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Fazit

Und wie klingt das ganze Konstrukt denn? Nun, wenn es eine Schnittmenge von fettem Klang und Additiver Synthese gibt, dann füllt Razor sie aus!
Die vielen spektralen Modulationen erzeugen einen sehr lebendigen Klang. Auch der Vocoder, der für Filter 1 wählbar ist, ist keineswegs nur ein angeflanschtes Gimmick. Ebenfalls in die Additive Engine eingebaut, bietet er mit 35 Bändern und einem Eingang für externe Audiosignale eine hervorragende Effekteinheit. Da er vor Filter 2 angeordnet ist, können die externen Signal über den Vocoder auch von Filter 2 und den anderen Effekten profitieren und erweitert so die Einsatzmöglichkeiten des Ensembles. Der Sound extrem durchsetzungsfähig und nur sehr wenige andere Softsynthies können hier mithalten. Dabei ist er aber keineswegs harsch oder unbeherrscht. Sicher, bösartige und dreckige Sounds machen mit Razor besonders Spaß, aber auch sanft Perlendes bringt er sehr schön zustande. Nur das ganz Butterweiche liegt ihm nicht so sehr, unabhängig von der Attack-Phase. Das ist aber auch eine Eigenheit von Additiver Synthese und kann Razor selbst nicht wirklich angelastet werden. Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann ist es das Übermaß an aggressiven Presets. Die wenigen sanften, die es gibt, zeigen jedoch, dass Razor auch hier glänzen kann.
Der Wechsel eines Presets oder Klangbausteins wird im übrigen mit einer kurzzeitigen Unterbrechung der Audioausgabe quittiert. Das ist kein Manko an sich, sondern systeminhärent und deswegen nicht kritisierbar. Man sollte aber darauf vorbereitet sein, fliegende Presetwechsel sind hier nicht drin. Ebenso dauert die Initiierungszeit des Razor Ensembles recht lange im Verhältnis zu anderen Ensembles wie z.B. Spark.
Razor ist glücklicherweise kein bedenkenlos einsetzbarer Allrounder geworden. Überall dort, wo Klänge gebraucht werden, die sich durchsetzen sollen, gehört Razor sicher zur ersten Wahl. Sich im Mix verstecken ist hingegen nicht so seine Sache. Das letzte Mal, dass ich etwas Ähnliches von anderer Seite über einen digitalen Synthesizer gelesen habe, war über die Waldorf Q Serie, also eine schon eine ganze Weile her.
Die übersichtliche und einfache Bedienung sowie das aussagekräftige 3D-FFT sind noch wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Klangtorte oben drauf und die macht ordentlich Laune beim Arbeiten.
Eine eindeutige Kaufempfehlung. „Razor DOES cut it!“

Plus

  • Klang
  • Benutzerführung
  • Vocoder
  • Preis

Minus

  • Presets allgemeine etwas aggressiv
  • CPU Hunger

Preis

  • 69,- Euro als Download im Native Instruments Shop
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mal wieder ein richtig schön zu lesender Test zu einem meiner Lieblingsplugins. Toll das es noch Firmen gibt die nicht das tausendste Moogplugin „neu“ schreiben. Auf jeden Fall ne Kaufempfehlung.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ein paar der Razor-Ideen hat Image-Line so ähnlich schon mit dem Harmless umgesetzt, der auf einem ähnlichen Konzept basiert und u.a. Filter und Phaser komplett additiv simuliert. Das kommt z.B. bei den Resonanzparametern besonders gut. Nachzulesen und -hören hier auf Amazona. Von den Soundbeispielen hier und auf der NI-Seite zu urteilen, verblasst der Harmless klanglich dann aber doch krass im Vergleich zu Razor… Wirklich ein tolles Ding!

    Die Optik von Razor finde ich auch absolut super. Eigentlich doch auch irgendwie fotorealistisch, wenn man sich den leicht fleckigen, rissigen Hintergrund anschaut, oder? :-)

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        @Jesus Absolut korrekt! Testbericht hier in Bälde ;-)

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jesus Dann machst Du wohl was verkehrt. Die Sounds, die Razor produzieren kann wird Harmor bis in die Steinzeit nie können. Außerdem vergleichst Du da Äpfel mit Birnen.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    War etwas überrascht als ich diesen Choir ähnlichen Sound gefunden habe (ich glaube Vox Vocis), hätte nicht gedacht, dass er so etwas kann. Ich steh‘ darauf.

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    die klänge dieses „synth im synth“ sind einfach nur abgefahren.
    besonders das klangbild gefällt mir sehr. es klingt immer transparent, kräftig und von kalt bis kuschelwarm, von komplex bis chaotisch.

    mein prädikat: kult im software-sektor

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