen Mixer in den roten Bereich…
…ja, ich weiß, das ist nicht vorgesehen…
Bei meinen Mackie-Pulten gibt das einen phantastischen Overdrive.
Oder was immer das ist. Klingt auf jeden Fall wesentlich besser und rauschärmer, als so mancher Bodentreter.
@mfk Hi Mfk,
Ha, ha, ja das ist natürlich eine interessante Option den analogen Mixer so aus zu nützen :-)
Da hast du recht, da ich ein digital Mixer habe, geht das so nicht, dafür benützte ich aber ein SPL Stereo Vitaliser Mk2-T der eine Rohre hat und wenn ich eine (milde) Overdrive Sound haben möchte sende ich halt das Audio Signal durch den SPL Stereo Vitaliser. Die subtilen Sound den man mit den SPL Stereo Vitaliser durch führen kann gefällt mir ziemlich gut, es kann den Sound etwas „auffrischen“ um es mal so zu sagen (nicht nur der Overdrive).
Eine andere Lösung wäre selbstverständlich halt ein separaten Overdrive Pedal/Effekt zu benützten.
Viele Grüße, Garfield.
Na, das kann man sich mal anschauen…
Ich benutze derzeit das Motu AVB 624, bräuchte jedoch mehr Eingänge…
Hab jetzt noch das Behringer ADA8200 das ich über Toslink an das Motu Interface anschließen kann.
Allerdings nur mit 48Khz/24bit.
Jetzt lese ich diesen Test .. und überlege komplett auf das Mackie Pult zu wechseln.
Das wäre doch im Grunde ein Upgrade – oder irre ich?
Gruß
Wenn man sein Geld mit Mixing in irgendeiner Weise verdient, kommt man wohl an digital nicht vorbei. Aber ich persönlich mag diese direkte Arbeitsweise, zum Teil kann man analoge Mischpulte wie ein eigenes Instrument benutzen und dem Klang ein paar Farben hinzufügen, die ein digitales herausrechnet.
gutes Pult, aber ich bleibe bei meinem Zoom Mixer.
Die sehr guten Effekte und die ganze Ergonomie haben mich überzeugt. 24 bit und 96 khz Aufnahme sprechen ebenfalls für sich. Die Audio Wandler finde ich ganz hervorragend. Aber das sieht natürlich jeder aus seinem eigenen Blickwinkel. Jedenfalls ein toller Testbericht
Wir hatten das alte Mackie Onyx, .. leider hatten sie kein Update mehr angeboten nach Windows 7 … was sehr ärgerlich war… Das Presonus war die Alternative, das jedoch seine technischen Ausfälle in mehreren Kanälen jetzt nach ein paar Jahren aufweist. Das Zoom konnte ich schon ein paarmal zum Rekorden nutzen … es hat einen sehr guten Klang … ist halt nicht so üppig ausgestattet.
Mal eine blöde Frage. 18 Kanäle AUS der Daw kann ich da nicht drüber laufen lassen um die EQ´s zu nutzen?