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Test: Native Instruments Traktor 2.5

Native Instruments T

27. Januar 2004

Traktor – der Name ist leicht irreführend!
Also für alle, die es noch nicht wissen: Es handelt sich in diesem Test nicht um ein landwirtschaftliches Fahrzeug, sondern um einen kompletten, virtuellen DJ-Arbeitsplatz mit Audiodecks, einem 2-Kanal Mixer, Filtern, Loopern und einer umfangreichen Audio-Datenbank, auch Platten-Case genannt. Seit Version 1 bietet Traktor eine Reihe neuer Mixing-Möglichkeiten für MP3s, WAVs, AIFFs und Audio-CDs, die mit konventioneller Hardware gar nicht oder nur sehr schwer zu realisieren sind. Automatische Beat- und Tempoerkennung machen es möglich, zwei Tracks auf Knopfdruck zueinander zu synchronisieren, beatgenau zu Loopen, oder zwischen beliebigen Punkten im Track hin und her zu springen, ohne den Lauf der Musik zu unterbrechen. Auf’s Scratchen und Cueing à la Turntable muss dabei nicht verzichtet werden, denn mit Traktor werden Audio-Dateien „greifbar“ gemacht, fast so wie bei einer Schallplatte. Die Traktor-Version 2.5 wartet nun mit neuen Features und einer komplett neu gestalteten Oberfläche auf.

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– Traktor in seiner ganzen Pracht –

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Um bei der ernormen Funktionsvielfalt den Überblick zu behalten ist das Programm in verschiedene Arbeitsbereiche, die so genannten Panels, unterteilt. Diese Panels können einzeln ausgeblendet werden, indem einfach die entsprechenden Knöpfe in der oberen Bedienleiste angeklickt werden. Somit kann man, je nach Situation, die Oberfläche seinen Bedürfnissen anpassen. Zwei Panel-Zusammenstellungen lassen sich dauerhaft als Screensets abspeichern und können so blitzschnell wieder aufgerufen werden, wenn man sie braucht.

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– Hier fühlt sich der DJ zu Hause – Die „Classic“ Oberfläche –

In den Preferences versteckt, lässt sich zudem eine alternative Oberfläche aktivieren. Das Design orientiert sich an bekannten Hardware-Geräten und ist damit für routinierte CD-Jockeys einfacher zu durchschauen.

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So, jetzt Deck schrubben
Wird ein Track in das Deck geladen, analysiert Traktor das Audiomaterial und versucht automatisch das Tempo zu erkennen. Die Analyse läuft dabei im Hintergrund ab und behindert den Arbeitsfluss nicht. Wenn das Tempo erkannt wird, erzeugt Traktor ein Beat-Raster, welches im Wellenform-Display der Decks angezeigt wird. Erst wenn die Track-Geschwindigkeit genau erkannt wurde, können die vielen tempobezogenen Funktionen von Traktor sinnvoll eingesetzt werden. Stücke, die jenseits von „Four on the Floor“ liegen, können bei der Beaterkennung auch schon mal fehlschlagen. In diesem Fall, kann durch Setzen von so genannten Beat-Markern oder durch manuelles Eintappen der Beats nachgeholfen werden. Bei total unrhythmischen Liedern muss man den Mix eben auf herkömmliche Art und Weise ausführen. Das Deck-Display ist in drei verscheidende Bereiche unterteilt. Zu oberst befinden sich allgemeine Track-Informationen wie Name, BPM und Zeitangaben. Darunter läuft der aktuelle Bereich der Audiodatei als Wellenform durch. Mit der Maus lässt sich diese Wellenform „greifen“ und so entweder festhalten oder scratchen. Traktor simuliert dabei die akustischen Eigenschaften, wie sie beim Umgang mit einer echten Schallplatte auftreten, so dass sich die Decks ähnlich wie ein Turntable verhalten.
Im unteren Teil des Displays befindet sich dann noch der Seek-Fader mit dem es möglich ist, schnell auf eine beliebige Stelle im Track zu zugreifen. Das Display zeigt außerdem alle Cue- und Loop-Punkte mit farbigen Markierungen in der Wellenform an. So erhält man einen optischen Überblick und kann spontan und schnell durch alle relevanten Bereiche eines Tracks navigieren. Bis zu zehn verschiedene Cue-Punkte pro Track können abgespeichert werden. In einem kleinen Edit-Menü kann man diese dann modifizieren und verschiedenen Funktionen wie Fade In/Out, Beat-Marker oder Load-Deck zuweisen. Neben den üblichen Laufwerkstasten, die ja jeder kennen dürfte, und dem Temporegler gibt es auch Buttons zum Synchronisieren, Loopen und Pitchen der Decks. Hier kann man schon erahnen, welche Vorteile Traktor gegenüber der konventionellen Hardware hat. Einer dieser Vorteile ist die automatische Synchronisation des Decks zu einer beliebigen Tempoquelle. Ob zum Mastertempo, dem Tempo des gegenüberliegenden Decks oder zur Midi-Clock. Ein Knopfdruck genügt und alles marschiert im Gleichschritt. Nächster Vorteil: Tempo und Tonhöhe können getrennt von einander eingestellt werden. So lassen sich Tracks mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten synchronisieren, ohne dass sich Mickey-Mouse- oder Darth-Vader-Feeling einstellen. Das Tempo kann dabei um bis zu 100% nach unten oder oben geschraubt werden, die Tonhöhe um 12 Halbtonschritte. In Extrembereichen leidet allerdings die Tonqualität an dem typischen digitalen „Flirren“. Eine weitere interessante Funktion bieten die Move-Buttons. Mit ihnen kann man einen vorher definierten Loop-Bereich um eine bestimmte Anzahl von Beats im Track vor oder zurück springen lassen. Doch dazu gleich mehr…

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– Könnte auch ein Bedienpanel auf der Enterprise sein –

Der Mixer
Hier ist alles so aufgebaut wie man es kennt. Cross- sowie Deck-Volume-Fader, zwei 3-Band-EQs mit Kill-Switches für jedes Band, die die Frequenz bei Bedarf um 80 dB absenken und jeder Menge Regler zum Einstellen der Abhöre. Neben dem Crossfader gibt es Buttons zum automatischen Überblenden der Decks. Die Überblendzeit lässt sich in den Preferences frei einstellen. In der EQ-Sektion findet man neben einem On/Off-Schalter auch einen Trigger-Button, so dass der EQ nur während gedrückter Taste aktiv ist. Auch eine Autogain-Funktion ist an Bord. Sie passt leise Tracks automatisch auf einen optimalen Mix-Pegel an. Diese Funktion sollte aber mit Vorsicht eingesetzt werden, da leise aufgenommene Tracks, die auch noch leise beginnen, so verstärkt werden, dass sie später in lauteren Bereichen des Liedes kurzzeitig verzerren können. Durchfährt man den Track jedoch kurz vor dem Einsatz, korrigiert Traktor einen vorher eventuell zu laut ein gestellten Pegel automatisch auf’s Optimum.

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– Der linke Teil des Mixers –

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