An den Reglern geschraubt
Die Manipulationsmöglichkeiten sind recht übersichtlich gehalten und auf zwei Ebenen beschränkt, was die schnelle Schrauberei begünstigt. Trotzdem lässt sich mit der Handvoll Regler schon eine Menge Alarm machen.
So finden sich auf der linken Seite der sehr aufgeräumten Bedienoberfläche die acht Knobs der Performance-Controls; zwei davon gehören zu den Filtern (Brightness und Resonance), drei weitere zum Kombinat Hüllkurve (Attack, Sustain, Release). Mit „Thickness“ lässt sich das Stereobild verbreitern oder kann man mehrere Stimmen auf Unisono schalten (deshalb „Thickness“), mit „Harmony“ die Intervalle zwischen den Synthiestimmen verändern. Besonders ausgefallen ist dann Regler Nummer acht mit dem beziehungsreichen Namen „Nonsense“: Hier wird der Noise-Anteil im Vocoder geändert und gleichzeitig an der Filtermodulation des Synthesizer-Moduls gearbeitet; das Ergebnis ist mitunter recht überraschend.
Die „Harmony Section“ für Input, Vocoder und Synth liegt etwas versteckt auf zweiter Ebene, die man – anfangs eher zufällig – durch das Anklicken eines kleinen Notensymbols erreicht. Hier kann man Intervalle und ihre Richtung festlegen, per Detune kleine schwebende Verstimmungen zaubern und dergleichen mehr. Zum Beispiel kann man hier beim Synthie zwei Intervalle frei bestimmen und so entweder insgesamt drei Oktaven layern oder aber drei Stimmen im festen Abstand nebeneinander laufen lassen.
118 Presets werden mitgeliefert (weitere werden eben selber gemacht), unterteilt in „Vocal Effects“, „Vocal Synths“ und „Beats“. Schick ist dabei die Option, zwischen zwei willkürlich gewählten Sounds stufenlos morphen zu können, was – bei richtiger Auswahl der Sounds – ganz abgefahrene und lebendige Klangspielereien zur Folge hat.
In der Keyboard Section schließlich wird die Tonart für die Tonhöhenkorrektur festgelegt. Zum einen gibt’s da vorgefertigte Scales im Angebot, zum anderen lassen sich auch Grundton oder Oktave festlegen.
Ich habe mir „The Mouth“ vor etwa 2 Wochen gekauft und bin immer noch vollkommen begeistert. Was mich fasziniert ist die andere Herangehensweise. So ist es auch logisch, dass man einige Zeit braucht, bis man annähernd wie Tim Exile klingt. Ich musste mich (und muss es immer noch) zuerst von den alten Pfaden loslösen, um etwas anständiges aus den Boxen klingen zu lassen. Es ist eben ein ganz neues Instrument.
Das ist witzig: als die NI Mail kam, dachte ich: nee nicht schon wieder ne Preset-Schleuder!
Nach dem Lesen des Tests, ist mein Interesse jedoch wieder geweckt. Gerade WEIL The Mouth nicht so handzahm ist.
In diesem Sinne: Congrats to Tim und Matthias :)