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Test: Native Instruments KORE SP: Absynth Twilights

Twilight-Sounds für den Absynth-Synthesizer

24. Mai 2009

Dämmerung, der magische Moment des Lichtwechsels. Schon Wagner war sich da nicht so sicher, ob es seinen Göttern morgens oder abends dämmert. Jedenfalls dämmert es uns, wenn wir im Handbuch lesen, dass NI mit Absynth Twilight ein „Best Of“ der Biolabs Absynth Sounds Vol. 1-6 von Camel Audio herausgebracht hat. Biolabs Absynth Sounds Vol. 1-3 und Vol. 4-6 enthalten jeweils 400 Presets und kosten jeweils 39 Euro für Absynth-Besitzer. Die Unterteilung der beiden Packs gründet sich auf die drei thematischen Kategorien bio:synthesis, bio:rhythmics und bio:sfx and atmospheres.
Nun dachte sich NI wohl, man könnte 200 Pads und Soundscapes in einem Kore Soundpack zusammenstellen und 49 Euro dafür verlangen. Ob das den Kunden aufweckt oder eher einschlafen lässt, werden wir untersuchen.

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Da es sich beim Inhalt des Soundpack um Pads, atonale Sphären und Soundscapes handelt, ist eine getragene Spielweise vorgegeben. Schnelle Tonfolgen und kurze Noten sind hier wenig geeignet. Die Soundscapes sind zwar tonal spielbar, doch in ihrem vielschichtigen Charakter auch eher monophon zu gebrauchen. Akkordgriffe sind deshalb äußerst sparsam anzuwenden. Wer groß angelegte Flächen sucht, findet hier ein kompakte Zusammenstellung. Wer mit Ambient-Ästhetik, oder mit sonstiger klanglicher, ornamentativer Hintergrundmalerei nichts am Hut hat, sollte die aber Finger von Twilight lassen. Alles wabert und träumt zwar schön tranquilisierend vor sich hin oder lässt einen vor Kälte frösteln, aber die lebendigen Soundscapes des Reaktor Animated Circuits Soundpacks finde ich insgesamt interessanter. Die Bedienung der Parameter bleibt bei Twilights übersichtlich. Lediglich eine einzige Kore-Seite mit den acht wichtigsten Parametern lädt zum Klangtüfteln ein. Das war’s. Interessanter wird es beim Durchfahren der Soundvariantionen A-H, die ansteigend immer perkussiver werden und über den Gate-Parameter gesteuert werden. Das gibt dem Soundpack die dringend benötigte Würze.
Nun ist ja Camel Audio nicht irgendwer, und wenn selbst Korg Sounddesigner ihre Anerkennung aussprechen, kann man sicher gehen, dass sich Twilight klanglich auf wirklich hohem Niveau befindet, und die klangliche Bandbreite ist gut gewählt innerhalb des Konzepts.

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Fazit

Ich will nicht ungerecht sein, Kore ist nun mal das Preset-Mastschwein schlechthin, und die Soundpacks sind auf die Käufergruppe zugeschnitten, die lieber auf Presets als Ausgangsmaterial zurückgreift. Dementsprechend hat der Soundpack schon seine Existenzberechtigung für sich allein genommen. Aber es ist nunmal nicht allein auf der Welt in der etliche andere Wobbelklangbiliotheken dahindriften – auch interessantere. Deswegen ist besonders bei Twilights das Preis-Leisungs-Verhältnis eher ungünstig. Da hätten schon mehr Biolabs-Presets drin sein können, wenn man bedenkt, dass Absynth selbst für unter 190 Euro zu haben ist und die Klangmöglichkeiten bei Erwerb ins Unendliche steigen. So sei Absynth-Besitzern wirklich angeraten, sich lieber die originalen Biolabs Bibliotheken zulegen, da gibt’s wesentlich mehr fürs Geld. Die Kore Player-Minimalisten dürfen hingegen gerne ein Ohren zum Prüfen in die zwielichtige Klangsphäre stecken.

Plus

  • Klang
  • einfache Handhabung dank Kore Oberfläche

Minus

  • nur ein "Best Of" Biolabs mit nur lediglich 200 Presets

Preis

  • 49 Euro
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